Wahrscheinlichkeit, dass sich die Besteuerung von BTC in Deutschland ändert

Nach 1 Jahr steuerfrei - ist ein unheimliches Privileg!

In Dänemark wurde, meines Wissens nach, im Jahr 2022 die Gesetzeslage dahingehend geändert, dass auf Kapitalerträge, durch Crypto, zwischen 37% und 52% Steuern anfallen. Das gilt auch rückwirkend und hatte zu Teilen katastrophale finanzielle Auswirkungen auf einzelne Personen.

Für wie wahrscheinlich haltet ihr es, dass das auch in Deutschland passiert?

Aktuell gibt es keine Bestrebungen in diese Rcihtung, so weit ich weiß.

Wie soll man so eine von dir geforderte Wahrscheinlichkeit berechnen? :sweat_smile:

Absolut und ich rechne damit dass es diesmal der letzte Bullrun war wo man seine Bitcoins steuerfrei verkaufen kann

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Wenn man davon ausgeht, sollte man sie vielleicht gerade nicht verkaufen - und auf dauerhaften Bestandsschutz hinsichtlich Steuerfreiheit hoffen und diese sichern.

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Es gibt aber zumindest Bestrebungen seitens EU, die Besteuerung zu vereinheitlichen.

Über die Chancen dass die das umsetzen können wie sie es gerne hätten, und wie die aktuelle Lage der Dinge ist, bin ich allerdings nicht im Bilde.

Viele sind hier ziemlich dystopisch und imho auch realitätsfern unterwegs. Ja, das Rückwirkungsverbot entspringt dem Strafrecht, aber gilt prinzipiell auch für das Steuerrecht. Es gibt also einen gewissen verfassungsrechtlichen Schutz.

So hat das Bundesverfassungsgericht in der Vergangenheit schon teils festgelegte Rückwirkungen als verfassungswidrig eingestuft, da das geschützte Vertrauen des Steuerpflichtigen damit verletzt wird. (Beispiel: 10 Jahre Spekulationsfrist bei Immobilien und Grundstücken.)

Insofern würde ich meine BTC lieber halten. Je länger der Kauf in der Vergangenheit liegt, desto sicherer kann ich mich auf alte Steuerreglungen verlassen. In Österreich gab es eine Steueränderung und hier kam es tatsächlich zu einer rückwirkenden Änderung, sodass Menschen 1 Jahr rückwirkend teils nicht mehr von der Haltefrist gebrauch machen konnten.

Kannst aber natürlich auch einmal Deinen kompletten Bestand steuerfrei (nach Haltefrist) veräußern und wieder einkaufen. So hast Du im Zweifel weniger Buchgewinne, falls es mal zu einer rückwirkend Änderung kommen sollte. Kann man machen.

Ausserdem nimmt ja die Anzahl der Optionen zu, Waren- und Dienstleistungen in BTC zu zahlen. Außer über die (Einfuhr-)Umsatzsteuer ergibt sich da für den Staat keine so richtige Besteuerungsgrundlage.

Aber dem Einfallsreichtum des Staates sollte man nicht unterschätzen und immer darauf achten, seine Seed-Phrase beim Bootsausflug nicht verlieren … :slight_smile:, nicht das er nochmal auf die Idee kommt seine Bürger zur Ablieferung seiner Schlüssel aufzurufen …

Mit der Steuer könnten auch die Umweltkosten durch das Ressourcen-intensive Krypto-Mining ausgeglichen werden.

Cool, heißt das dass dann Bitcoin Mining subventioniert wird, weil man erneuerbare Energien und negative CO2 Emissionen fördert?

Spaß bei Seite. Eine EU weite einheitliche Besteuerung ist leider naheliegend. Mein Steuerberater erwähnte mal dass er davon ausgeht dass die relativ neue Änderung in Österreich als Vorbild herhalten könnte.

Demnach würde keine Steuer anfallen, solange man verschiedene Kryptowährungen untereinander tauscht. Erst bei dem Tausch zurück in Fiat würde eine Steuer anfallen. Trader würden sich freuen. Holder wohl eher weinen.

Empfinde ich momentan eher nicht als bevorstehend. Bitcoin wird vom Bundesfinanzministerium als sonstiges Wirtschaftsgut angesehen, wodurch es steuerlich wie z.B. Edelmetalle behandelt wird und da rüttelt ja auch keiner an der Haltefristregelung.
Bitcoin müsste also in eine andere, vermutlich völlig neu zu schaffende Kategorie digitaler Assets eingestuft werden, wobei kein Argument wirklich für eine steuerliche Gleichbehandlung mit klassischen Finanzanlagen sprechen dürfte. Mal eben so steuerrechtliche Grundlagen ändern ist nicht, egal wie motiviert die Politik da auch sein mag.

