Wertest du die „Große Transformation“ negativ oder positiv? Sind es nicht grad diese Großunternehmen, die sich gegen die große Transformation sträuben müssten? Ihre Macht wäre dann nicht mehr losgelöst, sondern eingebettet im sozialen, gesellschaftlichen System sowie im natürlichen System ihrer Umwelt.
Interessant dazu sind Polanyis Gedanken:
Das Konzept der „embeddedness” drückt Polanyis Idee aus, dass die Wirtschaft kein autonomes System sei, sondern dass das Finanzsystem in der Wirtschaft, die Wirtschaft im sozialen System und das sozialen Systems in der natürlichen Umwelt eingebettet sein müsse. Die nächste Große Transformation muss das „Eingebettet-sein“ berücksichtigen.
Aber bereits auch Marx fasste diese Gedanken zusammen.
…‘nachhaltiges Konsumieren und Produzieren‘ verbindet die belebte und die unbelebte Welt, denn in Wertschöpfungsketten oder -netzen findet der Stoffwechsel mit der Natur (Marx 1867) seine Umsetzung – das Entstehen der Produkte aus der Natur und ihre Rückgabe in diese.
Ich empfehle dazu auch „Das Kapital“ zu lesen.
Und was will die AfD? Natürlich. Eine völlige Freiheit für die Wirtschaft und Privatvermögen genau dort lassen, wo sie sind, damit sie sich weiter losgelöst von gesellschaftlicher Verantwortung vermehren können? Wo kamen noch gleich die Großspenden her? Außerdem und auch wenn es Dementi darüber gibt, existieren in der AfD starke Strömungen, die eine erbmonarchistische Restauration vorantreiben wollen. Zufälle gibt’s. Es gibt in und nahe der Partei auch immer wieder Interessengruppen, die das ein oder andere soziale und gesellschaftskulturelle Thema schlimmer aussehen lassen, als es womöglich ist (Festung Europa, Umvolkung, Einschränkung der Grundrechte).
Das heißt alles schließlich: Auch ohne den Bezug zum Klimawandel, entscheide ich mich doch lieber für das nachhaltige Handeln und Konsumieren als für ein Weiterso. Und statt mir Gedanken zu machen, ob eine Greta Thunberg von Blackrock vorgespannt wurde, agiere ich kommunal lieber gegen die AfD. Man muss sich manchmal bewusst machen, welcher Spielplatz außerhalb seines Einflusskreises ist und wo effektiv Einfluss möglich ist, statt nur über „die da oben“ zu jammern.