Reicht es dann aus, wenn Nodes das Netzwerk am Leben halten?
Servus und Willkommen. Ist ein bisschen eine Philosophiefrage.
Bitcoiner sagen, dass durch die Adoption und Knappheit auch künftig noch Mining lohnenswert sein wird. Hier gibt es nur lohnenswerte Einnahmen, wenn genug Transaktionen eingehen.
Monero Leute (z.B. Monerotalk) unterscheiden hier zwischen einer Gebühr für die Transaktionen, die Miner incentiviert, wenn der Mempool gefüllt ist - und von einer „Gebühr für die Aufbewahrung“= „Tail Emission“, eine kleine absolut konstante und relativ zur Gesamtmenge sinkende Inflation, die auch bei Durststrecken im Mempool eine garantierte und berechenbare (Mindest-)Vergütung für die Dienstleistung „Netzwerksicherheit“ ermöglicht.
Miner wird es weiter brauchen, um die Netzwerksicherheit zu gewährleisten.
Es wäre aber überhaupt kein großes Problem noch in x Jahren auf Tail-Emission umzusteigen, sollte die Hashrate von Bitcoin sinken; Dogecoin hat dies ja bereits in der Vergangenheit erfolgreich getan, ohne dass es überhaupt groß bemerkt wurde.
Das ist eher ein Marketingproblem bei Bitcoinern, die eine Marke mit Wiedererkennungswert (mit der Zahl „21 Millionen“) geschaffen haben.
Die Zeit wird zeigen, wie sich die Hashrate weiter entwickeln wird beim aktuellen Modell von Bitcoin.
Als Anhänger einer Tail-Emission bin ich aber vermutlich eher die Minderheit hier im Forum.
@BarneyVanSaberhagen etwas am Thema vorbei. Ich denke mal @ViniSenior11 ging es um die rein technische Frage, ob das Netzwerk aus rein philosophischer Sicht ohne Miner lebensfähig wäre.
Antwort:
Nein ist es nicht.
Nodes sammeln quasi die Transaktionen und Miner bündeln sie zu einem neuen Block. In dieser Koexistenz sind beide Parteien unerlässlich.
1-2% Inflation wären ja normal und wirtscahftlich auch wünschenswert.
„Was passiert wenn Miner aufhören zu minen, weil es sich nicht mehr lohnt?“
Mal direkt auf den Header eingegangen:
Erst fahren die größten, privatwirtschaftlichen Strukturen ihre Geräte sukzessive herunter, die ineffizientesten zuerst, um Kosten zu sparen, dadurch sinkt die Hashrate, was die difficulty herunterzieht, und mit ihr sinkt der Energieaufwand fürs Mining. Das wird solang gehen bis die Rentabilität ein Gleichgewicht aus Kosten und Nutzen herstellt.
Bezgl. staatlicher Miningstrukturen wäre ich mir da nicht so sicher. Diese könnten aus politischen Abwägungen noch dauerhaft im unrentablen Bereich agieren, wenn auch ebenfalls etwas abgedämpft.
Meine These hierbei wäre, dass sich mit abklingender Hashrate eine 3. Gruppe aus dem privaten, nicht-kommerziellen Sektor hervortut, die ebenfalls nicht so sehr auf die Rentabilität schielt. Das ist in der Tat keine rein theoretische Betrachtung, da sie jetzt schon Anwendung findet, nur eben halt nicht relevant genug, um diese ernst zu nehmen: der Schwarm an Lotterieminer.
Der Einwand, dass das nur ein schlechter Scherz sein kann, ist imho der frühen Adoptionsphase geschuldet.
Seit letztem Jahr kann man sich mittels eines open source Projekts 500Gh für 200€ in sein Heimnetzwerk stellen (oder für <100€, wenn man den Lotterieminer selber baut). Stromkosten sind 12ct/Tag dank Einsatz eines Asic-Chips der neusten Generation. Muss man unter diesen Bedingungen rentabel sein? Ne.
Aber das ist doch bestimmt ziemlich schwierig, so einen Miner zum Laufen zu bringen?
