Achso, aber das ist etwas völlig anders. Da hatte ich ja auch kurz bei der Nachfrage so geantwortet. Ups, aber das war im anderen Thread hier. Als Homo Oeconomicus immer alles sofort reinhauen.
Also nochmal kurz und knapp:
(1) Wenn Kapital auf der hohen Kante liegt, dann ist die Einmalanlage der verteilten Anlage über einen langen Zeitraum vorzuziehen. (Time in the market beats market timing.)
(2) Ist man bereits investiert und nur das regelmäßige Gehalt fließt in den Sparplan, dann sollte eine möglichst zeitnahe Sparplanausführung an den Gehaltseingang stattfinden. (Time in the market beats market timing.)
(3) Ein Sparplan ist ein Tool zum emotionsfreien Investieren, dass mit dem harmonischen Mittel einen günstigeren Durchschnittskurs als das arithmetische Mittel erzielt.
Ich sehe schon: Ich werde nie ein richtiger Bitcoiner sein!
Ich würde niemals nur auf BTC setzen und alles, was ich übrig habe ins monetäre Peer-to-Peer-Netzwerk pumpen! Zu groß erschiene mir das Risiko, dass ein Scheitern, welches theoretisch möglich ist (und keinesfalls total unwahrscheinlich), mir alles nehmen würde.
Egal, ob Schwarzschwanereignis, Walletabzocke, Bitmünzenverbot, Totalregulierung, Fünfdollarschraubenschlüsselangriff, Steuerabzocke, Schwarzausszenarien, Kriegskrisen… es gibt hunderte Arten, wie Bitcoin ganz oder teilweise scheitern kann. Alles hat ein Ende, auch der Bitcoin.
Und da ist Diversifizierung für mich ein absolutes Muss…!
Würde ich so nicht sagen.
Es gibt nunmal nicht die non plus ultra Lösung die zu jedem passt. Jeder hat andere Erwartungen an sein investment, jeder steht an einem anderen Punkt in seinem Leben. Die einen wollen ihre Rente absichern, die anderen ihr Haus abbezahlen und wieder andere die Welt verbessern. Jeder muss die Lösung finden die für ihn passt, von daher schließt es sich nicht aus, bitcoin zu verstehen und trotzdem auch in andere Dinge zu investieren. Die Welt ist nicht schwarz weiß, am Ende muss man selbst mit seinem investment zufrieden sein und sich nicht von irgendwelchen Internet dudes leiten lassen.
Der eine ist „all in“ wenn er 2k€ investiert hat und der andere bei 200k, lässt sich sowieso nicht vergleichen.
Hauptsache man hat eine gewisse bitcoin Position, risk reward ratio ist einfach zu gut um es sich entgehen zu lassen.
Wenn man bedenkt, wieviel Jahre vergehen mussten, bis Leute wie Michael Saylor oder Larry Fink die Tragweite der Technologie verinnerlicht haben, obwohl deren Wissensquellen und Netzwerke im Vergleich zum Normalo um Welten größer sind. Neben dem intellektuellen Verständnis benötigt so ziemlich jeder Jahre (mind. einen überstandenen Bärenmarkt), in denen das Vertrauen allmählich wächst. Mittlerweile erscheint mir die Empfehlung der Blackrock-Analysten in Höhe von einer 28 %-Allokation für Privatsparer eher als eine Untergrenze.
Wenn man das Adjektiv „zwischenzeitlich“ ergänzt, bin ich einverstanden. Die Beherrschung der Ängste und das Unterlassen eines Notverkaufs ist in der Tat eine mentale Herausforderung.
Wieso schließt du aus der Vergangenheit auf die Zukunft?
Der Kurs kann nur so tief fallen, wenn sich Leute finden, die bereit sind, ihre Bitcoin für so wenig zu verkaufen.
Wie ist die Abwägung Einmalanlage vs. Cost-Averaging einzuordnen, wenn man Limit Order einbezieht?
Immer wenn ich etwas Geduld hatte, waren meine Limit-Order-Käufe besser, weil der Kurs dorthin gesunken ist, als wie wenn ich das verfügbare Geld innerhalb von einer Stunde durch manuelles Kaufen verpulvert habe.
Verstehe ich dich richtig:
Gesamtes Geld (bei stabiler Psyche und Bitcoin-Überzeugung) am besten als Einmalanlage zügig Investieren, egal ob mit oder ohne Limit Order, innerhalb von wenigen Tagen oder spätestens Wochen umsetzen, und eben nicht ETF-mäßig auf mehrere Monate verteilen?
Bei Bitcoin ist das aufgrund der Volatilität immer ein bisschen tricky.
In Aktienmärkten ist die Antwort immer sofort.
