da es vlt doch immer konkreter mit dem Wegfall der Steuerfreiheit für Cryptogewinne wird, halte ich es für immer riskanter selbst die Zyklen zu traden.
Eigentlich hatte ich das schon vor, im Bullenrun ein Teil zu verkaufen und im Bärenmarkt wieder neu einzusteigen. Das werde ich wohl nicht mehr tun.
Kleines Beispiel:
Ihr kauft jetzt 1 BTC für 50.000€ und der steigt im BR auf 200.000€ und ihr verkauft diesen einen BTC. Dann habt ihr, solange das Jahr vorbei ist, 150.000€ steuerfreien Gewinn gemacht.
Jetzt kauft ihr im Bärenmarkt für 125.000€ pro BTC wieder ein. Dann bekommt ihr 1,6 BTC für eure 200.000€. Ihr habt also 0,6 BTC mehr als zu Beginn! Aber jetzt wurde das Gesetz geändert und ihr müsst Steuern auf künftige Gewinne zahlen.
Was passiert nun also, wenn der Kurs auf 500.000€ wieder steigt:
S1: Ihr habt nicht verkauft: Ihr hättet jetzt 450.000€ Gewinn → 500.000€ gesamt
S2: Ihr habt versucht zu traden: Ihr habt einen BTC-Wert von 800.000€, die ihr für 200.000€ gekauft habt, also 600.000 Gewinn. Diese müsst ihr nun aber wenn es schlecht läuft, mit eurer Einkommenssteuer versteuern. Dann bleiben nur 55% vom Gewinn übrig, macht 330.000€ + 200.000€ gesamtes Restkapital
Ihr hättet also im S2 30.000€ mehr als im Vergleich zu S1, 6% mehr! Wenn ihr euch also beim Traden auch nur ein bischen verkalkuliert, und eben nicht Top und Boden gut trefft, macht ihr schon Verlust!
Daher werde ich wohl davon absehen, in Zyklen zu traden. Ich werde maximal so viel Geld rausnehmen, damit ich meinen aktuellen Kredit tilgen kann. Mehr nicht.
Stellt euch vor, BTC steigt nicht „nur“ auf 500.000€ sondern direkt auf 1 Mio, da hättet ihr in S1 1 Mio€, in S2 aber 200.000€ Einsatz + 55%* 1,4 Mio Gewinn = 970.000€! Ihr habt es zwar geschafft MEHR BTC zu halten, diese sind dann aber sogar 30.000€ weniger wert!
Insgesamt heißt das für mich, dass gewinnsteuerfreie BTC „heilig“ sind und man vlt jetzt überlegen sollte, ob man sich nicht doch noch nen kleinen Kredit holt, vlt auch nur in der Größenordnung 12*Sparquote pro Monat, den ihr also innerhalb eines Jahres problemlos bedienen könnt. Keine Anlageberatung, aber wenn nicht jetzt, könnte es später wehtun.
Das Problem an der ganzen Sache ist ja, dass man nicht weiß zu wann das Gesetz evtl. geändert wird. Unter Umständen zahlt man also dann Steuern auf Bitcoin die man mit Kredit gekauft hat wenn es dumm läuft.
Wenn ich jetzt einen Kredit in Höhe von 12x Monatssparplan aufnehme, muss ich mir ja auch relativ sicher sein, dass das Gesetz nicht in den nächsten 365 Tagen kommt.
Generell ists natürlich trotzdem eine Überlegung Wert.
Nein, das wäre ärgerlich aber nicht so schlimm. Zu zahlst ja die Steuern „nur“ auf die Gewinne. Und wenn der Restbetrag nach Steuern zumindest die Zinsen trägt, ist alles gut.
Aber die Wahrscheinlichkeit steuerfreie BTC zu bekommen fällt natürlich mit jedem Tag.
Heißt für mich, ein BTC heute für 50.000€ könnte dennoch besser sein als ein BTC für 49.000€ morgen, auch wenn man etwas weniger BTC für seine 50.000€ bekommen hat
Weiß jemand wie das damals in Österreich konkret ablief? Wann haben die Bürger erfahren, dass das Gesetz kommt und, dass dieses 3 Monate rückwirkend greift?
Hatten die Österreicher noch genügend Zeit Bitcoin zu kaufen bevor das neue Gesetz greift?