ich habe eine Frage zum vererben von Bitcoin. Ich lebe mit Freundin zusammen und sollten wir in einem Flieger beide abstürzen so sind unsere Bitcoin auf dem Wallet verschollen. Hat jemand einen Buchtipp oder YT Video wie man was richtig vererbt? Ich kann ja nicht dem Notar meine 24 Wörter geben, denn dann könnte es sein, dass er die selbst für sich nutzt.
Kurzfassung die Bitcoin so sicher weiter zu geben wie du sie selbst aufbewahren kannst ist nicht möglich, ich denke zb im Eigenheim irgendwo ein Seedor einzubauen und nur dem Erben erzählen das dieser dort ist wäre meiner Meinung nach eine der sichersten Methoden.
Wenn mir heute jemand mit der Weisheit „das letzte Hemd hat keine Taschen“ kommt, kann ich ganz entspannt sagen: Doch. Mein letztes Hemd schon.
Meine erwachsenen und eigentlich schlauen Kinder wissen, dass sie irgendwann ein Haus (stilvoll minimalistisch eingerichtet, weil schon lange alles verkauft und investiert) und ein paar Euro in Bar erben. Wenn sie mehr wollen, müssen sie lernen, wie Bitcoin funktioniert.
Da sie das (noch) nicht interessiert, nehme ich mein Vermögen eventuell mit ins Grab. :-)
Liana Wallet bietet (neben weiteren) eine Funktion, wo man den Erben einen private Key seiner coins geben kann, der jedoch mit einem Timelock (z.B. nach 1 Jahr) versehen ist und erst dann aktiv wird.
Stirbst Du, können Deine Erben also nach 1 Jahr ihre BitBox hervorholen und Deine coins versenden. Vorher nicht.
Wenn Du zum Zeitpunkt noch lebst, dann verschickst Du Deine coins vor Ablauf des Datums an eine neue Wallet, (Deinen Erben können Ihren Schlüssel weiterhin nutzen) und das Ding beginnt von vorne.
Liana funktioniert über Miniscript und die BitBox02 unterstützt das.
„Blödsinn“ ist auch eine nette Art jemanden zu Antworten der nach besten Gewissen versucht zu helfen.
Wie auch immer danke für die Hinweis, so sicher wie die Verwahrung scheint es mir nicht zu sein. Dennoch bin ich überrascht das eine so gute Lösung gibt, man lernt nie aus.
Die Verwahrung von Bitcoin indem man sich die 24 Worte merkt, ich denke an dieses vertrauenslose Sicherheitslevel kommt meiner Meinung nach aktuell nichts vorbei.
Jede zusätzliche Zugriffsfunktion die an diese Wallet zusätzlich angebunden wird erhöht das Risiko. Ich bin absolut bei dir das die Lösung sehr gut ist, diese gute Lösung bleibt trotzdem ein minimal Risiko durch die Einbindungen Zeit, Erbe, zweiter Recory Seed.
Gehen wir mal vom Minimal aus, dann hast Du genauso einen Seed mit 24 Wörtern wie bisher. Zusätzlich gibt es noch einen zweiten Seed, der aber erst dann zur Signatur von TX genutzt werden kann, wenn das Timelock auf den UTXO’s abgelaufen ist.
Ehrlich gesagt erhöht das sogar die Sicherheit nochmal an die coins heranzukommen wenn man (warum auch immer) seinen Hauptseed verliert.
Man muss nur ein bisschen warten und kann dann mit dem Seed des Erben wieder an seine eigenen coins ran, ohne dass der Erbe zwischenzeitlich die Möglichkeit dazu hatte.
Ein erhöhtes Risiko, dass jemand anderes der coins habhaft wird sehe ich nicht.
Und wenn ich es auf die Spitze treiben will kann ich das ganze mit MultiSig noch sicherer machen.
Ich finde den Ansatz gut und ich denke, dass wir in der Zukunft noch viel mehr solcher, oder ähnlicher, oder anderer Lösungen sehen werden.
