Was haben die Halvings mit den darauffolgenden Preisansteigen zu tun?

Hallo zusammen!!

Ich kann einfach nicht nachvollziehen, was das Bitcoin-Halving mit dem Bitcoin-Kurs zu tun haben soll. Bisher war es ja so, dass nach mehr oder weniger vielen Monaten nach JEDEM Halving der Bitcoin-Kurs nach oben schoss. Deshalb gibt es immer wieder die Stimmen, welche voraussagen, dass nach dem nächsten Halving in ein paar Jahren das selbe wieder passieren wird.

Das Halving halbiert doch die Mining-Einnahmen, wenn man jetzt mal die Transaction-Fees vernachlässigt.
Beim letzten Halving ging die Hashrate zwar kurzfristig über 30% zurück, nach 2 Monaten war diese jedoch wieder auf dem Niveau vor dem Halving. Wie ist das möglich? Eigentlich müsste die Hashrate langfristig sinken, es sei denn, es wurde nach jedem Halving „so rein zufällig“ wesentlich günstigere / effektivere Mining-Hardware erfunden.

Kann mir das bitte mal jemand erläutern?

Vielen Dank und schöne Grüße!

Günther

Kurz und knapp:

Wie bildet sich der Preis? Angebot und Nachfrage.

Was passiert beim Halving? Mining Reward wird halbiert. (Edit: Korrekterweise muss es hier „subsidy wird halbiert“ heißen.)

Szenario 1:
Preis passt sich nicht an. Unrentable Miner hören auf. Hashrate sinkt. Irgendwann pendelt sich alles ein.

Szenario 2:
Angebot sinkt. Preis steigt. Es pendelt sich ein.

Wichtig: In jedem Fall gibt es die Schraube der ‚difficulty‘. Wenn die Hashrate einbrechen sollte, dann gibt es nach 2016 Blöcken eine Schwierigkeitsanpassung und spätestens dann ist es für viele Miner wahrscheinlich wieder rentabel ihre ASICs laufen zu lassen.

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Das Halving reduziert die zu minenden Bitcoin in einem Zeitraum x. Das bedeutet, dass nur noch halb soviele Bitcoins im Vergleich zum Zeitpunkt vor dem Halving gemined werden können. Das bedeutet, das die Menge der verfügbaren Bitcoin 50% langsamer steigt, bei sonst gleichen Parametern.

Gleiche Nachfrage, niedrigeres Angebot!

Preis steigt.

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Das Halving halbiert die Subsidy in BTC. Aber gleichzeitig steigt der Wert von BTC langfristig; bisher hat er sich grob gesagt im Mittel jedes Jahr verdoppelt.

Die Block Subsidy wurde z.B. im Mai 2020 von 12,5 BTC auf 6,25 BTC halbiert. Der BTC Kurs in USD lag allerdings schon 7 Monate später bei einem mehr als doppelt so hohen Preis.

Schon Ende Dezember 2020 haben die Miner also wieder „mehr“ verdient als vor dem Halving.

Selbst wenn es keine Transaction Fees gäbe, die langfristig die Subsidy als dominanten Teil des Rewards ablösen sollten, würde eine BTC Wertsteigerung von 19 % pro Jahr schon exakt den Verlust durch das Halving kompensieren.

Irgendwann werden wir diese Wertsteigerung nicht mehr halten können, aber ich glaube davon sind wir noch weit entfernt. Deshalb mache ich mir auch keine Sorgen, dass die Hashrate langfristig fällt.

(Reward = Subsidy + Fees)

Danke für die Rückmeldungen!

Ja das betrifft die Balance der Hashrate. Hier kann ich aber beim besten Willen nicht nachvollziehen, was das letztendlich mit dem Hochschießen des Bitcoin-Preis selbst zu tun hat. Die Hash-Rate ist ja letztendlich ein Resultat des Bitcoin-Preises und nicht umgekehrt.

