Valide Kontoauszüge für das Jobcenter generieren

Hallo zusammen,

normalerweise bin ich ein stiller Mitleser. Allerdings wollte ich zu meinem aktuellen Thema ein neues Thema erstellen und hoffe, dass es hier richtig aufgehoben ist, da es thematisch in gewisser Weise regulatorischer Natur ist.

Kurz zu unserer Situation: Da ich meinen letzten Job verloren habe, mussten wir (Ehefrau + zwei Kinder) übergangsweise Bürgergeld beantragen. Man hat ja das sogenannte Schonvermögen, was auch recht groß ist für eine 4-köpfige Familie.

Jetzt ist es so, dass ich einen kleinen Teil des Vermögens in BTC habe.

Und da das Jobcenter alles akribisch prüft habe ich entsprechend alle Belege eingereicht. Es wurden auch alle akzeptiert (von der Sparkasse etc.), außer die Belege für die BTC (Bitvavo, Bitpanda).

Und da wären wir wieder beim Thema Nachweispflicht. Das Jobcenter definiert einen geeigneten Kontoauszug wiefolgt:

  • Name des Anbieters
  • der Kontoinhaber
  • und der Kontostand zum xx.xx.2024

Das Jobcenter hätte am besten also monatliche Kontoauszüge, wie man es von z.B. der Sparkasse kennt mit Anfangs-und Endsaldo usw. pro Monat. Die Screenshots der beiden Apps (Bitavo und Bitpanda) wurden nicht akzeptiert und zurückgewiesen, mit der Forderung geeignete Auszüge gemäß o.g. Kriterien vorzulegen.

Ich hatte zum Zeitpunkt der Antragstellung den aktuellen Verkehrswert des BTC per Screenshot sowie alle Transaktionen zukommen lassen, wie gesagt, wurde nicht aktzeptiert.

Ich hatte überlegt über CoinTracking eine Art monatlichen Kontoauszug zu generieren. Kenne mich damit nicht so gut aus, aber das sollte ja möglich sein oder nicht? Kann ich dort alles so einstellen, dass es den o.g. Kriterien entspricht? Das scheint mir jetzt ein lösbares Problem zu sein.

Jetzt kommt aber ein wesentlich größerer Fallstrick, der mich in den Wahnsinn treibt. Und zwar geht es um die Transaktionen der BTC über Bitvavo. Wie oben gesagt, habe ich alle meine Vermögenswerte sauber angegeben, auch das von Bitvavo, anstatt es einfach auf eine Cold Wallet zu verstecken.

So, nachdem ich dann die o.g. Screenshots und Transaktionen gesichert und dem Jobcenter bei der Antragstellung beigefügt habe, habe ich die BTC von Bitvavo auf mein Cold Wallet gepackt, weil Bitvavo die Nutzer eben auch dazu gezwungen hat. Ok, im Eigeninteresse sollte man die Coins ohnehin auf die Cold Wallet packen.

Nun möchte das Jobcenter aber, wie oben genannt exakt bis zum ENDE des Monats den Guthabenstand haben und nicht nur den Wert bei Antragstellung. Nun steht bei mir aber bei Bitvavo 0 Euro Guthaben, das ist ja nun auf meiner Cold Wallet.

Jetzt habe ich 2 Probleme:

  • Mir widerstrebt der Gedanke, meine Cold Wallet preiszugeben. Es fühlt sich an, als würde ich ein Stück Freiheit hergeben.
  • Auf dem Cold Wallet werde ich doch erst recht keine geeigneten Kontoauszüge generieren, oder? Denn das Jobcenter will zu jedem Gegenkonto einen separaten Beleg.
  • Und das ist mein größtes Problem: Ich habe „feststellen“ müssen, dass ich ein wenig Satoshi auf dem Ledger bereits hatte, welche ich damals noch zu Zeiten von NURI transferiert hatte und völlig vergessen habe im Antrag anzugeben. Es ist so wenig, dass es kein Drama ist und ich immer noch weit unter dem Schonvermögen bin. Aber Fakt ist, dass ich es völlig vergessen habe anzugeben und zumindest in der Theorie mich des Versuches von Sozialbetrug begeben habe.

Aus meinem privaten Umfeld hatte ich einige gefragt. Alle sagten mir, ja reich das doch einfach nach. Es ist ja noch nichts passiert.

