Welche Banken könnt ihr empfehlen?

So Freunde,

da mir im Kontext eines BTC-Verkaufs (ja, ich gestehe es ein; sorry) letzte Woche mein Bankkonto gekündigt wurde, suche ich nach einer neuen Bank. [ FYI: Der Fall wurde bereits durch einen Fachanwalt geprüft und der Verkauf sollte völlig rechtskonform gewesen sein. Die Bank sitzt aber am längeren Hebel und konnte einfach nach AGB mit Einhaltung der Kündigungsfrist die Beziehungen aufkündigen. Ob im Hintergrund durch die Bank auch noch irgendetwas bei Behörden angestoßen wurde, ist nicht so einfach herauszufinden bzw. wird sich erst in ein paar Monaten zeigen.]

Auf jeden Fall bin ich nun auf der Suche nach einer neuen Bank, die nicht gleich die Kavallerie in Bewegung setzt, wenn man im Kryptobereich aktiv ist.
Wie sind so eure Erfahrungen und welche Bankhäuser könnt ihr empfehlen? Generell würde ich hier gerne alte Filialbanken den Direktbanken und erst recht den Neo-Banking Anbietern vorziehen. Auch würde ich gerne eine Bank mit Sitz in Deutschland nutzen, d.h. z.B. swissmoney fällt schon einmal raus.

Ich brauche einfach mal ein Stimmungsbild und Erfahrungswerte; denn die Kundenbewertungen der letzten Jahre sind auf den entsprechenden Plattformen bei allen Banken durch die Bank so grottenschlecht, dass diese überhaupt nicht weiterhelfen.

Danke schonmal im Voraus.

Doppelsorry:

Habe folgenden Thread nicht gesehen:

Wurde mir komischerweise in der Suche nicht angezeigt. Falls nicht in doppelter Ausführung gewünscht, gerne diesen Thread schließen. <3

Ich kann die BMI-Bank empfehlen (BlackMirrus International Bank).

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Tut mir leid für dich, aber amüsant wie Banken unbewusst Nicht-Hodler abstrafen. :smiley:

Hey k0jiro, sag mal, hattest du denn vorher die Gelegenheit, dich zu der Sache zu äußern oder wurde sofort eine fristgerechte Kündigung ausgesprochen?
Das interessiert mich, weil es beispielsweise auch harte Kritik der Comdirect gegenüber gibt, diese sich selbst aber damit verteidigt, dass Konten lediglich gekündigt werden, wenn Kunden nicht regelmäßig in ihre Postbox schauen und ihren Pflichten zum Einreichen von geforderten Nachweisen nicht nachkommen.

War es bei dir also ähnlich, dass sie deine Nachweise nicht rechtzeitig erhalten oder evtl. nicht akzeptiert haben oder gab’s direkt eine eingehemmte Kündigung … :grin:

Mich haben drei Banken (ING Diba, Comdirect und N26) direkt gekündigt. Ich hatte also keine Chance meine Herkunftsnachweise zu erbringen. Als Grund wurde in allen drei Fällen ganz allgemein angegeben, dass ich gegen die Geschäftsbedingungen verstoßen hätte. Und es hat in allen drei Fällen Monate gedauert, bis ich mein Geld wieder hatte, denn die Konten waren nicht mehr zugänglich und eingefroren.

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Darf ich fragen wann das ca. war? Und wurde es ausgelöst durch eine einzelne Auszahlung einer noch moderaten Summe (ja, ist alles schwammig, schon klar) von einem größeren Exchange oder waren es mehrfache Auszahlungen/größere Summen? Und Monate lang eingefroren klingt so, als hätten sie doch Nachweise von dir gefordert, stimmt das und konntest du die erbringen und anschließend trotzdem dein Konto nicht behalten?

Es ging um mehrere kleine Konteneingänge durch Verkäufe auf Bisq. Verkauft habe ich immer 0,01 BTC, das waren im Jahr 2022 Beträge von um die 300,- EUR. Darunter auch Überweisungen aus dem europäischen Ausland.

Die ING Diba und die Comdirect wollten von mir keine Nachweise mehr. Diese musste ich dann wegen der Anzeige auf Verdacht der Geldwäsche der Kripo gegenüber erbringen. Dort habe ich die Verkäufe erst am Telefon erklärt und anschließend eine längere E-Mail geschrieben mit allen Nachweisen.

Die N26 Bank wollte Nachweise und hat mir anschließend trotzdem gekündigt. Das Konto wurde aber zeitgleich schon eingefroren.

