@will0901
Ich bin mir durchaus bewusst, dass ein BGE für einige Mesnchen einen Vorteil bringen wird, ja. Und dass man durch das BGE - gerade wegen dem B als Bedingungslos und Unantastbar- eine Menge von der aktuellem Bürokratie einsparen kann. Aber das System, so schön es auch ist hat eben auch seine Schattenseiten und diese werden sehr gerne vernachlässigt.
Das Argument: Jeder bekommt ja das Gleiche und deswegen ist das System doch fair stimmt einfach nicht. Das ist wie bei der Inflation: Für alle wird es gleich teurer, also ist doch Inflation fair? Nein, bei der Inflation profitieren diejenigen, die das Geld nicht halten während es inflationiert, das haben doch gerade Bitcoiner gelernt. Wo ist also der Hacken beim BGE?
So 100% kann ich es natürlich auch noch nicht benennen, aber eines kann ich mit 100% Sicherheit sagen: Wenn es Menschen gibt, die durch das BGE einen Mehrwert haben und somit ein einfacheres Leben, dann muss es Menschen geben, die das irgendwie bezahlen und denen man diese Werte zugunsten der Anderen wegnehmen muss. Mit anderen Worten: Auch ein BGE ist eine Umverteilung, genauer eine Zwangsabgabe von Reichen zu den Armen, denn die Armen profitieren mehr von dem BGE als die Reichen, so zumindest die Theorie.
Das gesamte Konzept ist also darauf ausgelegt die aktuell anwachsende Schere zwischen Arm und Reich zu verkleinern. Aber meiner Meinung nach ist das ein unnötiges herumdocktoren am Symptom ohne die wirklichen Ursachen zu bekämpfen warum die reichen immer reicher werden: das Fiat-System mit der Inflation. Denn während das Geld inflationiert muss für Sachwerte wie Immobilien, Landflächen, Firmen usw. immer mehr von dem Geld hingelegt werden um es dem Besitzer abzukaufen. Von reichen wie Bill Gates sagt man zwar immer, dass er soundsoviele Milliarden Dollar besitze, aber die liegen ja nicht auf seinem Bankkonto, denn dort würden sie ihr Wert durch Inflation verlieren. Dieses Geld liegt in Form von Besitztümern, Aktien und sonstigen Sachwerten vor, die im Fall eines Verkaufes zum Marktpreis diese soundsovielen Milliarden Dollar ergeben und mit der Inflation ansteigen. Die riechen werden also wegen ihren Besitztümern durch Inflation immer reicher.
Ich persönlich bin also dagegen dass wir jetzt noch so ein Umverteilungsmonster einführen sondern dass wir das eigentliche Problem an der Wurzel packen müssen und das Geldsystem reformieren sollten (z.B. mit Bitcoin). Alleine das wird die Schere zwischen Arm und Reich wieder von ganz alleine mit den Marktkräften eines farien Wettbewerbs gerade richten. Und diese Fairness kommt nicht daher, dass jeder die gleichen Startbedingungen hat, denn das ist niemals möglich (aber das BGE ist eine Art Versuch dahin), sondern dass jeder den gleichen Regeln bezüglich des Marktes unterworfen ist, keiner kann dann mehr ökonomisch cheaten und ich glaube dass alleine das die Welt wieder deutlich verbessern wird.
Das bedeutet: Natürlich haben Menschen unterschiedliche Startbedingungen im Leben, aber alle müssen sich bei ihrer Entwicklung an die gleichen Regeln halten. Ein Reicher, der seine Bitcoins einfach nur verprasst hat dieses Vermögen nicht mehr lange. Wenn wir in einem Bitcoinstandard sind, dann halte ich ein BGE für absolut überflüssig weil es den Menschen lediglich Anreize gibt nicht produktiv zu sein und somit Gesamtgesellschaftlichen schaden anrichten wird, das habe ich oben ausführlich erklärt.
Das Argument, wie viele Innovation man durch das BGE haben könnte kann man ja auch leicht umdrehen: Wie viel Innovation wird das BGE vernichten weil man den Menschen mit Erfolg (also die, die profitabel sind und somit bewiesen haben, dass sie Innovativ sind und Produkte anbieten, die die Menschen haben wollen) das Geld wegnimmt um ungezielt irgendwelchen Menschen zu geben, die noch garnichts bewiesen haben. Wer wird das Geld also wahrscheinlich innovativer anlegen?
@Bontii mag das vielleicht als unmenschliches Argument bezeichnen, aber ich glaube nicht, dass es möglich ist allen Menschen aus einer übergeordneten großen Instanz wirklich zu helfen. Es ist eben etwas anderes, wenn man in seiner Umgebung freiwillig Menschen etwas spendet oder ob man gezwungen ist Geld für eine Hilfsorganisation (wie einem BGE) abzugeben. Die Zwangsabgabe verringert eben die Bereitschaft in der lokalen Umgebung Geld zu spenden weil man einfach weniger Geld hat, das man ja irgendwelchen anonymen anderen Menschen geben musste. Und gerade für Politiker ist so ein Geldtopf ein guter Selbstbedienungsladen.
Also ich verstehe durchaus die sozialen Aspekte des BGEs, aber jede Diskussion darüber ist eigentlich eine Aufzählung der positiven Dinge und vernachlässigt systematisch die negativen gesellschaftlichen Folgen des Konzeptes. Mein Ziel ist es, dsas auch über die negativen Folgen nachgedacht wird, ansonsten werden eventuell falsche schlüsse gezogen und es muss dann wieder Politiker geben, die an den dann aufkommenden weiteren Gesellschaftlichen ungleichgewichten herumdocktoren. Genau das lässt ja die Bürokratie immer weiter anwachsen.
Ich persönlich finde es natürlich gut, dass es Sozialsysteme gibt, aber meiner Meinung nach sollten diese zeitlich begrenzt sein und auch bleiben um kurzfristig die Auswirkungen eines Schicksalsschlags abzumildern aber langfristig Anreize zu schaffen dass man wieder ein Teil der Gesellschaft wird indem man sich einbringt und der Gesellschaft einen Vorteil bietet. Ein BGE lädt aber ehr dazu ein sich ein tolles leben zu machen auf Kosten von Anderen, die dafür bezahlen müssen und so ein Konzept lehne ich eben ab. Denn wenn die Anreizstruktur so gewählt wird, dann wird es über die Zeit immer mehr Menschen geben, die lieber was haben wollen ohne etwas abgeben zu wollen und das kann schon physikalisch nicht lange funktionieren.