Die Probleme eines Bitcoiners

Das ist vielleicht etwas persönlich aber mich interessiert, ob jemand ähnliche Erfahrung gemacht hat.

Also wo hat Bitcoin einen eher negativen Einfluss auf mich als Person.

Konkret 2 Dinge.

  • eine sehr geringe Wertschätzung für Euro
    Ich habe über die Zeit gemerkt, dass es mich immer eeiger interessiert was Dinge kosten. " Ach das sind ja nur Euro" denke ich immer und kaufe es, als ob es nichts wert ist. (Ich lebe nicht über meine Verhältnisse, ich ordne den Dingen nur keinen Wert mehr zu)

  • Und jetzt Punkt 2, der viel schwerer wiegt…
    Probleme, im hier und jetzt zu leben. Als bitcoiner denke ich sehr langfristig. 10 oder 20 Jahre im voraus. Ich ertappe mich ständig dabei, gedanklich in der Zukunft zu leben und das aktuelle Leben zu verpassen.

Kennt ihr das?
Merkt ihr, das bitcoin auch negative Auswirkungen auf euch persönlich haben kann?

Ps Roman umd Team, das wäre ein Thema, wozu ich eure Meinung in einem Yt Live sehr gerne sehen und hören würde.

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Klarer Fall von mangelnder Achtsamkeit. Gibt es ja nicht nur bei Bitcoinern: Ich kenne im Familien- und Freundeskreis mehrere, die sich jahrzehntelang krummlegen bzw. krumm gelegt haben, um sich später, „wenn die Kinder groß sind“, „wenn das Haus abbezahlt ist“, „wenn die Rente da ist“ (…) richtig was zu gönnen. Dann wollen sie leben, reisen, genießen…

Einige davon haben die Rente entweder nicht (lang) erlebt, oder waren so krank und ausgelaugt, dass die Freude am Reisen irgendwann weg war.

Dagegen hilft nur: Achtsamkeit! Jeder Tag ist ein besonderer Tag! Nimm jeden Tag dein bestes After Shave (oder Parfum, wenn du ein Mädchen bist), koche etwas Tolles, gehe raus in die Natur, plane zeitnahe Ausflüge und Reisen. Kaufe dir Tickets für Theater, Musical, ein Fußballspiel oder was dir sonst Spaß macht. Führe ein Tagebuch um die kleinen, schönen Dinge und Erlebnisse fest zu halten, damit auch rückblickend noch das Gefühl gewinnen kannst, dass es ein toller Tag war.

Um es mit den Worten von Jack Dawson aus ‚Titanic‘ zu sagen ;-): „Weil jeder Tag zählt“.

Gerade erst ist eine nahe Verwandte mit 56 Jahren an Krebs gestorben, gegen den sie 6 Jahre gekämpft hat. Sie starb ohne Verbitterung, weil sie in der Rückschau sagen konnte, dass sie nichts ausgelassen, nichts auf morgen verschoben hatte…

Keiner weiß genau, wie viel (gesunde, schmerzfreie, mobile) Jahre er hat. Deshalb: Tue das, was du heute tun kannst, auch tatsächlich heute. Sei achtsam!

In diesem Thread habe ich gerade erst geschrieben, wie man Bitcoin auch hier und heute etwas Positives abgewinnen kann…

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Als junger Mensch, um die 20, denkst du noch nicht ans alter.
Aber was ist denn so schlimm daran zb. für Zahnersatz zu sparen?

Oder allgemein gesagt an eine Altersvorsorge/Rente?
(ich bin 35 und gehe davon aus das unsere Altersklasse keine Rente mehr bekommt)
Willst du als Handwerker mit 75 immer noch auf Baustelle arbeiten?

Und wenn du mal so darüber nachdenkst… Warum gehen wohl alte Leute auf Kreuzfahrt? Weil sie ihr leben lang für das alter gespart haben.

Und jetzt, mit Bitcoin, hat man ganz andere Möglichkeiten.
zb früher aus dem Arbeitsleben auszusteigen, um dann nnoch mehr von der Welt sehen zu können.
(Anstatt jetzt als junger Mensch die Welt erkunden, und dann im alter nichts zu haben)

Ich denke es kommt ganz darauf an wie man es sieht.

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Wor sind ungefähr im gleiche Alter.

