Mir scheint, wissende Marktbeobachter nutzen mir unbekannte Kennwerte, um Marktcrashs vorherzugsagen oder besser vorauszuahnen. Dieses möchte ich gern kennenlernen und frage Euch daher:
Was sind Eurer Meinung nach die besten Indikatoren, um Marktcrash vorherzuahnen?
Viele Daten sind öffentlich, aber selbst diese sind keine zuverlässigen Indikatoren. Der Markt verhält sich häufig irrational und entkoppelt von der Realwirtschaft. Diese Phasen können unter Umständen sehr lange anhalten.
Die Idee eines Marktcrashes (also der plötzliche Abverkauf) ist ja gerade der, dass er nicht vorhersehbar ist, sondern plötzlich eintritt.
Wo soll hier Kausalität bestehen?
Bitcoin ändert ja beispielsweise den Anteil von Ersparnissen in Aktien und könnte einen Crash auch unter einer Quote von 50 Prozent auslösen.
Am besten bleibt man einfach investiert.
Denn selbst wenn man verkaufen sollte, schließt sich die Frage nach dem perfekten Einstieg an. Außerdem muss auf realisierte Gewinne Steuer gezahlt werden.
Es gilt also imho auch einfach DCA und HODL.
Und die Glaskugel Glaskugel sein lassen.
Schon klar. Trotzdem versuchen Trader diese vorherzusagen. Auf welche Modelle setzen sie dabei?
Ich gehe nicht davon aus, dass ein Modell alleine der Weisheit letzter Schluss sein wird. Ich spekuliere jedoch ein bisschen darauf, dass mehrere Modelle gemeinsam der Wahrheit näher kommen.
Im Prinzip gibt es technische, fundamentale und psychologische Faktoren. Nicht alles ist quantifizierbar. Vorallem gibt es diverse Wechselwirkungen.
Man sollte natürlich das durchschnittliche KGV betrachten, zum Beispiel auch das Shiller KGV. Natürlich spielt auch das Zinsniveau eine Rolle, die aktuellen wirtschaftlichen Wachstumsaussichten/Konjunkturerwartungen oder in Bezug zu Anleihen und dem entsprechenden Premium, das Aktien bieten.
Ein Blick auf historische KGVs ist nicht immer sinnig. Es geht natürlich auch um die Geldmenge im Umlauf und in wie fern es gelingt Inflation auf Kunden zu übertragen.
Aber besagte Punkte kann man in jedem Fall betrachten, wenn man eine mögliche Überbewertung des Gesamtmarktes ausmachen möchte.
Trader allgemein nein. Trader handeln kurzfristig, am häufigsten wahrscheinlich in Form des Daytradings.
An einem Marktcrash verdient man mit Leerverkäufen, damit geht aber ein erhebliches Risiko ein. Eine Aktie kann maximal auf Null Fallen (Totalverlust). Eine Aktie kann aber (theoretisch) unendlich steigen → unendlicher Verlust.
Aber klar, man kann seine Aktien im Idealfall rechtzeitig verkaufen. Genau das bezweifle ich allerdings. Dafür haben Insider und Erkennungssysteme, respektive Computer einfach deutlich mehr Informationen zur Verfügung. Und ganz sicher haben zum Beispiel viele, selbst wenn sie vor Corona verkauft haben, sicher nicht den richtigen Einstiegspunkt gefunden. Die schnelle Erholung des Marktes war zum einen nicht rational und wurde künstlich herbeigeführt. Das kann niemand wissen und deshalb sollte man eben gar nicht erst versuchen einen Crash zu prognostizieren.
Statistisch fährt man als Otto-Normalverbraucher einfach besser, wenn man investiert bleibt und Marktcrashes aussitzt.
Aber zur Frage: Trader setzen auf psychologische Marken und Stimmungen, technische Analysen und natürlich auch Fundamentaldaten.
Dennoch machen sich viele einfach nur zu Narren des Zufalls.
Der Titel hier wäre ohne das Wort Crash ideal. Meine Frage an die Forummitglieder.
Nach welchen Indikatoren richtet ihr euch? Im Netz kursieren etliche Beispiele, selber versuche ich so wenig wie möglich einzuzeichen. Die Zonen die Interessant sind beim Kauf oder Verkauf. Wobei Verkauf bei max. 10% nur die Ausnahme darstellt. Den Markt (nicht Bitcoin) Outzuperformen gelingt mir nicht überzeugend. Daher eher ist das Halten als das Weggeben von SATs meine Devise.
Nach was richtet ihr euch? Gestern ein High gefolgt vom Down wahrscheinlich wegen den Goldzöllen, die nun doch nicht kommen. Gemäss dem Twitterpräsident Donald.
M.E. ist das Problem mit der Glaskugel: Time in the market schlägt timing the market. Bunte Charts helfen mir daher nicht weiter.
Dabei muss ich immer an Andreas Beck und sein Portfolio Number One denken. Seine Grundüberzeugung als Mathematiker lautet, dass Aktienkurse nicht vorhersagbar sind. Neue ATH also auch nicht. Daher arbeitet er mit Fakten. Marktcrashs sind solche Fakten.