Vor dem letzten Halving im Mai 2020 wurden 12,5 BTC alle 10min gemined, also 1800BTC/ Tag. Durch das Halving fehlten somit 900BTC täglich, die in den Markt hineinkamen, im Vergleich zur Zeit vor dem Halving.

Das damalige Handelsvolumen damals betrug in etwa 4,4 Millionen BTC / Tag.

Quellen:

  1. tägliches Volumen in Dollar: Bitcoin Trading Volume Chart - Bitcoin Visuals 40 Milliarden USD
  2. BTC-Preis damals im Mai 2020: Bitcoin price today, BTC to USD live price, marketcap and chart | CoinMarketCap 9.000 USD

→ ergibt nach Adam Ries 4,4 Millionen .

Wenn 4,4 Millionen BTC täglich gehandelt werden, kann ich mir auch nicht vorstellen, dass 900 BTC weniger Zufluss das „Kraut fett machen“.
900BTC, das sind 0,02% vom täglichen Volumen , das ist im Vergleich doch nur ein Tropfen auf dem heißen Stein.

Oder anders gesagt:

Zum Zeitpunkt des letzten Halvings waren 18,37 Millionen Bitcoin gemined.
Damals wurden 657000 BTC / Jahr gemined, was eine Inflation von 3,6% entspricht, wohlgemerkt, jährlich.
Ab dem Halving sprang die jährliche Inflation schlagartig auf die Hälfte, also 1,8%.

In welchem Universum lässt ein Sinken der Inflation um 1,8% den Kurs eines ganzen Gutes um ~3-5x steigen?

Sorry, aber das ist rational betrachtet, höchst unlogisch.

Entweder ist hier 90% Fomo und Hopium im Spiel, oder, was ich stark vermute: es spielen andere Faktoren eine entscheidend tragende Rolle:

z.B. Entwicklungssprünge (Segwit, Layer-2, ect), medienwirksame Nachrichten (Microstrategy, Tesla ect), welche zu guten Zeitpunkten von „guter Stimmung“ (Stichwort „fear&Greed“) platziert werden, und so diesen Push verursachen.

Es wird wohl eher so sein, dass das Halving den Grundstein für leichte, aber verhältnismäßig stabile Kursanstiege verursacht, dies wird dann in den Medien verbreitet, dass BTC langsam aber stetig wieder steigt. Somit ist die Masse wieder durch und durch positiv zu Bitcoin gestimmt und wieder in Kaufstimmung - die „Greed“ wird wieder dominant.

Wenn dann große, medienwirksame News kommen, wie diese oder jene große Fa., oder Bank oder gar Staat investieren in BTC, kommt dann gepaart mit ner ordentlichen Tracht Fomo dann der Bullrun.

Dies ist zumindest mein Erklärungsansatz dazu.

Aber allein das Halving kann es imho nicht sein - nicht in diesem Ausmaß, wie es bisher eingetreten ist.

Vorsicht, das ist eine Momentaufnahme! Kann auch sehr viel niedriger sein.

ebenso hier. aktuell haben wir ein Bruchteil des Handelsvolumens!

Wir sprechen hier von Adaption. Das Halving ist groß in den Medien, draus resultiert, dass sich mehr Leute mit BTC beschäftigen. Verknappung hat in der Menschheit schon immer Panik oder Goldgräberstimmung ausgelöst. Hier sollte man nichts vermischen. Wir befinden uns in einem Etablierungsprozess das hat mit Nichten alles etwas mit dem Halving zu tun sondern mit Bitcoin an sich.

Du hast es sowas von verstanden. Da hätte es deinen vorherigen Textpart gar nicht gebraucht!

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Ich denke auch du hast das Thema sehr gut, wenn nicht sogar besser als viele andere durchschaut.

Sicher ein großer Anteil.

Ohne dass ich es bewerten möchte, postuliert das Stock to Flow Modell genau das (Verzehnfachung der Market Cap nach jedem Halving),

und das Stock to Flow Cross Asset Modell genau das.

Siehe z.B. dieser Thread: Stock to Flow Modell

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Danke für die Verlinkung!