Was ist ein Bitcoiner? / Was zeichnet einen Bitcoiner aus? Und was denken Nocoiner über uns?

Mich würde Mal interessieren, was aus eurer Sicht ein Bitcoiner ist bzw. was einen Bitcoiner ausmacht.

Wenn man seine Keys selbst verwahrt? Mining oder ein Node betreibt? Bitcoin zum Zahlen benutzt? Keine Altcoins (mehr) besitzt? Oder einfach sobald man irgendwas mit Bitcoin zu tun hat? Ne, eigentlich auch nicht. Ich finde da gehört schon ein bisschen mehr Mindset dazu. Ich kenne auch jemanden der darin investiert ist, sich aber nicht tiefer damit beschäftigt. Ich würde ihn daher nicht als Bitcoiner bezeichnen.

Aus meiner Sicht ist man ein Bitcoiner wenn man die Probleme des Fiatgeld-System erkennt und Bitcoin als Lösung sieht, und es bereits als Zahlungsmittel nutzt oder genutzt hat. Bitcoiner sind für mich außerdem Menschen, die eher über den Tellerrand hinausblicken. Das merke ich vor allem in diesem Forum hier. Natürlich regt Bitcoin selbst dazu an, weil es multidisziplinär ist und man sehr viele Bereiche betrachten muss um es zu verstehen. Bitcoin lehrt uns extrem viel. Nicht nur über das Geldsystem, die Nutzung von Energie usw. sondern auch über uns selbst! (Es verändert das Konsumverhalten usw.)

Ich bin auf diese Frage gekommen, als ich Mal den Satz gehört habe „Ach diese Bitcoiner leben in ihrer eigenen Welt“ oder so ähnlich. Es war ein Podcast in dem Nocoiner über Bitcoin geredet haben. Mir kam es so vor, als würden sie alle die was mit Bitcoin zu tun haben in eine Schublade stecken. Aber das kann man ja gar nicht, eben weil wir alle unterschiedlich sind und Bitcoin für jeden etwas anderes darstellt. Auf die Frage „Was ist Bitcoin für dich?“ gibt fast jeder eine andere Antwort. Investition/Spekulation, Inflationsschutz/Wertespeicher, Finanzielle Inklusion, Freies nicht zensierbares Geld, schnelles internationales Geld, Monetarisierung überschüssiger Energie, usw … In eine Schublade kann man uns also gar nicht stecken.

Und deshalb finde ich die Frage interessant, bzw. würde mich auch interessieren wie andere (reine Fiat Menschen) auf uns blicken oder über uns denken. Welche Erfahrungen (Reaktionen von NoCoinern) habt ihr hier bereits gemacht? Bin gespannt auf eure Antworten. Ich denke, hier gibt es kein richtig und falsch. Mich interessiert nur was Ihr so denkt und ob die Begrifflichkeit überhaupt wichtig ist. Schließlich entscheidet man sich für Bitcoin und nicht für die Zugehörigkeit einer bestimmten Gruppe an Menschen. Aber irgendwie haben ja „Außenstehende“ auch eine gewisse Sichtweise auf uns. Und das ist vielleicht der Grund warum sich so wenige als Bitcoiner „outen“. Vielleicht weil sie unsicher sind, wo die Reise hingeht oder sie bereits negative Erfahrungen gemacht haben.

Viele Grüße!

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Für mich ist man Bitcoiner, wenn man Bitcoin „aus Überzeugung“ oder „bewusst“ hält. Das kann jemand sein, der Bitcoin für besseres Geld hält, Bitcoin für eine gute Anlage (um es in mehr Fiat zurück zu tauschen) hält oder Bitcoin als humanitäre Technologie unterstützen möchte.

Keine Bitcoiner sind für mich Leute, die nur Bitcoin über einen passiven ETF (oder Tesla Aktien) halten, Bitcoin geschenkt bekommen haben oder Bitcoin gekauft haben, weil es in einem Investment-Newsletter stand.

