Das geht seit dem segwit Softfork von 2017 direkt auf Bitcoin selbst.
Soweit ich weiß, benötigt man dafür mehr Daten, es ist also teurer. Allerdings nicht sehr viel teurer, denke ich. Weiß aber noch nichts genaueres dazu.
Was man noch anfügen muss: wenn man DeFi auf Bitcoin nutzt, braucht es (wie überall) eine trusted third party, die Regeln durchsetzt, die Dinge außerhalb der Bitcoin Blockchain betreffen. ZB funktioniert es bei der dezentralen Handelsplattform Bisq auch so, dass eine dritte Partei die Regeln durchsetzt, wenn es Konflikte gibt. Falls es keine dritte Partei gäbe und Kapital oder Regeln außerhalb von Bitcoin involviert sind, wäre es nicht machbar, da sich niemand an die Regeln halten müsste, wer sollte es auch kontrollieren.
Man könnte einen second layer erschaffen, der die Regeln zementiert, sodass Betrügen überhaupt nicht möglich wäre. Da gibt es dann aber auch wieder andere Probleme.
Ich bin immer noch sehr skeptisch das BTC jemals sich als Geld durchsetzen wird. Selbst bei Gold ist die Volatilität zu hoch damit es brauchbares Geld sein könnte. Denn auch bei Gold weiß ich absolut nicht ob mein Erspartes in 6 Monaten 25% mehr Kaufkraft hat oder 25% weniger Kaufkraft.
Oder ob ich mit meinen Lohn auch in 6 Monaten noch meine Miete zahlen kann, auch solche Dinge weiß ich dann nicht.
Wie viel höher muss das MC von BTC gegenüber Gold sein damit es diese Volatilität nicht mehr gibt?
Ja wahrscheinlich hast du hier recht, das sehe ich auch so.
Beim market cap von Gold dürfte für BTC allerdings nur ein Zwischenstopp liegen, das würde auch hier nicht ausreichen um gutes Geld zu sein.
Schwierig zu sagen. Orientieren könnte man sich an Währungen, die wenig volatil erscheinen wie zB USD bis 2020 oder der Euro. Wobei es dann hier auch den großen Unterschied gibt, dass diese Währungen bereits voll monetarisiert sind, während Bitcoin sich noch ziemlich am Beginn des Prozesses befindet. Langfristig haben wir noch immer eine starke Volatilität nach oben und kurzfristig das Risiko, dass es auch weit runter geht.
Wir wissen auch nicht wie die Adoption weitergeht. Verläuft es in den kleinen S-Kurven oder war das alles nur der Beginn einer großen S-Kurve?
Ich denke es muss sehr viel Kapital, das in Bitcoin fließen wird, bereits in Bitcoin geflossen sein. Eventuell schafft man aber auch früher einen stabileren Zustand, indem durch Hebelprodukte auf beiden Seiten größere orders platziert werden, die dann mögliche Volatilität abfangen.
Ich habe noch eine Frage zu diesem Thema und hoffe es wurde nicht schon beantwortet (ich habe den Thread durchgescrollt aber nicht jedes Detail gelesen).
Wie sehr ist die Preisentwicklung eines Altcoins (sagen wir mal Ethereum) an die Verbreitung der zugrundeliegenden Blockchain geknüpft? Anders gefragt: Wenn ich an die Ethereum-Blockchain langfristig glaube, ist ein Besitz von ETH die beste Art davon zu profitieren?
Bei Aktien ist es relativ klar: Man kauft einen Teil des Unternehmens und partizipiert an den Gewinnen des Unternehmens, also an dessen Entwicklung. Natürlich ist es deutlich komplexer, und das Verhältnis Aktienkurs/Gewinn kann stark variieren, aber das ist die Grundidee. In jedem Fall hat man fast die Garantie, dass wenn ein neu gegründetes Unternehmen sich gegen die Mitbewerber durchsetzt und profitabel wächst, dass dann auch die Aktie steigen wird.