Nach 1 Stunde war der Miner fertig eingerichtet. Es geht auch in 10min, wenn man weiß was man tut. Ein Fullnode ist deutlich schwieriger und langwieriger, teuerer und in Sachen Rentabilität leuchtet es ebenso vielen nicht ein. Trotzdem gibt es 10tausende…
500Gh ist angesichts 500Eh weltweiter hashrate nicht gerad erwähnenswert.
Wenn aber im Zuge einer gesellschatlichen BTC-Adoption, 1Mil. davon herum stehen, sprechen wir von 500Ph, was 1/1000stel von 500Eh wäre. Sollte also tatsächlich die hashrate einbrechen, könnte dies irgendwann einmal zu einer relevanten Größe werden.
Und wenn bekannt wird, dass tatsächlich die ersten Blöcke von solchen Kleingeräten gefunden werden, könnte dies zu einem Run auf solche Geräte führen, da Menschen nun mal Glücksspielaffin sind.
Btw: Technologischer Wandel bezieht sich natürlich immer auf das ganze System: Neue Miner mit mehr hashrate bewirken neue Lotterieminer mit gesteigerter Effizienz…
Es ist auch die Frage, was du als Leben bezeichnest. Die Nodes sind rein statisch, nur die Miner führen Prozesse in der Blockchain aus.
Die Nodes speichern nur Daten, sie sind die Datenbank, quasi die DNA von Bitcoin. Aber jede DNA oder Datenbank ist eben nutzlos, wenn sie nicht benutzt bzw. gelesen wird. Das Lesen machen die User um herauszufinden wer wie viel Geld hat. Deswegen hat ein User nicht mehr Macht im Netzwerk wenn er mehr Nodes aufstellt. Der Nutzer liest trotzdem immer nur seinen Anteil, ob über eine Node oder 10000 Nodes. Und die Miner schreiben die Datenbank indem sie mit realem Arbeitsaufwand neue Blöcke generieren.
Wenn es also von heute auf morgen keine Miner mehr gibt (was eigentlich genauso unrealistisch ist wie dass es die Sonne morgen nicht mehr geben wird). Dann gibt es keine schreibenden Prozesse mehr in der Blockchain aber jeder User kann immernoch auf die Datenbank zugreifen und sie lesen.
Ansonsten ist es realistischer, dass die Miner wirtschaftlich abgebaut werden, weil sie z.B. keinen Profit mehr machen oder verboten werden. Das bedeutet aber: für jeden Miner der kapituliert, egal warum, steigt der Profit für alle anderen Miner an. Es gibt also wie @Knecht richtig fortführt immer einen Wirtschaftlichen Anreiz Mining zu betreiben. Wenn es zu viele machen wird es unlukrativ und Miner steigen aus und wenn es zu wenig machen wird es lukrativ und es werden sich irgendwo auf der Welt Menschen finden die den Bedarf decken und davon profitieren. Das ist der Sinn von Arbeitsteilung.
Das klingt mir nach rationalisierung im Nachhinein.
Es werden sich Begründungen ausgedacht, für das was ist. Ähnlich wie in Religionen. Wir haben 1 Sonne und nicht 2, weil das so seinen Sinn hat.
Monerofans sagen ja oft zurecht dass die Inflation von Monero mit der Zeit
gegen 0 geht, aber das gilt dann ja genauso auch für die „Mindesvergütung“.
Wenn die wichtig wäre dürfte sie nicht gegen 0 gehen.
Und genau so eine Rationalisierung im Nachhinein seh ich auch bei Bitcoinern.
Weil der Blockreward da ist, und weil er Mining inzentiviert, wird gesagt das wäre seine Funktion. Dabei ist die Funktion ja erstmal auch Bitcoin in Umlauf zu bringen.
Was passiert wenn Miner aufhören zu minen, weil es sich nicht mehr lohnt?
unmöglich, wegen Difficulty Adjustment. Zur not mine ich mit meinem Handy.
in 20 Jahren gibts dann eben (fast) nur noch TX-Gebühren. Und dann werden die Bitcoiner halt, um das zu erklären, sagen dass die Menge an Hashrate die sich damit finanzieren lässt, die richtige Menge wäre damit Bitcoin sicher ist.
Und die wird natürlich astronomisch höher sein als jetzt. Einmal weil die Hardware besser sein wird, dann weil der Strom billiger sein wird (Kernfusion, Ende der Klimahysterie), und dann vll noch wegen dem höheren Bitcoinpreis und teureren Transaktionen.