Mich hat ein Sachbearbeiter angerufen und gefragt, was das denn für komische Überweisungen auf meinem Konto wären. Der BTC-Verkauf lief über bitcoin.de; d.h. die Geldeingänge waren nicht von einer Börse, sondern von privat zu privat. Ich erklärte den Vorgang und die Bank wollte am Ende dieses Gesprächs auch nur(!) eine Bestätigung/Nachweis, dass es sich um einen Kryptoverkauf handelte. Ich habe extra nachgefragt, ob der Sachbearbeiter die kompletten Mittelherkunftsnachweise haben wolle; diese hätte ich ja auch übersenden können. „Nene, das brauchen wir nicht“. Daher habe ich denen am selben Tag auch nur die Ordernachweise und die Blockchain-Transaktion von der Wallet zu bitcoin.de geschickt.
Man muss hier festhalten, dass seit 2018 alle kryptobezogenen Überweisungen über dieses Konto liefen und die Höhe der nun betroffenen Überweisungen nicht von sonstigen Kontoaktivitäten abwichen und/oder mMn. unplausibel waren. Mittelherkünfte, Plausibilität der Salden/Transaktionen, bisherige Kryptoaktivität - alles war der Bank bereits bekannt.
Naja, eine Woche später war dann erst mein Konto gesperrt und bei meiner Nachfrage wurde mir telefonisch die Kündigung ausgesprochen. Offizieller Grund: Es gibt keinen Grund - Kündigung gem. ABG mit Einhaltung der Kündigungsfrist. Unter der Hand wurden die Nachweise bemängelt; wobei nicht gesagt werden durfte, was denn falsch war oder gefehlt hat. Ich solle mich an die BaFin wenden und fragen, welche Nachweise in welcher Form einzureichen sind. Die Bank selber könne dazu keine Auskunft geben. Ich habe geliefert wie bestellt und die Bank war nicht mit der Bestellung zufrieden. Die BaFin hat mir dann übrigens zu einer Beschwerde über die Bank geraten. Und weiter gäbe es, so ein befragter Fachwanwalt, bisher weder in der Rechtsprechung noch in der Verwaltungspraxis verbindliche Richtlinien für Nachweise für private Veräußerungsgeschäfte im Kryptobereich. Die Bewertung dieser Vorfälle liegt also fast völlig in der Einschätzung u. Zuständigkeit der Banken selbst. Vor allem, dass es keinen Rückläufer gab und weitere Dokumente eingefordert wurden, ist mir auch völlig unverständlich. In der Zukunft wird im Vorfeld einfach die gesamte Dokumentation geschickt und/oder gleich ein Anwalt zugeschaltet.
Mal sehn.

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Interessant, danke für die Schilderung. Ich handel auch über bisq, aber bislang nie mehr als 3 Transaktionen pro Monat auf DKB und Revolut. Wieviele Transaktionen waren das bei euch pro Monat? Vielleicht gibt es gewisse Schwellwerte ab denen Banken aktiv werden?

Eigentlich seltsame Situation: Auf einem Girokonto sind doch typischerweiser eh jeden Monat diverse Transaktionen zwischen Privatpersonen. Eine Bank fragt doch auch nicht nach, ob ich hier für 300 Euro nen Rasenmäher verkaufe? Das dürfte doch erst ab einer hohen Anzahl solcher Transaktionen pro Monat (>5 oder >10) überhaupt auffallen?

Falls mal eine Nachfrage kommt, vielleicht wäre die beste Antwort dann „Privatverkauf Autoreifen“ oder sowas? Nachweis ist dann eh Blödsinn bei 300 Euro, dafür schreibt ja niemand nen Kaufvertrag.

Mensch, wenn ich das so lese, dann ist ja das „Auscashen“ von Bitcoin ein ziemliches Vabanquespiel, aber nicht wegen der Volatilität von Kryptowährungen, sondern wegen der Unberechenbarkeit des „klassischen“ Finanzwesen am verlängerten Arm der Politik!

Wenn das jetzt schon hier so riskant ist, was passiert dann erst einmal, wenn Kurse und Verbreitung des BTC steigen? Ich sehe da ein Szenario, bei dem du auf einem Haufen Wertspeicher sitzt, den du nicht mehr verwerten kannst. Also quasi wie eine Festplatte voller Daten, für die es kein Kabel mehr gibt, um sie auszulesen.

Um seine etablierten Konten mit laufenden Fiat-Zahlungen (und damit seine Existenz oder zumindest seine Kreditwürdigkeit) nicht zu gefährden, sollte Lektion 1 des Bitcoin-Investments sein: Immer ein separates Girokonto (und nur auf den eigenen Namen, kein Gemeinschaftskonto) anlegen.

Bei mir waren es bei jeder Bank ca. 20 bis 30 Transaktionen bei Bisq in einem Zeitraum von ca. 2 Monaten durchgeführt. Also jeden zweiten oder dritten Tag ein Verkauf. Die Überweisungen haben bei Bisq keinen Betreff (auffällig!) und etliche dieser Überweisungen kamen aus dem europäischen Ausland (ebenfalls ungünstig!).

