Ich habe mir mit dem Raspberry Pi eine eigene Full Node aufgesetzt und nun auch die Blockchain gesynct. Nun wollte ich einen eigenen Channel in meiner Lightning Node aufsetzen. Ich habe schon ein paar Sats deposited.
Meine Frage: Woher bekomme ich die „Node ID“? Wenn ich „Open Channel“ klicke, fragt es mich nach dieser.
Ich weiß Roman hat seine eigene bekannt gegeben, aber könnte ich nicht meine eigene Node verwenden?
Muss man den bei dieser „Node ID“ zwingend etwas eintragen? Oder ist dies nur dafür da, wenn man sich mit anderen verbinden will?
Gibt es irgendwo ein Tut wie man zum ersten Mal diese Lightning Node einrichtet und was man da machen muss??
Stehe nämlich vor selben Problem und weiß nicht was ich machen muss, nachdem ich die Lightning Node installiert habe
Um Zahlungen über Lightning überhaupt empfangen zu können, muss ich einen öffentlichen Kanal eröffnen. Dieser Kanal muss immer mit irgendeiner anderen LN Node verbunden sein - egal mit welcher.
Ich habe bisher einfach nur die Phoenix Wallet genutzt, da musste ich solche Dinge nicht verstehen, hat einfach nur funktioniert. Haha.
Will einfach nur Zahlungen empfangen können über meinen Umbrel Node
Ich halte das Gegenteil für sinnvoll: Erstelle unbedingt einen „privaten“ („unveröffentlichten“ beschreibt es eigentlich besser) Kanal.
Grund: Routing-Nodes erfordern viel Know-How, vernünftige Hardware bzw. kurz gesagt sehr hohe Uptime. Wenn andere deine Liquidität und Infrastruktur nutzen können, sollte das auch entsprechend zuverlässig sein. Ohne diese Zuverlässigkeit schadest du dem Netzwerk sonst mehr als dass es nützt, denn Zahlungen können durch schlechte Infrastruktur eine Weile lang im Netzwerk hängen bleiben und die Sender können dann nur zugucken und warten bis der Zahlungsversuch abgebrochen wird (üblicherweise wenige Stunden).
Einsteiger bzw. jeder, der halt keine Routing-Node betreiben möchte (was dauerhaften Aufwand bedeutet), sollte eine kleine Anzahl von unveröffentlichten Kanälen zu gut vernetzten Nodes öffnen und anfangen zu experimentieren. Bezahle mit Lightning, wo es geht, und lerne die Details kennen. Wenn du dann wirklich noch motiviert bist, dauerhaft Liquiditäts-, Gebühren und Kanalmanagement zu betreiben, um Routing-Gebühren zu verdienen, fantastisch! → Besorg dir bessere Hardware (kein Raspberry Pi) und leg los
Wenn du Zahlungen „nur“ Empfangen willst, bringt es nichts einfach wahllos Kanäle zu öffnen. Wenn du wirklich aktiv im Routing teilnehmen willst, müssen beide Seiten (Inbound UND outbound) in etwa gleich gedeckt sein. Um nur Zahlungen empfangen zu können, müßsen andere zu DIR einen Kanal öffnen!!
Eine LND-Node ist für deine Ansprüche wohl oder übel nicht das Richtige
Dafür war Phoenix schon eine relativ gute Wahl, denn der Betreiber (ACINQ) ist technisch nicht in der Lage, dein Guthaben zu stehlen. In Sachen Privacy ist aber noch Luft nach oben (ACINQ weiß wem und wieviele Sats du zahlst).
Wenn du also noch ein Stück mehr Selbstsouveränität möchtest, guck dir andere LSPs (Lightning Service Provider) an, zum Beispiel Breez oder Olympus by Zeus. Bei diesen Lösungen hast du vollwertige eigene Kanäle, sodass der LSP nicht weiß wohin die Zahlung geht oder von wem sie kommt, jedoch wird dir ebenfalls (wie bei Phoenix) die Liquidität vom LSP zur Verfügung gestellt. Das kostet natürlich eine kleine Gebühr.
Endstufe ist:
Kanal ohne ISP zu einer gut vernetzten Node aufmachen, Sats ausgeben (zB über Bitrefill) und dadurch Inbound-Kapazität erzeugen (Sats, die du ausgibst verwandeln sich sozusagen von Outbound-Kapazität in Inbound-Kapazität).
Hier ist zu beachten, dass
die Auswahl der Node, zu der man einen Kanal öffnet, ein wichtiger Punkt ist → man sollte sich ein bisschen einarbeiten
Redundanz sinnvoll ist → verbessert die Erfolgschancen beim Pathfinding
manchmal eine Mindestsumme von Sats vom potentiellen Kanalpartner gefordert wird
Also mein Endziel ist es ja schon, irgendwann über meine Umbrel Node dieses „SatSale“ oder am besten sogar „BTCPay“ zum laufen zu bekommen um damit dann KYC-frei Zahlungsmöglichkeiten beim WooCommerce-Shop anzubieten.
Aktuell mache ich das über andere Plugins und habe auch noch nie nen Kunden gehabt der tatsächlich mit BTC bezahlt (zahlen alle lieber mit Fiat), aber ich will einfach aus Prinzip diese Möglichkeiten im Shop anbieten - und zwar möglichst unabhängig von Anderen.
Bevor ich also die wirklich große Problematik mit dem „BTCPay Server“ angehe - um diesen im Clearnet sichtbar zu bekommen - muss ich drum kümmern wie das mit der Lightning Node funktioniert.
