ARTE Saloon Livetalk mit Roman

Weil die Wohlhabenden doch einfach ne Million km² Land kaufen können und sich von der Pacht, welche die Bauern zahlen, ein lockeres Leben ohne Arbeit machen.

Solange jemand sein Reichtum fair verdient hat, habe ich nichts dagegen. Aber selbst wenn es nicht fair verdient wurde, bin ich gegen Verbote und eine Enteignung durch den Staat. Ich denke es ist schwierig bei so was eine gerechte Entscheidung zu finden. Ich setze da lieber auf die langfristige Wirkung von Bitcoin, die eine fairere Vermögensverteilung bewirken dürfte.

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Wer entscheidet was fair ist?

Wenn keiner entscheidet oder die unfaire Handlung immer außerhalb des Auge des Gesetzes stattgefunden hat?

Es haben z.B. keine deutschen Gerichte 1940 unfair enteigneten Reichtum der Juden angeklagt.
Wo kein Kläger, da kein Richter.

Welcher Staat genau? Es gibt nicht „den Staat“.

Eigentum wird vom Staat gesichert bzw. würdest du ja auch das Eigentum verteidigen, wenn ein Mensch fast so viel wie der Staat besitzt.

Wann würde deiner Ansicht nach dieser Mensch zum Staat werden?

Aber wenn du das so sagst kann ich nur hoffen, dass die Gegenwirkung von Bitcoin Monopole auf Farmland zu errichten und die Leute Stück für Stück mit „fair verdienter“ Pacht zu enteignen sehr groß ist.

Sonst wäre das schon ein Wort Case Szenario für Bitcoin und eben auch das Volk.

Eigentlich kann immer jeder selbst für sich entscheiden was er wirklich fair findet. Manchmal ist eine gerechte Aufteilung mathematisch gesehen eindeutig. Manchmal ist es ein komplexer Brei mit undurchsichtiger Geschichte. Ein klarer Fall wäre für mich wenn Reichtum durch Sklaverei oder andere Formen der deutlichen Ausbeutung aufgebaut wurde.

Eigentlich muss man sich ja fragen ob oder inwiefern solche Monopole quasi unsterblich sind und was nötig wäre damit sie einem fairen Wettbewerb ausgesetzt sind und dadurch auch schrumpfen können. Unter freien und fairen Wettbewerbsbedingungen kann ein Monopol eigentlich nicht ewig bestehen. Genau wie es unwahrscheinlich ist dass eine bestimmte Sportmannschaft 50-100 Jahre fast nur Siege hat. Das wäre eigentlich nur möglich wenn das Spiel manipuliert wäre. Und Bitcoin erschwert die Manipulation des Marktes durch ein hartes Geld.

Unter einem Bitcoin Standard dürfte es für solche Landbesitzer schwieriger werden dauerhaft zu expandieren und große Landflächen zu besitzen. Irgendwie müssen die ja auch vernünftig wirtschaften und die Bauern dort langfristig halten. Sonst bringt auch die größte scheinbar absolut sichere Einnahmequelle auf Dauer nichts.

Ich kenne mich da nicht aus, aber gibt es da nicht einige Beispiele aus Südafrika? Dort wurden doch Landbesitzer vom Staat enteignet und das Land wurde den ursprünglichen Besitzern oder den Sklaven die dort gearbeitet haben übergeben? Es hieß dass es aber nicht dazu kam dass sich Vermögen besser verteilte. Denn die Menschen die dann das Land möglicherweise gerechterweise erhalten haben, hatten gar nicht die Mittel darauf zu wirtschaften. Also lagen die meisten brach und die landwirtschaftliche Produktion ging zurück. Wie gesagt, keine Ahnung ob das stimmt, kann natürlich auch die Propaganda der enteigneten gewesen sein :smiley:

Aber es klingt plausibel. Wenn man damals das Land von den reichen genommen hätte um es den befreiten Sklaven zu geben, wäre eine bessere Vermögensverteilung nicht garantiert. Wie teilt man das auf? Kriegen dann 100 Sklaven alle ein kleines Landstück? Wie viel ist das dann wert? Können sie es alleine bewirtschaften? Können sie es verkaufen und reicht das um ihre finanzielle Situation nachhaltig zu ändern? Die Zwangsumverteilung mag gerecht erscheinen und ist es vielleicht auch. Aber fraglich ob man damit eine dauerhaft bessere Vermögensverteilung erreicht. Die Gefahr ist hoch, dass die reichen die Landstücke wieder zu relativ niedrigen Preisen aufkaufen und dann der rechtmäßige Besitzer werden und die Verkäufer sind nach Aufbrauch des Verkaufserlös so arm wie vorher. Nicht mal Lottogewinner in Deutschland schaffen es Vermögen zu erhalten. Leuten einfach irgendwas zu geben löst das Problem der mangelnden Fairness im Wettbewerb nicht.

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Ich finde die Diskussion spannend und hoffe dass sie nicht bald durch ein „Off-Topic“ beendet wird. Ansonsten schlage ich einen neuen Thread vor.

Fairness ist nämlich ein unlösbares Problem! Wir landen am Ende immer bei der Ungerechtigkeit der Natur.
Es scheint so einfach einzelne Vorgänge fair oder unfair zu nennen, aber das führt zu der Schildkröte die die Welt auf dem Rücken trägt und die auf immer einer weiteren Schildkröte steht…

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Einen rechten Winkel zu haben, wenn die US Vermögensverteilung nicht im log dargestellt wird fände ich schon irgendwie unfair als Beispiel.

Wo fängt Sklaverei an?

Wenn ich dich in ein Geldsystem stecke, wo du so ausgebeutet wirst, dass Leben kaum zu finanzieren ist ohne Dauerarbeit?

Wie will man das beweisen, wenn dieser sich die besten Anwälte der Welt leistet?
Wer soll ihn verurteilen, wenn er die ganze Macht unter seiner Kontrolle hat?

Komm DeTec, du kennst mich doch :slight_smile:

Mir ist der positive Nutzen von Bitcoin durchaus bewusst.

Die Frage welche ich so wichtig finde ist: Kann der Bitcoin als Weltwährung (welcher trotzdem noch Shitcoins hat) die Unfairness der rechtwinkligen Vermögensverteilung drehen?
(Am besten in unserer Lebzeit :grimacing: )

Sorry für die rhetorischen Fragen und leicht Off Topic schon wieder, aber das sind mMn. sehr wichtige relevante Fragen für die Zukunft von Bitcoin.

Irgendwie schafft es ein China nach Mao und jetzt unter Xi vernünftig genug zu wirtschaften.

Das macht KI und Automatisierung durch Roboter auch nicht schwerer mit dem vernünftig genug wirtschaften für ein halbwegs funktionierendes System.

Ja Bitcoin hilft den Menschen in Afrika sehr, aber wenn du schaust kann es den Vormarsch von China viel des Kontinents mit Krediten zu versklaven noch nicht so wirklich rückgängig machen, eher verlangsamen. (Regierung korrupt u.A. aus Gründen wie China)

Das ist warum ich mich immer für Grundeinkommen einsetze. :slight_smile:

Das ist warum ich schon finde, dass es Politiker braucht, welche sich auf solche Fragen spezialisieren. Auch wenn ich das Volk entscheiden sehen will und nicht einen Machthaber.

Weil ich denke die höchste Eigenverantwortung ist den Leuten Geld zu geben. (direct giving)
Aber einmalige Zahlungen lassen wenig Spiel und auch wenig Sicherheit zu etwas aufzubauen.

Durch eine Sicherheit wie Grundeinkommen hätten die Leute Möglichkeiten zu planen wie jeder Monat etwas aufbaut und die Zeit zwischen den Zahlungen für Optimierung der Pläne zu nutzen.

Meine Idee wäre Menschen nicht nur mit ökonomischen Mitteln zu analysieren, sondern mit Game Theory und Neurobiologie. Wie der Mensch funktioniert ist nicht so leicht, direkt an den Handlungen des Menschen zu erkennen.
Sondern:
Die Handlungen des Menschen ergeben dann Sinn, wenn die Funktion von ihm verstanden wurde. (Psychologie bzw. Neurobiologie, wenn man den Fehlerbereich minimieren will.)

Genau, aber ich würde postulieren, dass nur weil wir gerade zu viele Regeln haben und das Unfairness erzeugt die Lösung auch nicht ist alle Regeln abzuschaffen.