Reel gesehen würde es ja reichen wenn jeder
Bitcoin Nutzer einen nerdminer in der Ecke stehen hat um das Netzwerk am laufen zu halten.
Wenn das Wettrüsten aus profitgier nicht wäre würde das auch aktuell schon ausreichen (abgesehen von 51% Angriffen).
Das widerspricht sich wohl ein bisschen. Hash Power, die nicht hoch genug ist, um einer 51% Attacke langfristig standhalten zu können, kann nicht ausreichend sicher sein.
Abgesehen davon dürfte kein erfolgreicher Miner aus Profitgier Mining betreiben. Das Miningbusiness dürfte ein sehr hart umkämpfter Markt sein. Je mehr du dir an Gewinn ausschüttest, anstatt es ins Mining zu reinvestiertieren, desto schlechter wirst du konkurrenzfähig sein.
„Monerofans“ gehen aber auch davon aus, dass
- es immer einen gewissen Schwund gibt - auch bei Bitcoin - (Unfälle, Todesfälle, Unbedarftheit, Verlust), bei denen dauernd ein gewisses Maß an Crypto verloren geht, indem es unzugänglich wird. Daher nehmen wir an, dass eine geeignet bemessene „Tail-Emission“ diese die verlorengegangenen Coins ausgleicht und effektiv gar keine Inflation erzeugt.
- die „Tail-Emission“ auch nach zig Halvings in Zeiten der Transferflaute (z.B. an Weihnachten) den Minern eine berechenbare Vergütung ihrer wertvollen Dienstleistung gewährleistet
Der Schwund durch „verlorene Coins“ geht bei Bitcoin wie eine Spende an das Netzwerk - rein an die passiven HODLer - während sie bei Coins mit Tail-Emission an passive HODLer und aktive Miner gleichermaßen geht. Ich halte letzteres für ökonomisch nachhaltiger.
Gewagte These. Zu einem Zeitpunkt an dem die Bitcoin-Hashrate in solch einem Fall auf Handygröße zusammenschrumpfen würde (übertrieben gesagt), dann könnten Coins mit Tail-Emission wie Dogecoin oder Monero die höhere Incentivierung bieten und in Sachen Netzwerksicherheit & Dezentralität an Bitcoin vorbeiziehen…
Wenn Niemand mehr Bitcoin Mining betreibt, dann kaufe ich mir einen Nerdminer
Nerdminer <<< Bitaxe
Wenn kein professioneller miner mehr Blöcke erzeugen will, wird es Millionen bitcoiner geben die mit geringen Kosten einen oder mehr bitaxe betrieben. Sie haben ein ureigenes Interesse dass das Netzwerk am Leben bleibt und wären bereit dafür ein wenig Energie aufzuwenden. Ich bin da sehr optimistisch was dass Mining als solches angeht.
„Keiner kann die Zukunft verhersehen“
Ich finde eine Tailemission auch garnicht schlecht. Irgendwie sogar „seriöser“ als die halving cycles die dann immer für volatilität sorgen.
Aber dass man verlorengegangene Coins ersetzen müsste, dass ist auch wieder so eine Rationalisierung im Nachhinein. Weil die Tail-Emission da ist, muss man ihr eine Funktion geben.
Verlorene Coins sind doch völlig egal. Die Pizza wird nicht kleiner wenn man sie in weniger Teile schneidet. Es ist nur ein verlust für den der den coin verliert, für alle andern ein Gewinn.
Zum Thema Tail Emissions haben wir übrigens auch einen längeren Thread:
→ Tail Emissions als Lösung für Bitcoins langfristige Sicherheit? BTC-Entwickler regt Debatte an.
Ich verlinke den mal, weil man ihn selbst mit Suchfunktion schwer findet.
Hallo zusammen,
Wenn ich richtig verstehe, erzielen Miner ihre Einnahmen aus der Belohnung für das Validieren eines neuen Blocks (Block Subsidy) - der größere Teil der Einnahmen - und den Gebühren der im neuen Block gespeicherten Transaktionen. Erstere wird mit jedem Halving weniger und irgendwann Null. Auf lange Sicht sind die Transaktionsgebühren der einzige Anreiz für Miner. Es wäre fatal, wenn die Zahl der Miner dadurch auf wenige finanziell und technologisch starke Big Player schrumpfen würde, die ein Quasimonopol hätten und womöglich stark steigende Transaktionsgebühren verursachen.
