Woher kommt Inflation? Und warum ist die Zentralbank so "arm"?

Mein Verstand und der Blick in die Geschichte zeigt mir, dass eine erhöhte Geldmenge auf eine erhöhte Geldmenge auf eine begrenzte Anzahl von Gütern und Dienstleistungen trifft.
Das führt langfristig IMMER zu Preiserhöhung.

Wenn die türkische Zentralbank Golfschläger in den Preisindex mischt, die sich zufälligerweise nicht drastisch verteuern oder die Bundesbank heimlich den guten Qualitätskäse gegen Scheibletten Schrott austauscht, dann ist die Inflation natürlich einstellig.

Ja, ok, aber woher weiß nun der Supermarktbetreiber, dass Lieschen Müller durch ihren Kredit die Geldmenge aufgebläht hat?

Also doch dadurch, dass die Lieschen Müllers ihre Kredite in den Supermarkt bringen? Anders geht es ja nicht.

Und das ist eben totaler Mumpitz.

Also es spielt nämlich sehr wohl eine Rolle WER Kredite aufnimmt und WAS mit dem Geld gemacht wird. Der Faktor Geldmengenausweitung alleine sagt nämlich überhaupt gar nichts aus.

Es ist entscheidend wohin das Geld fließt und das Verhältnis zu den Waren.

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warum geht es den Menschen global gesehen immer besser? warum gibt es immer mehr vermögende Menschen?

die daraus entstehenden negativen Faktoren wie z.B. die niedrige Geburtenrate lasse ich mal aussen vor.

Da gebe ich dir Recht. Lieschen Müller ist irrelevant im Money Game. Relevant sind Banken. In den USA müssen Banken 0% EK hinterlegen wenn sie Kundengelder annehmen. Zero, nada, niente. Das wurde während der Plandemie (March 26, 2020) eingeführt und ist bis heute nicht aufgehoben worden.

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Was auch immer vollkommen ignoriert wird, ist, dass eine wachsende Wirtschaft, eine komplexere Gesellschaft mit einer komplexeren und weitläufigeren Arbeitsteilung usw., auch immer mehr Geld benötigt.

Es gibt z.B. Forscher die als einen Grund für den Zusammenbruch Roms die Tatsache angeben, dass man am Ende eben nicht mehr genug „Metall“ hatte um den ganzen Markt zu bedienen.

Es wird die Geldmengenausweitung immer wie ein Mantra wiederholt, aber was ist denn der Grund dafür, dass man die Münzen gestreckt hat und heute immer mehr Geld druckt? Betrug und persönliche Bereicherung ist ja nur ein Aspekt. Aber die Wirtschaft braucht auch ganz einfach Geld, um funktionieren zu können. Gibt es kein Geld, gibt es kein Handel.

Wenn es im riesigen römischen Reich nicht mehr genug römische Münzen gibt, dann gibt es auch keinen römischen Handel mehr, keine Produktion usw.

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Inflation entsteht, wenn die Geldmenge schneller wächst als die Menge an Waren und Dienstleistungen – ganz gleich, ob durch Kreditvergabe, Staatsausgaben oder Zentralbankmaßnahmen.

Preise können kurzfristig durch Angebot und Nachfrage schwanken, doch eine anhaltende und breitflächige Preissteigerung entsteht meist dann, wenn die Geldmenge dauerhaft stärker wächst als die reale Wirtschaftsleistung.

Früher war Inflation die Ursache (Geldmengenausweitung), heute ist sie das Symptom (Preissteigerung).

ich glaube bei dir schwingt sehr viel Misstrauen gegenüber dem Staat mit.

wenn dir das heutige System nicht passt, was tust du konkret dagegen? und sag nicht, du kaufst Bitcoin.. denn ein „fool with a tool stays a fool“ und Bitcoin allein wird nichts ändern.

Das ist kein Mantra sondern Realität. Im alten Babylon gab es schon so etwas wie digitale Signaturen. Es waren die fälschungssicheren Siegel der Herrscher. Geld gab es damals in Babylon nicht. Man ritzte die Guthaben und Verbindlichkeiten in Tontafeln. Diese wiederum waren Anspruch auf Gold oder Getreide, dass in den Lagerhäusern sicher gebunkert. Irgendwann wurden diese Tafeln auch gefälscht und dementsprechend gab es mehr Tafeln als Getreide.

