COVID-19 / SARS-CoV-2

Wo vermische ich irgendwas? Ich sage, dass die Lockdowns mit fehlenden Betten begründet wurden. Hast du da Einwände?

Er ist ohne Frage ein hilfsbereiter Typ. Immer auf Argumente und eine sachliche Diskussion bedacht.

Ich bin überrascht davon, wie gut manche Leute die doch recht junge Vergangenheit verklären und verharmlosen können. Und das habe ich geistige oder mentale Elastizität genannt. Und ja, gerade bei einem ansonsten wachen Geist wie dem von @HODLer überrascht mich das um so mehr.

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Ja. Gewissermaßen schon.

A) Sollten wir definieren von welchen Betten wir sprechen, also fehlenden Krankenhausbetten oder fehlenden Intensivbetten (mit Möglichkeit invasiver Beatmung) und…
B) Sollten wir einen Blick in die Begründung zur Corona-Verordnung werfen.

Nehmen wir mal Baden-Württemberg als Beispiel.

Hier ist in der Begründung zu lesen, dass „der Gesetzgeber erste
Maßnahmen getroffen, um zum einen das Funktionieren des Gesundheitswesens in
einer die gesamte Bundesrepublik betreffenden epidemischen Lage sicherzustellen“ und weiter, dass „die im Rahmen des sog. „Lockdown light“ für November 2020 getroffenen
Maßnahmen das Ziel der Umkehrung der besorgniserregenden Entwicklung des
Infektionsgeschehens im Bund und auch in Baden-Württemberg nicht erreicht haben,
wurden […] die Verlängerung dieser Maßnahmen
sowie weitergehende Schutzmaßnahmen vereinbart, was nunmehr landesrechtlich
umgesetzt werden soll“.

Ziel war es eine Gesundheitsnotlage zu vermeiden. Es wird deshalb weiter ausgeführt, was nach deren Auffassung getan werden kann, um „das Infektionsgeschehen einzudämmen,
die Infektionszahlen zu senken, die umfassende Nachverfolgbarkeit von
Infektionsketten wieder zu gewährleisten und der hohen Auslastung der
intensivmedizinischen Kapazitäten entgegen zu treten, ist eine Kombination von
umfangreichen Maßnahmen erforderlich, die sowohl zu einer signifikanten
Reduzierung physischer Kontakte im privaten Umfeld als auch zu einer Reduzierung
von Kontakten in Bereichen, in denen Begegnungen stattfinden, führt“.

Wir halten fest: Kein Wort von einem Mangel an Betten.
Das steckt wenn überhaupt implizit drin. Und das ist auch leicht nachvollziehbar.
Zu wenig Intensivbetten und zu wenig Personal, bei hohen Infektionszahlen und potentiell vielen Menschen, die dann nicht ausreichend behandelt werden könnten → Ja, das ist dann wohl besagte Gesundheitsnotlage, die eben gerade verhindert werden sollte.

Es wird immer wieder betont, dass es um das Gesundheitssystem als Ganzes geht:
Ziel ist weiterhin, durch eine stets zeitlich zu befristende und regelmäßig auf die Verhältnismäßigkeit hin zu überprüfende Reduzierung öffentlicher und privater Kontakte die Ausbreitung des Virus so einzudämmen, dass sich eine pandemische Trendwende ergibt, d.h. sich die Infektionskurve umkehrt, damit auch weiterhin insbesondere die Aufrechterhaltung des Gesundheitssystems gewährleistet werden kann.

Worüber man sich aber meiner Meinung nach aufregen kann und muss, ist eine Formulierung wie folgende:
Auch nach den Erfahrungen aus der ersten Welle der Pandemie sind zeitlich befristete, erhebliche Einschränkungen persönlicher Kontakte geeignet, aber auch erforderlich, um das Wachstum des Infektionsgeschehens auszubremsen und umzukehren. Dies ist von wissenschaftlicher Seite überzeugend bestätigt worden. Solche zeitlich befristeten Einschränkungen sind auch erforderlich, weil mildere, gleich wirksame Mittel nicht zur Verfügung stehen.

