Naja, es ist dann vielleicht eine fixe Geldpolitik, die wenigstens schon einmal deutlich abgeändert wurde und das auch jederzeit wieder machen könnte.
Und was die Inflation betrifft ist es aber trotzdem eine Umverteilung von allen Menschen, die Bitcoin halten zu den Minern weil die Bitcoins, die den Menschen gehören durch die Inflation entwertet werden während die Miner durch die neu geschaffenen Bitcoins subventioniert werden.
Nein denn dieses Prinzip ist ein Eingriff in die sich selber regulierenden Marktprinzipien, genau was die Fiatwährungen regelmäßig machen. Und selbst wenn es ein einmaliger Eingriff wird, dann bedeutet Fiat ja „erzeugt werden“ was genau deiner Idee der unendlichen Inflation entspricht.
Du erwartest also, dass du in ein so komplexes System wie Bitcoin eingreifen kannst und sich keine Eigenschaft ändert (außer vielleicht das, was du ändern willst)? Natürlich wird es weitere Auswirkungen haben wenn der Wert der Bitcoins durch Inflation entwertet wird denn das mindert sofort die Eigenschaft es als Wertspeicher zu verwenden. Wenn du also glaubst, dass die Miner mit sagen wir mal 2% Inflation subventioniert werden müssen weil sie sonst das Netzwerk nicht mehr ausreichend schützen, dann nimmt deine Inflation ja mit der Zeit ab weil die neuen Coins im Verhälltnis zu den bestehenden Coins unwichtiger werden. Aber laut deiner Argumentation reicht dieses Sicherheitsbudget dann ja nicht mehr aus um Bitcoin zu schützen… Also muss die Inflation regelmäßig angepasst werden um nach deiner Argumentation die Miner zu stärken auf kosten aller Anderen.
Daher meine Schlussfolgerung: Wenn der freie Markt es nicht schafft für ausreichend Sicherheit durch Transaktionsgebühren zu sorgen, dann ist Bitcoin sowiso gescheitert. Du kannst eine Inflation einführen, aber die zersetzt das Netzwerk über die Zeit wie beim Fiatgeld weil du die Benutzer damit dauerhaft beraubst und somit die Wertspeicherfähigkeit verringerst. Mit der Inflation verlängerst du nur ein wenig die Lebensspanne für ein System, dass sich nicht am Markt durchsetzt und somit auch nicht mit Zwang über längere Zeit bestehen bleiben kann. Weil sobald du diesen Zwang ausüben musst um das System zu stabilisieren wirst du ineffizient gegenüber einem System, das diesen Zwang nicht hat. Jeder der dann also von Bitcoin abhaut und sich dieser Inflation entziehen kann gewinnt somit mehr Macht, genauso wie jeder in der aktuellen Situation von Bitcoin profitiert wenn er sich dem entwertendem Fiatsystem entzieht.
Und nein, ich identifiziere mich nicht mit 21 Millionen, diese Zahl ist nur eine wie jede andere. Die 21 Millionen sind völlig egal aber was nicht egal ist, ist dass es eine obere Schranke für die Inflation gibt. Diese könnte genauso gut bei 1 oder 3,141592 liegen, das ist völlig egal. Genauso wie die Blockzeit 10 Minuten geworden sind aber genauso gut eine Stunde oder ein Tag hätten sein können, Hauptsache die Blockchain ist ausreichend klein um einen MArkt für die Gebühren zu erstellen. Denn dann werden sich die Miner auch über diesen Markt finanzieren können.
Die Hashrate ist nicht egal weil diese überhaupt erst den Ressourcenbedarf definiert. Ja du kannst die Hashrate in andere Ressourcen wie Energie umrechnen, aber diese Umrechnungsfaktoren haben immer Abhängigkeiten zu anderen externen Werten wie Rechenleistung/Energieverbrauch eines Gerätes. Die durch Bitcoin definierte Schlüsselkomponente ist aber nicht Energie oder die Anzahl an Mininggeräten. Die definierte Größe ist die Difficulty, die die Blockzeit reguliert. Und aus der Difficulty bzw. der daraus resultierenden Blockzeiten kann man dann die Hashrate bestimmen und daraus kannst du dann weitere Größen wie einen Ressourcenverbrauch ableiten. Damit kannst du die Zwischengrößen vielleicht weglassen, aber in der Abhängigkeitsherachie kommt die statistische Berechnung der Hashrate ohne externe Werte aus und lässt sich direkt aus der Blockchain bestimmen. Für weitere Berechnungen musst du andere weltliche Annahmen treffen, die die Blockchain oder das Bitcoinprotokoll selber nicht kennen oder definiert haben. Und damit ist die Hasrate nuneinmal eine Größe, die deutlich relevanter ist für Bitcoin als irgendein Energieverbrauch.