Ein :crown: wahrer Bitcoiner :crown: ist man natürlich nur, wenn man eine eigene Node laufen hat, seine eigenen privaten Schlüssel hält und bevorzugt in Bitcoin zahlt/bezahlt wird :smirk:

Toxischer Maximalismus geht dann weiter ins extreme, wenn man Shitcoiner abwertet, auf Twitter pöbelt oder auf die Politik einprügelt. Ich bewerte das so, dass es Menschen sind, die mit sich selbst nicht ganz im Gleichgewicht und ungeduldig sind und endlich Recht haben wollen. Bitcoin wird sich durchsetzen. Aber nur wer Geduld und Demut mitbringt, wird letztlich glücklich mit seinen Bitcoin werden. Die anderen werden glaube ich auch nicht glücklich, wenn Bitcoin sehr viel mehr wert sein wird. Und ich zähle mich selbst noch nicht zu den demütigen Geduldigen, aber ich bin hoffentlich auf dem Weg dahin.

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This:

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Sehr spannende Frage!
Ich denke, Bitcoiner ist man, wenn man erkennt, dass Bitcoin ein besseres Geld sein kann, als das jetzige Fiatgeld.
Wie du sagst, nur weil jemand in Bitcoin ,investiert", ist er noch sehr lange kein Bitcoiner. Um Bitcoiner zu werden, braucht man minimum ein paar Monate, wenn nicht Jahre, dazu.
Zuerst muss man verstehen, warum man Bitcoin überhaupt braucht. No Coiner wissen das meistens nicht so genau. Bitcoiner denken irgendwann auch nicht mehr in Euro, sondern in Form von 21 Millionen Bitcoin. Egal wo der Euro Gegenwert steht, es wird dir immer mehr egal. Du willst im Grunde nicht mehr zurückkaufen, sondern im besseren begrenzten Geld bleiben. Bitcoin zu kaufen heißt für Bitcoiner: Ich bekomme ein Fragment eines Geldes, welches für immer (höchstwahrscheinlich!) auf 21 Millionen begrenzt sein wird. Da kann keine Zentralbank daherkommen und dauerhaft die Menge erhöhen. Das zu erkennen ist ein wenig eine Art Erleuchtung für einen Menschen. Fällt der Bitcoin-Euro-Preis bist du happy, steigt er, dann bist du eher ein wenig traurig darüber, weil du nun weniger Bitcoin für deinen Euro bekommst.
Ich denke auch, dass Bitcoiner die neugierigeren oder allgemein schon intellektuelleren Menschen sind. Bitcoiner beschäftigen sich eher vermutlich schon länger mit den Problemen des Systems. Sie haben meist schon mehr Vorwissen zu Themen wie Wirtschaft, Geld, Geschichte und so weiter.
Menschen, die sich allgemein nicht wirklich belesen, diese werden keine Bitcoiner zur jetzigen Zeit. Diese kaufen Bitcoin aber vielleicht, aber als Invest. Diese erhoffen sich einfach nur mehr Fiat, oder finanzielle Freiheit…

Wie stehen No Coiner zu Bitcoiner?
Unverständlich. Wie sollen sie es auch verstehen… Wie? Ich denke, viele Nocoiner, die gegen Bitcoiner schossen oder sie belidigten, sind evtl mittlerweile selber schon Bitcoiner. Es ist meist eine Frage der Zeit. Ich war auch mal Nocoiner und schimpfte über Bitcoiner. Als ich auf den Blocktrainer YT Kanal gestoßen bin und ein paar Videos sah grauste es mir :smiley: . Ich dachte der Roman nimmt irgendwelche Drogen, denn so weltverfehlt kann man doch garnicht sein…

Es war immer wieder ein hin und her. Immer wieder sah ich dann Altcoin Videos und fragte mich irgendwann: Was können die jetzt eigentlich genau? Was können die lösen?
Ich kam nie auf einen Nenner…

Dann kam ich wieder zu Roman. Ich schaute jeden Tag ein Video. Alles machte immer mehr Sinn…Der Prozess dauerte Monate. Irgendwann fahr ich Fahrrad und hörte nicht mehr auf zu grinsen und ich war wie high. Das war der Moment, wo alles klick machte. Bitcoin ist das wohl bessere Geld für die Menschheit. Bitcoin kann Kriege verhindern. Bitcoin bringt Freiheit und Gerechtigkeit. Bitcoin ist die Demokratisierung des Geldes. In Bitcoin können wir wieder sparen!!! Bitcoin kann unser kaputtes Geld austauschen… Es war wie ein Schubsen in eine bessere Welt (aber keine Parallelwelt…)

