bei mir hat es mal wieder Klick gemacht und ich habe ein schönes Beispiel gefunden, um BTC noch ein wenig erklären zu können.
Beispiel Hauskauf: Vorhandenes EK 200.000€
2019:
Du hast die Wahl: 800.000€ teures Haus finanzieren oder 200.000€ in BTC stecken?
Was würde das heute bedeuten?
Entscheidung für das Haus:
Dein Geld wäre weg und du hättest nach wie vor mit Zins und Tilgung locker 600.000€ auf der Uhr
Entscheidung für BTC:
Du hättet dir damals (Kurs war 3.000€ pro BTC) 66,666666 BTC kaufen können.
Diese wären heute 2.606.866€ wert!
Das Haus von damals wurde natürlich auch nicht billiger und ein entsprechendes Haus würde heute 952.166€ kosten.
Also hättest du heute ein abgezahltes Haus und nach wie vor 1.650.000€ in BTC.
Das heißt also während Häuser in Fiat immer teurer werden, werden sie gleichzeitig in BTC immer billiger. Das Haus in 2019 hätte übrigens 266,66 BTC gekostet und kostet heute obwohl in Fiat teurer „nur“ noch 20,46 BTC. Das heißt neben dem Haus hättest du nach wie vor noch über 45 BTC übrig. Und die reichen wahrscheinlich für dich und deine Nachommen!
Es ist klar, dass wir nicht nochmal so krasse Sprünge in BTC sehen werden, aber die Tendenz wird die nächsten Jahre noch so bleiben!
Das Beispiel hat mir auf jeden Fall noch mal deutlich die Augen geöffnet und mich noch weiter in BTC bestärkt, auch wenn das eine rein materialisistsche Betrachtung ist.
vielen Dank für das schöne Beispiel. Den Hinweis auf die „Glaskugel“ und „wäre, wäre, Fahrradkette“ spare ich mir … aber apropos sparen, da möchte ich einhaken: Ich finde deine Rechnung zeigt im Grunde recht anschaulich das Prinzip des Sparens, also die Frage: „Wann und für was gebe ich mein Geld aus, bzw. sollte ich es jetzt ausgeben oder besser noch eine Weile warten? Welchen Nutzen habe ich jetzt von diesem Gut/Dienstleistung oder Wohnhaus? Oder kann ich darauf noch ein bisschen verzichten?“ Ich denke gerade im „Verzichten“ liegt sehr viel Potential, das unsere Gesellschaft (dank Fiat?!) nicht mehr kennt oder nicht mehr wertzuschätzen weiß…
Hier bietet uns Bitcoin meiner Meinung nach einen außergewöhnlich guten Perspektivwechsel: In Fiat bemessen steigen Baupreise tendenziell mit der Zeit siehe hier: Aktueller Baupreisindex Bayern, während die Preise in Bitcoin bemessen tendenziell sinken… Das Umrechnen von Euro zu Bitcoin macht auf einmal die Opportunitätskosten sichtbar: „Was hätte ich bekommen, hätte ich gespart?“ Je besser Bitcoin den Wert über die Zeit erhält, desto besser funktioniert das Konzept des Sparens wieder.
Ich kalkuliere seit geraumer Zeit Bauprojekte in der Konzeptphase (Machbarkeitsuntersuchungen) für mich selbst auch in Bitcoin. Ich finde den Perspektivwechsel „Bitcoin als Maßeinheit“ für einen Kostenrahmen/Kostenschätzung ziemlich spannend, insbesondere die zeitliche Entwicklung…
Natürlich hast du in deiner Überlegung Recht. Außer dass natürlich niemand weiß, was die Zukunft bringt und du in deinem Beispiel halt schon länger in einem Haus gelebt hättest
Aber ja, die Meisten hier glauben an einen stetig steigenden Preis bei Bitcoin.
Die Idee von fallenden Preisen gegen Bitcoin wird in Jeff Booth Buch „Der Preis der Zukunft“ behandelt.
Wir Menschen werden immer effizienter Dinge zu produzieren, aber halten die Preise „stabil“. Das heißt wir haben nicht „nur“ die „notwendige“ 2% Inflation, sondern auch noch den technologischen Fortschritt als versteckte Inflation, gegen die wir ankommen müssen.
Hier als Video die Theorie sehr einfach dargestellt:
Das ist m.E. nicht die Aussage von Jeff Booth. So wie ich ihn verstehe führt er aus, dass Technologie und Handel per se deflationärer Natur sind. Kein Mensch kauft etwas von jemand anderem, wenn er sich dadurch nicht einen Vorteil erhofft (z.B. Emotionaler Nutzen, Effizienzsteigerung im Sinne von schneller oder günstiger durch das gekaufte Gut X oder Service Y). Jede Technologie kann also nur dann bestehen, wenn sie Dinge für andere besser macht als der bisherige Weg ohne dieses Gut X oder Y es kann).
