Aber das ist die Postulation von @DasPie, welcher du zugestimmt hast.
Im Netz muss eine Stabilität hergestellt werden und dabei ist fluktuierender Strom eine Herausforderung in beide Richtungen.
Dabei stimme ich euch zu.
Die negativen Strompreise im Netz kommen nicht daher, dass der Hahn der erneuerbaren nicht abgedreht werden kann, sondern schon zu viel Strom im Netz ist, nachdem der Hahn runtergedreht wurde und dieser extrem schnell weg muss. Dann gibt es negative Strompreise z.B.
Wir könnten auch sagen, die Strombörse EEX hat nicht gut genug gehandelt, wenn der Preis ins negative Fällt.
Aber an den Anlagen selbst hat @ZPE korrekt gesagt, dass Überproduktion kein Problem ist.
Fazit: Es kann auch doppelt so viel solarer Strom produziert werden als abgenommen wird, wenn das Netz mit den Schwankungen zurecht kommt.
Man könnte sich dann streiten, ob der Strom tatsächlich produziert wird?
Merkst du eigentlich was du da schreibst? Wo postuliere ich dass die Solarzellen explodieren wenn man sie abschaltet?
Ich glaube ich bin grad zu gereizt um vernünftig weiter diskutieren zu können.
Nur soviel: ich habe beschrieben wie unser aktuelles System funktioniert und warum es nicht so funktioniert wie ihr euch das vorstellt. Ob das die ganze Wahrheit ist oder nicht: Würde es funktionieren, dann hätten wir nicht diese Preise.
Nein, ich habe nichts postuliert. Es ist nachweisbar, dass unsere Art und Weise, wie wir die Erneuerbaren ausbauen zu höheren Preisen und Netzdestabilisierung sorgen: Redispetchmaßnamen und deren Kosten steigen dramatisch an. Internationaler Stromhandel ist Nachteilig für uns weil wir teuer einkaufen und billig verkaufen. Das sind alles ökonomische Argumente an denen die Energiewende scheitern wird wenn man diese Probleme nicht vernünftig und Nachhaltig löst.
Das alles ist völlig unabhängig davon, ob es generell möglich wäre vernünftig auf Erneuerbare umzustellen. Ja das mag sein aber wir tun es nicht auf eine vernünftige Art und Weise. Und da frag ich mich: wer hat die ideologische Brille wirklich auf?
Du bringst Argumente, wie man diese Probleme lösen könnte und ich habe dir in einigen Punkten sogar zugestimmt:
Genau darum ging es eigentlich: Warum ist der Strom so teuer obwohl alle davon reden dass die Sonne und der Wind keine Rechnung stellen, also obwohl die eigentlichen Energiepreise auf die Kilowattstunde gerechnet sehr billig sind. Welche Faktoren machen die Erneuerbaren also teurer als konventionelle Energien? Denn dass es da einen deutlichen Unterschied im Preis gibt ist offensichtlich. Es bringt also nichts sich ein System vorzustellen, wie wir es gerne hätten sondern wie es realistisch umzusetzen ist.
Und es bringt auch nichts die Kosten der Umstellung auf andere Positionen umzulegen und sie den Kraftwerken oder den Netzbetreibern unterzujubeln. Genau das ist doch die Schönrechnerei: Alle positiven Effekte den Erneuerbaren Energien zuzuschreiben und die negativen Effekte den Kraftwerken oder den falschen Märkten zuzuschreiben. Den Menschen ist es am Ende egal ob sie mehr bezahlen müssen weil wir Kraftwerke bezahlen, damit sie eine Grundlast sichern die 90% der Zeit nicht benötigt wird oder ob wir Erneuerbare abschalten, die wir trotzdem bezahlen. Im Endeffekt sind die Kosten sichtbar höher als in vergleichbaren Ländern u.a. weil wir mit der aktuellen Auslegung der Energiewende eine doppelte Infrastruktur benötigen: einmal die Erneuerbaren aber im Hintergrund genauso viel Grundlast, die wir hoffentlich nur selten benötigen oder eine Akkuinfrastruktur aufbauen und warten müssen. U.a. Weil wir unsere Netze übermäßig ausbauen müssen um diese doppelte Infrastruktur bereitstellen zu können, u.a. weil wir das Netz jede Sekunde sicherstellen müssen und nicht einfach Durchschnittswerte nehmen können, u.a. weil die Solarzellen nicht einfach regelbar sind oder sein wollen. U.a weil wir keine ausreichende Speicherkapazitäten haben. All die Effekte, wie auch immer du sie bewertest oder in Zukunft verändern willst sorgen aktuell dafür, dass die Strompreise so hoch sind, wie sie es sind: mitunter die höchsten innerhalb der EU obwohl es das gleiche Stromnetz ist. Das sind alles ersteinmal wertfreie Faktoren wo es mir höchst egal ist, wer jetzt genau schuld daran hat, die Politiker, die Netzbetreiber oder die Kraftwerksbetreiber, die erneuerbaren Energien, Erdgas, Kohlestrom oder Atomstrom.
