@MrEngineer:
Wieso lassen wir die anderen Themen nicht vorerst beiseite und fangen einfach mal damit an, über die Machbarkeit zu sprechen?
An deinen bisherigen Antworten merkt man, dass du die Funktionsweise von Bitcoin als P2P-Netzwerk noch nicht (für diese Zwecke ausreichend) verstanden hast. Das ist nicht böse gemeint und daran ist auch nichts Schlimmes. Es wird immer Leute geben, die sich besser auskennen.
Aber warum weichst du jedes Mal aus und gehst in den Verteidigungsmodus, anstatt das zuzugeben und auf die Kritik einzugehen? Vielleicht kannst du etwas dazulernen und merkst, dass dein Vorschlag so nicht umsetzbar ist. Vielleicht kommen wir auch zum Ergebnis, dass du Recht hast.
Hier noch mal ein paar Stichpunkte von oben:
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Von wem sollen die Miner sich anerkanntermaßen identifizieren und auditieren lassen? Welche Gutachter-Organisationen werden akzeptiert. Wer organisiert das (global) unter den Node-Betreibern?
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Es müssen sich sinnvollerweise die Miner, nicht die Pools auditieren lassen. Kleine Miner würden noch stärker benachteiligt als heute. Lokale und/oder temporäre Nutzung geringer gestrandeter Energiemengen würde dadurch weniger gefördert als heute.
Üblicherweise verteilt ein Pool auch alle Rewards proportional zur Hashrate unter allen Minern. Es gibt auch anonymes Mining.
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Wie werden die Miner zwischen den Audits kontrolliert? Was, wenn sich die Miner mit grünem Strom auditieren lassen, aber anschließend alle mit dreckigem Strom minen?
Du darfst nicht vergessen, dass absolut jede Person Blöcke im Bitcoin Netwerk verteilen kann. Es wird also immer „Betrüger“ geben, die sich auditieren lassen, und anschließend mit dreckigem Strom die grünen Rewards kassieren.
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Selbst wenn sich die Miner identifizieren und auditieren lassen, muss ich ihnen also in den Zeiträumen dazwischen vertrauen. Dieser Konsens geht also Richtung Proof of Authority, in dem sich jeder Blockersteller identifizieren muss und auf einer Whitelist steht. Wenn man diesen Leuten doch sowieso vertraut, weshalb dann noch Mining?
Im Bitcoin Netzwerk entscheidet jeder einzelne über die Software, also die Konsens-Regeln, die er auf seiner Node laufen lässt. Entsprechend entscheidet jede Node selbst, ob sie neue Blöcke akzeptiert. Es gibt keine einzelne übergeordnete Instanz, die das allen Betreibern vorschreiben kann.
Wenn ein Miner einen Block findet, zahlt er sich den Reward als Coinbase-Transaktion in diesem Block selbst aus. Ein grüner Miner kann sich also nach deinem Vorschlag mehr auszahlen.
Er muss allerdings hoffen, dass dieser Block dann von der Mehrheit der Nodes akzeptiert wird. Dafür bräuchte jede Node eine aktuelle Liste dieser Miner.
Entweder läuft man bei einer Automatisierung hierbei ins Oracle-Problem; das will niemand.
Oder jeder pflegt die Liste manuell und man zerstört kontinuierlich den Konsens im Netzwerk, da ein Teil der Nodes manche Blöcke nicht akzeptieren wird; das will ebenfalls niemand.
Zu guter letzt denke ich, dass du bzgl. grünem Strom noch einen Denkfehler hast, auf den dich auch @sutterseba schon hingewiesen hat:
Der billigste Strom ist der, den sonst niemand braucht. Lokal wird es immer Überschüsse geben, welche von anderen Industrien mangels Mobilität nicht genutzt werden können.
Auch wenn also heute noch ärgerlicherweise mit dreckigen Kohleblöcken gemined wird erwarte ich, dass sich das Mining von ganz alleine immer mehr in Richtung grüner und gestrandeter Energie bewegen wird. Schließlich wird auch neue Technik entwickelt, um genau diese Energie in der Pampa zu nutzen. Bitcoin steckt doch noch in den Kinderschuhen.
Tu uns den Gefallen und gehe einfach mal auf diese Punkte ein.