Bedingungsloses Grundeinkommen

@daspie, es tut mir Leid, dass es auf Dich herabblickend wirkt. War gar nicht so gemeint. Ich habe es einfach nur als Feststellung befunden und mehr sollte es auch gar nicht sein. Schließlich kann jeder sich sein eigenen Bild davon machen, wie Menschen funktionieren. Sorry.

Nein, ist es nicht. Unser Hirn arbeitet mit Filtern, im Volksmund als Schubladen bezeichnet. Einer dieser Filter ist der unserer Erfahrung. Was Du nicht kennst, siehst Du einfach nicht. Genauso war meine Feststellung gemeint. Unsere Menschenbilder unterscheiden sich und deswegen kommst Du zu anderen Schlussfolgerungen. Das ist okay. Ich muss sie ja nicht teilen. Jeder entscheidet für sich selbst, jeder irrt für sich selbst, jeder ist Herr seines Erfolges.

Weder verachte ich Dich für Deine Meinung, noch sehe ich das als mein Recht an. Ich bin Freund einer Kultur, in der man sich thematisch Streiten kann und trotzdem gern ein Bier zusammen trinkt. Würde Dich auch auf das erste einladen :wink:

Selbstverständlich, deswegen versuche ich auch zwischen Annahmen, Argumenten und Belegen zu trennen und frage danach.

Klar, so kann man argumentieren. Man könnte auch vom gegenteiligen Argument ausgehen: Was ist, wenn wir uns nicht weiterentwickeln und neue, bessere Formen des Miteinanders finden? Ein neuer Krieg? Eine weitere Revolution?

Nach meinem Verständnis wirfst Du mehrere Sachen in einen Topf, die getrennt gekocht werden sollten.

  1. Sozialismus und BGE haben nichts miteinander zu tun. Denn
  2. Sozialismus funktioniert nicht. Darin waren wir uns bereits einig. Des weiteren stimmen wir auch darin überein, dass nur verteilt werden kann, was vorher vom Staat eingenommen wurde. Und
  3. basieren die langfristig stabilsten Gesellschaftssysteme auf freier Marktwirtschaft. Leider führen sie wie die Geschichte zeigt IMMER zum selben Problem: eine hohe Vermögenskonzentration, die zu Gewalt auf gesellschaftlicher Ebene führt. Genau hierfür verstehe ich ein BGE als mögliche Lösung.

Auch das stimmt nicht. Hierfür gibt es Belege, nicht als BGE, aber als freiwillige Umverteillung, z.B. im römischen Reich. Wann genau, kannst Du im verlinkten Buch nachschlagen (5000 Jahre Geschichte auf 144 Seiten). Da sind auch noch mehr Beispiele dafür drin, dass die freie Marktwirtschaft immer auf 2 Arten geendet hat

  1. Gewalt oder
  2. die Herrschaft hat das Volk mit großzügiger Abgabe ihres Vermögens befriedet. Und nirgends ist davon die Wirtschaft zusammengebrochen.

Auch das stimmt aus meiner Sicht nicht. Die Wissenschaft hält dafür verschiedene Gegenargumente bereit.

Hier wird es aufwendig und zeitintensiv. Einfach gesagt, kannst Du Motive als Persönlichkeitseigenschaften verstehen. Auch wenn das gern so eingeleitet wird, sind Motive noch viel mehr. Sie steuern unsere Wahrnehmung, Entscheidungen, Emotionen, Verhalten usw. Neben den Grundbedürfnissen gibt es weitere Motive wie Sozialmotive, Zweckmotive, Erregungsmotive, Machtmotive usw. Die Liste ist länger und unterscheidet sich je nach Gelehrten. Bis Einigkeit über das Motivmodell besteht, wird auch noch einige Zeit vergehen. Doch Keiner zweifelt an Motiven, da sie in zahlreichen Versuchen nicht widerlegt werden konnten. Vielleicht hilft Dir der Wikipedia Artikel für den Einstieg.

Das kannst Du so sehen, aber ich muss dies ablehnen. Seit dem Buch „Denken hilft zwar, nützt aber nichts“ weiß ich um die Betrugscode ehrlicher Menschen. Sie liegt, so mich mich richtig erinnere bei um die 3 Prozent. Wenn also jeder Menschen zu (mindestens) 3 Prozent unehrlich ist, sobald er sich nicht beobachtet fühlt, kommt über 8 Mrd Menschen ganz schön was zusammen. Emotionen und Motive wurden dabei noch gar nicht berücksichtigt.

Das würde mich wundern. Untersuchungen, die Deine These stützen würden kenne ich nicht.

Sozial und Macht sind nach meinem Verständnis genetisch hinterlegt. Dabei zeigt sich, dass das Sozialmotiv der meisten Menschen stärker ausgeprägt ist als ihr Machtmotiv. Das führt jedoch zu einem Problem: Menschen mit ausgeprägtem Sozialmotiv sind harmoniebedürftiger als Menschen mit dominierendem Machtmotiv. Jetzt rate mal wessen Vorteil das in Verhandlungen ist. Richtig: Die Machtorientieren profitieren übermäßig.

Genau deswegen halte ich (unter anderem) auch Romans Argument für falsch, dass sich das Geld automatisch und ganz ohne Zwang verteilen würde.

:heart:

Im verlinkten Threat habe ich auch hierzu bereits Gegenargumente genannt. Kurz: Geld ist Macht und damit ein Wissensvorsprung, mit dem sich Geld verdienen lässt.

Auf all Deine anderen Punkte möchte ich nicht weiter eingehen, da ich mich nur mit neuen Worten wiederholen würde. Vielleicht hilft Dir Literatur wie „Schnelles Denken, Langsames Denken“, „We der Bauch dem Kopf beim Denken hilft“ und dergleichen weiter, Dein Menschenbild zu verfeinern. Bitte verstehe das wirklich völlig wertungsfrei :slight_smile:

Was Dein Macht-Energie-Gleichnis angeht, fordere ich Dich noch einmal auf, einen eigenen Thread dafür anzulegen. Ich denke, da geht einiges durcheinander. Doch ich bin mir sicher, es gibt etwas dabei zu lernen.

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