Und dazu zu deinem Argument, dass Solarzellen auch jederzeit abschaltbar sind: Ja das stimmt, aber möchtest du der Solarbetreiber sein, der sich dieses Ding teuer kaufen und installieren muss nur damit es abgeschaltet wird wenn es Strom liefern kann? Oder möchtest du als Kunde alle Solarzellen so bezahlen, als ob sie Strom liefern würden? All das macht die Erneuerbaren eben teurer, u.A. weil wir die Energie nicht ansatzweise ausreichend speichern oder Nutzen können, vielleicht in Einzelfällen, aber offensichtlich nicht im Gesamtstromverbund.
Dass ich die Netzbetreiber in Schutz nehmen will interpretierst du lediglich in diese Aussagen hinein. Genauo deswegen ja mein Vorschlag: Netzbetreiber weiter zu zerkleinern um mehr Wettbewerb zwischen Netzen zu bekommen. Dann gibt es kein Argument mehr, dass das Netzmonopol diese Kosten verursachen würde.
@HODLer
Tut mir leid, dass ich auf deine Frage nicht wirklich antworten kann, weil so wirklich eine Lösung hab ich spontan auch nicht. Die Energiewende ist nuneinmal teuer und muss bezahlt werden. Die Frage ist eben, wie schnell man das macht oder durchpeitscht. Das ist ja das gleiche Argument wie beim Heizungsgesetz: Neubauten so auszustatten könnte funktionieren aber den Ausbau jedem Altbestand vorzuschreiben ist einfach nur ökonomischer Wahnsinn. Alles sofort zu haben klappt eben nicht, ist aber politisch gewollt ohne die Konsequenzen zu berücksichtigen. Die Menschen aber anzulügen und zu sagen so teuer ist das doch alles nicht bringt genauso wenig. Man muss also immer so realistisch wie möglich nach Lösungen suchen.
Eine Maßname die mir einfällt wäre die Stromeinspeisesteuer zu entfernen. Das aktuelle Problem der Speicher ist ja, dass sie den Strom kaufen müssen um ihn dann irgendwann später wieder verkaufen zu können. Das gilt für alle Speicher wie Pumptspeicher oder Akkus. Das Problem dabei ist, dass der Marktpreis, für den sich das lohnt größer sein muss wenn der Staat sich dabei noch bedient als wenn er es nicht tun würde. Also wenn ich für 5 Cent pro Kilowattstunde den Strom kaufe aber nur für 7 Cent wieder verkaufen kann, dann lohnt es sich nicht, wenn ich dafür 2 Cent an den Staat abgeben muss. Wenn es keine Einspeisesteuer geben würde, dann könnte vielleicht wirklich jeder Auto- oder Hausakku in der Nacht seine Speicher zur Verfügung stellen, mit der Steuer lohnt es sich nicht darüber nachzudenken bzw. die Kosten zu stemmen mit Vertrag, Umbau usw. Gerade Haushaltsstrom mit 30 bis 40 Cent ist utopisch, dass diese großflächig einspeisen, wenn sie dafür nur vielleicht 10 Cent bekommen würden. Aber eine Abrechnung wäre wieder schwierig, wenn man dann zB. den Einkaufspreis rückgängig machen würde. Alleine der Unterschied zwischen Haushaltsstrom und Industriestrom macht solche Gedanken markttechnisch schon ziemlich unmöglich und man könnte vielleicht mal überlegen, wass passiert, wenn man nicht mehr zwischen Haushaltsstrom und Industriestrom unterscheiden würde.
