Mich würde es auch im Detail interessieren, ohne dass ich mich stundenlang selbst einlesen muss.
Entweder findet man bildhafte, nichts-sagende Erklärungen, oder aber man darf sich irgendwelche Whitepapers oder Papers durchlesen, die man auf Anhieb nicht komplett versteht.
→ Whitepaper
→ BitcoinOS - YouTube
→ BitcoinOS - Website
Offenbar ist BitcoinOS bzw. die Grail Bridge ein trustless Mechanism, um Bitcoin zwischen der Mainchain und anderen, Smartcontract-fähigen Blockchains hin- und herschieben zu können (Roll-ups).
Entweder man locked Bitcoin auf der Mainchain, indem man sie auf eine vorgegebene Adresse transferiert. Über diese Transakion, zusammen mit weiteren Bedingungen (z.B. n Confirmations) erhält man dann einen Beweis (Zero-knowledge Proof), der auf der Bitcoin-Blockchain gemined wird! Mit diesem Beweis können nun mittels eines Smartcontracts auf einer anderen Blockchain Bitcoin-Token erstellt werden.
Oder andersherum, man sendet die Bitcoin-Token auf der anderen Blockchain an den Smartcontract, welcher diese vernichtet, und erhält dafür wiederum einen Beweis vom Smartcontract, mit dem UTXOs auf der Bitcoin-Blockchain entsperrt und auf eine eigene Adresse transferiert werden können.
Alternativ können beide Transfers, hin und zurück, auch über einen dritte Partei, sogenannte Operators, durchgeführt werden (Normalfall). Diese dienen dann gleichzeitig als Liquidity Providers und erhalten für den Transfer eine Gebühr. Die Operators erhalten dann die Bitcoin oder die Bitcoin-Token, kümmern sich um die Erstellung der Beweise und wickeln das ganze auf den jeweiligen Chains ab.
Das Besondere an BitcoinOS scheint wohl die Art und Weise zu sein, wie die beiden Chains interagieren bzw. wie mit den Operators interagiert wird. Das ist angeblich komplett trustless und basiert auf Zero-Knowledge-Proofs, die auf der Bitcoin Main-Chain gemined werden.
Ähnlich wie hier: Citrea. Ebenso ähnlich wie bei Citrea wird zwar nicht die BitVM verwendet, aber die Weiterentwicklung BitSNARK, die wohl effizienter ist.
Der Beweis-Prozess ist nach meinem Verständnis auch so gestaltet, dass man schon vor Transfer seiner Coins oder Token weiß, dass man diese nachher auch sicher auf der anderen Chain erzeugen oder unlocken kann.
Einer der Hauptakteure bei BitcoinOS ist Edan Yago, der bisher durch Sovryn, seinen bisherigen Layer 2 Ansatz für Bitcoin Smartcontracts, bekannt war. Dort laufen Smartcontracts auf der Bitcoin Sidechain Rootstock, die mit mit Bitcoin merge-mined wird.
→ Suchergebnisse für „edan yago“ - Blocktrainer Forum
→ Suchergebnisse für „sovryn“ - Blocktrainer Forum
→ https://forum.blocktrainer.de/search?q=rootstock
→ Altes, gutes Interview mit Edan Yago zu Main Layer, Second Layer und DeFi auf Bitcoin
→ Merged Mining
Bisher habe ich viel von Edan Yago gehalten. Die Interviews und Vorträge waren sehr informativ. Inzwischen ist er der Meinung, dass das Konzept Sidechains komplett durch Zero-Knowledge-Proofs abgelöst wird.
Sinn des Ganzen
Meines Erachtens besteht der Sinn des ganzen mehr darin, Smartcontract-Anwendungen mit Bitcoin nutzen zu können (z.B. DeFi). Und weniger darin, skalieren zu können.
Schließlich ist auch die Kapazität der PoS-Chains begrenzt, weshalb diese wiederum Second Layer benötigen. Trotzdem wäre die Anzahl der „Bitcoin“-Transaktionen pro Sekunde natürlich insgesamt wesentlich höher.
Cardano
Cardano bietet sich durch das eUTXO Konzept als erste Versuchschain an. Cardano ist eine Smartcontract-fähige Chain, die erstens auf Basis von UTXOs arbeitet und zweitens das Bezahlen von Transaktions-Gebühren in Fremdtoken zulässt (Babel-Fees).
Man kann also ausschließlich mit Bitcoin-Token agieren, ohne wie bei Ethereum zusätzlich ETH für die Gebühren zu benötigen.
Das eUTXO Konzept mit den Babel-Fees war bei Cardano extra von Anfang an dafür vorgesehen, um die Cardano-Chain irgendwann mit Fremdtoken als First-class Citizens nutzen zu können. Eben beispielsweise für Bitcoin.
Das war jetzt relativ viel Text, ohne in die Details zu gehen, weil mir diese selbst noch fehlen. Aber vielleicht dient es als Diskussionsgrundlage.
Das ist eine gewagte These.
Durch die Lighting-Mechanismen hat man sich schon viele zusätzliche Sicherheitsprobleme eingehandelt, die man alle erst einmal finden und dann, falls möglich, beheben musste. Lightning ist also keineswegs genauso sicher wie die Bitcoin-Mainchain.
Ich würde aus dem Bauch heraus die Cardano-Blockchain als sicherer betrachten und lieber als Payment Layer verwenden. Aber optimal sind sowieso immer mehrere, konkurrierende Technologien.
Er hat mal gesagt, dass Cardano inzwischen 100 Mal dezentralisierter sei als Bitcoin. Dieser Quatsch war sogar seinen Mitarbeitern peinlich. Zum Beispiel hier hatten wir mal über ihn diskutiert.