Natürlich könnte ich es mir einfacher machen und mit bei einem Node-Hoster ein BTCPay-Server aufsetzen, aber da ich bisher noch nie einen Kunden hatte der damit bezahlen wollte, will ich dies alles so günstig wie nur möglich umgesetzt haben. Und da die Bitcoin Node so oder so läuft…
KYC-frei und möglichst hohe Privacy ist das klare Endziel meines Weges.
Ich muss gestehen, ich war privat bisher eigentlich nur OnChain unterwegs und hatte mich mit Lightning nie beschäftigt. Hab nur die Phoenix Wallet um damit bei Bitrefill einige Bereiche meines Lebens zu bestreiten.
Seit dem Wegfall der Samourai Wallet bzw. des Whirlpool habe ich einige Zeit garnichts mehr gemacht.
Nun vor wenigen Tagen habe ich die RoninDojo Node durch die Umbrel ersetzt und nun geht`s also mit diesem Projekt los…
Ich bin jetzt schon gespannt ob ich dran bleibe oder es einfach wieder aufgebe, weil es alles viel zu kompliziert wird.
Meiner Meinung nach ist Lightning hinter Tor zu nervig. Pre-Coinern wird dann zu oft fälschlicherweise suggeriert, dass es zu langsam/unzuverlässig ist.
Um also eine brauchbare Infrastruktur bereitzustellen, mit der Leute per Bitcoin zahlen können, kommst du nicht drum herum, eine im Clearnet operierende Lightning-Node zu nutzen. Ob du dafür jetzt selbst einen VPS betreibst (mindestens als Proxy, denn vermutlich läuft deine Umbrel-Node hinter deinem privaten Router, dessen Clearnet-IP du nicht doxxen möchtest) oder einen Dienstleister nutzt, ist eine Frage der persönlichen Motivation/Zeit/Skills. Ich bin jedoch der Meinung, dass grundlegende Kenntnisse für den sicheren Betrieb eines Servers (Härtung, Updates etc.) ein Muss sind. Auch die Einbindung in den Shop (SatSale, BTCPay Server, LNbits etc.) ist vermutlich nicht ganz easy. Ich will dich keinesfalls demotivieren, aber du musst schon ein bisschen „Bock auf Basteln“ mitbringen, wenn du das selber aufsetzen und betreiben willst. Es aber definitiv möglich und das schöne ist: Man findet schnell Leute, die bereit sind zu helfen.
Wenn CoinJoin für dich wichtig/interessant war, guck dir Wasabi mit neuen Koordinatoren (https://wasabist.io) an.
Genau dies hatte ich vermutet - daher werde ich wohl bei den vorhandenen Plugin bleiben. Denn es lohnt sich absolut nicht so einen Aufwand zu betreiben oder Geld dafür in die Hand zu nehmen, nur damit ich eine solche Zahlungsoption anbieten kann und dann tatsächlich alle paar Jahre mal eine Person diese Zahlungsoption tatsächlich nutzt.
Dienstleister wie coincharge.io die hier kostenpflichtige Hilfe bieten sind zwar interessant, aber nur dann wenn nachher auch tatsächlich in größerem Volumen eine solche Zahlungsmöglichkeit genutzt wird.
Bitcoin Payments anzubieten ist für den Normalsterblichen - nicht IT-Fachmann - einfach noch immer viel zu aufwendig.
Bezüglich CoinJoin:
Hatte ich früher mal genutzt und bin von denen weg gegangen, als die mit Zensurlisten angefangen hatten. Habe daher auch nicht mehr wirklich verfolgt, was sich bei denen inzwischen alles geändert hat und ob man Wasabi wieder nutzen kann für Coins aus unbekannten NoKYC Quellen…
Nahtlos in einen online-Shop eingebunden: stimme ich zu
Ansonsten: Breez oder Zeus embedded Node nutzen, da sind PoS-Terminals direkt in der App integriert
Kurze Antwort: Das entscheidet der Koordinator und den kannst du selbst wählen bei Wasabi. kruw.io zB zensiert nicht (siehe https://wasabist.io).
Vielen Dank für deine ganzen Antworten, dann werde ich mir Wasabi mal wieder installieren müssen und mich damit beschäftigen. Es beruhigt mich, dass es offenbar wieder eine nutzbare Lösung gibt für das Privacy Problem bei Bitcoin.
Zum Thema „Zahlungen im Onlineshop“ hoffe ich, dass sich da in Zukunft etwas tut, was die Angelegenheit vereinfacht und kostengünstig umsetzen lässt. Niemand hat Lust auf große Ausgaben für eine Zahlungsoption, die von der Kundschaft dann ohnehin so gut wie nie genutzt wird. Um die Bitcoin Akzeptanzstellen voran zu bringen, muss hier unbedingt einfache und kostensparsame Lösung her.
Na ja, das Bitcoin-Netzwerk ist nicht kostenlos. Hardware, Strom, Server und letztlich gelockte Liquidität (Inbound für Lightning-Kanäle) ist nicht kostenlos. Die Fiat-Custodial-Dienstleister drücken halt die Gebühren aufgrund ihrer (durch Zentralität erkauften) Effizienz ziemlich runter. Insofern werden Akteure in reichen Ländern, die mit einer kurz-/mittelfristigen rein wirtschaftlichen Betrachtung drauf gucken, Bitcoin weiterhin nicht als Bezahlsystem einführen. Ohne ein Stück weit idealistisch zu sein (also eben nicht nur rein wirtschaftlich betrachtet) ist das schlicht sinnlos. Bitcoin als Bezahlmöglichkeit in beispielsweise Deutschland anzubieten, bedeutet, dass man Zeit/Aufwand/Kosten investiert, um in eine (möglicherweise? wahrscheinlich?) bessere Zukunft zu investieren.