Solche Maßnahmen würden aufjedenfall dafür sorgen, dass auch die Privatwirtschaft bzw. privaten Haushalte mehr dafür sorgen würde das Stromnetz mittels Akkus zu stabilisieren und das Netz somit nicht nur auf die großen Anbieter angewiesen wäre. Das klappt aber nur, wenn man ihnen dann den ihnen zustehenden Profit daraus auch wirklich zugestehen würde.
Das rechtliche Problem ist auch nicht gerade klein. Wir Reden hier ja von der Regelbarkeit fremdem Eigentums. Wie oben schon erwähnt gibt es ein Interessenskonflikt zwischen Solarzellenbesitzer und Stromnetzbetreiber. Wer lässt sich also gerne seine Solarzelle drosseln und somit direkt den Gewinn wegnehmen? Vorallem wie in dem Quer-Video von oben, wo die Solarzelle dann nichteinmal für den Eigenbedarf benutzt werden darf weil der Netzbetreiber beschlossen hat dieser Stromverbraucher wird benötigt um den Strom abzunehmen?
Im Endeffekt wird man nie eine Lösung finden, die wirklich alle zu 100% zufrieden stellt. Die Aktuelle Lösung ist aber gleichzeitig so teurer, dass wir dieses Experiment nicht mehr lange durchhalten werden, destabilisert das Netz und reduziert dabei nichteinmal den CO2-Ausstoß. Also genauso gut durchdacht wie das Heizungsgesetz.
Und ich bemängle nicht den Willen auf Erneuerbare umzustellen aber ich bemängle, dass dabei keinerlei ökonomischer Sachverstand angewendet wird und sogar die physikalsichen Prinzipien, wie das Stromnetz funktioniert, nicht verstanden werden. Wer versucht gegen die Physik zu verstoßen wird eben irgendwann mit der Realität konfrontiert. Aber auch die Ökonomie ist genauso wichtig wie die Physik: Jedes Projekt, das nachhaltig sein soll muss auch ökonomisch nachhaltig sein weil das Projekt sonst mit dem Ende der Subventionen endet. Das gilt auch für die Energiewende.
Wie lange können wir uns dieses kostspielige Experiment der Energiewende noch leisten? Eines ist aber gewiss: Wenn die Entscheidungsträger weiterhin ihre Augen vor den Problemen verschliessen indem sie wie du @Bontii die Realität solange umbenennen oder in andere Töpfe steckt bis die Welt so schön aussieht wie man sich das so vorstellt, dann stimmt die Phantasie eben nicht mit der Realität überein und die Kosten tragen wir alle und nicht alle Menschen sind bereit dazu oder können sich das dann überhaupt noch leisten.
Annahme: 1 kWp Solar auf dem Dach kostet 2000€.
Ich mach 10 kWp drauf, kostet dann 20000€.
Über den Daumen gepeilt liefert die Anlage in D im mittel 10000kWh pro Jahr - und das 20 Jahre lang. Sie erzeugt also 200000kWh über die Lebensdauer.
Mich kostet dann demzufolge die kWh vom Dach 10ct.
Knalle ich mir noch nen 10kWh Akku für 10k€ in den Keller, dann kostet mich die kWh 15ct.
Warum zur Hölle hat noch nicht jeder so ein Ding auf dem Dach / im Keller?
Klima/Umwelt mal völlig aussen vor: Es macht doch für jeden, der eine geeignete Dachfläche hat absolut Sinn!
Und wenn ich überproduziere, lade ich damit meine E-Karre und die verrotteten Dinoüberreste können im Boden bleiben!
Edit: Ich sehe grade, ich hab das als Antwort auf Bontii geschrieben, war aber nicht auf ihn gemünzt…ausnahmsweise ;-)
Ich glaube darauf wird es hinauslaufen, weil der Strom aus der Steckdose durch die Politiker so teuer geworden ist, nur dass nicht jeder ein Haus hat, das er mit Solarzellen ausstatten kann. Wenn die Energiewende funktionieren würde und der Strom wie in Schweden billig genug ist, dann lohnt sich dein Konzept schon wieder weniger.
Es ist also wieder eine Gleichgewichtslage, die davon abhängt, wie teuer Energie ist und die Menschen werden sich großflächig immer für das billigste Konzept entscheiden. Und das billigste ist für jeden Menschen ein anderes Konzept.
Warum ist der Ausbau der EEs schuld und nicht der fehlende Ausbau des Netzes?
Hab das Gefühl diese Argumente kommen mehr aus Trotz heraus.