Es ist zwar richtig, dass bekannt war, dass Kontakteinschränkungen zu einer Reduktion von Infektionen führt und, dass diese Erkenntnis wissenschaftlich gesichert ist. Aber, dass keine milderen, gleich wirksamen Mittel zur Verfügung stünden ist falsch. Dafür waren die Erkenntnisse mit viel zu viel Unsicherheit behaftet. Es war nie ganz klar, welchen Anteil Kontaktreduktionen, welchen Anteil das Tragen von Masken oder andere Maßnahmen hatten. Solch eine Aussage empfinde ich als nicht haltbar.

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PMJI, aber…

…aus meiner Sicht wäre die einzige Aufgabe des Staates, diesem Mangel durch gezielte Migrationspolitik entgegen zu wirken. Stattdessen wird eine gesetzeswidrige Politik gefahren, welche die Zahl der Patienten drastisch erhöht, leider ohne dem betroffenen Arbeitsmarkt ausreichend Fachkräfte bzw. Auszubildende bereit zu stellen. Dadurch werden die Arbeitsbedingungen für die Aktiven derart verschlechtert, dass sich zusätzlich viele aus dem Pflegebereich zurück ziehen. Ein Teufelskreis!

Weitgehend ungeregelte, illegale Massenmigration in Kombination mit dem seit vielen Jahrzehnten absehbaren demografischen Wandel sind für die Krise im Gesundheitswesen, die gerade erst begonnen hat, verantwortlich.

Ich weiß übrigens, wovon ich rede, meine Frau ist aktive Krankenschwester und ich selbst arbeite auch seit Jahrzehnten im Gesundheitswesen.

Dabei will ich diese Mail überhaupt nicht als „rechts“ oder ausländerfeindlich verstanden wissen: Fast alle (!) derzeit aktiven Kollegen meiner Frau, inklusive der Stationsleitung, haben einen (teilweise frischen) Migrationshintergrund - ohne sie wären die Krankenhäuser längst geschlossen!

Meine Kritik zielt allein auf die völlige Untätigkeit, Unfähigkeit und Rücksichtslosigkeit der Politik.

Bei allen Problemen: Das Recht des Entzugs der Grundrechte („Lockdown“) ohne Evidenz und Evaluation hat der Staat m.E. trotzdem nicht (gehabt)!

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Euer Ehren, ich korrigiere: Der Lockdown wurde unter anderem mit fehlenden Betten begründet.

Da gehe ich mit - Konsens.

Zur Vermeidung einer möglichen Gesundheitsnotlage hat sich der Staat, unter anderem wegen unzureichender Betten mit invasiver Beatmungsmöglichkeit, dafür entschieden, erhebliche Einschränkungen der persönlichen Kontakte aufzuerlegen, um die Ausbreitung des Virus zu reduzieren und damit besagte Überlastung des Gesundheitssystems zu vermeiden.

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Aber genauso wie Du vermutlich auch erwarte ich eine Aufarbeitung.

Bei Umfragen von Krankenhauspersonal hieß es einerseits Betten müssten wegen unzureichendem Personal gesperrt werden. Andererseits wurden Patienten nicht immer gleichmäßig verteilt. Zudem ist Deutschland im europäischen Vergleich Spitzenreiter was Betten angeht - hat letztlich aber irgendwie deutlich mehr Covid-Fälle (prozentual) in Intensivbetten behandelt. Wieso? Da spielt sicher auch die finanzielle Förderung mit 50.000€ pro neuem Intensivbett rein. Und hier muss eine Aufarbeitung stattfinden. Haben Krankenhäuser womöglich getrickst? Oder war es einfach nur ein falscher staatlicher Anreiz? Wieso meinte man so viele Betten vorhalten zu müssen, obwohl es an Personal gemangelt hat? Wieso hat man trotz der großen Notfall-Bettenreserve das Geld nicht für Personal in die Hand genommen? Welche Firma hat eigentlich stark von dieser Förderung profitiert? Hat hier Lobbyarbeit stattgefunden?