Beim Bitcoin kann ich es auch einigermaßen verstehen: Auf Perspektive ist es ein Wertspeicher, dessen Hauptzweck vielleicht nicht so sehr darin liegt Rendite zu generieren, sondern das Verdiente zu bewahren. Die feste Anzahl an Bitcoin führt dann trotzdem zu einem konstanten Wertzuwachs, zumindest unter der Annahme, dass in der Welt mehr und mehr Wert geschaffen wird. Bis dieser Zeitpunkt und diese Akzeptanz erreicht ist, ist die Renditechance und die Volatilität noch deutlich höher, weil man sozusagen eine Wette auf den Erfolg macht und das dementsprechende Risiko trägt.
Bei Altcoins ist es mir nicht so klar. Sagen wir die Ethereum-Blockchain beherbergt in Zukunft einen Großteil der DeFi/NFT/etc.-Projekte und Transaktionen und hat 1000x mehr Anwendungen als heute. Bedeutet das zwangsläufig, dass dann auch ETH deutlich mehr Wert ist?
Oder ist das Argument eher so: Man kann nunmal nicht über eine Aktie an der Entwicklung von Ethereum profitieren, daher nutzt man den Coin als vage Approximierung, auch wenn der Zusammenhang „Wert des Coins“ <-> „Verbreitung der Technologie“ unklar ist?
Ja, sofern Du damit auch den Einsatz von Ether auf der Ethereum-Blockchain meinst, denn…
…es kommt schon auch darauf an, dass Ether genutzt wird und nicht allein ein Token, der „nur“ auf der Ethereum-Blockchain läuft.
Beispiel: LINK ist ein ERC20-Token. Er läuft also auf der Etherum-Blockchain. Der Tokenpreis von LINK kann steigen, weil er halt genutzt wird, aber deshalb muss nicht Ether (ETH) direkt mitsteigen.
Netzwerk-Gebühren müssen zwar in Ether bezahlt werden, aber das macht dann nur einen kleinen Teil aus.
Nichtsdestotrotz werden (so sagt es das Internet) unvorstellbar viele Projekte auf der Ethereum-Blockchain laufen, so dass der ETH-Preis letztendlich davon auch (positiv) beeinflusst wird.
Ok, verstehe. Aber es gibt auch Anwendungen auf Ethereum, die im Grunde gar nichts mit einem Token zu tun haben, oder? Oder muss alles über irgendeinen Token laufen?
Ah, interessant. Das geht ja ein bisschen in die Richtung „der Euro muss aber zum Steuerzahlen benutzt werden, daher kann man sich nicht ganz von ihm lösen“, wenn auch in deutlich kleinerem Maßstab
Sollte Ethereum erfolgreich auch Proof of Stake umsteigen: Könnte man dann auch argumentieren, dass es aus dem Grund an Wert zunehmen sollte, weil die Hauptnutzer daran interessiert sind es mit Eigenbesitz von Coins zu sichern?
Der Preis von allem bestimmt sich allein aus Angebot und Nachfrage.
Das sollte man sich stets vergegenwärtigen. Auch wenn der Preis einer Aktie steigt, dann tut sie das, weil die Nachfrage steigt oder das Angebot schrumpft. Die Nachfrage steigt z.B. weil die Marktteilnehmer zu neuen Bewertungen gelangen und daher diese Aktie stärker nachfragen. Es gibt aber auch da keinen Automatismus, der aus Umsatz oder Quartalsgewinn oder sonstwas eine objektive Bewertung ableiten kann. Die Bewertung entsteht bei den Marktteilnehmern. Der Preis findet sich am Markt.
Als Marktteilnehmer solltest du auf dem Markt den du betrittst auch selbst eine Bewertung vornehmen können. Das gilt für Aktien genauso wie für Kryptowährungen. Bei Dingen mit denen du dich auskennst, seien es Autos, bestimmte Dienstleistungen oder Industriegüter ist das – je nach deinem Fachgebiet – ganz offensichtlich.