Beck ist (glaube ich) grundsätzlich zu 70% investiert. Die restlichen 30% investiert er in 2 Stufen bei entsprechenden Marktcrashs (bei 20% und bei 30%). Aus diesen Investitionen steigt er wieder aus, sobald sich der Kurs wieder erholt hat.
Bei Bitcoin waren 30% Crashs in der Vergangenheit eher wenig. Wie es zukünftig ist, weiß niemand. Doch Crashschwellen kann man sich definieren, um nach Kurserholung wieder zu verkaufen.
Es gibt gewisse Polit- und Medienberichte, da kann man schon erwarten das der Markt sich deswegen bewegt. Ist nicht Glaskugel - ein Beispiel: Was passiert bei einem starken Anstieg am Montag und Mittags die Meldung dass die Goldzölle nun doch nicht gelten?
Prinzipiell würde ich Dir zustimmen. Doch woher weißt Du, wie schnell oder langsam die Reaktion erfolgt? Wie viele Zeit vergeht zwischen Ereignis und Kursreaktion? Die Ankündigungen, dass die USA eine Bitcoin Reserve anstreben ließ den BTC Kurs seinerzeit unbeeindruckt.
Als Marktteilnehmer ist man immer diesen Nachrichten ausgesetzt. Zudem sind da mittlerweile ganze Horden an Profitradern. Die können dazu schneller agieren.
Aber um die letzte News zu kommentieren. Es war da eine Nachricht zum Thema US Rentensparbeiträge (401) können nun auch mit investieren. Die Goldgeschichte/ Zölle lief fast parallel dazu. Was zuerst aussah wie nun wird es den Goldbugs an den Kragen gehen und viele werden in ein unzensierbares Gut wie Bitcoin investieren, hat den Markt innert Stunden gedreht. (Chart)
Das die Goldnews viel mehr Einfluss haben wird davon gehe ich aus. Die 401 Story ist längerfristig. So wie ich es verstehe werden nun die US Renten mit ins Boot geholt. Es werden einige Geld verlieren, je nachdem in was investiert (Kryptotrash oder hoffentlich BTC) wird. Diese Bewegung siehts du im Chart. Und ja ich weiss es nicht was kommt in der Zukunft kommt. Es sind nur Annahmen (evtl.. Kauf/Verkauf) die man trifft.
Ich finde immer wieder Motivation, mich mit dem Thema zu beschäftigen. Allerdings bringt mich ein Fakt auch immer wieder davon ab: Wie stark ein Einbruch wirklich ist weiß man immer erst im Nachhinein.
Demnach bleibt es immer Gambling, ob man richtig lag, oder nicht. Bitcoin bricht gerne um 30% ein, nur um sich dann noch mal zu verdoppeln. Und man weiß ja auch nie wann es 30% werden. Vielleicht werden es auch nur 5%. Hinzu kommt dass man wohl erst aussteigt, nachdem der Kurs bereits einige Prozent gefallen ist. Es ist also gut möglich dass der genutzte Einbruch bereits der Boden ist und es dann gleich wieder hoch geht.
Die aktuelle Situation wird vermutlich ein gutes Beispiel werden. Wer jetzt glaubt dass Das alles war und Bitcoin demnächst einbricht, geht die Gefahr ein, dass sich Bitcoin jetzt noch mal mehr als verdoppeln könnte und der darauf folgende Einbruch einen Boden oberhalb des aktuellen Kurses findet.
Allerdings gibt es einen Indikator, den ich mit Spannung in naher Zukunft beobachten werde: Der Pi-Cycle-Top. Der kündigte in der Vergangenheit erschreckend präzise das Top an. Aber danach richten werde ich mich nicht. Zumindest werde ich keine Spot Bitcoin verkaufen. Denn…
Never Sell Your Bitcoin!
Alleine schon weil sich die Jahreshaltefrist eines Tages verabschieden könnte.
Auch mit allen Indikatoren der Welt kann man letzten Endes nur Wahrscheinlichkeiten berechnen, aber nichts absolutes. Viele warnen immer wieder vor dem “Crash”, das hört sich für mich viel zu dramatisch an. Auf dem Aktienmarkt würde ich von Korrektur sprechen, wenn es zu heißgelaufen ist. Das kann in nächster Zeit sein - oder auch nicht…..
Wenn es mal schnell steil bergab geht liegt das an automatischen Systemen mit gesetzten Stop-Loss-Marken und v.a. an platzierten Optionen. Der Kurs geht zurück, es wird eine bestimmte Schwelle erreicht und Optionen ausgelöst. Dadurch sinkt der Kurs weiter, bis die nächste Schwelle erreicht ist usw. Das geht so lange, bis alle entsprechenden Verkaufsaufträge und Optionen aus dem Markt gespült sind. Dann geht es wieder aufwärts.
Immer bedenken: Nach 50% Verlust muß der Kurs um 100% steigen, nur um das vorige Niveau wieder zu erreichen. Wenn man den rechtzeitigen Absprung verpasst hat ist Abwarten oft die bessere Lösung - oder rechtzeitig nachkaufen.
Buchtip: Andreas Beck “Wer vor Krisen Angst hat, hat´s nicht verstanden.”