Hey Leute,
meine Frage wäre, wie die neuen Upgrades bei Bitcoin konkret implementiert werden. Der Bitcoin läuft über ein Open-Source Protokoll, weshalb jeder Programmierer theoretisch gesehen ein „Änderungsvorschlag“ äußern kann. Doch wem werden diese Upgradevorschläge konkret vorgeschlagen? Bekommen die Miner immer direkt diese Upgradevorschläge und implementieren diese bei 51% Übereinstimmung aller Miner?
Könnte zudem Beispielsweise ein Programmierer kommen und den Minern vorschlagen, die Menge aller Bitcoins von 21 Millionen auf 31 Millionen zu erhöhen?
Ich danke euch für jede Antwort!
Ja, sogar du könntest das vorschlagen.
Würde halt niemand mitmachen.
Das würde den Rahmen sprengen wenn ich dir hier ausführlich erkläre wie Hard- bzw. Softforks ablaufen und wie es dazu kommt, dazu gibt es extrem viele Infos die man sich im Internet schnappen kann.
Du darfst dich nicht zu sehr auf die Miner konzentrieren, die können nicht über alles bestimmen, im Gegenteil. Am Ende hat der Nutzer die meiste Macht, da er entscheiden kann welche Funktionen er nutzt bzw. ob er Bitcoin oder eine bestimme Hardfork überhaupt nutzen will.
Die Aktivierung von SegWit beispielsweise in 2017 war ein extrem langwieriger Prozess, mit viel Krieg zwischen „den zwei Fronten“ (vorsichtig ausgedrückt - wenn du mehr dazu wissen willst lies „The Blocksize War“), hier war auch eine UASF (User Activated Soft Fork) im Gespräch, bei der Miner keine Chance gehabt hätten sich dem Update zu widersetzen.
Diese „Wahl“-Prozesse wie zum Beispiel erst letztens bei Taproot sind keine richtigen Wahlen. Es geht dabei nur darum dass Miner signalisieren ob sie für das kommende Update bereit sind, um einen reibungslosen Ablauf der Softfork, ohne Probleme zu gewährleisten. Hätten die Miner innerhalb von 3 Monaten nicht ausreichend signalisiert (< 90%) wäre die UASF wahrscheinlich wieder eine Option gewesen.
Danke für die Antworten
Die bitcoin-core Software, die von Satoshi Nakamoto begonnen wurde, gilt als die Referenzimplementierung für das Protokoll Bitcoin. Es gibt eine Handvoll core-maintainer, welche darüber entscheiden, ob eine Änderung in die Software aufgenommen wird. Die meisten Aktualisierungen sind aber keine Änderungen am Protokoll selbst.
Es gibt alternative Implementierungen. Nutzer haben aber auch die Möglichkeit, ein Update gar nicht einzuspielen, und stattdessen eine alte Version mit älteren Protokollregeln zu betreiben.
Ich würde tatsächlich echt gerne wissen wie ein Update gestartet wird. Dafür muss ja - so denke ich - ein bestimmter Block mit neuen Regeln genereiert werden. Aber wie ist da die genaue Funktionsweise? Einer muss das ja anstoßen?
Ich würde mich über (gerne auch ausführeliche) Antworten freuen.
Die Blöcke haben mit den Regeln nichts zu tun, außer dass sie nach den Regeln generiert werden.
Die Updates sind eher ein soziales als ein technisches Phänomen. Man muss zwar zunächst einen technischen Weg finden, wie ein Update geordnet stattfinden kann, aber das kann ein Programmierer allein oder in einer kleinen Gruppe herausfinden. Typischerweise wird dieser Weg dann in einem BIP skizziert, um das Vorhaben zu diskutieren.
Dann muss ein sozialen Konsensus über die Regeländerung erreicht und festgestellt werden. Wenn das der Fall ist, dann einigen sich die Teilnehmer des Bitcoin Netzwerks darüber, ab wann die neuen Regeln gelten sollen. Das ist dann eine Blockhöhe, ab der die Regeln dann Anwendung finden. Wenn die Regeln nicht abwärtskompatibel sind, dann müssen bis dahin alle Teilnehmer am Netzwerk ihre Software aktualisiert haben.
Ja. Transaktionen an einen unbekannten Adresstyp können von jedem ausgegeben werden. Taproot ist nach den noch geltenden Regeln ein unbekannter Adresstyp.
Taproot führt diesen neuen Adresstypen ein. Die utxos dürfen dann nur noch unter den neuen, strengeren Bedingungen ausgegeben werden. Deshalb darf man auch unter keinen Umständen jetzt schon an Taproot Adressen verschicken. Sonst ist die Kohle weg. Da gab es neulich auch einen Post mit Warnung vom Blocktrainer zu.