Wenn man von 25 Überweisungen zu jeweils 300,- EUR ausgeht, dann geht es um einen lächerlichen Gesamtbetrag von 7.500,- EUR in zwei Monaten. Das ist heutzutage schon Geldwäsche :-(…

Zur aller größten not muss man seine BTC in USDT eintauschen, besorgt sich so 'ne Krypto Kreditkarte und bezahlt halt dann damit alles :rofl:

Ja. Dokumentationen über Fälle von Geldwäsche gibt es genug. Der Spiegel berichtet bei Youtube häufiger über Kriminalfälle.

Sie stehen unter Druck wegen Gesetzen. Aber nicht wirklich. Denn Sie haben ja schließlich Vertragsfreiheit :smiley: Bedeutet: Sie können erst Nachweise verlangen, und dann kündigen, falls ihnen alles zu umständlich vorkommt. Oder gar nichts verlangen und kündigen. Banken müssen ja auch effizient arbeiten. Sind keine Wohltätigkeitsvereine. Das muss man wissen und zwar kann das auch bei Kleckerbeträgen der Fall sein, dass gekündigt wird. Ob das passiert? Liegt im Einflußbereich von Menschen und Algorithmen. Wäre aber im normalen Rahmen. Dass es unmenschlich erscheint, ist ne völlig andere Frage.

Richtig. Und zwar bevor zur Bank überwiesen wird. Vorher mit Bank sprechen. Und schriftlich Bestätigung geben lassen. Ja muss trotzdem nichts helfen…

… deswegen mehrere Bankkonten haben

Du meinst wenn die Akzeptanz besser (!!) wird?

Edit: ich muss nochmal betonen: ein Anwalt macht Eindruck. Denn was fehlt denn Banken hier? Rechtssicherheit. Deswegen kündigen Sie. Vorher Anwalt. Oder drauf ankommenlassen.

Kann natürlich auch sein, dass solche Transaktionen bei weiterer Verbreitung von BTC so viel häufiger werden, dass die Banken nicht mehr danach fragen. Aber das ist nur ein Wunsch von mir :slightly_smiling_face:
Andererseits wird die alteingesessene Bankenwelt natürlich alles unternehmen um selbst nicht unwichtig zu werden.

Laut Kumpel (Volksbank Mensch),

interessiert nur die Herkunft des Geldes, kommt es von einem deutschen Konto unter BaFin Aufsicht alles egal, kommt der Betrag aus’m Ausland oder durch Bareinzahlung (Geldautomat) geht meist die „geldwäsche-reise“ los, anscheind bei ihnen mit vorheriger Nachfrage.

Wird diese nicht beantwortet geht es weiter an den Geldwäsche-beautragten der Genossenschaft und ab da haben sie keine Infos mehr…

Beispiel:

Bist bei der bsdex/Bison und machst 100 Mio. Plus und überweist das auf dein angegebenes Konto, egal interessiert kein Mensch…

Hast 10k plus auf den Bahamas gehörigen Broker/Konto gemacht, geht die Reise los.

Dies alles ist nicht meine Meinung sondern nur weiter gegebene Aussagen.

Lg

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Danke für den interessanten Beitrag! So ähnlich dachte ich mir das schon.

Wie ist’s mit Brokern im Ausland aber mit BaFin Lizenz?

Mir kommt so langsam immer mehr, dass die Probleme entstehen sobald man Konto Bewegungen von/nach Konten tätigt die außerhalb Deutschlands liegen. Und noch mehr wenn es völlig wechselnde Konten sind. (wie bei bitcoin.de oder BISQ der Fall) Bei Exchanges wie Kraken und Coinbase hatte ich noch nie Probleme. (kann natürlich auch Zufall sein)

Nach der Logik dürfte man bei Transaktionen zu/von z.B. BSDEX ja keine Probleme haben. Dort hat man ein BAFIN überwachtes Konto mit deutscher IBAN (bei der Solaris Bank) was auf den eigenen Namen läuft und damit laufen alle FIAT Transaktionen immer innerhalb Deutschlands und innerhalb des gleichen/eigenen Namens.

Bei den deutschen Börsen aka BSDEX und Co wird deswegen auch der Mittelherkunftsnachweis von Crypto Assets immer wichtiger. (der nicht immer so leicht zu führen ist, gerade wenn es uralte Bestände sind von Börsen die u.a. schon gar nicht mehr am Markt sind) Sobald man die Coins dann auf der deutschen Börse hat, sollte man eigentlich kaum mehr ein Problem haben.

Oder sehr ihr das anders?

Ich habe im Jahr 2022 eine Transaktion von Binance und im Jahr 2023 2 Transaktionen von Binance auf mein ING Konto gehabt. Es gab keine Beanstandung von der Bank, ohne das ich mich mit Ihnen in Verbindung gesetzt habe. Das war es aber jetzt mit Binance