Klar ist es gut diesen Zeithorizont zu haben. Aber so geht es mit seit Jahren. Und in 5 Jahren denke ich ja weiterhin 10 bis 20 Jahre weiter, und immer so weiter…

Es fällt mir mittlerweile einfach sehr schwer im hier und jetzt zu leben. Ich merke langsam, das es mich negativ beeinflusst.

Also während die meisten Menschen von der Wand bis zur Tapete denken und damit gut fahren, denke ich seit bitcoin eventuell zu langfristig.

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Da spricht die Weisheit aus dir.

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Kennst du die 50-30-20-Regel?
Vielleicht hilft dir das…

50% von deinem Einkommen sind für Fixkosten,
30% für Freizeit,
20% werden gespart.

Und wenn du dir etwas gönnen möchtest, sparst du halt von dem 30%-Teil… zb für einen Urlaub…

Also sparst du „nur“ 20% von deinem Einkommen in Bitcoin, und hast noch Luft für hier und jetzt…

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Es geht bei mir nicht darum, kein Geld für das hier und jetzt zu haben. Es geht darum, gedanklich zu oft in der Zukunft verhaftet zu sein und das Leben vorbei ziehen zu sehen und das immer erst im Nachhinein zu realisieren.

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Das sind aber alles Sachen, die mich überhaupt nicht interessieren. Bis auf die Sache raus in die Natur. Aber Reisen brauche ich nicht. Kann man ja mal machen, aber bestimmt nicht jedes Jahr.

Dann ersetze es doch einfach durch die Dinge, die dir Spaß machen…

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Kein Geld der Welt ist es Wert, dass es die Lebensqualität auffrisst. Geld ist immer nur ein Mittel zum Zweck.
Auf der anderen Seite finde ich es ungemein spannend eine so bedeutende Entwicklung hautnah miterleben zu dürfen. Ich bin 2017 ins Rabbit Hole gefallen und habe folglich zwei nicht enden wollende Krypto-Winter miterlebt. Dabei bin ich zeitweise auch der Illusion von ein paar Shitcoins und Lending-Plattformen erlegen. Das konnte ich aber unter der Kategorie Lehrgeld gut abhaken.
Den Glauben an Bitcoin habe ich zu keiner Zeit verloren und ich bin total elektrisiert davon, wie sich die Dinge entwickelt haben. Und ich bin sehr gespannt darauf, wie es jetzt weitergeht. Das ist weit mehr als die Hoffnung irgendwann einmal sehr reich zu sein.
Für mich steigert das die Lebensqualität, Teil einer Bewegung zu sein, die sich als echte Alternative des Fiat-Systems entpuppt.

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Ich glaube ich habe mich unklar ausgedrückt.

Ich verzichte nicht finanziell auf ein gutes Leben im jetzt weil alles in sats geht. Nehmen wir einfach an, ich habe „genug“ btc und genug fiat.

Mit geht es um folgendes:
Ich stecke gedanklich immer im bitcoin Thema, mich interessiert fast nichts anderes mehr. Und währenddessen zieht das Leben an mir vorbei.

Kennt das jemand?
Anscheinend nicht :slight_smile:

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Naja an sich ist das ja was gutes. Ich bin auch so gut wie gar nicht mehr am konsumieren, sondern habe dieses Jahr halt Wirklich alles in Bitcoin gehauen und da war mir auch egal wie der Kurs war. Langfristig denken halt.

Aber ist nun nicht so. dass ich mit dem Geld am knausern bin oder so. Unnötige Dinge werden. HR nun nicht mehr gekauft .

Es war für mich sehr lange was gutes ( ist es immernoch), ich merke bei mir einfach, dass wenn sich fast alles um btc dreht, das nicht NUR positiv sein muss.

Nehmen wir Roman. Der steckt nich tiefer drin als ich, scheint aber trotzdem sein Leben zu leben.

Vielleicht liegt das daran, das er im bitcoin space arbeitet. Vielleicht sollte ich da auch einen weg suchen :slight_smile:

Etwas ähnliches kenne ich, aber unabhängig vom Bitcoin: Es gibt viele Tage meines Lebens, die ich in der Gegenwart nicht richtig wertschätze. Mir kommt der Tag trüb oder langweilig vor. Ich ertappe mich zuweilen sogar dabei, dass ich bei Feiern oder Urlauben manchmal gar keinen Bock habe und mich auf mein Sofa vor den Fernseher wünsche.

Später dann, wenn ich aus irgendwelchen Gründen zurück blicke, kommt in mir das Gefühl auf, dass das damals die besten Zeiten meines Lebens waren und ich sie irgendwie nicht richtig gewürdigt hätte.