Nur mit einer subjektiven Vorstellung einer fairen Bewertung kannst du überhaupt erst erkennen, ob etwa eine Unterbewertung vorliegt, bzw. wo für dich als Marktteilnehmer ein vernünftiger, fundamental gerechtfertigter Preis liegt.
Alles andere ist in meinen Augen Zockerei oder zumindest Spekulation.
Ja, also einen Token sollte es schon geben. Irgendwie muss ja die Information (sei es Geld, Wert oder was auch immer) von A nach B.
Sollte das mit PoS alles so klappen und ETH bis dahin nicht „weg vom Fenster sein“, muss man sich halt überlegen, dass man keine Ether mehr minen kann. Es gibt dann nur noch die Möglichkeit
a) Ether zu kaufen
b) Ether durch Staking zu erhalten (wofür man aber wiederum erstmal einmal Ether haben muss)
Das könnte für eine Nachfrage (sogar schon Monate im Voraus?) sorgen, weil sich einige mit Ether eindecken wollen, bevor „es zu spät ist“.
guter Ansatz…schätze deine Herangehensweisen sehr. Hast du eine Einschätzung in welchem Zeitraum ETH2.0 verwirklicht wird, sprechen wir hier noch von Jahren oder eher von Monaten?
Das ist so nicht ganz richtig, auch wenn die meisten Anwendungen den ERC20 bzw. Nachfolger ERC777 (fungible token) , den ERC721(non fungible token), oder den neuen ERC1155 (für mehrere token Arten in einem Contract) nutzen.
Trotz alledem gibt es unbegrenzte Anwendungsmöglichkeiten, die in einem Smart Contract implementiert werden können ohne Token oder Werttransfer. Ein Beispiel ist eine Datenspeicherung, auch wenn diese natürlich ineffizient on chain ist (z.B.: das Bitcoin White paper oder andere geschichtlich relevante Dokumente für die Ewigkeit zu speichern.) Du kannst aber auch einen simplen Smart Contract schreiben, der dir einfach nur eine Berechnung ausführt [ohne eine Zufallszahl zu benötigen] (z.B. Gib mir den sha256 Hashwert(x) zurück). Abgesehen von der Sicherheit, Skalierung, Privatsphäre und natürlich den Blockgaslimits bedeutet Turing completeness der Smart Contracts eben die Abbildung sämtlicher deterministischer Algorithmen.
Stimmt schon alles. Aber die Frage ("…Anwendungen auf Ethereum…") bezieht sich vermutlich auf „echte“ Projekte und nicht auf Spielereien wie Smart Contracts, die mir nur etwas ausrechnen und wofür man nicht explizit eine Blockchain benötigt.
Abgesehen davon zahlt man doch auch für kleine Anwendungen/Dienstleitungen eine Fee, oder nicht?
Die Frage nach der Sinnhaftigkeit und ökonomischen Effizienz ist natürlich eine andere. Meine Beispiele sollten auch weniger reale Use cases darstellen, sondern mehr als kleine Beispiele für Teilanwendungen, die zu einem großen Ganzen zusammengesetzt werden können, dienen. Durch die geringere Skalierbarkeit und die damit verbundenen hohen Kosten, haben wir bisher eben noch nicht viele Anwendungen außerhalb von Token und Werttransfers gesehen, aber die Eigenschaften der hohen Zensurresistenz, Auditierbarkeit, Unveränderbarkeit/Fälschungssicherheit und Verfügbarkeit sind eben auch in vielen anderen, definitiv nicht allen, Bereichen wünschenswert. Gerade der Bereich Web 3.0 wird eine der ersten Anwendungsfelder sein, wo Ethereum im größeren Stil ohne Wert und Token Transfers genutzt werden kann und teilweise auch schon wird.
Interessant zu sehen heute morgen, dass so viele Altcoins - auch „große Bekannte“ wie Cardano, TRON etc. - massiv an Wert verlieren. Allein 10-20% heute Morgen. Bitcoin steht bei ca. -3%