Wie realistisch ist das? - Wenn ein Teil der Miner seine Aktivität wegen fehlender Rentabilität einstellt, wird das Mining für die verbleibenden Miner wirtschaftlich attraktiver (geringere Hashrate, sinkender Energieaufwand fürs Mining). Das würde der abnehmenden Anzahl an Minern und der Gefahr einer Monopolbildung entgegen wirken. Dadurch würden auch langfristig (wenn der letzte BTC entstanden ist und die Block Subsidy entfällt) genug Mining-Aktivitäten stattfinden, damit neue Blöcke validiert werden, ohne die Transaktionsgebühren ins Unermessliche zu steigern.
Nun aber folgende Frage: Die Zahl der weltweiten bargeldlosen Finanztransaktionen betrug im Jahr 2021 rund 1,016 Billionen. Die Zahl der weltweiten BTC-Transaktionen betrug im selben Jahr rund 98 Millionen (beide Zahlen aus Statista). Um das Ziel zu erreichen, dass BTC als basisdemokratische Weltwährung genutzt wird, müsste sich die Zahl der BTC-Transaktionen verhundertfachen, damit ein Prozent der weltweiten Transaktionen in BTC abgewickelt werden bzw. ver-10.000-fachen, damit alle weltweiten Transaktionen in BTC abgewickelt werden.
Wie realistisch ist es, dass die notwendige Zahl der dafür jährlich benötigen Block-Validierungen stattfindet?
Grüße
BuyAndHoldInvestor
Ganz einfach: nicht jede Transaktion kann in die Hauptkette aufgenommen werden.
Das ist auch nicht wirklich nötig, nicht jeder Kaffeekauf, jeder Stream oder jeder Pizza-Einkauf muss für die Ewigkeit in der Blockchain gespeichert werden. Dafür wird es sogenannte Secondlayer-Lösungen benutzt werden. Das kannst du dir wie Seitenketten vorstellen, die in der Hauptkette verankert werden und deren Stand wieder zurück in die Hauptkette geschrieben werden kann.
Lightning ist glaub ich aktuell die größte Second Layer Lösung für Bitcoin.
Ökonomisch hast schon richtig erkannt, dass es quasi jeden Tag ein Kuchen an Bitcoins gibt, die unter allen Minern nach ihrem Anteil der Hashrate aufgeteilt werden. Wenn dieser Anteil einem Minier nicht mehr ausreicht, dann macht er entweder Verlust (was er sich nicht lange leisten kann) oder muss aufhören mit dem Minen. In dem Fall des Aufhörens nimmt er aber den Anderen nichts mehr vom Kuchen weg, es bleibt also mehr für die Anderen übrig, die mit dem Ausscheiden des ersten Miners somit wieder profitabler sind.
Über diesen Prozess des Angebots und der Nachfrage, der ökonomische Markt, bildet sich ein Gleichgewicht an Minern aus. Haben die Miner zu große Gewinne, dann steigen neue Miner in das Geschäft mit ein und greifen diese Profite mit ab und senken die Profite aller Anderen. Und sind diese Profite zu klein, dann fallen die unprofitabelsten Miner wieder raus und die Profite aller Anderen steigen wieder an.
Gehen wir der Einfahcheitshalber davon aus wir sind im Jahr 2150 und es gibt keine neu erstellten Bitcoins mehr. Das bedeutet der Kuchen oder der Bitcoinschatz, den sich alle Miner aufteilen wird komplett durch die Transaktionsgebühren bezahlt. Dann bedeutet es, dass es ausreichende Geldmengen für eine Transaktion bezahlt werden müssen um das Netzwerk ausreichend sicher zu machen, also ausreichend Miner damit bezahlen zu können.
Generell gehe ich davon aus, dass das auch so passieren wird. Der Speicherplatz in der Bitcoin Hauptkette ist sehr begrenzt und die Menschen, Firmen und Staaten müssen sich gegenseitig überbieten um eine Transaktion in die Hauptkette unterzubringen. Auch das ist wieder ein ökonomishcer Markt, Angebot und Nachfrage regeln den preis des Speicherplatzes in der blockchain. Aber das würde gleichzeitig bedeuten, dass die Menschen, die nicht so viel für eine Transaktion ausgeben können ihre Transaktionen auch nicht in die Hauptkette hineinschreiben können.