Man braucht theoretisch kein Geld um Handel zu betreiben. Die ersten Transaktionen wurden mit einfachen Kerbhölzern gemacht. Daher der Spruch, der hat schon Einiges auf dem Kerbholz.

Klar, die Wirtschaft benötigt Geld, um Handel und Produktion zu ermöglichen. Das ist jedoch kein Freibrief für unbegrenzte Geldmengenausweitung. Historisch hat diese regelmässig zu schweren wirtschaftlichen Verwerfungen geführt. Geldvermehrung diente in der Geschichte sowohl der Bereicherung der Emittenten als auch der Deckung eines wachsenden Transaktionsbedarfs (Liquiditätsbedarf). Verschiedene ökonomische Schulen beurteilen dies unterschiedlich:

  • Österreichische Schule (Austrian Economics): Betont, dass jede künstliche Geldmengenausweitung zu Fehlallokationen (Boom-Bust-Zyklen) führt. Liquiditätsbedarf sollte über marktwirksame Umlenkung von Kapital, nicht über neue Geldschöpfung gedeckt werden.
  • Keynesianismus: Sieht in moderater Geld- und Fiskalexpansion ein legitimes Mittel, um Nachfrage zu stabilisieren, besonders in Rezessionen.
  • Modern Monetary Theory (MMT): Geldschöpfung ist primär ein staatlicher Buchungsvorgang. Inflation wird nicht durch „zu viel Geld an sich“, sondern durch reale Ressourcenengpässe verursacht. Steuerpolitik dient dann als Inflationsbremse.

Bitcoin lässt sich am besten durch die Linse der Austrian Economics (Mises, Menger, Hayek, etc.) erklären und verstehen. Diese Beschreiben Geld auch als sozial-emergentes Phänomen (bottom-up, Geld entsteht dezentral in der Gesellschaft durch die Gesellschaft) statt per Gesetz (Top-Down, von einer zentralen Macht gesetzt).

Entscheidend bleibt, dass der Geldmengenanstieg im Gleichschritt mit der realen Wertschöpfung erfolgt. Wächst die Geldmenge hingegen dauerhaft schneller als das Güterangebot, verliert das Geld unweigerlich an Kaufkraft, sei es durch Münzstreckung im Mittelalter oder durch die Notenpressen der Gegenwart.
Der Liquiditätsbedarf kann über die Teilbarkeit sichergestellt werden (nicht so wie bei Warengeld wie Gold). Eine Einheit muss ein sinnvolles Mass an Kaufkraft abbilden. Wenn 1 Sat zu grob ist, kann auf Milisat, Microsat meinetwegen auf Nanosats runterskaliert werden. Dann Kosten ein Päckchen Kaugummi im Jahre X z.B. 75 Milisats, statt 0.075 Sats. Kann auch sein, das ein Fiatgeld on-top von Bitcoin als Basisgeld das Tauschmittel und Recheneinheit bleibt und Bitcoin als unverrückbarer Wertspeicher dient…

Ein realistischer Ansatz für ein stabiles Fundament wäre ein Fixgeldsystem mit Bitcoin als Basisgeld. Darauf können sich wie in jeder dynamischen Wirtschaft zusätzliche Geldschichten bilden, einschliesslich variabler Kreditinstrumente. Der entscheidende Unterschied zu heutigen Systemen bestünde darin, dass Kreditrisiken nicht auf das Basisgeld „sozialisiert“ werden könnten, da Bitcoin selbst keine Kreditgeldschöpfung zulässt (egal ob Lieschen Müller oder die Grossfinanz mit Too-Big-to-Fail Banken, etc). Das Basisgeld bliebe damit ein unverfälschtes, dezentrales und fälschungssicheres Fundament für alle.
Wer auf Kredit „fliegen“ will, trägt das Risiko selbst; wer „zu Fuss geht“ und kreditlos wirtschaftet, bleibt davon unberührt. Kreditpleiten würden nicht das Fundament erschüttern und die Regeln der ökonomischen „Physik“ gälten für alle gleichermassen.

Ob man es versteht oder nicht - Bitcoin besitzt das Potenzial, das monetäre Gravitationszentrum der Zukunft zu werden und bewegt sich seit 16 Jahren in diese Richtung. Alles andere würde darum herum Kreisen.

