heute habe ich mir aus Spaß einen Nerdminer zugelegt und möchte nun alles vorbereiten, bis er ankommt. Die Frage, die sich mir gleich stellt, ist, welchem Pool ich beitreten sollte. Sollte ich direkt den Nerdminer-Pool wählen oder vielleicht einen anderen in Betracht ziehen? Haben die großen Pools bestimmte Aufnahmebedingungen, wie beispielsweise eine Mindesthashrate? Wenn ich das richtig verstanden habe, wird im Nerdminerpool auch nur Solo gemint. Dann frage ich mich, warum es dann „Pool“ genannt wird. Kann mir jemand mit Erfahrung in diesem Bereich weiterhelfen? Mir ist bewusst, dass es unwahrscheinlich ist, Sats zu erhalten. Mir geht es wirklich nur um den Lerneffekt.
Aktuell ist der NerdMiner mit dem Public Pool voreingestellt. Bei diesem Solo-Mining-Pool zahlst du keinerlei Gebühren – solltest du einen gültigen Block finden – und kannst außerdem online überprüfen, wie hoch die Hashrate (also die Rechenleistung) ist, die unter deiner Bitcoin-Adresse registriert wird. Solltest du einen alternativen Solo-Mining-Pool bevorzugen (z.B. den bekannten Solo CK Pool), benötigst du dessen Adresse (z.B. solo.ckpool.org) und Port (z.B. 3333).
Moment mal! Wieso wird hier überhaupt von Mining-Pools gesprochen? Keine Sorge, bei den oben genannten Solo-Mining-Pools handelt es sich nicht um Mining-Pools im herkömmlichen Sinne. Belohnungen werden nicht unter den Teilnehmern aufgeteilt, sondern jeder Teilnehmer betreibt für sich selbst Solo-Mining. Der einzige Zweck eines solchen Pools ist es also, Block-Kandidaten für die Teilnehmer bereitzustellen, damit diese überhaupt Mining betreiben können. Ein NerdMiner ist schließlich keine vollumfängliche Bitcoin-Node, die diese Aufgabe selbst übernehmen könnte.
Der ist eine gute Wahl, zum einen da es keine Gebühren gibt, zum anderen da er auch Teilnehmer mit sehr geringer Hashrate (wie einen NerdMiner) erkennt und entsprechend Statistiken über die Adresse abgerufen werden können.
Wirklich relevant ist die Entscheidung aber schlussendlich nicht, da es, wie du schon sagst, praktisch sowieso nahezu unmöglich ist einen Block zu finden.
Bedeutet das, dass große Mining-Farmen mindestens eine Fullnode betreiben müssen, um am Netzwerk teilzunehmen? Wird das dann als Mining Fullnode bezeichnet? Diese Fullnode ist wohl nur dazu erforderlich, den erzeugten Hash wie diesen hier: 0000000000000000000388f9b935fbf1b5b48003fddeedd5980eff1f45fb39c9, ins Netzwerk zu senden, um als gültig erklärt zu werden. Falls ja, dann wird der Blockreward plus Gebühren an die hinterlegte Adresse des Pools geschick und dann vom Pool an seine Mitglieder aufgeteilt oder?Diese ASICs erzeugen also tatsächlich nur ständig Hashes, und sonst nichts?
Wenn ich also einen Nerdminer betreibe und einen Raspberry Pi einrichte, habe ich dann alles, was ich brauche? Ich denke auch, selbst wenn ich mich einem anderen Mining-Pool anschließen würde, würden meine Gebühren wahrscheinlich die Belohnung ausgleichen. Ich bin mir auch nicht sicher, ob irgendein Pool einen einzelnen Nerdminer aufnehmen würde. Falls der Pool einen Block findet, würde ich wahrscheinlich sowieso mit 50.000 Hashes pro Sekunde nichts bekommen.
Das auch, aber wie oben schon erklärt, muss die Mining-Hardware erstmal wissen, was sie überhapt hashen soll. Dazu muss eine Bitcoin Node (bzw. der Server eines Mining-Pools) erstmal einen Block vorschlagen, an dem gearbeitet werden soll. Diese „Block-Kandidaten“ verändern sich alle paar Sekunden, da andauernd neue Transaktionen im Netzwerk veröffentlicht werden und der Kandidat entsprechend optimiert werden kann.
Um beim Beispiel zu bleiben: Woher soll ein NerdMiner denn die aktuelle Blockhöhe oder gar die Transaktionen kennen, die in den nächsten Block sollen? Diese Informationen muss er sich in irgendeiner Form laufend aus dem Bitcoin Netzwerk holen, und das ist der Zweck eines Solo Mining Pools. Theoretisch könnte man dafür auch einen eigenen Server bzw. eine eigene Bitcoin Node nutzen.
Die wurden genau dafür entwickelt und können gar nichts anderes!
So ist das ist bei den großen Mining-Pools. Grundsätzlich entscheidet aber immer der Miner, wo der Reward landet.
Bei einem Solo Mining Pool steht deine hinterlegte Adresse jedenfalls direkt in der Coinbase-Transaktion, abzüglich von eventuellen Gebühren, die an den Betreiber gehen.
Beim OCEAN Pool stehen die Adressen der (größeren) Miner direkt in der Coinbase-Transaktion, da der Pool non-custodial ist.
Richtig, da du kaum bis gar keine Shares finden würdest. Der Mining-Pool wüsste gar nicht, dass du überhaupt arbeitest.
Eine detaillierte Darstellung des Stratum Mining Protokolls findest du übrigens hier:
Wenn man einen Hash mit vielen Nullen erzeugen muss, zum Beispiel 00000000000000000001ba37f9811021c1d24546f5a4da14baa0ad3fd6ee1762, dann ist ein Share im Grunde genommen einfach ein Hash mit weniger Nullen am Anfang - also ein Ziel, das einfacher zu erreichen ist. Das bedeutet, dass ein Mininggerät mit hoher Rechenleistung wahrscheinlich mehr dieser Shares erzeugen kann. Obwohl es unwahrscheinlich ist, besteht auch die Möglichkeit, dass ein „Nerdminer“ in diesen 10 Minuten einige Shares findet. Daher könnte es sich doch lohnen, in einen klassischen Mining-Pool einzutreten, vorausgesetzt der Poolbetreiber gestattet auch einzelnen Minern mit geringerer Rechenleistung, wie einen Nerdminer,beizutreten.
Genau, so kann der Pool abschätzen, wie viel welcher Teilnehmer arbeitet, um entsprechend die Belohnung fair aufteilen zu können.
Nein, du musst dich von der Vorstellung verabschieden, dass sich ein NerdMiner irgendwie lohnen würde. Der ist wirklich reine Dekoration. Wie oben schon erwähnt, würdest du keinen einzigen relevanten Share finden. Die 16 und 32 Bit Shares, die dir auf dem Display angezeigt werden, sind damit nicht vergleichbar.
Wenn der Pool eine sehr geringe Share-Difficulty hat, d.h. ein NerdMiner würde immerhin erkannt werden, ändert das trotzdem nichts daran, dass du nichts verdienen würdest.