Es gibt deutlich mehr Abhängigkeiten als nur Land, z.B. Sauerstoff zum Atmen. Wir sind also abhängig von der Luft, die uns umgibt. Wir sind Abhängig von der Sonne, dass sie die Erde immer mit ausreichend Energie versorgt usw.
Genau aus diesem Grund spreche ich auch immer von Machtformen und jedes Objekt, insbesondere Lebewesen müssen für sich schauen, wie sie an diese Machtformen herankommen, egal wie das passiert, egal ob das als gut oder böse eingestuft wird, egal ob das Legal ist oder illegal. Und immer wird es Mächte geben, die größer sind als unsere eigenen sodass wir mit, neben oder gegen diese Machtformen handeln müssen um selber überleben zu können.
Aber gerade weil Menschen ähnliche Bedürfnisse haben können sie sich auch zusammenschließen und durch Arbeitsteilung deutlich einfacher ihre Bedürfnisse in beliebigen Machtformen stillen als sie es alleine könnten. Aus diesem grund bilden Menschen überhaupt Gemeinschaften: Weil sie zusammen mächtiger sind als alleine. Nicht nur das Feudalwesen ist so entstanden sondern genauso das Geldsystem, die Demokratie usw. Weil natürlich die Gemeinschaft nicht nur Feinde von außerhalb hat sondern genauso schauen muss, wie sie sich innerhalb der Gruppe aufstellt, wie die Macht innerhalb der Gruppe verteilt ist und wie die Machtflüsse innerhalb der Gruppe passieren.
Also Klar, wenn du philosophisch über das Leben nachdenkst, dann wirst du immer Abhängigkeiten finden und somit immer eine Stelle finden, wo wir unfrei von mächtigeren Objekten abhängen, die mit uns tun und lassen können, was sie wollen und nicht unbedingt das machen müssen, was wir wollen.
Aber wenn du darüber weiter hinaus denkst wirst du auch immer zum Schluss kommen, dass wir immer und jederzeit auch die Freiheit haben diese Knechtschaft des Lebens zu beenden und durch unseren Tod diese Abhängigkeit zu lösen. Damit zersetzen wir uns in unsere Bestandssteile, die aber ohne uns als Ganzes noch weniger mit der Umwelt anstellen können als wir es tun können, unsere Bestandsteile sind also nicht so mächtig wie wir als Ganzes. Wer also mächtiger werden will, wer aufsteigen will oder wer technologischen Fortschritt haben will, der muss dafür kämpfen, der muss dafür sorgen, dass er, seine Gruppe oder sein Staat immer mächtiger werden. Das ist die Evolution und der Treiber von Fortschritt. Dazu kommt nämlich, dass die Objekte, die sich mit ihrem Schicksaal abgefunden haben, die fett, gemütlich und träge geworden sind, egal wie mächtig sie auch sind, irgendwann von denen überholt werden, die aufsteigen wollen. Und Monopole zeigen, dass sie Fett und Träge machen weil sie dank ihrer Monopolstellung (Macht) kaum noch Machtkämpfe verlieren und somit kaum einen Anreiz haben noch mächtiger zu werden, als sie sowieso schon sind.
@Bucceroni
Ich verstehe deine Punkt leider absolut nicht, was willst du mit dieser Diskussion bezwecken? Dass ich mit Falschaussagen bloßgestellt werde?
Wir haben doch jetzt schon in jedem Szenario übereinstimmende Meinung außer Szenario 4: Wird in Szenario 4 Geld gedruckt oder nicht?
Und in einem Fiatgeldsystem hast du doch schon zugestimmt, dass Geld drucken gleichbedeutend ist mit Schulden machen.
Und in einem Goldstandard oder Bitcoinstandard geht das Erstellen von neuem Geld in deiner Definition nicht. Wo ist das Problem? Wenn Geld drucken kein gehbarer Weg ist, dann fällt Szenario 4 doch in deiner Definition komplett weg. Szenario 4 kann dann nie passieren.
Aber ich sage: nur weil in Szenario 4 Gold oder Bitcoin Geld ist bedeutet es absolut nicht, dass es neben diesen Geldern auch andere Gelder existieren können. Ich behaupte also, dass auch in einem harten Geldstandart der Bürgermeister immer Geld drucken kann und damit Papiergeld erstellt: PapierGold oder PapierBitcoins. Was ist daran unrealistisch? Warum sollte es kein Geld sein solange die Dorfbewohner dieses Geld annehmen. Wer bestimmt, ob die PapierBitcoins Geld sind oder nicht? Nicht du, nicht ich sondern alleine jeder einzelne Bürger in diesem Szenario entscheidet für sich, ob er das Papiergeld annimmt oder nicht.
Natürlich kann der Bürgermeister Geld drucken und somit Papiergeld erstellen. Und daraus folgt wie im Fiatstandard: Geld Drucken ist gleichbedeutend mit Schulden machen denn diese Papiergelder entwerten solange, wie neue Papiergelder erstellt werden aber deflationieren sobald das Papiergeld wieder vom Markt gekauft werden.
Ich bleibe also dabei: In jeder Situation ist Geld drucken gleichbedeutend mit Schulden machen. Wenn du sagst, Bitcoins/Gold können nicht gedruckt werden, dann widerspricht das wie gesagt nicht meiner Aussage weil in dem Fall Papiergeld dieser Geldformen erstellt wird. Genau das ist (wie oben im Post geschrieben) ja auch das Wesen von Geld drucken: Nicht ein Originalgeld erstellen, was schwer und teurer ist, sondern eine billige Fälschung oder Kopie erstellen und teurer verkaufen. Das trifft exakt auf PapierBitcoins, DatenbankeinträgeBitcoins oder WertpapierGold zu.
Wo ist bitte der qualitative Unterschied zwischen billige Staatsanleihen ausgeben, zur Bank gehen und Schulden machen oder Papierbitcoins zu erstellen?
Ich kann verstehen, dass du hier sagst, naja, nennen wir es nicht Geld (obwohl diese Objekte eindeutig geldig sind) aber dass du es immernoch als Falsch darstellst und mir damit sagst meine Aussage hat das Thema komplett verfehlt, das verstehe ich nach dieser langen Diskussion nicht. Was willst du mir also wirklich sagen?