Naja. Ich soll also darauf spekulieren, dass der Sacharbeiter es gut mit mir meint? Ich kann mir vorstellen, dass ich direkt als kriminell abgestempelt werde, sobald der Sachbearbeiter nur den Begriff „Hardware Wallet“ liest… Es ist einfach so zum Kotzen.

Bevor ich die Bitvavo-Werte auf die Cold-Wallet transferiert habe, habe ich alle Transaktionen bei CoinTracking hochgeladen. Aktuell wird mir bei CoinTracking alles so angezeigt, als hätte ich das Guthaben noch bei Bitvavo. Ich hatte schon überlegt, das einzureichen.

Aber damit würde ich ja den Transfer auf meine Cold-Wallet verschleiern + die paar Satoshi die drauf sind. Ich habe teils echt schlaflose Nächte deshalb. Es ist echt der Wahnsinn.

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Weil es der Gesetzgeber grundsätzlich vorsieht. Es ist nun mal so. Vermögen ist Vermögen.

Aber da das Vermögen gering ist, kann ich es aus moralischer Sicht für mich verkraften, es zu verheimlichen, da ich nicht vermögend bin sondern Ersparnisse habe, die ich mir hart erarbeitet habe. Anders würde ich agieren, wenn ich jetzt „reich“ wäre. Dann würde ich sicherlich kein Bürgergeld beantragen.

Um deine Frage zu beantworten…um alle Transaktionen bis zum 31.07. lückenlos darzustellen, müsste ich die Cold Wallet angeben.

Denn Bitvavo zeigt mir eine AUSZAHLUNG an die Cold Wallet an in der letzten Juli-Woche.

Und das GEGENKONTO müsste ich auch offenlegen, sprich die Cold Wallet. Wie das dann in der Praxis aussehen sollte, ist mir schleierhaft. Screenshots?

Naja und wie gesagt, im gleichen Atemzug würden dann die Satochi von vor einigen Jahren aufgedeckt, die ich eben nicht angegeben habe.

Sie verlangen also eine Unmöglichkeit, weil es nicht gibt was sie gerne hätten. Der gesunde Menschenverstand sagt, was dem Finanzamt sonst reicht, sollte dem Jobcenter ebenso zur Beurteilung deiner finanziellen Verhältnisse genügen.

Ist denke ich ein vielversprechender Ansatz alle Wallets (Bitvavo, Bitpanda und Cold Wallet) komplett zu erfassen. So kannst du sicherstellen, dass alles lückenlos dokumentiert ist und dann zu frei wählbaren Stichtagen eine Vermögensbilanz generieren.

Du gibst das Guthaben an, dass du hast, nicht deine Adressen oder Keys. Insofern ist das nicht anders als wenn du sagst: „Zuhause habe ich unterm Kopfkissen noch 500€ Bares“

Einen Beleg einer regulierten Institution nicht, aber der Ledger kann dir die Transaktionen deiner Wallet als csv-Dateien exportieren, die du wie die anderen Exportdateien (bitvavo, bitpanda, nuri,) in Cointracking importierst. Einen Beleg über die abgehobenen Euro, die du zuhause aufbewahren würdest, gibt es in dem Sinne auch nicht. Es zählt meines Erachtens die vollständige Darlegung aller Guthaben und Transaktionen.

Ball flach halten, es würde nichts an der Leistung ändern und noch wurde nichts bewilligt. Aber auf jeden Fall mit angeben in der Cointracking-Aufstellung (Nuri-Belege also auch importieren bzw. manuell in Cointracking ein Depot= Wallet anlegen und die Transaktionen eintragen. Es scheint keinen Importer zu geben.

Persönlich würde ich alles so angeben, wie es den Tatsachen entspricht und nicht wie es einfacher scheint.

In Cointracking am besten ein Depot/Wallet nach der anderen erfassen und immer erst weitermachen, wenn alle Transaktionen von dir gegengecheckt stimmen. Stimmt alles dann entspricht der aktuelle Stand bei Bitvavo, Bitpanda deiner Erfassung Cointracking. Wenn nicht, dann direkt auf Fehlersuche begeben. Passt jede Wallet für sich, dann sollte sich auch mithilfe der sogenannten Reports ein komplettes Bild ergeben.

Tagesgenau kannst du es dir dann die Bestände inkl. Wert in EUR hier exportieren: CoinTracking · Balance By Day

Bis 200 Transaktionen ist Cointracking kostenlos. CoinTracking · Pricing

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Erstmal vielen Dank für deine ausführliche Antwort. Das hilft mir sehr. Ich muss das tatsächlich morgen alles abgeben. Das wird nochmal ein Kraftakt, alles zusammenzutragen, da ich mit CoinTracking bis dato nur ein wenig rumgespielt habe.