Genau dafür gibt es Second Layer wie Lightning. Die Second Layer sind durch die Hauptkette grundsätzlich abgesichert, erlauben aber Transaktionen, die erst später wieder gebündelt in die Hauptkette geschrieben werden. Damit kann man dann mit einer Transaktion in der Hauptkette viele Millionen andere Transaktionen absichern. Die generelle Sicherheit solcher Transaktionen nimmt natürlich im second Layer ab, aber für z.B. den Kauf einer Pizza benötigst du auch keine Absicherung deiner Leistung durch die Hauptkette mit viellen Triliarden Hashleistungen.
Es wird sich also auch hier ein Markt für Transaktionsgebüren bilden: Ist eine Transaktion im Hauptlayer billig, dann kannst du auch die Sicherheit der Hauptkette benutzen um z.B. eine Pizza zu bezahlen, ist die Hauptkette aber gerade teurer, dann benutzt du ein Second Layer für die Pizza. Gleichzeitig kann ein Staat z.B. ein Handelsvertrag einkaufen und dieser zahlt für diese Sicherheit eben auch gerne eine höhere Gebühr, oder Banken machen untereinander SecondLayer-gebündelte Transaktionen, die sie regelmäßig in dern Hauptkette finalisieren.
Das System ist also relativ ähnlich unseres heutigen Banksystems. Jede Bank hat eigentlich ihr eigenes (Euro)Geld. Wenn du die Pizza kaufst und der Pizzabäcker bei der gleichen Bank ist, dann macht deine Bank beim Kauf auch nur ein paar Kontobucheinträge bei dir und beim Pizzabäcker und fertig ist die transaktion. Ist der Pizzabäcker aber bei einer anderen Bank, dann muss deine Bank auch der anderen Bank das Geld zusenden. Das machen die Banken aber nicht für jede Transaktion einzeln, sie bündeln die Transaktionen die sie zu anderen Banken senden und von dort wieder bekommen und nur diese Differenz wird dann mit Zentralbankggeld ausgeglichen.
So ähnlich kannst du dir das auch im Lightning vorstellen. Du bündelst einfach sehr viele Transaktionen bevor du all diese Transaktionen wieder im Hauptnetz finalisierst. Dieses Vorgehen ist jetzt pro Transaktion deutlich kostengünstiger, denn das finalisieren kosten wieder eine teure Hauptkettentransaktion, aber diese wird ja jetzt durch sehr viele kleinere Transaktionen bezahlt oder aufgeteilt. Gleichzeitig bildet sich aber eine Konkurrenz zum Hauptlayer aus: Du als Nutzer hast jetzt eine größere Auswahl wie du deine Transaktion durchführen könntest und das senkt eben die Preise: Angebot und Nachfrage. Ist die Hauptkette billig genug für deine Transaktionen, dann kannst du sie auch einfach verwenden und ist sie sehr teuer, dann verwendest du Sublayer.
All diese individuellen Märkte regeln sich immer wieder durch Angebot und Nachfrage völlig von alleine selber, sind aber hochgradig voneinander abhängig. Die Summe solcher vielen Märkte macht die ganze Sache sehr schnell sehr kompliziert und unvorhersagbar. Genaus deswegen ist es wichtig und richtig, dass jeder einzelne Markt in Bitcoin sich selber immer wieder zu einer Gleichgewichtslage versetzt und das ist das innovative an Bitcoin, was es vorher noch nie gegeben hat. Beispielsweise unser aktuelles Finanzsystem steht und fällt von der Politik der Zentralbanken, die beliebig in das Geldsystem eingreifen können und somit die einzelnen kleinen Märkte zerstören können bzw. deren Gleichgewichtslage lenken. Das geht bei Bitcoin nicht so einfach, denn jede Auslenkung eines Marktes erzeugt eine Gegenkraft, die umso stärker der Auslenkung entgegenwirkt, umso stärker darin eingegriffen wird. Das Angreifen so eines Systemes ist also sehr Energieaufwendig und somit ökonomisch sehr teuer.