Bitcoin Kontostand auf BitBox02 auf einmal Null - Wo sind meine Coins?

Hallo zusammen und schon einmal vorweg allerbesten Dank für Eure Unterstützung.

Ich habe mir im August 2021 eine BB02 zugelegt und mit Satoshis aus meiner SW-Wallet befüllt. Das zugehörige Backup der SD-Karte kann ich in der APP sehen. Anfang Juni habe ich weitere Satoshis übertragen und ich konnte den Eingang auch direkt in der APP feststellen.

Scheinbar habe ich beim 2. Mal kein Backup manuell gestartet, denn dann das kann ich in der APP nicht finden.

Heute wollte ich weitere Satoshis übertragen und nach Eingabe des Passworts und der Passphrase auf der BB02 sehe ich nun „Kontostand 0 BTC“, „Noch keine Transaktionen“ ! Schock!

Zusatzinfo: Zwischendurch lief noch ein Sicherheits-Update der BB02-Software.

Was also tun?
Ich habe nun Angst, das Backup aus August 2021 einzuspielen, da können ja nicht die Satoshis aus Juni 2022 enthalten sein und ich will nichts riskieren.

Die Satoshis können ja eigentlich nicht weg sein, nur weil ich kein Backup angelegt habe, oder?
Habt ihr einen Tipp? Neues Konto anlegen? Wenn ja, wie? Mit den 24 Passwörtern?

Ich wäre Euch wirklich sehr dankbar, wenn ihr mir helfen könntet. Sonst wäre an Schlaf nicht zu denken.

Liebe Grüße vom Dude

Hattest du bei deinen damaligen Transaktionen auch bereits die Passphrase in Benutzung? Weil 0 Transaktionen hört sich eher nach dem Gegenteil an. Versuch doch mal ohne zusätzliche Passphrase einzuloggen.

Du musst für Transaktionen kein Backup machen, kurz die Keys leiten sich aus deinen 24 Wörtern ab.

Bist du dir sicher, dass du damals wie bereits erwähnt schon eine optionale Passphrase verwendet hast? Bist du dir sicher, dass du keinen Schreibfehler in der Passphrase hast?

Weitere Infos:

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Es ist wunderbar, so eine gescheite Community zu haben. Ja, ich hatte bereits immer eine Passphrase genutzt und ich wusste nicht, dass jede Eingabe akzeptiert wird. Ich dachte, wenn sie angenommen wird, muss sie wohl richtig sein. Ich habe tatsächlich das letzte Sonderzeichen der Phrase nicht beachtet, da es auf dem Zettel in die 2. Reihe gerutscht war. Und nun, siehe da, alles wieder in Ordnung!
Ich freue mich sehr über die schnelle Hilfe, vielleicht kann ich das irgendwann mal gutmachen. Danke an beide, also SHA-2 und DerFlocke.
Gruß, TheDude

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Ich persönlich sehe die Gefahr eines Verlustes bei Verwendung der optionalen Passphrase wegen Vergessen, Tippfehler etc. höher, als dass jemand irgendwie an meine 24 Wörter kommt und die Wallet leer räumt, weil sie nicht durch die Passphrase zusätzlich gesichert ist.

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Schön zu hören, dass du dein Problem lösen konntest :slightly_smiling_face:

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Ich empfehle dir und anderen dann einfach mal, etwas besser zu dokumentieren, so daß relevante und hier auch wichtige Zeichen für die Mnemonic Passphrase unmissverständlich zusammen bleiben und aufgeschrieben sind. Keine Selbstüberlistungstricks, die man nach Wochen, Monaten oder Jahren garantiert nicht mehr zusammenbekommt!

Ich dokumentiere für Mnemonic Seed Wörter immer mindestens folgende Details:

  • Datum der Erstellung
  • Grund der Erstellung / Zweck der Wallet
  • Zu welcher Hardware- oder Software-Wallet gehört der Mnemonic Seed (ggf. auch Besonderheiten wie z.B. selbst gewürfelt oder so)
  • Eine optionale Mnemonic Seed Passphrase wird natürlich nicht zusammen mit den Mnemonic Seed Wörtern aufgeschrieben. Das Vorhandensein einer opt. Passphrase markiere ich unverfänglich bei den Mnemonic Seed Wörtern.
  • Alle Mnemonic Seed Wörter sind auch nummeriert!
  • Anzahl der genutzen Accounts, falls es mehrere sind
  • Derivation Path, ggf. auf Account-Ebene sorgfältig heruntergebrochen

Da es mir schon passiert ist, daß ich eine, zum Glück nur tBTC-Wallet mit Mnemonic Passphrase, nicht mehr wiederherstellen konnte, weil ich offenbar beim Aufschreiben etwas geschludert habe, habe ich mir ein strikteres Dokumentationsregime angewöhnt.

