Verwirrung um Binance

hey ich hab mal ne frage die mich die ganze zeit beschäftigt und ich keine lösung dafür finde.

wenn ich bei binance mit EURO einzahle, kann ich ja verschiedene kryptowährungen nicht mit euro kaufen, sondern muss sie erst umwandeln in USDT.

und wenn ich anschließend z.b. ada oder trx mit USDT kaufe/tausche dann tausche ich doch eine krypto gegen eine andere kryptowährung?

nun meine frage: muss ich diesen tausch in meiner steuererklärung angeben? auch wenn ich die kryptos über 365 tage holden würde?

ich hab in verschiedenen beiträgen gelesen, dass tausch von kryptowährungen steuerpflichtig sind.

aber ist dies auch relevant, wenn ich die kryptos sowieso über 1 jahr halte?

demnach wäre ja binance eigentlich quatsch, weil ich diesen tausch sofort besteuern müsste? oder hab ich hier einen denkfehler?

Nein, weil der Weg von Euro → USDT → BTC ja fast instant passiert und Du in diesen 1 oder 2 Minuten keinen Gewinn erwirtschaftest und auch gar nicht die Absicht hattest, beim Tausch von Euro → USDT, einen Gewinn zu erzielen.

Dasselbe gilt natürlich auch für den umgekehrten Weg, also ADA → USDT → Euro

Alles andere findest Du hier:

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und angenommen ich zahle heute am 09.02.2021 1000 euro ein und wandle sie direkt in usdt um.

aber ich tausche z.b. erst in 10 tagen meine usdt in eine andere währung?

wäre es dann steuerpflichtig? ich finde dazu nicht wirklich was, weil so wie ich das verstehe ist ein tausch zwischen kryptowährungen generell steuerpflichtig, wenn es unter einem jahr beträgt

irgendwie kapier ich das nicht :>

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Ist doch wurscht. USDT ist ein Stablecoin. Der wird (sollte) seinen Wert von $1 nicht signifikant ändern, so dass Du einen Gewinn erwirtschaften könntest.

Einen Stablecoin kannst Du wie den EURO betrachten. Ob Du diese Woche für 10 Euro kaufst oder nächste Woche, spielt keine Rolle. Es sind immer 10 Euro. (Nur das, was Du an Coins bekommst, ist ggf. eine andere Menge, weil sich der Preis der Zielwährung geändert hat.)

Das ist ja auch richtig. Aber ein Stablecoin ist doch stable. :slight_smile:

[EDIT]
Richtigstellung 2 Beiträge weiter unten! Bitte beachten!

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Ich glaube das ist ein Grenzfall. Wenn du von EUR in USDT tauscht (auch wenn es ein Stablecoin ist), und 10 Tage später der USD gegenüber dem EUR gestiegen ist hast du genau genommen Gewinn gemacht. Tauscht du jetzt den USD Token gegen was anderes (egal ob zurück in EUR oder in eine Crypto) wäre es per Definition eigentlich steuerpflichtig weil <365 Tage.

Auf der sicheren Seite bist du wenn du am Tag wo du dich endgültig für eine Crypto entschieden hast den EUR - USDT Tausch machst.

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Stimmt. Ich nehme meine Aussage zurück.

Ich hab’ mir mal den USDT-Chart angeguckt und zwischen HIGH und LOW ergeben sich offenbar doch größere Unterschiede als ich in Erinnerung hatte. :frowning:

In einem Zeitraum von 14 Tagen kann der Preis von USDT durchaus um $0.01 bis $0.03 schwanken.

Ich hatte nur Preisschwankungen von $0.99991 bis $1.00006 im Kopf und da wäre der „Gewinn“ im Bereich von 1 Eurocent oder so gewesen. Das interessiert niemand.
(Auch wenn selbst dieser 1 Eurocent natürlich offiziell versteuert werden müsste.)

Aber bei Schwankungen von $0.01 bis $0.03 können sich schnell „versteuerungswürdige“ Beträge ergeben.