Abschließend kann ich sagen: Nein, Bitcoiner sind nicht krank oder in einem Paralleluniversum. Bitcoiner haben nur ein wenig mehr Wissen und Zusammenhänge über eine längere Zeit sich angeeignet und somit erkannt, was Bitcoin im Kern wirklich ist. Es ist keine Investition um mehr Fiat zu machen, sondern eine Art Revolution hin zu einem neuen Geld bei dem die Zentralbanken entmachtet werden und jeder einzelne von uns gleichwertig abstimmen kann, wie es die Demokratie eigentlich vorsieht.
Nocoiner denken noch im Fiat Denken und ebenso haben sie keine Ahnung von Bitcoin selber. Viele denken auch, dass Altcoins gleich Bitcoin sind. Somit haben viele Nocoiner eigentlich Recht. Sie wissen nur nicht, dass Bitcoin das komplette Gegenteil ist.
Es fehlt nur die Aufklärung! Wie befinden uns wieder in Zeiten vom Immanuel Kant: Benutze deinen eigenen Verstand!

Galileo Galilei hat der Kirche bewiesen, dass die Erde rund ist und wir uns um die Sonne drehen. Er hatte Recht und war seiner Zeit weit voraus. Trotzdem wurde er umgebracht. Bei Bitcoin ist es sehr ähnlich. Aber die Masse ist halt oft zuerst unbelehrbar und sie lässt sich von den Massenmedien beeinflussen. Trotzdem wird es eine Frage der Zeit sein, bis es immer mehr Menschen verstehen. Spätestens dann, wenn Bitcoin die 1 Million erreicht, dann werden sie ihre gesamte Zeit in das Verständnis zu Bitcoin stecken! Höchstwahrscheinlich hat der Blocktrainer dann ebenso schon 1 Million Abonnenten :slight_smile: Die Adoption ist wie eine Lawine… Es bleibt nur eine Frage der Zeit

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Bitcoiner sind diejenigen, die von Hyperbitcoinization überzeugt sind – dem Zustand in dem es keine Bitcoiner mehr gibt, weil alle Menschen mehr oder weniger Bitcoiner sind.

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@sutterseba dein verlinkter Beitrag ist zwar gut und was darin steht ist auch alles richtig! Bitcoin ist für alle da, egal welche Herkunft, Charakter, Interessen usw… Aber er beschreibt mir viel zu wenig warum sich jemand als Bitcoiner sieht.

Aber klar, wenn sich jemand als Bitcoiner bezeichnet (aus welchem Grund auch immer) haben wir das zu akzeptieren, eben weil wir alle Menschen sind.

@Markus0305 ich gebe dir Recht, um einen wahrhaftigen Bitcoiner zu sein, braucht es meiner Meinung nach auch viel Zeit. Das geschieht nicht von heute auf morgen. Wir können auch unser Wissen und die gewonnenen Erkenntnisse nicht jemandem von heute auf morgen weitergeben. Die Erfahrung muss selbst gemacht werden, und das benötigt viel Energie und vor allem Zeit. Quasi ein Proof of Work in unserem Kopf :brain:

Ich denke auf die Zeit betrachtet (jetzt und bis zur Hyperbitcoinization) wird der Begriff anders interpretiert und verwendet, wie @Makowski ja auch beschreibt.

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Hmm… nach der von @sutterseba verlinkten Definition bin ich also ein Bitcoiner, nach @mapleloopsong sogar ein wahrer Bitcoiner, nach @Markus0305 ist der Fall unklar, nach @Makowski bin ich dagegen kein Bitcoiner. Was kann man nun daraus schließen? Vermutlich, dass @Alter_Knabe Recht hat, jeder „Bitcoiner“ ein bisschen andere Vorstellung von Bitcoin hat und dass es daher auch keine exakte Definition des Begriffs „Bitcoiner“ gibt.

Sind dann Sätze wie „Bitcoiner leben in ihrer eigenen Welt“ sinnlos? Nein, ich glaube, dass an dem Satz sogar was Wahres dran ist. Jeder lebt ein Stück weit in seiner eigenen Filterblase und neigt daher dazu, die Nachvollziehbarkeit der eigenen Überzeugungen für andere zu überschätzen. Das sollte man bedenken, wenn man als Bitcoiner mit Nocoinern spricht (egal wie man die Begriffe nun definiert), gilt aber auch für jeden anderen Themenbereich.

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