Zum ersten Mal in der Geschichte existiert eine Geldform, die wissenschaftlich exakt definiert ist: mathematisch präzise, physikalisch in Energie verankert (elektrischer Strom → Rechenleistung) und durch die Nakamoto-Konstante auf 20 999 999 976 900 00 Satoshis (~21 Millionen Bitcoin) exakt begrenzt.

Wie die Physik ihre Grundeinheiten (SI-Einheiten) auf unveränderliche Naturkonstanten stützt (Lichtgeschwindigkeit im Vakuum (für Länge, Meter), Plancksches Wirkungsquantum (für Masse, Kilogramm), Frequenz des Cäsium-133-Atoms (für Zeit, Sekunde), Elementarladung (für elektrische Stromstärke, Ampere), Boltzmann-Konstante (für thermodynamische Temperatur, Kelvin), Avogadro-Konstante (für Stoffmenge, Mol), Photometrische Strahlungswirksamkeit (Lichtstärke, Candela) - so könnte Bitcoin als fester, unverrückbarer Referenzpunkt für „Geld“ dienen. Damit hätte die Menschheit erstmals einen Massstab, der so präzise und durch niemanden unangreifbar ist wie die fundamentalen Masseinheiten der Naturwissenschaften.
Diese funktionieren weil sie konstant sind. Der Meter und das Kilo kennt keine Inflation. Die Länge und die Masse eines Gutes kann variieren, genauso wie die Kaufkraft durch den Marktprozess auch. Aber die Einheit in sich selbst bleibt konstant. Fiat-Einheiten brechen mit dieser Logik. Auch darum ist Mengeninflation ein Problem.

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Auf der Erde bislang gefördertes Gold (2025): ce 208.000 Tonnen

Goldvorkommen Erdkruste insgesamt schätzungsweise: 50.000.000 Tonnen

Goldvorkommen auf asteroiden geschätzt in unserem Sonnensystem: 100+ Milliarden Tonnen

geschätztes Goldvorkommen Milchstrasse: Billionen Tonnen

Galaxien im beobachtbarem Unoversum: ca- 2 Billionen Galaxien

Gesamtes Univerum wahrscheinlich viel mehr.

Maximal gesamtes Bitcoin vorkommen im Universum: 20.999.999,9769 BTC

Bei Bitcoin sind aktuell 94,75% des Gesamtsupply gefördert.

Bei Gold sind 0,42% des Supply was auf der Erde vorkommt gefördert.

Nimmt man die Menge des Goldes was im gesamten Universum existiert sind quasi 0% bereits gefördert.

Wie kann also der Unterschied nur marginal sein?

Theorie und historische und aktuelle Praxis.

Dann fang doch mal an das Gold in der Milchstraße abzubauen. ;)

Heben Sie gelesen wieviel Gold allein auf der Erde noch nicht gefördert wurde?

Und die Zeit und die technologische Entwicklung bleibt nicht stehen. Und dadurch wird die Abbaurate von Gold immer höher und die Hashrate vom Bitcoin Netzwerk immer höher.

Ursache für die große Weltwirtschaftskrise zu Beginn der 30er Jahre war übrigens Deflation.

Vielleicht ist es in modernen komplexen Gesellschaften mit komplexer und riesiger globaler Arbeitsteilung gar nicht so schlecht, wenn man hier und da noch neues Gold fördern kann.

Oder vorangegange Inflation durch die Schaffung der FED und unweigerlicher grösserer Kollaps als dies in normalen Marktzyklen der Fall gewesen wäre.

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Diese Aussage greift deutlich zu kurz! Was bist du eigentlich für ein „Doktor“? Oder willst du bloss schlauer klingen als du es bist?

Deflation war ein wichtiges Problem in der Zeit nach dem Börsencrash von 1929. Aber sie war eine Folge und ein Verstärker der Krise, nicht ihre eigentliche Ursache.

Um die Krise wirklich zu verstehen, muss man weiter zurückblicken, insbesondere in die Jahre nach dem Ersten Weltkrieg. Damals bemühten sich viele Staaten, zur internationalen Goldbindung zurückzukehren. Das Ziel war es, wieder Vertrauen in die Währungen zu schaffen. Allerdings handelte es sich nicht um einen klassischen Goldstandard mit hundertprozentiger Deckung. Stattdessen existierte ein sogenannter Gold-Devisen-Standard, bei dem nur ein Teil des Geldes durch Goldreserven gedeckt war. Der Rest basierte auf Vertrauen und auf den Währungen anderer Länder, vor allem dem US-Dollar und dem britischen Pfund. (Btw: Solche Vertrauensprobleme löst Bitcoin und ist in dieser Hinsicht dem Gold klar überlegen.)