Das ist meine größte Sorge leider. In meinem Kopf spielt sich jetzt schon ab, dass ich eine Straftat / Ordnungswidrigkeit begangen habe.

Kannst du um Aufschub bitten? Bis morgen scheint mir ziemlich ambitioniert, wenn du mit Cointracking bislang noch nicht viel zu tun hattest.

Ich würde ehrlich gesagt einen Aufschub verhindern wollen. Ich habe morgen frei und hatte überlegt das ab morgen früh in Angriff zu nehmen, sobald mein Sohn in der Schule ist.

Heute platzt mir der Kopf irgendwie. Totale Überlastung wegen der Gesamtsituation und leider habe ich es aufgrund dieser unangenehmen Situation vor mich hingeschoben. Ich wünschte ich hätte es früher in Angriff genommen.

Ich rufe morgen früh dennoch beim Jobcenter an, um mich zu erkundigen, ob ich das theoretisch bis morgen Abend alles abgeben kann. Meinst du nicht, dass ich das an einem Tag hinbekommen kann auch ohne Vorkenntnisse?

Ich würde es auch so unkompliziert wie möglich halten.

Einfach alle Bestände zusammen zählen und auf ein Blatt Papier schreiben.
Btc: 0,12345
Wert in EUR = X am Datum Y

Wenn du mal 10g Gold von deiner Oma geschenkt bekommen hast wäre es ja ähnlich, oder Bargeld unter dem Kopfkissen wie FrankE geschrieben hat.

Hauptsache du hast es angegeben.

Ich wollte es ja von Anfang an unkompliziert halten, in dem ich es angegeben habe und Screenshots der App erstellt habe.

Die erfüllten aber die Kriterien nicht + wie oben bereits gesagt, wollten die den Saldo zum Monatsende haben, was wiederum meine Auszahlung auf mein Cold Wallet sichtbar machen würde. Auf dem wiederum NICHT ANGEGEBENE Satoshi sind. Darum geht´s ja.

Machbar ist das evtl. schon - es kommt auf die Anzahl der Transaktionen an und wie schnell die Nuri-Transaktionen einpflegbar sind. Gerade wenn es richtig sein muss bin ich immer ein Freund davon mit einem Tag Abstand nochmal drauf zuschauen.

Okay. Also ich hatte damals als es NURI gab mir ja noch die Kontoauszüge gesichert. Gerade mal gezählt. Es waren insgesamt 16 Transaktionen, die ich getätigt habe.

Ich kann jetzt gerade nicht einschätzen, wie umfangreich das für mich morgen sein könnte.

Ja gut, wenn ich jetzt z.B. im Transaktionsverlauf von Bitvavo nachschaue, sehe ich doch eine Empfängeradresse.

Bei Ein- und Auszahlungen steht meine IBAN vom Girokonto. Bei der Auszahlung Richtung Hardware Wallet eben halt meine BTC-Adresse, die ich mit Ledger erzeugt habe.

Und das Jobcenter tickt halt so, dass sie eben einerseits den Kontoauszug von Bitvavo sehen wollen, aber auch den Kontoauszug von der Empfängeradresse. Ist ja auch logisch.

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ich kann dir nur empfehlen, sich so schnell und wehement wie möglich, vom jobcenter zu lösen… in dem augenblick wo du den antrag unterschrieben einreichst haben sie dich auch energetisch am hacken… das ist der direkte weg in die versklavung…

Sei lieber mal froh das es für solche Fälle ein Sozialstaat gibt. Er hat sein Job verloren und hat eine Familie mit 2 Kindern zu versorgen.
Lieber machst dich nackig als unter ne Brücke zu wohnen und nichts zum futtern zu haben. Du kannst das Bürgergeld doch nicht mit Versklavung vergleichen! Wir reden von Bürgergeld und nicht von einer Sklavengaleere :rofl::rofl::rofl:

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Es gibt in Bitcoin keine Kontoauszüge.

Das ist ja so, als ob ein gelagerter Goldbarren jeden Monat einen Ausdruck über dessen Wert anfertigt und netterweise noch gleich deinen Namen aufdruckt. Ergibt keinen Sinn.

Ich vermute einfach, dass die nicht verstanden haben, dass es um eine Anlage geht und nicht um Geld in deren Definition.

Das nicht, aber die werden einfach keine Ahnung haben.

