Full Node in Zeiten von Chipkrise und hohen Stromkosten?

Ich habe das Gefühl dass ich zu einem unpassenden Zeitpunkt mir eine Full Node zulegen will. Der Rasperry Pi 4 ist aufgrund von Chipmangel und hoher Nachfrage bis auf weiteres nicht lieferbar. Die Stücke die Händler noch haben werden ab 150€ für die 4 GB Variante und ab 200€ für die 8 GB Variante verkauft. Und dann braucht man noch eine 1 TB SSD die mindestens 80€ kostet. Ist man also bei 230€ oder 280€. Adapter, Gehäuse usw. ist man also locker bei mindestens 300€. Ganz schön teuer für das was man bekommt.

Ich frage mich ob man bei solchen Preisen nicht den Kauf von technisch höher dimensionierten kleinen Computern in Erwägung ziehen sollte. Ein Beispiel:

In der 1 TB SSD Variante kostet es 440€ und verbraucht laut Datenblatt im Leerlaufzustand ca. 6 Watt. Ich habe verschiedene Modelle angeschaut und bei Tests gibt es sehr unterschiedliche Werte. Von 20 Watt bis in den Bereich 100 Watt unter Vollast je nach Modell ist alles möglich. Ich muss von 50 Cent / kwh ausgehen. Die Stromkosten sollten auf den Monat gerechnet unter 5€ bleiben.

Es ist insgesamt teurer als eine Raspberry Pi Lösung, aber dafür hat das verlinkte Modell 16 GB RAM, mehr CPU Power und eine über M.2 angebundene 1 TB Kingston SSD.

Datenblatt zum Stromverbrauch:
https://www.csl-computer.com/productattachments/index/download?id=1603

Oder sollte ich doch lieber warten und hoffen dass es bald wieder einen Raspberry Pi zu vernünftigen Preisen gibt? Ich fürchte aber dass das entweder noch lange dauert oder vielleicht gar nicht passieren wird. Die nächsten Jahre rechnet man mit einer weiter andauernden Chipmangel. Und ob die Preise auch wirklich wieder fallen ist angesichts der hohen Nachfrage auch fraglich.

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Die Scalper-Preise für Raspis muss man sich ja nicht antun, ich lehne das auch entschieden ab!

Einfach auf https://rpilocator.com/ regelmäßig schauen und bei Verfügbarkeit zügig zuschlagen. Ich habe für keinen meiner 8GB-Raspis mehr als 100€ ausgeben müssen, meist nur zwischen 85-95€ und aktuell gerade ein Compute Module 4, 8GB, Lite, WLAN+BT für knapp über 100€ bei berrybase.de als Club-Mitglied erworben. (Ich bin bei berrybase.de zufriedener Kunde, der als Club-Mitglied bei denen einen Raspi 4 (schon länger her) und ein CM4 zu absolut fairen Preisen gekauft hat.)

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Der Fujitsu Futro ist eine Lösung. Gibt es auf eBay für ca. 50€-60€. Hat 8GB RAM und man baut sich zusätzlich eine 1TB M.2 SSD ein. Darauf installiert man Proxmox als Betriebssystem und lässt die Node dann in einer virtuellen Maschine laufen. Genau so bei mir in Betrieb. Super System, allerdings nichts für Anfänger!

440€ ist Wahnsinn für den Betrieb einer Node… egal ob mit Pi oder dem Intel Celeron.

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Wieso der Umweg über die virtuelle Maschine?

Weil die klassischen Node-Implementierungen wie Raspiblitz oder Umbrel auf der Prozessor-Architektur des Pi aufbauen (arm46). Intel läuft auf amd64. Dies kann man bislang nur mit ner VM umgehen. Für die Zukunft wird für den Raspiblitz aber bereits an einer eigenen Linux-Distribution gearbeitet.

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*** Meine Meinung:**
Ich würde so einen MiniPc nehmen statt einem Raspberry Pi. Die Stärke der kleinen Pi’s war für mich immer die Leistungsfähigkeit bei geringem Stromverbrauch und günstigem Preis. Letzteres ist nicht mehr so und verschiebt alles in einen ungünstigen Bereich. Hab ja mehrere Nodes laufen, eine davon ist Umbrel auf Raspi, da hat es mir erst vor wenigen Tagen die Blockdaten zerschossen. Das Hauptproblem ist die elendig lange Wartezeit (locker ne Woche) bis die Node wieder bereit ist und die Blockchain durchvalidiert hat. Nebenher Bau ich an einer Raspibolt Node in VM der ich 4 Kerne und 16GB RAM spendiert hab. Die rodelt das an nichtmal einem Tag durch (wenn man ihr die Blöcke zur Verfügung stellt). Irgendwann wird Raspi als Nodegrundlage nicht mehr praktikabel sein.

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Emulierst du dann in Proxmox eine arm64-Umgebung auf 'ner amd64-Basis?
Wie sieht es mit dem Stromverbrauch von so einem Fujitsu Futro S740 mini PC mit 'ner Node im Dauerbetrieb aus (zumindest habe ich was gefunden mit ~5W im Leerlaufbetrieb, dürfte also ein wenig hungriger als ein Raspi sein)?
Wieviel RAM kann in Proxmox für die VM für die Node durchgereicht werden?

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Das verstehe ich nicht genau. Umbrel kann man doch auch auf einem amd64 System installieren. Oder meinst du dass es für arm64 optimiert ist?

Ich hab mich nochmal schlau gemacht und du hast absolut recht… es geht auch völlig ohne VM. Sorry, für die Verwirrung!
Durch die VM-Lösung kann das Thema mit dem Backup aber deutlich besser handhaben.

