Ich verstehe deinen Punkt, aber ich glaube das ist ein bisschen zu vereinfacht. Klar, Reiche können bei negativen Realzinsen profitieren, indem sie Geld leihen und es in Sachwerte wie Immobilien oder Kunst stecken, die dann im Wert steigen. Aber das ist nicht nur bei Inflation und negativen Zinsen der Fall. Es gibt auch in einem Fiatsystem Mechanismen, die verhindern, dass Geld immer nur von unten nach oben fließt, z.B. durch Steuern oder Regulierungen.
Und außerdem: Gold, Silber und Kunst mögen zwar ihren Wert halten, da der Preis steigt, aber sie sind keine praktischen Währungen für den Alltag. Du kannst mit einem Kunstwerk keine Brötchen kaufen. Und es stimmt auch nicht, dass reiche Leute ständig Schulden machen, um reicher zu werden – das kann ziemlich riskant sein, gerade wenn die Zinsen mal wieder steigen. Also ja, es gibt Vermögensverschiebungen, aber das passiert nicht nur durch Inflation oder negative Realzinsen. Es ist viel komplexer, als nur zu sagen, dass die Reichen immer gewinnen. In Deflation müssen sie tendenziell null Risiko eingehen und ihr großer Bitcoin Stack wertet einfach auf, wenn die Wirtschaft gerade läuft…
Dann würde es auch heißen: „Die Reichen sitzen alle nur rum, investieren überhaupt nichts zurück in die Wirtschaft während wir uns abrackern und dadurch werden die auch noch reicher…ich glaub’s nicht“
Natürlich gibt es Zeiten, in denen das nicht funktioniert, so sollte es im Idealfall immer sein. Was für Steuern auf Gold sollen das denn sein? Die Vermögenssteuer ist in Deutschland nämlich ausgesetzt. Das man mit Gold nicht bezahlen kann ist kein Problem selbst bei Verkauf gilt derzeit in Deutschland auch bei Gold, dass der Gewinn steuerfrei ist nach einem Jahr. Das ist ja alles in allem auch okay so, das Problem ist eben der Fremdkapitalhebel, der wie ich oben beschrieben habe bei negativen Realzins Geld von unten nach oben fließen lässt. Genauer gesagt braucht es noch weniger als einen negativen Realzins, sondern die Vermögenspreisinflation muss nur größer sein als die Zinsen, die man bekommt. Also nicht Inflation (Warenkorb) größer als Zinsen, sondern Steigerung der Vermögenpreise größer als Zinsen. Meine Kritik ist nicht, daß Reiche reicher werden sondern, dass man es in den Zeiten in denen die Zinsen künstlich niedrig gehalten werden die Umverteilung von unten nach oben so künstlich beschleunigt wird. Das es hier keine einfache Lösung gibt ist ja vollkommen klar
Ich finde du machst einige sehr simple Darstellungen und fasst daraus sehr große Schlüsse. Z.B. sagst du
In einem deflationären Umfeld wird Geld an sich wertvoller (…). Das bedeutet, dass diejenigen, die bereits Vermögen besitzen (…) von Natur aus immer wohlhabender werden, indem sie einfach ihr Geld halten."
Das würde doch heißen, dass jeder Mensch einfach nur Bitcoin besitzen und nie wieder arbeiten müsse, da ja jeder mit dem Geld immer mehr kaufen könne. Dem ist natürlich nicht so!
Meine Ansicht
Jeder der eine Währung besitzt, in dem Fall Bitcoin, beteiligt sich an der Weltwirtschaft, da Produktivität durch Technologie und Lerneffekten grundsätzlich steigt und der Besitzer der Währung in Zukunft mehr kaufen kann als heute. Die Ansicht, dass ein hartes Geld immer an Wert gewinnt, stimmt zwar meistens, das ist aber kein Naturgesetz, denn auch das Gegenteil kann eintreffen! Sobald sich das Angebot an z.B. Kartoffeln geringer wird, aus was für einem Grund auch immer, steigt der Preis von Kartoffeln. Das heißt Bitcoin ist inflationär verglichen mit Kartoffeln. Gleichzeitig schafft dieser Effekt einen Anreiz, Kartoffeln anzubauen, da Kartoffeln Bitcoin (also den Markt) schlagen/outperformen.