Also ja: Wenn Du USDT länger hälst, kann sich ein Gewinn ergeben und den müsstest Du versteuern. Also sollte man den Trade auf jeden Fall angeben.

Bei 1000 Euro in USDT und einer Schwankung zwischen Ankauf und Verkauf von $0.02, ergäbe sich ein Gewinn von immerhin 20 Euro und das wäre ein Betrag, den ich nicht „verharmlosen“ würde.

Danke @nittels für den Hinweis bzw. die Richtigstellung.

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ja aber ich würde ja auch gewinn machen, wenn ich zb. den stablecoin 5 minuten nachdem ich ihn gekauft habe und ihn danach in krypto tausche, weil der wert sich ja jede sekunde ändern kann? oder hab ich einen denkfehler?

aber der gewinn wäre doch nur steuerpflichtig, wenn ich über 600 euro gemacht hätte von dem zeitpunkt von dem ich den stablecoin in eine richtige kryptowährung getauscht hätte oder nicht?

dabei wäre es doch egal, ob 50 cent oder 20 euro unterschied dazwischen liegen?

und es wäre doch auch nur steuerpflichtig, wenn ich diese kryptowährung dann innerhalb 365 tagen verkaufe?

was meinst du genau mit „versteuerungswürdige beträge“?^^

meiner meinung nach liegt der freibetrag bei 600 euro? auf den würde ich ja niemals kommen

und wieso müsste deiner meinung nach 20 euro versteuern? ja doch nur, wenn ich meine freigrenze schon überschritten hätte oder nicht?

danke aufjedenfall für die rückmeldungen

Theoretisch ja. Vermutlich gibt es deshalb auch den Freibetrag um diese kleinen Beträge „unberücksichtigt“ zu lassen. Aber genau genommen verringert sich der Freibetrag im Jahr genau um diesen Gewinn, auch wenn er in 5 Minuten erwirtschaftet wurde. Die 600,- EUR gelten nicht pro Trade, sondern alle Trades zusammengezählt in einem Jahr.

Wenn du die Ziel Crypto verkaufst wäre sie nach 365 Tagen steuerfrei, aber das hat mit dem Trade von EUR - USDT nichts mehr zu tun, das musst du wie 2 separate Trades behandeln.

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hey danke für die rückmeldung. ja das ist mir bewusst. nur kam es mir so vor als müsste ich bereits den tausch vom stablecoin zur krypto versteuern selbst wenn der freibetrag nicht erreicht wurde. und das wäre ja quatsch, weil man solche börsen dann garnicht nutzen brauch

ich habe generell vor die kryptos über 365 tage zu halten

„Versteuern“ ist vielleicht eine unglückliche Wortwahl. Richtig wäre „steuerlich Relevant“, also entweder minus vom Freibetrag oder zahlen wenn dieser bereits überschritten ist. Und steuerlich Relevant ist jeder einzelne Tausch von Währung A nach B wenn dieser <365 Tage statt findet und dabei Gewinn erzielt wird. Und wenn du A - B - C machst sind es eben 2 separate Trades und jeder unterliegt von vorne der oben beschriebenen Regel (wie ein Reset eben).

Na ja, wenn es wirklich so gewesen wäre (wie von mir fälschlicherweise angenommen), dass Du bei einem Trade in USDT 1 Eurocent Gewinn machst, wäre das für mich(!) kein Betrag, für den ich nun wer weiß was für einen Aufwand betrieben hätte, um diesen exakt anzugeben.

Genauso wie Gebühren von 0,01 Cent, die ich ja offiziell als Verlust verbuchen könnte. Aber da ist mir der Aufwand-/Nutzen-Faktor zu gering.

Es ist eine Freigrenze. :slight_smile:

Weil das FA mir wegen 1 Cent sicher nicht den Hals umdrehen wird. :wink:

20 Euro ist dagegen ein Betrag, der mir als unversteuerter Gewinn schon relevant erscheint.

Bitte nicht falsch verstehen: JEDER Gewinn ist anzugeben bzw. zu versteuern. Ob 1 Euro, 10 Euro oder auch nur 1 Cent.