Hier stimme ich dir voll zu, dein Wortlaut klingt halt immer sehr nach weniger Erneuerbare und nicht nach Lösungen, um unsere Industrie wieder aufzubauen indem die Energiewende gerockt wird.
Aber da du hier sagst, dass es dir bewusst ist sind wir uns ja einig.
Da ich weiß, dass die Menschheit weg von fossilen Ausdünstungen muss, halte ich es weniger für eine Ideologie EEs zu pushen.
Das hat für mich halt eine stichhaltige Begründung, während die Gegenseite hauptsächlich Faulheit propagiert.
Das ist doch genau der Bereich wo wir unsere schwächelnde Wirtschaft stärken!
Weil die monopolistischen Netz- und Kraftwerksbetreiber den Markt noch erpressen können.
Erst wenn auch ohne diese zentralen Stellen das Netz funktioniert wird es auch billig.
Warum ist in anderen Ländern der Strom so billig?
Ganz einfach, weil die Regierungen mit den Kraftwerken zusammenarbeiten und denen das Geld in Form von Subventionen zuschachern, während hier versucht wird Druck gegen die Energiewende zu machen von denen, die dadurch obsolet werden.
Es ist zwar nur eine „Satireshow“, aber diese zeigt auf, dass dieses Merit Order Prinzip von den konventionellen Kraft- und Netzbetreibern genutzt wird, um die EEs klein zu halten.
Hoffentlich können solche Angebote den alten Betreibern dann entgültig den Gar ausmachen, indem ein dezentraler Strommarkt nach aktuellen Preisen im Smart Grid läuft und die nicht mehr den Markt bestimmen mit ihrer kartellartigen Struktur im alten Netz.
Wie wir sehen ist das eigentlich kostspielige Experiment die Energiewende Jahrzehnte schleifen zu lassen. #Merkel#Altmeier
Wenn wir jetzt nicht handeln, dann wird es später viel teurer.
Mit dem Punkt der Dezentralisierung sind wir uns einig, auch das Mining als Idee ist nicht von der Hand zu weisen. Über den Zeitplan könnten wir aber noch streiten. Auch wenn wir die letzten 10 Jahre durch Merkel verloren haben bin ich nicht der Meinung, dass wir dafür doppelt so schnell und somit teurer handeln müssen. Das heißt nicht, dass wir nicht handeln sollten, nur das aktuelle Tempo halte ich für zu schnell und zu teuer. Aber das ist nun wirklich meine Meinung und hier sollte jeder Mensch selber entscheiden dürfen, wie schnell und Teuer er den Umstieg für sich macht.
In anderen Threads hab ich ja auch schon gesagt, dass viele Menschen wie @WilliOverlord schon gesagt hat sich selber eine Solarzelle gekauft haben weil es sich einfach gegenüber dem Strompreisen lohnt. Und dort wo es sich nicht lohnt oder die kein Geld dazu haben diese Investition zu tätigen, die sollte man meiner Meinung nach nicht dazu zwingen. Ich denke der Großteil der Mittelschicht bzw. der Reichen haben schon längst auf Erneuerbare umgestellt, auch schon in den letzten 10 Jahren gerade weil es sich vielerorts lohnt. Das hat aber eben alles einen Einfluss auf das Stromnetz und läuft somit auf Kosten hinaus, die gerade diejenigen, die sich keine Solarzelle leisten können oder keinen Platz dazu haben tragen müssen.
Alles hat seine Vor- und Nachteile. Ich versuche lediglich alle diese Vor- und Nachteile zu betrachten und erst danach mir eine Meinung zu bilden.
So wie die Wahlen aussehen, werden deine Wünsche auch erfüllt.
Vergiss nie wie verzerrt sämliche Märkte von Subventionen sind, vor allem fossile Subventionen.
Ohne diese Verzerrungen könnte das besser funktionieren, dafür ist Bitcoin auch wichtig gerade in Ländern wie Kazachstan, indem der Staat fast den ganzen Kohlestrom finanziert.
Zuerst versorgen wir unser Land mit konventionellen Kraftwerken, die zu den besten der Welt mit der höchsten Verfügbarkeit gehören. Es gibt keine negativen Strompreise, zu denen wir Strom verkaufen müssen. Der Strom ist günstig.