Ich bin unglaublich ganz genau deiner Meinung !!! Unabhängig davon, daß es bei mir nichts zu vererben gibt, sitzt mein 17jähriger grad in den Ferien am Laptop und arbeitet die (sehr guten ) kostenlosen online Bitcoin workshops der TU München durch… da ich genau deine Einstellung anscheinend deutlich kommuniziert habe … Abends tauschen wir uns dann bei einem Getränk über das Gelernte aus … Früher war es doch ganz normal : Fördern und Fordern … bin auch ein strikter Gegner von dieser „Nimm-Gesellschaft“ und mache da wie auch bei vielen anderen Dingen ganz einfach nicht mit
Ich würde den Erben bereits jetzt ein Hardware Wallet (Bitbox, Ledger etc) geben und Ihnen auch die Seedphrase geben. Allerdings legst du für sie noch eine zusätzliche Passphrase an, also ein Unterwallet, auf dem du den Bitcoin Betrag drauflegst, den du vererben möchtest.
Diese Passphrase(s) schreibst du in dein Testament und hinterlegst es bei einem Notar. Damit kann dein Notar nichts anfangen, da er ja nicht die Seedphrase hat.
Deine Erben kannst du vorab informieren, was sie erwarten wird, wenn du nicht mehr bist und wie sie das auf dem Hardware Wallet abrufen können. Vielleicht machst du ein kleines zweites Unterwallet, dass sie in deinem Beisein mit einer anderen Passphrase öffnen können, damit du siehst, ob sie es begriffen haben.
Da du weiterhin die Seedphrase und Passphrase besitzt, kannst du im Fall eines Falles (Scheidung oder Enterbung) deine Bitcoins rechtzeitig zurück holen.
Eine mittelmäßige Passphrase kann man mit überschaubarem Aufwand brute forcen. Das ist Dir aber schon klar - oder?
Da musst Du schon wirklich eine gute Passphrase mit min. 8 Stellen, Groß- und Kleinbuchstaben, Zahlen und auch Sonderzeichen verwenden.
dagegen sage ich nichts, zu einfach sollte sie natürlich nicht sein. Wenn in deiner Familie „Brutalität“ herrscht, bzw. Brute Force angesetzt wird (denn der Stick ist ja hoffentlich nicht in falsche Hände gefallen), dann hast du dir entweder eine falsche Familie gewählt oder aber den Falschen zu viel Bitcoin vorgesehen.
Wenn du heute 60 bist und plötzlich und unerwartet nicht mehr aufwachst, dann kannst du niemand etwas geben und du hast aj auch nicht damit gerechnet. Einem Notar kannste nicht die Wörter geben, da er auch mit den Wörtern die Bitcoin verschieben kann.
Ich habe mich für einen 2/3 Memonic-Split entschieden.
Braucht natürlich vertrauensvolle Drittparteien.
Der Erbe weiß auch von wem er die Splits ggf. bekommt.
Wünschte mein Dad wäre da auch so drauf! Find ich klasse! Ich probiere schon länger meinen Vater zu überzeugen sich mit dem Thema auseinanderzusetzen… Leider ohne Erfolg
Kaufe doch eine Satscard von Opendime, die kostet wirklich nicht viel, und ist wie ein gläsernes (On-chain-)Sparschwein zu verstehen. Du kannst hineinschauen und sehen, was drin ist, aber du kannst nicht an das Geld, ohne das Sparschwein zu zerschlagen. Wie? Die Karte hat einen öffentlichen Key, sodass BTC dort hin geschickt werden kann, aber der private Key ist nur dann zu lesen, wenn man die Karte quasi unbrauchbar macht und „öffnet“. Man soll dann die BTC herunternehmen auf ein sicheres Wallet (und dann hat die Satscard noch weitere 9 Sparschweine, die nach und nach verfügbar sind. Diese hat also wirklich einen tollen Gegenwert).
Dann schicke z.B. 100 Euro in BTC auf die Satscard und schenke sie deinem Vater. Den enthaltenen Wert kann man jederzeit mit einem RFID fähigen Telefon online abfragen. So kann dein Vater selbst immer wieder nachschauen (oder du bittest ihn gelegentlich, die Karte zu scannen), sodass er sieht, was aus den anfänglichen 100 Euro bereits geworden ist. Und wenn es bei 200 Euro Wert ankommt, sollte er vermutlich verstanden haben, sich doch endlich damit auseinander zu setzen.
Das mit der Satscard klingt interessant. Kann man denn direkt einen kleinen Euro Betrag dahin schieben?
Oder gibt es sowas wie eine Geschenk Karte die bereits Coins als Guthabenkarte beinhaltet? (Als Weihnachtsgeschenk für jemanden der noch nichts mit Bitcoins am Hut hat)