Das sind wirklich Fragen, die mich brennend interessieren und zu denen ich immer wieder widersprüchliche Informationen finde.

Aber ich wünsche mir eben einen differenzierten und respektvollen Austausch dazu.

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Bitte seriöse Quellen und Nachrichten. (Aber ich schau’s mir an. Erster Eindruck - die Einordnung wirkt weder sachlich, noch objektiv oder neutral.)


Ist doch wieder nur so ein Reitschuster-Abklatsch (am Beispiel eines Artikels aus 2020):

Wieso sollte ich diesem Medium also mein Vertrauen schenken?

Ja, höhere Testungen führen zu größeren Fallzahlen. Genauso wie verstärkte Polizeikontrollen zu vermeintlich mehr Straftaten führen.

Aaaber, man muss solche Werte einordnen. Wenn minimal mehr getestet wird, aber die Anzahl der Neuinfektion nicht linear mit ansteigt, sondern exponentiell, dann kann dies nicht auf das vermehrte Testen zurückgeführt werden.

Siehe hier, das ist die Realität zu der Zeit gewesen:

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Habs mal quergelesen und nicht viel neues entdeckt.
Mir reicht eigentlich schon die Tatsache das kurz vor der Plandemie dieser Begriff umdefiniert wurde.

Wenn der HODLer so gegen die Quelle wettert muss sie sehr gut sein. Davon bin ich überzeugt.

Doch, schon wenn du eine Tranche Tests bestellst kannst du festlegen wie viele davon positiv ausfallen sollen.
Damit kann man klasse symptomlos Kranke erzeugen.

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Und diese Eigenschaften würdest du, den Protokollen nach, dem RKI zuschreiben?

Im Gegensatz zu Dir habe ich die Quelle gecheckt. #donttrustverify

Ein bisschen Medienkompetenz entwickeln hat noch nie jemandem geschadet. :)

Davon darfst Du Dir gerne eine Scheibe abschneiden.

Ich glaube, dass der von Bill Gates eingesetzte Chip (via Covid-Impfung) gerade etwas bei Dir spinnt. :slight_smile:

Aber im Ernst - im Zweifel mal hier vorbeischauen.

Die Aufgabe des RKI ist die „Erkennung, Verhütung und Bekämpfung von Krankheiten, insbesondere der Infektionskrankheiten“. Natürlich sollte das RKI Daten deskriptiv zur Verfügung stellen und damit objektiv berichten. Finde aber, dass sich das überwiegend hier auch so liest. Die sachliche, neutrale Berichterstattung in die Breite Bevölkerung ist dann Aufgabe von Journalist:innen.

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Nochmal anders gefragt. Bist du anhand der jetzt veröffentlichten Protokolle der Meinung das RKI hat aufgrund von wissenschaftlichen Fakten oder aufgrund politischen Drucks gehandelt?

Am Montag, dem 16. März, heißt es laut „Multipolar“ in dem entsprechenden RKI-Protokoll: „Am Wochenende wurde eine neue Risikobewertung vorbereitet. Es soll diese Woche hochskaliert werden. Die Risikobewertung wird veröffentlicht, sobald [geschwärzt] ein Signal dafür gibt.“

Wer auch immer sich hinter den Schwärzungen verbirgt, das Signal scheint die Befehlsempfänger erreicht zu haben: Am nächsten Tag verkündete RKI-Chef Wieler offiziell die Hochstufung.

