vorab Entschuldigung, wenn ich sprachlich nicht ganz korrekt bin, was das Thema Bitcoin und die Technik drumherum angeht.
Ich möchte das Bitcoin-Netzwerk unterstützen und nach dem Kauf einer Hardware-Wallet, möchte ich nun den nächsten Schritt gehen und eine Full Node (Raspberry Pi4) betreiben.
Ich wollte die Full Node mit Umbrel laufen lassen, aber nun habe ich gehört, dass keine MIT open source Lizenz vorhanden ist.
Was für eine „Software“ für einen Full Node könntet ihr bedenkenlos empfehlen? Vielleicht MyNode, Nodl, Casa, leider ist die BitBoxBase ja vorerst auf Eis gelegt.
Bitcoin Core beschreibt lediglich was im Kern für Funktionen bereitgestellt werden müssen um am Bitcoin-Netzwerk teilnehmen zu können.
Jede Node implementiert also auch immer Bitcoin Core.
Bitcoin Core reicht aber in den meisten Fällen nicht aus. Die meisten Hardware/Software-Wallets benötigen dann noch einen Electrum Server um mit Bitcoin Core zu interagieren.
Ich persönlich empfehle den RaspiBlitz. Alleine schon weil Rootzoll ein geiler Typ ist.
Schöner aussehen tut natürlich Umbrel/Citadel. Obwohl mit RaspiBlitz Version 1.8 auch eine WebUI kommt. Diese befindet sich aber aktuell noch in der Beta.
Man muss keine eigene Node betreiben, um Bitcoin zu benutzen. Ich persönlich würde davon abraten, unbedingt eine eigene Node aufsetzen zu wollen, wenn man keinerlei IT-Kenntnisse hat. Sonst endet das schnell im Frust. Außer Du bist gewillt, Dir ein paar Grundkenntnisse anzueignen, die da wären: SSH, Kommandozeile, Linux-Befehle, Docker.
Die meiste Node „Software“ ist mit der heißen Nadel gestrickt und ich würde das als Beta-Software bezeichnen. Wenn man Glück hat, läuft die Installation durch und alles funktioniert zunächst. Aber es gibt oft auch Probleme z.B. mit den SATA-Adaptern, Weboberfläche nicht erreichbar, Apps funktionieren nicht, nach einem Update geht irgendwas nicht mehr… und dann geht das Gefrickel los…
Dazu kommt, dass das Management der Lightning-Kanäle bislang alles andere als anfängerfreundlich ist.
kann ich derzeit nicht empfehlen - die letzte Version ist komplett verbuggt. Nicht unsicher, aber das Handling der Logins für die Apps ist Mist und die UIs der Apps hängen sich auf.
Zum anderen hat es bei Umbrel einen Paradigmenwechsel gegeben: Man will jetzt einen Desktop für Tools bereitstellen, der nicht nur auf den Nodebetrieb ausgelegt ist. Das ist für mich (aus Sicherheitsgründen) ein NoGo.
Bitte stattdessen Citadel benutzen (wie ist da der Projektstatus? Die letzten Einträge im Forum The Citadel Forum (runcitadel.space) sind von Mai!) - oder RaspiBlitz
Ich habe mich auch unlängst dafür entschieden, eine Citadel Node aufzusetzen, da ich den FOSS Ansatz (im Gegensatz zu Umbrel) sehr schätze und Citadel sehr aktiv weiterentwickelt wird.
Aber auch Citadel ist noch buggy, die Grundinstallation läuft, aber viele Apps funktionieren nicht. Es gibt keinerlei Dokumentation, das Forum wird nicht mehr betreut und den einzigen Support bekommt man über die Telegram Gruppe - was zwar meistens schnell, aber sehr ineffizient ist. Citadel wird zwar an vielen Fronten aktiv weiterentwickelt, aber aktuell würde ich es auch nur Leuten empfehlen, die die oben bereits von mir genannten Grundkenntnisse mitbringen. Ansonsten ist der Frust vorprogrammiert. Wer beispielsweise noch nicht mal weiß, wie man eine SSH Verbindung zur Node aufbaut, ist bei Problemen aufgeschmissen.
Ich möchte mehr Privatsphäre haben und meine Coins eigenständig verwalten. Ich möchte keinem Drittanbieter vertrauen und will die Coins so privat nur wie irgendwie möglich halten.
was wäre denn mit die wichtigste Vorgehensweise Bitcoin so privat und pseudonym wie möglich zu kaufen? Denke mal über P2P Plattformen wie hodlhodl, bisq, … .
Das hat sehr wohl mit einer Node zu tun. Dein Kenntnisstand ist korrekt, @dan21.
Auch das stimmt so nicht. Sobald du eine Node von dritten verwendest, kennt dieser deine gesamte Transaktionshistorie. Es gibt zwar zahlreiche andere Fehlerquellen, welche die Privatsphäre verschlechtern, aber eine eigene Node ist ein sehr einfacher und sicherer Weg, die Privatsphäre zu erhöhen.
Du benötigst auch nicht unbedingt eine Lightning Node, wenn es dir vor allem um die Verwahrung geht. Du musst nichteinmal eine dauerhaft synchronisierte Node am Netz haben, sondern kannst die Node bei Bedarf synchronisieren und dann verwenden. D.h. du könntest den Bitcoin Client auf deinem Alltagsrechner laufen lassen – sofern du genug Platz hast. Das ist überhaupt kein Problem und wurde vor Lightning jahrelang so praktiziert und funktioniert natürlich immer noch so.
Seit Lightning wird der Begriff einer Bitcoin Node zunehmen im Sinne einer Lightning Routing Node verstanden, was natürlich Pflege verlangt. Das muss aber keinesfalls so ausgelegt werden.
Wir können jetzt Haarspalterei darüber betreiben, was mit „Verwalten“ genau gemeint ist.
Natürlich könnte die Node, mit der die Wallet kommuniziert, die Transaktionen mitloggen. Ja, könnte sie. Das wäre aber genau eine Instanz im gesamten Netzwerk, die dazu in der Lage wäre. Natürlich kann diesbezüglich eine eigene Node die Privacy erhöhen.
Viel entscheidender ist aber die Frage, woher deine Coins kommen und wohin sie gehen. Also von welchen Adressen und an welche Adressen. Denn das liegt für immer auf der Blockchain und ist für alle öffentlich einsehbar und in aller Ruhe analysierbar.
Was die Herkunft der Coins angeht, hast du vollkommen recht.
Es macht weder Sinn anonym gekaufte Coins im Nuri Wallet zu speichern, noch ist man plötzlich anonym, wenn man seine KYC Coins auf die Hardware Wallet holt und diese fortan nur noch mit der eigenen Node verbindet.
Nichts desto trotz ist die eigene Node eine Bedingung für gute Privatsphäre. Zum anderen bietet der sporadische Betrieb wie von mir geschildert einen sanften Einstieg in das Thema Node. Wenn jemand Interesse und Initiative zeigt, finde ich es nicht gut pauschal vom Betrieb einer Node abzuraten.