So wie Satoshi verschiedene Systeme (PoW, Blockchain und Limitierung) genau richtig kombiniert hat merkte man plötzlich, dass es perfekt funktioniert und der Preis hörte nicht mehr auf zu steigen.

Bis zu dem Punkt konnte Satoshi das aber keinem klar machen, da alle ihre Erwartungshaltung von den tausenden Projekten neues Geld zu schaffen und daran zu scheitern geprägt wurde.
Deswegen hat es so viele Jahre gedauert, bis es überhaupt eine andere Reaktion als lautes Gelächter gab, wenn jemand sagte Bitcoin wird Weltwährung.

Daher denke ich, dass es mit der Politik ähnlich ist, nur müssen wir hier als Gemeinschaft dieses neue System bauen (wie durch Networkstates ein Ansatz da ist).
Bei Bitcoin war die Durchsetzung leider einfacher, da man sich persönlich daran bereichern kann es zu verstehen. :grin:

Meine Theorie ist also:
Wenn wir ein besseres System haben wollen, müssen wir dieses auch mit unseren Mitmenschen kommunizieren, denn wenn das alte System zerbröckelt, muss das neue System schon in den Startlöchern stehen, denn solange ein Problem nicht gelöst wurde, werden die Umstände nicht fairer.

Es kann definitiv erstmal ein Grenzbereich genannt werden, bei dem es 100% sicher unfair ist:
Absolute Gleichheit und absolute Hierarchie, Fairness ist ziemlich genau in der Mitte.
Würdet ihr sagen wir leben im Moment eher in der kompletten Hierarchie oder in absoluter Gleichheit?

Hier könnte das Volk sagen wir streben z.B. 45° statt 90° oder 0° an.
(Kein Vorschlag das zu machen, aber einfach eine mathematische Definition von Fairness)
Welcher Winkel der Beste ist kann dann in der breiten Masse diskutiert werden. (links vs rechts)

Fairness mathematisch zu definieren halte ich für einen Fehler. Nehmen wir an Alice liebt Kirschen und Bob mag Erdbeeren lieber als Kirschen. Wenn nun 100g Kirschen und 100g Erdbeeren vorhanden sind, ist die beste Lösung nicht, das zu je 50g zu teilen.

Ich gebe Dir Recht, dass man bei Gütern (Fähigkeiten und Wissen eingeschlossen, meint also nicht nur phyische Güter) mit denen man eine Macht-Asymmetrie herbei führen kann aufpassen muss nicht in einen Zustand zu geraten, der final und nicht mehr ausgleichbar ist. Aber grundsätzlich sagt das menschliche Gefühl „fair“ wenn ein Handeln zu einer Win-Win Situation führt.

Deswegen wird auch oft künstlich Mangel erzeugt um in diesem Spannungszustand ein Win-Win unmöglich zu machen. Das Fiat-System ist ein Beispiel…

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Aber sie können doch alles frei handeln?

Dann sollten wir nur rausfinden, wann der höchste Grad an „win-win“ gegeben ist, das ist meine Lebensphilosophie.

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:slight_smile: Du weißt was ich meine. Die beiden werden das Problem nachgelagert durch freies Handeln zur Zufriedenheit beider lösen. Aber ein Dritter kann ursprünglich mit seinem Verständnis der 50g = fair nur falsch liegen.

Also du sagst 45° wäre kein gutes Optimum oder? Klar könnte eben auch 60/70° sein.
Im Moment haben wir eine Verteilung von 80-85° global, was zu mehr Korruption durch die Eliten führt mMn.

Tatsächlich musst du mir genauer erklären, wie du das meinst, damit ich es im Detail abgleichen kann, ob wir das Selbe meinen.

Ich habe mittlerweile verstanden, dass man mit Fairness ein gewisses Level erreichen kann. Mit außerordentlicher Leistung auch noch darüber hinaus (Spitzensportler). Dann kommt man in einen Bereich herein, da kommt man mit Fairness nicht mehr weiter sondern spielt nach anderen Regeln, die nichts mehr mit Fairness zu tun haben. Die ganzen Helden wie Musk oder Bezos spielen nicht fair, das sollte jedem hier klar sein. Tricksen, täuschen, tarnen. Das hat nichts mit Neid zu tun. Jeff Bezos ist übrigens ein Würstchen, egal wie viel Kohle er hat.