Nun schalten wir die Hälfte ab und ersetzen sie durch stark und unkontrolliertschwankende Energieerzeuger.
Anschließend müssen wir immer dann, wenn durch die starken Schwankungen überproduziert wird, zu negativen Strompreisen exportieren.
Wer zum Henker kommt an der Stelle auf die Idee, die Konventionellen seien teilweise daran schuld, da sie ihre Leistung nicht flexibel anpassen können?
Sagen wir mal so: Wenn die Energiewende vernünftig gemacht worden wäre, dann gäbe es nicht so ein desaströses Wahlergebnis für die Grünen. Dass die AFD weiter hochkommt hängt auch damit zusammen, aber es gibt noch einige andere Themen, bei denen die aktuelle Regierung einen Tunnelblick hat und so garnicht auf die Menschen und ihre Bedürfnisse eingeht. Aber das ist ein anderes Thema.
Da muss ich dir aber recht geben, das könnte ich durchaus unterbewerten. Und genau dafür bin ich auch für einen härteren Geldstandart.
Aber die bedingt vorhandene Flexibilität ist aus meiner Sicht eben schon ein Nachteil.
Ein Solarpark in Kombination mit einem PSW ist dagegen deutlich flexibler. Es kann zu Stoßzeiten große Mengen Energie speichern und nachts Energie verkaufen und sollte in der Theorie doch ziemlich profitabel betrieben werden können.
Hier gibt es jedenfalls keine offensichtlichen Hindernisse weshalb man Turbinen nicht temporär stoppen könnten sollte und einen erhöhten Verschleiß sehe ich in einem solchen Fall auch nicht.
Ich verstehe halt grundsätzlich nicht wie beim Ausbau von Schwankungen unterliegenden Energieerzeugern die Energiespeicher offensichtlich nicht ausreichend mitgedacht worden sind. Das sind offensichtlich Dinge bei denen Kapazitäten parallel ausgebaut werden müssen.
Omg, so viele posts seit ich das letzte mal hier war. Werde eventuell später auf einiges mehr eingehen.
Aber mal kurz zu Willi wenn der schon mal was gescheites sagt:
Das ist mitunter auch der Grund wieso ich schon länger und auch in anderen Threads prognostiziere das der Ausbau von EE wie bisher weiter exponentiell zunehmen wird und nicht abflacht.
Weil die kW/€ werden ja auch weiterhin besser, denn auch bei der Effizienz und günstigeren Herstellungsverfahren ist noch kein Ende in Sicht.
Also wenn sich das gestern und heute gelohnt hat eine Solarzelle aufs Dach zu machen, dann lohnt sich das morgen um so mehr. Auch wenn die Subventionen wegfallen, die können mit einer exponentiellen Kosteneffizienzsteigerung eh nicht mithalten.
Einzig wenn jetzt der Strompreis plötzlich enorm sinken würde, dann wären die Anreize kleiner. Aber die müssten dann ständig sinken um mit der Effizienzsteigerung mitzuhalten. Das sehe ich nicht als realistisch.
Deshalb wir können uns hier schon planwirtschaftlich darüber streiten was der bessere Mix von Kraftwerken ist. Aber rein realistisch betrachtet ist Solar ein Selbstläufer der weiter komplett dezentral wächst und immer wie mehr Energie einspeisen wird. Folglich muss das Netz und auch die anderen Kraftwerke, die es ja auch weiterhin braucht sich langsam aber sicher der Realität anpassen und Lösungen dafür finden.
Und ich bin weiterhin davon überzeugt das die enorme Überproduktion die das verursacht dazu führen wird das auch komplett ineffiziente (< 40% Wirkungsgrad) Speicherlösungen plötzlich günstiger sind als die konventionellen Kraftwerke. Aber damit das passiert muss die erst einmal da sein.
Dann braucht es die konventionellen Kraftwerke eventuell nur noch im Winter. Oder bei ausgedehnten Phasen von schlechtem Wetter (vorhersehbar und planbar).
Ja, volle Zustimmung, aber das setzt vorraus, dass wir genug Speicher für die Nacht haben. Im Einzelfall ist das privat finanzierbar, das Stromnetz hat diese Speicher aber (noch) nicht und die aktuelle Planung des Stromnetzes ist eben teuer.
Da mag ja gerne ein Fünkchen Wahrheit dran sein. Allerdings hätten doch auch die EVUs schon vor Jahrzehnten aus Eigeninteresse mit dem EE Ausbau angefangen, wenn es nach Berücksichtigung aller Kosten günstiger wäre.
