Bitcoin macht Reiche reicher

Der Artikel basiert auf zwei Annahmen:

  1. Risikofreie Rendite.
  2. Wirtschaftswachstum.
    (Ich halte dies für fraglich.)

Gedankenexperiment:
Alle Wale hodln, alle Armen können nicht konsumieren. Also müssen Arme beschäftigt werden und einen Lohn erhalten, andernfalls könnten sie weder produzieren noch konsumieren. Folglich wird Geld in Bewegung sein.
Das (Kaufkraft)-Vermögen der Reichen wächst nicht ohne Wirtschaftswachstum. Wachstum ist ungewiss. Und damit ist die Rendite nicht risikofrei.

Zusätzlich ist das Leben vergänglich. Das Warten auf Wirtschaftswachstum bezahle ich mit (Lebens)Zeit. Ich könnte morgen Tod umfallen. Insofern muss ich das Risiko morgen zu sterben abwägen. Der Konsum, die Investition, etc. befriedigt direkt.

Damit hätten wir einen weiteren Punkt. Investitionen. Viele sprechen von der Schwierigkeit des Zinsnarktes unter einem Bitcoinstandard und potentiellen Deflationsspiralen. Wenn niemand investiert, dann wächst nichts. Insofern wird die Kaufkraft nicht steigen, denn es kommt zu keinem Mehrangebot und damit auch nicht zu sinkenden Preisen. Und damit werden Reiche nicht einfach reicher.

Letztlich wird sich irgendwo ein (dynamisches) Gleichgewicht einstellen. Wo dieses liegen wird, kann natürlich niemand voraussagen.

Insofern sehe ich nicht die Kritik vom Artikel. Der Artikel kritisiert die Rahmenbedingungen die wir uns als Gesellschaft schaffen, aber das hat imho erst einmal nicht unbedingt etwas mit der Form des Geldes zu tun, sondern mit dem Gestaltungsprozess unseres Zusammenlebens.

9 „Gefällt mir“