Es wird dein Vermögen geprüft. Eigentlich ist völlig irrelevant, wo du es hast. Es soll nur verhindert werden, dass jemand mit Millionen an Assets Bürgergeld gezahlt bekommt. Deshalb verstehe ich den Aufriss des JC nicht.

Kannst du nicht einfach bei Vermögenswerten den Betrag angeben? Kein „Kontoauszug“ dieser Welt kann dir einen genauen Eurowert geben. Du könntest einen Oldtimer mit dem Schätzwert von 1 Million Euro in der Garage haben. So lange den keiner kauft, ist der Wert praktisch „Null“.

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Mein Ziel ist es auch nicht in der sozialen Hängematte zu liegen. Glaube es mir, Jobcenter war und wird nie ein Vergnügen sein. Mich belastet die Gesamtsituation mehr als genügend.

Ich hatte jetzt am Montag ein Vorstellungsgespräch, jetzt am Freitag einen Probetag und wenn alles gut läuft ab dem 01.10. einen Job. Arbeitsvertrag liegt mir aber Stand jetzt noch nicht vor.

Fakt ist, dass ich seit dem 25.7., sprich fast zwei Monate mit dem Jobcenter am interagieren bin und wir seit zwei Monaten kein Geld bekommen haben. Das zehrt an den Nerven.

Wie gesagt, es ist alles abgegeben und akzeptiert worden.

Lediglich der Fallstrick aus der Konstellation Bitvavo + Cold Wallet macht mich gerade verrückt.

Rechtsschutzversicherung? Manchmal weiß ein Anwalt ganz schnell welche Formulierung gegenüber dem Amt schriftlich geäußert Wunder bewirkt.

Ich drück dir die Daumen, dass es mit dem Job klappt und du das dir - davon gehe ich mal aus - zustehende Geld im Nachgang eintreiben kannst.

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Also erstmal gibst Du natürlich nicht Deinen Seed Preis (nur für unwissende Anfänger:innen, die sich vielleicht vom „offenlegen der Cold Wallet“ irritieren lassen).

Aus Privatsphäregründen würde ich auch nicht den xPup mit dem Jobcenter teilen.

Was Du notfalls aber teilen könntest, das wären die einzelnen Adresse auf denen Deine UTXOs liegen. (Sofern Du für jede Transaktion eine neue Empfangsadresse gewählt hast.

So könntest Du einwandfrei Deine angegebenen Bestände nachweisen, ohne den Bestand zu zeigen, den Du versehentlich nicht angegeben hattest.

Ansonsten sehe ich das wie @GBC:

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Danke! Anwalt hatte ich kontaktiert, mehrere sogar.

Da ja aktuell kein Schaden entstanden ist, wäre das eine kostenpflichtige Erstberatung, was ich auch nachvollziehen kann. Das hielt ich dann doch für etwas überzogen zum jetzigen Zeitpunkt.

Übrigens habe ich einen Fristaufschub bekommen, bis Ende des Monats…es war dann doch wie du gesagt hast, sehr ambitioniert das bis heute fertig zu machen, ohne Erfahrung mit Cointracking usw. :woozy_face:

Ich muss mir jetzt mal alle Antworten hier in Ruhe durchlesen.

Habe ich ja so gemacht. Bei Antragstellung den aktuellen Verkehrswert angegeben + Screenshots der App (inklusive alle Transaktionen).

Dann kam exakt folgender Wortlaut in meinem Postfach an:

„Die Screenshots zu den Konten bei Bitpanda und Bitvavo sind als solche nicht zuzuordnen. Senden Sie geeignete Auszüge zu, so dass auch der Name des Anbieters, der Kontoinhaber und der Kontostand zum 31.07.2024 erkennbar ist.“

Also wirklich, ganz klassisch wie man Kontoauszüge eben von der Bank kennt. Klar, er hat natürlich die gute, alte Girokonto-Brille auf. Dieser ganze Krypto-Markt dürfte den meisten Sachbearbeitern ja auch einfach unbekannt sein.

ja, der gute vater staat…warte noch 1-2 Jahre bis das bürgergeld in CBDC-Geld transformiert wurde…hinzu kommt, dass tendenziel immer weniger jobs angeboten werden (ki-Transformation)… es wird dann schwer bin unmöglich sich von der digitalen kette zu lösen… es ist jetzt 5 vor 12, was finanzielle unabhängigkeit angeht…wer kein btc hat, wird versklavt…

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