Bitcoin akkumulieren langfristig immer dort, wo Mehrwert geschaffen wird. Wenn ein Reicher ineffizienter wirtschaftet als ein Armer, dann wird der Arme langsam reicher und der Reiche langsam ärmer. Die Schnelligkeit dieses Prozesses hängt von der Größe des Unterschieds ab.
Ich habe es offenbar schlecht formuliert. Ich sehe es auch so das Fiat in gewissen Dingen Vorteile hat, gerade eben weil es elastisch ist und die Geldmenge je nach Bedarf expandieren oder schrumpfen kann. Bitcoin kann das nicht und auch IOU auf Bitcoin werden das nur begrenzt können.
Aber ich frage jetzt mal anders. Du siehst das Bitcoin in einigen Dingen schlechter ist als Fiat. Aber es gibt halt auch Eigenschaften wo Bitcoin in gewissen Situationen besser ist. Hast du dir schon mal Gedanken darüber gemacht was für Anwendungen das sind (und sag jetzt nicht, nur Kriminalität), wo Bitcoin in einem Geldmarkt global seine Nische finden könnte?
Das ist doch die interessante Frage die eventuell beantworten kann ob Bitcoin einen Wert hat und was der sein könnte.
Ja, das ist kurzfristig auch mit Bitcoin kein Problem. Werden die Schulden allerdings riesig (sinnvollerweise zB auf das Bruttoinlandsprodukt bezogen) und bestehen sie langfristig, könnte es aber in der Tat zum Problem werden. Meiner Meinung nach sind Schulden in solchen Größenordnungen aber sowieso ziemlich gefährlich (vor allem für Folgegenerationen, die mit der ursprünglichen Entscheidung nichts zu tun hatten), insofern wird das Risiko in einem Bitcoin-Standard ja vielleicht einfach nur sinnvoller/realer abgebildet? Am Ende ist es wie immer: Kann der Schuldner seine Schuld nicht begleichen, hat sich der Gläubiger offensichtlich verkalkuliert und es müssen andere Lösungen gefunden werden - im Extremfall ein Schuldenschnitt. Vor dieser Realität versucht Fiat zu flüchten, indem es zur Abwendung dieser Katastrophe die Gesamtbevölkerung in Form von Inflation haften lässt (na ja, die Armen mehr, denn die Reichen können sich besser vor Inflation schützen). Man kann es natürlich auch so sehen, dass das in Ordnung ist, denn die Bevölkerung wählt Repräsentanten und (meist sehr indirekt) die Regierung und ist somit auch mit für deren Handeln verantwortlich. Ach aber warte, wir haben ja gar nicht überall funktionierende, demokratische Systeme. Hmm.
Ich glaube es wird erstmal an unwichtigeren Dingen gespart und nicht an so Kram wie Infrastruktur, Bildung oder Vermeidung/Abschwächung von Krisen. Aber ja, wir hatten das jetzt oft genug… Die allgemeine Wachstumsgeschwindigkeit könnte gebremst sein und ich bin mir nicht sicher, ob das was schlechtes ist.
Also jetzt musste ich herzhaft lachen Du kommst mit Aussagen wie „Unter einem Bitcoinstandard ist Schulden machen, um Importe zu finanzieren, unmöglich.“ während ich differenziere und versuche, die Realität präziser zu beschreiben. Und dann muss ich mir anhören, dass ICH die Sache vereinfacht darstelle… Kannste dir nicht ausdenken…
Sag mal willst du uns verarschen? Wie oft willst du den Kreis noch drehen? Ich bin es jetzt wirklich leid… Scroll bitte einfach hoch und lies halt alles noch mal, ich wiederhole es jedenfalls nicht mehr.
Wieder bewertest du nicht die fundamentalen Eigenschaften, sondern den aktuellen Ist-Zustand.