Diese Konstruktion war instabil. Gleichzeitig boomte die US-Wirtschaft in den 1920er Jahren. Es herrschte grosse Euphorie. The Roaring Twenties exemplarisch: The Great Gatsby Neue Technologien, wachsende Produktivität und scheinbar unendliche Möglichkeiten am Finanzmarkt führten zu einem rasanten Anstieg der Aktienkurse. Rausch und Dekadenz. Doch der Aufschwung war zu einem grossen Teil kreditgetrieben. Viele Investoren spekulierten mit geliehenem Geld. Die US-Zentralbank, die Fed, hielt die Zinsen lange tief und förderte so eine gefährliche Kreditblase, auch international.

Ein weiterer wichtiger Punkt war die weltweite Finanzarchitektur nach dem Krieg. Die USA verliehen Geld an Deutschland, das damit seine Reparationszahlungen an Frankreich und Grossbritannien leistete. Diese Länder wiederum verwendeten das Geld, um ihre Kriegsschulden gegenüber den USA zu begleichen. Dieses System war wacklig und funktionierte nur so lange, wie neue Kredite flossen. Als amerikanische Investoren Ende der 1920er Jahre ihr Kapital zurückzogen, um in die boomende Wall Street zu investieren, geriet das Gleichgewicht ins Rutschen.

Der Börsencrash von Oktober 1929 war dann der Auslöser der globalen Krise, nicht ihre tiefere Ursache. In der Folge brachen zahlreiche Banken zusammen. Menschen verloren ihr Vertrauen ins Finanzsystem, Unternehmen entliessen Arbeiter, die Produktion sank und die Nachfrage brach ein.

Erst jetzt, in diesem Umfeld, kommt deine Deflation ins Spiel. Preise sanken, was die Schuldenlast für viele real erhöhte und die wirtschaftliche Abwärtsspirale beschleunigte. Dass viele Staaten am Goldstandard festhielten und damit kaum Spielraum für Gegenmassnahmen hatten und prozyklisch agierten, verschlimmerte die Lage. Die Geldpolitik war stark eingeschränkt, weil Währungen stabil bleiben sollten. In dieser Situation mussten Länder sparen, obwohl die Wirtschaft bereits am Boden lag. Dies verschärfte die Krise weiter. Interessanterweise erholten sich jene Länder am schnellsten, die früh aus dem Goldsystem ausstiegen, wie zum Beispiel Grossbritannien im Jahr 1931.

Kurz: Die Deflation war eine Folge tiefgreifender struktureller und politischer Probleme. Verantwortlich waren ein unausgereiftes internationales Währungssystem, übermässige Kreditexpansion, eine spekulative Finanzblase und politische Fehlentscheidungen. Wer wie du, die Krise auf die Deflation allein zurückführt, verkennt die tieferliegenden Ursachen und zieht womöglich falsche Lehren für die Zukunft, belügt sich selber und alle die deinen Käse unkritisch glauben.

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Massgeblich sind nur die in absehbarer Zeit wirtschaftlich förderbaren Goldmengen. Der ganze Rest wird nicht eingepreist. Vielleicht irgend wann mal in weit weit weit entfernter Zukunft.
Wahrscheinlicher scheint mir sogar (reine Vermutung), dass Goldkreation mit Teilchenbeschleuniger wirtschaftlicher sein könnte als auf irgendwelchen Asteroiden Gold zu schürfen und zurück auf die Erde zu fliegen.

Unsinn. Die Wirtschaft in den USA stagnierte. Unter anderem durch eine erhöhte Produktivität (Einführung der Fliessbandarbeit), durch neue Technologien, neue Düngemittel und langlebigere Produkte. Das führte unweigerlich zu einem Überangebot, damit zu Arbeitslosigkeit und am Ende wurde das Geld von überall her rausgezogen.

Also Deflationsspirale und Börsencrash.

Erst dann feuerte Roosevelt die Inflation wieder an während Brüning in Deutschland Sparpolitik betrieb, womit er auch scheiterte.

Da wir wieder abgedriftet sind, hier mal das Video das Auslöser für den Beitrag war.

Eventuell erst anschauen, dann sich dazu äußern.