Unser „Problem“ heutzutage ist halt, dass wir ursprünglich auf zentrale Großkraftwerke gesetzt haben. Der Umstieg macht das ganze nun teuer.
Das ist ja der springende Punkt, wegen dem ich so frustriert bin.
In der Energieversorgungsbranche hatte damals fast jeder gesagt, dass das falsch und zu schnell umgesetzt wird, und dass das extrem teuer wird. Ich kenne mich zwar im Detail nicht mit allen Kostenfaktoren aus, aber irgendwie hat es sich wohl bewahrheitet.
Gegen EE habe ich ja im Prinzip überhaupt nichts. Wenn wir bereits seit 100 Jahren vorrangig EE als Versorger hätten, mit entsprechendem Netz und Puffern, wäre der Strom vielleicht günstiger.
Eine kleine Denk- bzw. Rechenaufgabe für uns habe ich dennoch:
Wenn ich einen Solar- oder Windpark baue, der anschließend für sich alleine betrachtet sehr günstig Strom erzeugt. Dann kann ich diesen Preis wie gesagt insgesamt betrachtet nicht als Strompreis der EE bezeichnen, da die stark schwankende Energie alleine unbrauchbar ist.
Nun baue ich wie von dir vorgeschlagen ein Pumpspeicherkraftwerk dazu. Dieses PSW erzeugt netto alleine gar keinen Strom. Es wird ausschließlich benötigt, um die Quote von EE (evtl. auf 100%) erhöhen zu können. Dann müsste man die Bau- und Betriebs-Kosten dieses PSW doch zu 100% den EE zurechnen, oder?
Interessant wäre dann, welche Puffer-Kapazität ausreichend dimensioniert wäre und wo die Kosten dann insgesamt pro kWh lägen.
Keineswegs trivial ist hier das „ausreichend dimensioniert“! Wenn nämlich nicht nur Tagesschwankungen ausgeglichen werden müssen, sondern auch Jahreszeiten, wird es nochmal teurer. In diesem Fall würde man statt teuren Puffern wahrscheinlich einfach eine Überkapazität errichten.
Wären beispielsweise 200% Kapazität notwendig, damit 50% davon auch im Winter reichen, wäre der Strom schon wieder um den Faktor 2 teurer.
Siehst du diese Wellen?
Das ist nicht weil Wind und Solar an einem Jahr besser sind als im anderen Jahr.
Es kommt daher, dass durch die Marktverzerrungen die Politik entscheidet.
Soweit kann ich mit dem „Sozialismus“ Gerede ja mitgehen.
Aber die Erkenntnis am Ende des Tages ist, dass die Politik entscheidet was profitabel ist.
Super, dass es Länder gibt, welche das Potential gesehen haben in der 2. und 3. Welt, diese direkt auf EEs zu heben und nicht erst mühsam alles selbst herstellen lassen mit fossilen Energien.
Entwicklungshilfe ist eben nicht immer nur schlecht.
Ja, wenn du tatsächlich zum Vergleich ein unglaublich präzise steuerbares Kraftwerk hast schon.
Aber wenn die Kraftwerke so träge sind, dass es noch einen Puffer braucht, dann müsste das natürlich entsprechend auch eingerechnet werden auf der Gegenseite.
Hier hatte ich doch Tibber erwähnt.
Da kann dann der Strom je nach Preis bezogen werden, also passen die Leute den Stromverbrauch auch an die Netzsituation an in der Zukunft.
Damit ist es zwar teurer, aber bei weitem nicht einfach doppelt, sondern eher 50% mit sinkender Tendenz je länger wir uns auf dynamische Strompreise anpassen.
Die werden erst gebaut wenn die Umstände sie profitabel machen. Glaube so weit sind wir einfach noch nicht. Aber geht wahrscheinlich nicht mehr lange.
Ob dass dann Unternehmen sind oder halt die Gemeinden selbst sich irgendwie ein lokales Strom Reservoir bauen wird sich dann zeigen.
Ich denke das werden irgendwelche riesigen Salzwasser Akkus sein oder so etwas. Die man günstig ohne teure Ressourcen Lokal produzieren kann. Weil die Effizienz ist ja dann einfach mal zweitrangig wenn man genügend Überschuss hat.