Ich glaube, das ist aber ein Stück weit normal, weil man im Rückblick viele negative Emotionen ausblendet und die Dinge positiver erinnert, als sie damals erlebt wurden.

Wie lange geht das schon so?
Es gibt sehr viele Leute, die beim Entdecken des wundersamen Kaninchenbaus „etwas“ entrückt sind. Aber das geht vorbei. Irgendwann ist man soweit eingetaucht, dass Bitcoin zur Normalität wird und man wieder Augen für andere Dinge hat. Nur irgendwie anders als vorher. Relaxter.

Ging mir zumindest so.

Und wenn Du das Gefühl hast, Dinge zu verpassen - was hindert dich daran, sie nachzuholen?

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Ja kenne ich. Und obwohl ich behaupten würde das ich vergleichsweise viel Geld für Erlebnisse im Hier und Jetzt ausgebe (vor allem für Reisen), habe ich mich immer wieder dabei ertappt. Und tatsächlich habe ich für mich nur eine Lösung gesehen. Ich musste meinen Konsum bzgl Bitcoin ein bisschen runterfahren…

Statt täglich 3 Podcasts zu hören, sind es mittlerweile vllt pro Woche 3 Folgen. Hier im Forum gucke ich meist auch nur noch sporadisch rein und melde mich nach jedem Mal ab, sodass ich mich aktiv wieder anmelden muss, wenn ich was schreiben will. Das sind alles Kleinigkeiten, die mir den Fokus ein bisschen von Bitcoin nehmen konnten, den ich mittlerweile wieder für andere Sachen zurückgewinne.

Das nächste Problem was sich daraus jedoch ergeben hat war, dass Befürchtungen aufkamen, dass man irgendwas wichtiges bezüglich Bitcoin verpassen könnte. Und das eigentliche Problem was ich dabei für mich identifiziert habe war, dass mein Stack mittlerweile wahrscheinlich „zu groß“ geworden ist. Es ist jetzt kein Vermögen, aber für mich soviel Geld, dass ich es nicht einfach in Ruhe liegen lassen würde, ohne mich weiter damit beschäftigen zu wollen… daraufhin habe ich tatsächlich einen Teil des Stacks verkauft und seitdem fällt es mir deutlich leichter mit mehr Distanz auf die Dinge zu schauen und generell mehr Abstand zu den Themen aufzubauen und mehr im „jetzt“ zu leben. Wahrscheinlich weil dann eben die eigene Zukunft nicht mehr primär von Bitcoin abhängt.

Dabei kann ich übrigens immer nur wiederholen, was ich schon öfter mal hier im Forum angesprochen habe: wenn Bitcoin wirklich dss Potential ausschöpft, welches ich in ihm sehe, dann braucht man nicht 100% All In sein… dann wird nämlich auch ein Bruchteil irgendwann mal soviel Kaufkraft haben, dass man sich damit finanziell keine Sorgen mehr machen muss. Wer das anders sieht ist entweder nicht bullisch genug oder ist gierig und wird irgendwann soviel Kaufkraft haben, dass er sie sowieso nicht ausgeben kann. Das ist nicht mein Ziel.

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Ich würde sagen so ca 1-2 jahre. Ich bin seit 2014 dabei. Es hat aber (wie üblich :) ) sehr lange gebraucht, um bei Bitcoin only zu landen und es wirklich zu verstehen, so bis ca. 2021.

Was hindert mich daran, das ist eine gute Frage. Eventuell große Verantwortung für Familie, Arbeit usw… Na vielleicht werde ich nach und nach entspannter…aber dann kommt mir wieder neuer bitcoin content über den Weg gelaufen. Aktuell das Buch „Resistance Money“. Eine Empfehlugn an dieser Stelle, aber nur wenn man schon länger im space utnerwegs ist.

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Danke Lukker, das hört sich schon sehr nach mir an. Da kann ich etwas draus mitnehmen.

Ich konsumiere wahrscheinlich zu viel bitcoin content und höre als relativ langfristiger bitcoiner ja auch selten was neues. Die Schönheit an Bitcoin ist ja auch dieser Art Beständigkeit.

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Wenn Du depressiv bist, lebst Du in der Vergangenheit.
Wenn Du Angst hast, lebst Du in der Zukunft.
Und wenn Du inneren Frieden erlebst, dann lebst Du in der Gegenwart.

Laotse (6. Jhd. v. Chr., chinesischer Philosoph)

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