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Außerordentlich rumhampeln ist nicht gerade außerordentlich wichtig…

Also klar sollen sie ihre Millionen haben, aber gleich hunderte?

Gut, ich bin zugegeben auch kein Fan von FIFA. :stuck_out_tongue_winking_eye:

Ich sage, wenn wir beide manuell ein Optimum festlegen wir falsch liegen.

Zusätzlich sind wir tausende Jahre zu spät, weil alles schon ist, wie es ist.

Ein Medium, das über Zeit Wohlstand besser verteilt, ist möglicherweise das beste was geht.

Das kann allerdings durch Totalüberwachung bedroht werden, daher ist das tatsächlich etwas, gegen das wir arbeiten müssen.

Es ist fair, wer nicht mehr genug hampelt, wird nicht bezahlt. Es gibt kein Rent Seeking.

Das Ding ist, erst wenn wir fairness mathematisch definieren haben wir überhaupt eine konsistente Argumentationsgrundlage.
Deswegen hat der Kirche Wissenschaft nicht geschmeckt, weil diese wusste mit Logik verliert sie ihre Macht. Die Kirche hat bis dato von dem starken Wissensgefälle profitiert.

Aber wie wollen wir das messen, wenn wir es nicht mathematisch betrachten?

Bitcoin ist doch reine Mathematik und diese Rückprüfbarkeit macht ihn ja auch so besonders.

Wie genau müssen wir arbeiten?

Das funktioniert nicht. Fairness ist kein kardinales Merkmal. Bitcoin ist insofern fair, dass die Regeln bekannt sind und du dich frei entscheiden kannst, dich zu informieren und mitzuspielen. Unfair ist es allerdings für Menschen, die heute geboren werden. Ab 2043, wo sie Bitcoin offiziell kaufen dürfen, ist Bitcoin durch und fest etabliert, da kannst du dich nicht mehr entscheiden, sondern du spielst mit, ob du willst oder nicht.

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Hier ist übrigens eine Stellungnahme von Co-Pierre, falls es jemanden interessiert.

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Jede Handlung hat evtl. individuelle Fairness, aber die Fairness des Gesamtsystems kann sich an der Eigentumsverteilung abmessen lassen.

Dabei sage ich nicht, ein Extrem wäre besser als das Andere, aber das es eigentlich ganz nützlich sein könnte, sich anhand der Vermögensverteilung über Fairness zu unterhalten.

Vergleichen wir z.B. DE und US:
DE:


US:

Hier kann ich direkt erkennen, dass die Funktion in den USA steiler ist.

Daher sage ich lediglich, diese mathematische Funktion kann als guter Kennwert herangezogen werden, um zu diskutieren, was wir für optimal halten.

Um eben hier ganz klar sagen zu können:
Mein Optimum liegt näher an der deutschen Vermögensverteilung als an der von US und die deutsche Verteilungsfunktion liegt auch näher an der absoluten Gleichheit, oder einer extremst flachen Kurve.

Wenn so die Mathematik genutzt wird können wir verhindern uns immer falsch zu verstehen, wenn ich sage „ich will nicht, dass unsere Verteilung aussieht in den USA“ werde ich hoffentlich nicht so falsch verstanden und wieder als Kommunist beschimpft.

Alles klar, er sagt Pools sind das gleiche wie Miner… lol er checkts wirklich nedmal wenn er daheim hockt und lang überlegt. Aber er hat gute Quellen angegeben, bei denen wir den Fehler finden können:

Speerun! Wer schafft es zuerst die Fehler zu sagen? (Oder gabs da schon einen BT Artikel dazu?)

na ja, genau genommen beruft er sich auf eine Studie von Antoinette Schoar und Igor Makarov „Blockchain Analysis of the Bitcoin Market“. Diese behauptet, das die Top 10% der Miner kontrollieren 90% der Mining-Kapazität. 0,1% (etwa 50 Miner) kontrollieren fast 50% der Mining-Kapazität. Fazit: wenige Miner und wenige Pools kontrollieren die Gesamtkapazität.

Ehmm, ja ich hab die gerade gepostet?