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Es gibt einen Vergleichstest zwischen dem Pi und dem im Fujitsu Futro verbauten Prozessor. Demnach ist der Leerlauf-Betrieb beider Geräte annähernd gleich, nur unter Volllast verbraucht der Pi weniger.
Ich habe ebene mal mein System getestet und der Verbrauch liegt im Normalbetrieb gerade bei 2,75W . Das kann zeitweise aber auch schon mal auf 6 oder 7 Watt hochgehen.

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@BlueBallroom

Danke für den Tipp. Ich habe mir jetzt einen Futro S740 auf ebay gekauft. Bin gespannt wie es laufen wird. Ich werde dann mal versuchen den Stromverbrauch über längere Zeit zu messen.

Die Version mit 8 GB RAM, 16 GB SSD, Standfuß und Netzteil wird für 70€ angeboten. Es lohnt sich einen Preisvorschlag im Bereich von 50€ zu machen. :slight_smile:

Für den Preis ist es eigentlich nicht möglich so viel Leistung zu bekommen. Weil aber Unternehmen ihre Thin Clients regelmäßig wechseln und die Geräte für die meisten Desktop Anwender zu schwach sind fällt der Preis für die gebrauchten Geräte stark. Ursprünglich kostete die günstigste Variante wohl 450€.

https://www.golem.de/news/futro-s740-fujitsu-macht-seinen-thin-client-duenner-1804-133751.html

Vergleich der Prozessoren:

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Hast du dir die externe SSD schon gekauft? Ich habe vor einer Woche auf der 4gb Variante Umbrel installiert auf einer externen SSD. (Wenn ich es nochmal machen würde dann würde ich eher eine interne SSD mit 1TB einbauen).
Habe selbst Ubuntu Server als OS. Falls du es mit einer externen SSD machen willst würde ich nur die Festplatte direkt bei der Installation unter dem Home Verzeichniss mounten. Bis ich dahin gekommen bin hatte ich 5 Anläufe.
Gruß

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Noch nicht. Es wirkt aber irgendwie komisch in so eine kleine alte Kiste ein modernen M2 SSD einzubauen. Geht das überhaupt bei so einem alten Mainboard?
Anderseits ist ein guter Speicher wichtig und kann ein vor frühen Ausfälle und Datenfehler bewahren. Außerdem ist ein externer SSD nicht viel günstiger.
Es scheint aber keine alten M2 SSD mit 1 TB zu geben. Man müsste also wirklich etwas modernes einbauen. Und das günstigste was ich da sehe ist für 65€ von Intenso. Wobei ich bisher nur positive Erfahrungen mit Samsung SSDs habe.

Ich frage mich aber ob das überhaupt von dem S740 unterstützt wird? Es gibt ein YouTube Video wo jemand erfolgreich eine 256 GB SSD M2 Festplatte einbaut. Der volle Speicher wird anscheinend erkannt.

Ob das Ding das erkennt weiß ich nicht. War nur meine Hoffnung. Extern geht auf jeden Fall.

Ich betreibe das Gerät genau so wie in dem Video, allerdings mit einer 1TB M.2 SSD. Funktioniert problemlos. Mein S740 wurde bereits mit einer 16GB M.2 SSD ausgeliefert.

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Hast du gemessen wie schnell deine interne SSD ist? Und das ist ein mSATA Anschluss oder? Also passen da die üblichen M2 SSD nicht rein?

Ich verfolge den Thread hier mit Interesse, da ich mir endlich meine LighningNode basteln möchte. Dafür ist der Futro ja sicherlich auch super geeignet?

Kannst du mir den Händler nennen, der den Preisvorschlag angenommen hat? :wink:

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Ich habe eine M.2 SSD von Intenso mit 520MB/s (laut Hersteller) und SATA-3-Standard. Grund war einfach nur der niedrige Preis. Welcher Key am Futro passt, weiß ich gerade nicht. Der B+M Key von der Intenso passt auf jeden Fall.

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Der Anbieter aus meinem Post oben ist offen für Angebote. Zusätzlich gibt es gerade noch 15€ Rabatt.

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Ich denke den werde ich mir auch holen. Auf Amazon kostet es 65€ und hat angeblich MLC Speicherzellen. Für die Preisklasse klingt das schon zu gut eigentlich.

Damit wäre ich bei Gesamtkosten von 115€ für einen Full Node. Das ist ein ähnlicher Preis wie ein Raspberry Pi 4 (4GB RAM) mit einem externem SSD. Wenn man denn den Raspberry Pi 4 für den normalen Preis bekommen würde.

Diese Futro Lösung bietet für den theoretisch selben Preis aber mehr Leistung. Doppelt so viel RAM und eine deutlich schnellere Intel CPU und die Möglichkeit SSD über die M2 Schnittstelle zu verbinden.
Der Nachteil ist dass es sich um ein gebrauchtes Gerät handelt und dass es einen etwas höheren Stromverbrauch hat. Was aber denke ich in einem noch völlig akzeptablen Bereich sein sollte.
Ein weiterer Nachteil könnte es für Leute sein die sich mit Computer nicht so gut auskennen und auf detaillierte Anleitungen angewiesen sind. Da gibt es natürlich viel mehr Anleitungen und Problemlösungen für den Raspberry Pi.

Es ist der Händler den @BlueBallroom bereits verlinkt hat.

Was schon mit einem Raspi 4 mit 4 GB RAM funktioniert sollte mit 8 GB RAM und mehr CPU Leistung noch besser funktionieren. :slight_smile:

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