Das sehe ich komplett anders. Jeder private Gegenstand (sogar der Menschliche Körper) ist eine Machtform und bietet seinem Besitzer Macht. Einerseits weil der Besitzer Macht für den Besitz aufgeben muss (Annschaffungskosten bzw. herstellungskosten aber auch Versorgung mit Energie wie Treibstoff oder Futter sowie Reparatur und Instandhaltungskosten) und andererseits weil dieser Besitz dem Besitzer einen Vorteil für sein Leben bringt. Wenn Besitz kein Vorteil bringt oder mehr kostet als es wieder einbringt, dann ist dieser Besitz nicht ökonomisch. Der Besitzer muss es sich durch andere Machteinkommen leisten können diesen Besitz mit Macht zu versorgen Aber wenn der Besitz nicht ausreichend mit Macht versorgt wird stirbt der Besitz über die Zeit ab (bzw. zersetzt sich).
Das gilt für jeden Besitz, ob ein Stuhl den Vorteil bringt sich irgendwann einmal hinzusetzen oder ein Haus, in dem man vor den Umwelteinflüssen wie Regen geschützt ist genauso wie Tiere, die auf dem Feld helfen konnten oder Nebenprodukte wie Milch oder Eier und sogar Fleisch erstellen.
Was du hier ansprichst ist aber, dass es deutlich mächtigeren Besitz gibt wie eine Fabrik oder der Besitz eines gesamten Landes vom Staat. Die Frage ist also: Ab welcher Grenze bzw. wie machtvoll darf privater Besitz sein und im Sozialismus wird das nach oben gedeckelt. Die Idee dahinter ist, dass es keine übermächtigen Menschen wegen ihrem Besitz geben soll, die Konsequenz ist aber, dass der Staat, der all diese Machtverteilungen lenkt zu so eine Übermacht gegen die Menschen wird.
Wie Fair so eine Machtumverteilung dann im Endeffekt ist und welche Folgen es hat, wenn wenn es quasi sinnlos gemacht wird machtvollen Besitz anzuhäufen steht auf einem anderen Blatt.
Einige Menschen finden andere Machtformen, die sie doch horten können, andere passivieren sich selber und begeben sich in die Abhängigkeit des Staates, der sie dann versorgt. Gerade in der DDR war zu beobachten, dass über die Zeit immer weniger Menschen wirklich Arbeiten (stichwort Bullshitjobs), denen man auch wirklich was wegnehmen konnte um die anderen Menschen zu versorgen und diesen Menschen muss man dann Anteilig immer mehr wegnehem bis auch sie sich fragen: Warum arbeiten und nicht bequem vom Staat leben.
Ich glaube nicht, dass diese Art der Deckelung der Macht von Menschen sinnvoll ist, es entsteht durch die einsetzende Zentralisierung mehr Schaden für die Menschen insgesamt als es Vorteile bringt.
Anfürsich ist es ja normalerweise nicht schlimm, wenn jemand mächtiger ist als ein Anderer wenn er dafür auch wirklich eine entsprechende Gegenleistung für die Gemeinschaft gebracht hat. Denn jede Interaktion ist immer auch ein Austausch von Macht und Austausch impliziert, dass man immer etwas abgibt und etwas anderes bekommt. So ein Machtaustausch ist nur dann fair, wen sich die Gesamtmacht beider Handelspartner nicht ändert, aber die Machtformen. Ist der Austausch Stuhl gegen Tisch fair? Das hängt von der Bewertung der Handelspartner ab. Aber um diese Bewertungen zu verbessern ist ja das Geld erfunden worden um beim Tausch beliebiger Waren oder Dienstleistungen die verlorene Macht durch die Machtform Geld exakt auszugleichen.
In diesem Sinne ist jemand, der sehr viel Geld hat, ein Mensch, der der Gemeinschaft sehr viele Waren oder Dienstleistungen abgegeben hat für die die Gemeinschaft bereit war ihr Geld auszugeben und diese Macht kann er wieder verwenden um beliebige Waren oder Dienstleistungen von der Gemeinschaft wieder zu bekommen. Solange also all diese Handelsvorgänge fair sind, also immer gleichwertige Machtformen getauscht werden, solange ist es absolut kein Problem wenn es unterschiedlich mächtige Menschen (gemessen über ihren Besitz) gibt.
Die Probleme in so einem System kommen auf wenn diese Macht einfach gestohlen werden kann und somit kein Beweis mehr darstellt etwas Gutes für die Gemeinschaft getan zu haben. Unser Geldsystem z.B. in dem einige Menschen die Möglichkeit haben unbegrenzt Geld und somit vermeintliche Macht zu erstellen (die er über einen Tausch des Geldes von den Handelspartnern erhält weil er dann weniger Macht abgibt als er vom Händler wieder bekommt, bezahlen tut dann die Gemeinschaft durch Inflation). Aber es gibt auch andere Möglichkeiten wie direkter Diebstahl, Machtintrigen oder Monopole (Religionsmonopol, Bildungsmonopol, Infrastrukturmonopole… ).
Ob man nun das Streben nach immer mehr Macht als Kapitalismus, Imperialismus oder einfach nur Evolutionstheorie innerhalb der Menschheit nennt (der Stärkere bzw. Mächtigere überlebt) ist eigentlich zweitrangig. Im Endeffekt geht es immer um Machtkämpfe und die Machtverteilung in Gruppen:
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