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Da sollte auf jeden Fall noch der Ableitungspfad dazu. Wenn man 20 Jahre später an sein Backup will und bereits mehrere Standards durchlebt hat kann es sinnvoll sein direkt zu wissen wo man suchen muss.

Auch sollte man irgendwie festhalten wie viele Accounts man verwendet hat. Viele Software Wallets suchen nicht automatisiert nach benutzten Accounts (z.B. BitBox App). Am besten hier auch direkt unmissverständlich mit dem Pfad zusammen den Index aufschreiben, also z.B.:

  • m/84’/0’/0’
  • m/84’/0’/1’ für den zweiten Account

Für das Thema Vererbung ist das auch nicht ganz unwichtig.

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Du hast natürlich vollkommen Recht, daß mindestens auch noch der Derivation Path mit dazugehört. Mein Kopf funktioniet heute nur noch zäh wie Himbeergelee… (hab’s oben hinzugefügt und dokumentiert ist der Ableitungspfad auch bei mir schon lange).

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Stimme zu. Manchmal meint man ein Passwort so gut zu kennen, dass man es ruhig nutzen kann. Aber wenn man es dann doch nicht mehr regelmäßig benutzt ist die Gefahr groß dass es in Vergessenheit gerät. Reicht ja schon wenn man Teile davon vergisst. Und ein Passwort was man sehr oft und auch außerhalb der BitBox benutzt ist dann auch nicht wirklich sicher.

Das ist nun wirklich nur ein Problem, wenn man es nicht ordentlich dokumentiert. Außerdem ist eine Mnemonic Passphrase zumindest eine Möglichkeit sich vor Verlust der Wallet durch Diebstahl der Mnemonic Seed Wörter zu schützen. Wie wahrscheinlich die Möglichkeit eines Diebstahls ist, dürfte ein individueller Risikofaktor sein. Möchte man sich vor Diebstahl schützen, muss man sich dem Thema stellen und geeignete Auswege finden und nutzen.

Ich stimme euch zu, daß die optionale Mnemonic Passphrase ein gewisses Gefahrenpotential birgt, besonders, wenn man nicht 100%ig verstanden hat, wie es funktioniert und wenn man glaubt, man könne sich trotz ausreichender Komplexität der Passphrase allein auf sein Gedächtnis verlassen. Gerade Letzteres halte ich für ein sicheres Rezept für Desaster, allein aus eigener Erfahrung.

Meine Meinung, nachwievor: Mnemonic Passphrase sorgfältig und korrekt dokumentieren, sicher, redundant und getrennt von den Mnemonic Seed Wörtern verwahren → bisher keine Probleme bei der Recovery solcher Wallets gehabt.
Und ich übe solch einen Recovery-Prozess z.B. mit Testnet-Bitcoins oder auch mal mit einer echten Wallet in einer sicheren Umgebung (TAILS oder ein Raspi mit modifiziertem Minimalsystem) durch. Ob es nämlich funktioniert, muss man auch mal ausprobiert haben. In der Theorie ist Vieles chic, in der Praxis sieht es dann auch mal anders aus.

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Ist die Passphrase das Passwort welches ich auf der BB eingebe, oder ist dies nochmal ein zusätzliches Passwort?

Nein, die optionale Passphrase ist eine komplett andere, zusätzliche, Funktion.

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In der Shift Crypto Wissensdatenbank gibt es umfangreiche Informationen zur optionalen Passphrase.

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Die optinale Passphrase (oft auch „25. Wort“ genannt), ist kein Passwort um irgendwas zu entsperren, sondern ein zusätzliches Wort zu deinen 24 Wörtern, welches in Verbindung mit den 24 Wörtern eine komplett neue Wallet erzeugt. D.h. die zugehörigen Adressen sind komplett andere, wie die, welche zur Wallet mit den gleichen 24 Wörtern gehören. Das ist wichtig zu verstehen.

Auch hier gibt es einen sehr guten Beitrag dazu:

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