Du magst zwar 3 mal einen günstigeren Kurs mit Deiner Limitorder erwischen, aber die Kursgewinne eines Assets belaufen sich meist auf einen viel kleineren Teil des Jahres.
Heißt: Du hast ein paar mal einen günstigeren Einstandskurs, aber im Bullenmarkt wo es dann zwei mal nicht klappt, da zahlst Du Opportunitätskosten, die statistisch betrachtet eben weit aus höher sind.
Zudem bist du wieder Teil des Market Timings. Es entspricht grundsätzlich der Idee des emotionsfreien Investierens.
Ein bisschen erinnert mich Dein Vorgehen an jemanden, der dafür schon mal ein Tool gebaut hat. Dieser Bot hat immer nach einem gewissen prozentualen Rückgang gekauft. Vielleicht finde ich den wieder, dann verlinke ich ihn [hier].
Bei einer großen Order würde ich immer mit Limit Order arbeiten, einfach um ganz sicher den Preis zu erhalten.
Da zahlst du eben in der Regel Opportunitätskosten. Aber als emotionaler Mensch kann das Sinn ergeben.
Und natürlich wenn man mit einem Auge doch auf die Glaskugel schielt.
Also hätten wir gerade einen Kurs von 400.000 nach einem parabolischen Anstieg, dann würde ich vielleicht auch das Risiko eingehen Opportunitätskosten zu zahlen, aber in der Hoffnung, dass der Kurs hier doch nochmal sinkt.
Aber aktuell sehe ich keinen Grund, der gegen eine Einmalanlage sprechen sollte, sofern man Geld auf der hohen Kante hat (das man gerne investieren möchte).
Es kann aber auch sein, dass es plötzlich 5% rauf geht (schon mehrfach erlebt) und deine Kauforder niemals ausgelöst wird. Man weiß es doch vorher nicht.
Das Einzige, was für uns hier alle sehr wahrscheinlich ist, dass der Kurs langfristig höher sein wird.
Habe ja letzte Woche meinen Sparplan bei Bitpanda pausiert. Nun wurde automatisch investiert. Der Sparplan steht nun nich merh unter „Pausiert“ sondern unter „Abgebrochen“. Toller Quatsch.
War das Geld schon von deinem Konto abgebucht als du bei Bitpanda auf Pausieren gedrückt hast? Wenn ja wird der Sparplan noch einmal ausgeführt.
Allerdings kann man pausierte Sparpläne auch wieder aufnehmen, wenn er aber als „abgebrochen“ aufgeführt wird müsste er neu eingerichtet werden.
Schön und gut aber bei einem eher volatilen Asset wie Bitcoin lohnt ein genauerer Blick.
Mein erster eigener Kauf war am 04.05.2021 zu einem Kurs vom EUR 47.340,00. Mein Durchschnittspreis heute liegt bei EUR 24.680,93. Hätte ich die gleiche Summe, statt über drei Jahre verteilt, am 04.05.2021 investiert, hätte ich heute über 50% weniger Bitcoin.
Das ist schon ein beträchtlicher Unterschied.
Zwei Anmerkungen allerdings: ich habe sowohl einen (vergleichsweise niedrigen) monatlichen Sparplan laufen, wie auch eine teilweise aggressive „Buy-the-dip“ Strategie. Tatsächlich liege ich damit aber nur minimal besser, als wenn ich völlig auf „DCA“ gesetzt hätte.
Ehrlicherweise habe ich auch einfach nur Glück gehabt, ich halte mich auch nicht mit Chartanalysen o.ä. auf.
Zweitens hätte mir die Gesamtsumme natürlich so auch gar nicht zur Verfügung gestanden. Zuflüsse und Realisierung von Gewinnen durch Verkauf anderer Assets bei entsprechenden Kursen, waren vor drei Jahren auch weder plan- noch vorhersehbar. Ich wollte beispielsweise eine deutlich größere Summe zwei Monate vor der FTX Pleite einsetzen, mußte dann aber zu meinem Verdruss warten. Im Nachhinein stellte sich das natürlich als ziemliches Glück heraus!
Time in the market funktioniert natürlich bei steigenden Kursen am Besten und daher stimmt es langfristig auch bei Bitcoin: man wird wohl immer besser beraten sein, einen Zyklus früher aufgesprungen zu sein. Innerhalb eines Zyklus ist die Sache hingegen schwieriger, da empfinde ich die Einmalanlage nicht wirklich als Königsweg.
In deinem Fall hast du einfach Glück gehabt. Der umgekehrte Fall hätte genauso eintreffen können. Hättest du Anfang 2023 alles auf einmal investiert, hättest du 50% mehr als mit dem Sparplan …