Für diese Änderung der Risikobewertung, und das ist die Krux, gab es zu dem Zeitpunkt weder grundlegend neue oder andere Kennzahlen, die das Hochstufen gerechtfertigt hätten, noch Protokolle oder Dokumentationen vom RKI. Die Anwaltskanzlei, die das RKI in der Angelegenheit vertritt, wiegelte laut Kläger „Multipolar“ jedenfalls eine Herausgabe möglicher Protokolle dazu mit einer Art „unfreiwilligem Geständnis“ ab:

„Nach Abschluss dieser Prüfung bleibt es dabei, dass keine weiteren Dokumente vorhanden sind, die sich mit der Änderung der Risikobewertung am 17. März 2020 von ‚mäßig‘ auf ‚hoch‘ befassen. (…) Informationen, die nicht vorhanden sind, kann die Beklagte nicht herausgeben.“

Das lässt sich daraus nicht ablesen.

Ich finde die Darlegung in den Protokollen sachlich. Die erhöhte Einstufung hatte gute Gründe und sollte aus meinem obigen Post auch klar geworden sein.

Nur, weil Multipolar diese Fakten nachwievor verdreht und nicht einordnet, macht es dies nicht richtiger.

Was soll dieses Framing?

Natürlich werden Veröffentlichungen abgesprochen und dann entsprechend freigegeben.

Eben doch. Siehe die überproportionale Zunahme von positiven Test bei nur geringfügier höherer Testungen.

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Und wo kann ich diese Zahlen von März 2020 sehen, die zu der plötzlichen Hochstufung geführt haben?

Hier, wie oben gepostet:

Anzahl der Testungen findest Du hier.

Infektionen findest Du hier.


Und nochmal ausführlich aufbereitet, weshalb die Aussage der vermeintlichen „Irreführung bei den Fallzahlen“ von Multipolar Mist ist:

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Die RKI Papiere wurden bereits aufgegriffen. Sehr gut. Auf X (ehem. twitter) findet man dazu sehr viele Journalistische Artikel, z.B. von Aya Velazquez.

Heute ist ein Übersichtsartikel in Tichy’s Einblick erschienen. Man mag von dem Magazin halten, was man will, inhaltlich ist es korrekt:

Im Prinzip haben sich alle damaligen „Verschörungstheorien“ bestätigt:

  • Entschärfende Informationen wurden zurückgehalten und Modelle katastrophisiert
  • Die Impfnebenwikrungen waren im Februar 2021 bekannt. Trotzdem hat Karl Lauterbach noch 6 Monate danach mit einer nebenwirkungsfreien Impfung geworben
  • Dass es keine Herdenimmunität gibt, war bekannt. Dennoch warb man damit.
  • Man wusste, dass FFP2-Masken außerhalb des Arbeitsschutzes vermutlich keinen Sinn ergeben.
  • Der geringe positive prädiktive Wert des PCR-Test (~50%) war bekannt, wurde aber bewusst nicht so kommuniziert. (edit: Für die Berechnung des positiven prädiktiven Wert (PPW), siehe hier)

Und mein Favorit:

  • Die Hochstufung des Risikos im März 2020 geschah ausschließlich auf Grundlage politischer WIllkür. Der Verantwortliche ist geschwärzt.
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„Die Corona-Fallzahlen hatte man dabei vor allem durch eine Intensivierung der Testaktivität erhöht.“

Auch nur abgeschrieben. Ich hatte oben bereits gezeigt, dass dies eine Falschaausage ist.

Zudem ist der Kommentar alles andere als sachlich und wird journalistischen Anforderungen nicht gerecht.

@Jafar damals hattest Du bessere Quellen und differenziertere Beiträge gepostet. :slight_smile:

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Werde ich nicht weiter kommentieren, da dies zum einen nicht meine Aussage war und zum anderen teilweise (und vor allem bezogen auf gewissen Zeitepisoden) stimmt.

Du argumentierst in meinen Augen wie ein Shitcoiner, dessen Projekt debunkt wurde, es aber nicht wahrhaben will.

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Welche „Quellen“ hälst du den journalistisch für seriös?

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