Dir könnte man auch ein Auto bauen, das sowohl in der Herstellung als auch im Betrieb Null schädliche Emissionen hat, aber da es leider keine TÜV-Zulassung hat, klingt das nur schön, aber in der Realität ist es ja noch lange nicht alltagstauglich. ODER WAS!? Was ist los in deinem Gehirn?
Und bist du mit der Wirkung dieser Mechanismen zufrieden?
Bullshit. Ein Reicher kauft die nächste Immobilie nicht einfach von seinem Geld, sondern nimmt einen günstigen Kredit, bei dem die Zinsen auf 10 Jahre festgeschrieben sind - überhaupt nichts ändert sich da während er den Kredit abbezahlt. In der Zeit legt er sein eigenes Geld weltweit gestreut (und somit äußerst risikoarm) an und hat dadurch höhere Einnahmen als die Zinsen ihn kosten. Dass am Ende dann noch Immobilien als Wertspeicher missbraucht werden, um sich an der Assetpreisinflation zu bereichern, anstatt sie nur zum Wohnen zu nutzen (das kommt übrigens daher, dass Fiat-Geld keine zufriedenstellenden Wertspeichereigenschaften hat), kommt dann noch dazu.
Das bedeutet also, dass in importreichen Ländern die Währung inflationiert werden kann, damit Staatsnahe stellen im Ausland Waren einkaufen können. So weit so gut, aber woher kommt die gestiegene Kaufkraft derjenigen die Einkäufe im Ausland tätigen? Durch die Umberteilung des Wohlstands von der Allgemeinbevölkerung auf die Eliten die sich dann mit den schönen Dingen aus dem Ausland sanieren, und der Rest der Bevölkerung kann im Dreck un Staub verharren. Keine so tolle Lösung in meinen Augen.
Alles was du sagst ist richtig.
Das ändert aber nichts daran, bzw du beschreibst es ja selber schon perfekt, dass eine Wirtschaft volatil wäre und der Zins extrem schwanken würde. Das ist das letzte, das sich Unternehmen wünschen. Unternehmen wollen eine geregelten Zins, mit dem sie wunderbar in die Zukunft planen können. Dadurch investieren sie und versuchen weiterhin ihre Produktion zu verbessern und erweitern. Ebenso sind wie erwähnt die schlechten Phasen eben nicht sooo schlecht, sondern stark abgefedert durch Fiatwährungen.
Und: Fiatwährungen sind keine Staatswährungen. Das wird hier oft behauptet, ist aber absolut falsch…
Ich habe es bisher erst überfolgen (wenig Zeit). Ich antworte fürs Erste nur kurz:
Bitcoin ist ökonomisch nicht die Lösung, aber selbst wenn er das wäre, der Übergang wäre eine wirtschaftliche Katastrophe und dazu kommt: Bitcoin kann nicht skalieren. Es ginge ausschließlich über Banken und deren gebaute Infrastrukturen. Also bitcoin wäre im Kern dezentral aber nach oben hin komplett zentralisiert. D.h im layer 3 würden Banken, zu 99,9999% wieder Fractual Reserve Banking einführen, auf bitcoin. Ebenso wären alle Zahlungsströme zentraler Infrastruktur. Was haben wir dann gewonnen? Was ändert sich dann überhaupt? Den Main Layer würden Banken einnehmen zum Setteln und nach oben hin zentralisieren etc.
Wenn jemand etwas anderes behauptet, dann hat er die menschliche Realität noch nicht verstanden…
Eine der vielen Vorteile von Bitcoin ist ja, dass wir endlich die Banken nicht mehr nutzen und vertrauen müssen. Wir können (aus bequemlichkeit) bei einer Bank sein die, wie du sagst versucht mit Bitcoin es zu zentralisieren, ich bin auch der überzeugung dass das so zum Teil kommen kann. Aber das schöne hierbei ist, das ich nicht dazu gehören muss, weil meine Node die Arbeit erledigt und ich lieber selbst auf meine Schlüssel aufpasse. Es gibt mir mehr Ruhe und Vertrauen in mir selbst.