Deswegen geht die aktuelle Rechtsprechung auch nicht in diese Richtung:
Urteil vom 14. Februar 2023, IX R 3/22 Steuerbarkeit von Gewinnen aus der Veräußerung von verschiedenen Kryptowährungen (Bitcoin, Ether, Monero)

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Das war doch in Österreich vor der Änderung auch so. Die Tatsache dass sie das auch in Österreich rückwirkend geändert haben, zeigt dass sowas jederzeit und und auch überraschend passieren kann.

Soweit ich weiß, blieben aber bereits steuerfreie Coins auch steuerfrei. Das rückwirkende war nur 1 Jahr ab Umsetzung bzw. kürzer ab der Ankündigung.

Ist korrekt, hat aber dennoch meine Pläne durcheinander gebracht. Was ich damit sagen will ist, dass die mit uns machen können was sie wollen. Wenn Regeln rückwirkend geändert werden, obwohl du vorher bereits die alten Regeln angewendet hast ist das wie ein Foul. Da es der Staat ist der sowas machen kann, kann man sich dagegen nicht wehren, stattdessen muss echt darauf achten dass so klug und vorrausschauend ist, solche Entwicklungen immer erwarten muss und dementsprechend in seinen Handlungen berücksichtigt.

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Rückwirkend ist halt Definitionssache.
Ab dem Moment wo es steuerfrei ist, kann es nicht rückwirkend geändert werden.
Solange es noch nicht steuerfrei ist, kann sich das Gesetz noch ändern.

Haben viele von uns ja auch schon öfters in Bezug auf das Rentenmärchen erlebt.

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ja da hast du vermutlich recht.

Naja jederzeit ist vielleicht etwas dramatisierend aber klar komplett ausschließen läßt sich im Leben nichts. Du kannst dann allerdings davon ausgehen, dass die Sache ein solches Chaos nach sich ziehen würde, weil kein Steuerberatungsbüro oder Finanzamt auch nur ansatzweise vorbereitet wäre, dass eine mehrjährige Übergangsfrist eingeräumt werden müßte und Steuererklärungen nur unter Vorbehalt abgegeben würden.
Für die Staatsfinanzen eher kein Vorteil aber ich gebe dir recht, das hat die Politik in der Vergangenheit auch nicht von anderen Dummheiten abgehalten.

Beim Zustand der Ampelkoalition aber völlig unrealistisch.

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Man schau nur was mit der Steuerfreiheit von Fonds geworden ist…wurde alles mit der Zeit kassiert. Je mehr leute kryptos haben desto mehr begerlichkeiten wachsen da.

Ich halte das auch für einen ziemlichen Skandal, dass es bei ETFs eine Vorabbesteuerung gibt, auch wenn man gar nicht verkauft. Das könnte unser kurrupter Staat bei Bitcoin genauso einführen.

In der gestrigen TA-Late Night hat Wotan folgende Informationen geleaked:

Ab dem 01.01.2024 werden europäische Kryptobörsen die Besteuerung der jeweiligen Länder direkt einbehalten.
Das bedeutet, dass man nachweisen muss, dass man mit seinen Coins nicht getraded hat oder dass man sie länger als ein Jahr gehalten hat.
Wenn man den Nachweis erbringt, wird der Betrag zurückerstattet.
Andernfalls wird der Betrag einbehalten. Es besteht auch die Möglichkeit, dass die Börsen rückwirkend Steuern ermitteln und diese an die Finanzbehörden weitergeben. Diese Regelung wird für ganz Europa gelten.

Es ist noch unklar, was mit den einbehaltenen Geldern passiert. Wenn kein Nachweis erbracht wird, wird das Geld an den Staat abgeführt und es stellt sich die Frage, ob der Staat diese Coins dann verkauft. Dies könnte zu regelmäßigen, vermutlich relativ hohen Verkäufen führen, die sich negativ auf die Preisentwicklung auswirken könnten.

Quelle mit Timestamp

The struggle is real… Würde auch eher zu letzterem tendieren glaube ich.
Frage der Zeit bis das mit den steuerfreien Sats vorbei ist, dann lieber erstmal die alten steuerfreien behalten

boah das klingt ja gar nicht mal so geil…