→ Das heißt alleine durch Technologie müssten die Preise sinken, insofern die Welt mit dem technologischen Fortschritt immer effizienter wird. Diese Deflation bewegt sich in etwa bei 1,5 - 2,0% (nach Gedächtnisprotokoll)
Dem stellt Jeff Booth das inflationäre FIAT-Geldsystem gegenüber, das also Preise durch Geldmengenausweitung ansteigen lässt.
Beides addiert ist seiner Darstellung nach der globale Raub an der Gesellschaft und Ihrer Energie (Lebenszeit). Nicht nur bleiben die Preise nicht konstant (deflationärer technologischer Fortschritt gleicht Inflation aus), sondern es gibt sogar Preissteigerungen.
Seine Aussage ist also genau das Gegenteil, Technologie führt immer zu Deflation (nicht Inflation), nur werden der breiten Masse die Früchte dieser Effizienzsteigerung weitgehend vorenthalten und der Bevölkerung überdies on top noch eine Rechnung durch die Inflation des FIAT-Geldes präsentiert.
Genau. Wo genau besteht ein Unterschied zu meiner Aussage? Außer vielleicht, dass ich von mehr als 2% ausgehe.
Preise sollten (spontan geschätzt) um zB 2% fallen, tun sie aber nicht, was kaum jemandem auffällt. Sondern sie steigen um 2%, was geplant und bekannt ist.
Aber ich habe es aktuell auch nicht sicher im Kopf was für Zahlen es genau sind.
Du hattest geschrieben „…technologischen Fortschritt als versteckte Inflation, gegen die wir ankommen müssen.“ das war der Punkt, der mich irritiert hat. Der technologische Fortschritt wirkt eben deflationär und nicht inflationär und wir müssen daher nicht gegen eine versteckte Inflation daraus ankommen.
Meine Formulierung wäre daher:
„technologischer Fortschritt als nie öffentlich thematisierte Deflation, an der viele auch nicht beteiligt werden“.
Wogegen wir m.E. sehr wohl ankommen müssen wenn es gerecht(er) und friedlich im Land zugehen soll, ist dieses Abschöpfen von Effizienzgewinnen durch Dummverkaufen der Masse.
Vielmehr lohnt es sich die (rhetorische) Frage zu stellen, warum und für wen es sich lohnt diese 2% Effizienzgewinn nie in den Köpfen und Geldbeuteln der Menschen als überhaupt existent ankommen zu lassen. Und dann dazu noch 2% zusätzliche Inflation als lohnenswerte Sache für eine stabiles Finanzsystem und notwendig für Fortschritt zu verkaufen, das ist schon die hohe Kunst des Marketings.
Vergleicht man beispielsweise diese beiden Charts zum MSCI-World in USD/BTC über die letzten 10 Jahre, wird das Thema „hartes Geld und fallende Preise“ greifbarer… Das hat in meinem Umfeld schon so manchen zum Nachdenken gebracht (bis hin zu Aussagen wie: „Das kann nicht stimmen“, „das ist keine seriöse Quelle“, „Ein Sparplan auf den MSCI-World ist trotzdem das beste was man gegen Inflation machen kann“ …)
Ok, dann hatte ich mich missverständlich ausgedrückt. Obwohl techn. Fortschritt deflationär wirkt, lassen wir die Gesellschaft nicht daran teilhaben, wenn wir die Preise stabil halten.
Ich habe das etwas missverständlich als „effektive Inflation“ ausgedrückt und das müssen bezieht sich darauf, dass die EZB sich Preisstabilität als Ziel gesetzt hat. Wir „müssen“ natürlich eigentlich nicht dagegen ankämpfen, wenn wir bereit sind die Gesellschaft an dem Fortschritt teilhaben zu lassen. („müssen“ aus Sicht der EZB)
Das wird aber bestimmt nicht wieder passieren. Es ist jetzt zu spät. Das war damals eine einmalige Gelegenheit. Wie die vielen anderen einmaligen Gelegenheiten davor!
Die 40k Dollar werden sich ganz bestimmt nicht mehr so verfielfachen. Das wäre ja völlig verrückt. Es gibt nicht genug Geld um den Preis noch so stark zu treiben. Weil, weißt du, man braucht immer mehr Geld um den Preis noch stark zu erhöhen. Deswegen, das geht nicht, logisch gesehen. Es ist vorbei.
Das traurigste an der Sache ist nicht, die Jahre nicht mitgenommen zu haben, sondern das man heute keine 65 BTC für 200.000 EUR bekommt, sondern eher so 5!
Es gibt immer Gelegenheiten, die man verpasst. Viel wichtiger ist die Frage, was verpasse ich jetzt? Selbst wenn man nicht an die 1000x glaubt. Man wird doch als Bitcoiner wenigstens an 10x glauben? Das würde aus den 200.000 am Ende 2 Mio. machen.