Ja, ich hatte auch schon mal erwähnt, dass alleine die Tatsache, dass Leute eine Alternative haben, schon einen Vorteil bedeutet und das entsprechend Druck auf die Anbieter erzeugt, keinen Mist zu machen bzw. es nicht zu übetreiben. Aber @MacroEconomics hat die Angewohnheit, Argumente zu ignorieren und seine Behauptungen stoisch zu wiederholen.
Ich finde man sollte bezüglich Prognosen bescheiden bleiben. Und ich denke nicht, dass es eine Situation geben wird, wo wir Bitcoin einführen, anschließend eine Katastrophe erleben, verstehen dass es nicht funktioniert und Bitcoin wieder abschaffen. So was wäre theoretisch möglich und könnte in einem kleinen Rahmen passieren. Aber es ist äußerst unrealistisch das Bitcoin so eingesetzt wird.
Ich denke, Bitcoin wird sich nur schrittweise etablieren und nur dann weiter genutzt werden wenn es funktioniert und einen Mehrwert für den Nutzer hat. Beispielsweise dient es aktuell nur als Investition und als Wertspeichert. Die Menschen sammeln nun Erfahrungen damit wie gut Bitcoin als Wertspeicher funktioniert. Das sich alle auf Bitcoin stürzen und dann eine große Katastrophe in Kauf nehmen passiert nicht. Auch in einem Land wie El Salvador ist Bitcoin nicht die einzige Währung. Auch dort können die Menschen Erfahrungen sammeln wie gut Bitcoin im heutigen Zustand mit den heutigen second layer Lösungen als Zahlungsmittel taugt.
Sollte Bitcoin langfristig als Zahlungsmittel nicht gut funktionieren wird diese Erfahrung da sein ohne das große Volkswirtschaften komplett auf Bitcoin wechseln müssen. Sollte Bitcoin als Wertspeicher und Inflationsschutz gut funktionieren wird es sich schrittweise stärker etablieren.
Aussagen wie dies wird nicht funktionieren und jenes wird nicht funktionieren sind nicht wirklich entscheidend. Der Mensch irrt sich ständig und auch Bitcoiner können sich irren. Wie gut Bitcoin funktikoniert und in welchen Bereichen es gut funktioniert werden wir nach und nach herausfinden. Wenn Bitcoin weltweit zu einem Zahlungsmittel wird, dann kannst du davon ausgehen dass es funktionieren wird, weil es bis dahin sehr lange und durch viele einzelne Akteure getestet wird.
Das ist so ein Schwachsinn. Wertspeicher Komm hör mir auf. Das macht mich sogar richtig sauer. Bitcoin ist alles, außer ein Wertspeicher. Bitcoin ist ein Nasdaq Fund auf Steroide in beide Richtungen. Mehr nicht. Sehr volatil in beide Richtungen, der durch nichts gesichert ist, außer dem Vertrauen und der Gewinnerwartung der Investoren. Er ist weder durch Energie gedeckt, noch durch irgendeine Anwendung. Bitcoin existiert seit 2009, seitdem waren Aktien in einem Bull Run. Wenn Aktien (vielleicht bald) korrigieren, würde ich ja wirklich alles andere lieber halten, als bitcoin.
Naja bisher ist er auch nicht wirklich adoptiert. Bei angenommener Massenadoption geht es NUR über Banken, also TRUSTED 3RD CUSTODIAN PARTIES.
Denn on-chain kann kein ansatzweise Normalverdienender mehr setteln, auch nicht zu 2nd Layern jeglicher Art. Deswegen sage ich ja: Im Kern ist bitcoin dezentral validierbar, nach außen hin zentralisieren sich alle Zahlungsströme komplett…
Du denkst auch ich würde 24/7 auf deine Nachrichten warten und rumhartzen. Tut mir Leid, ich habe einen Job zu erledigen und muss neben dir vielen anderen auch antworten. Außedem sagte ich ja, dass ich auf deinen Text noch antworten werde. Leider hast du keine Gesuld und manchmal schon sehr frech