Umgehung der Chatkontrolle

Keine Verantwortung mehr übernehmen ist doch mittlerweile der Trend. Schon die Politik macht es einem vor. Das schreit nur nach noch mehr Regulierungen.

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Mein erstes Argument wäre ja immer: Stellt euch Hitler oder Stalin ausgestattet mit den modernen Methoden der Überwachung vor.

Wird aber auch nicht verstanden. Die meisten Menschen müssen wohl eine totalitäre Diktatur erstmal am eigenen Leib erfahren, um zu verstehen, wo das Problem liegt.

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Ja, sobald ich das Versuche kann ich richtig sehen, wie das Desinteresse beim Gegenüber wächst. Insofern trifft es das ganz gut:

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Der Grund warum sich Geschichte immer und immer wieder wiederholt.
Schlechte dinge klingen im Nachhinein in Büchern und Dokus oft halb so wild, Zeitangaben kann man sich oft schwer vorstellen - nach dem Motto „was sind schon 10 Jahre“

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Hurra :face_vomiting:

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Aktuelles Video vom Professor

Angenommen, ich verwende Whatsapp. Jetzt „zwingt“ das kommende EU Gesetz die Firma hinter Whatsapp dazu, meine eingegebenen Nachrichten oder Bilder zu scannen.
In den USA gibt es aber ein solches Gesetz nicht.
Wird es dann eine „EU“-Version und eine „Rest of the world“-Version von Whatsapp geben? Warum verwenden wir dann nicht einfach letztere?

Das einzige Problem sehe ich darin, dass der Empfänger womöglich nichts auf Datenschutz gibt und die empfangenen und auf seinem Gerät entschlüsselten Daten zurück an den Firmenserver zur „Kontrolle“ geschickt werden. Das ganze bringt also nichts, wenn der Empfänger nicht genauso auf Datenschutz bedacht ist wie man selbst.

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Denkst du es gibt heute Beispiele für totalitäre Systeme, wo die breite Bevölkerung irgendwas davon gelernt hat und nun nach Privatspähre strebt? Also vielleicht Länder wie Nordkorea, China oder der Iran? Oder würdest du sagen, das sind alles noch historisch gesehen moderate Regime?

Ich frage mich ob die Menschen unter einem totalitären System irgendwas wirklich lernen. Oder lernen immer nur die wenigen die direkt von Repression betroffen sind? Während die Mehrheit sich an die Regeln hält und keine Probleme hat?

Ich habe keine persönlichen Erfahrungen in diesen Ländern gemacht. Aber auf mich wirken die Menschen im Iran oder China weitgehend zufrieden und man kann überall eine nationalistische Loyalität gegenüber das politische System beobachten.

Du hast schon recht, auch das Leben in einer totalitären Diktatur garantiert nicht, dass die Menschen daraus lernen. Zumal eine Diktatur, wenn sie klug handelt, auch etwas dafür tut, ein gewisses Maß an Zufriedenheit unter den Menschen zu erzeugen.

Aber es gibt doch einige Beispiele in der Geschichte, wo nach dem Zusammenbruch einer solchen Diktatur daraus gelernt wurde. Z.B. die Nazidiktatur in Deutschland. Eben dies ist es, was nun allmählich in Vergessenheit gerät, vielleicht gerade, weil die Generation, die dies noch am eigenen Leib erfahren hat, inzwischen nahezu ausgestorben ist.

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Möglicherweise wollen viele Menschen ihre Unzufriedenheit mit dem politischen System auch nicht immer offen zeigen. Nicht nur aus Angst selbst unterdrückt zu werden, auch weil sie vielleicht es für wichtiger halten dass man Frieden und Einheit bewahrt. Nicht jeder will die Risiken einer Revolution eingehen. Es birgt viel Chaospotenzial mit ungewissem Ausgang. Aber sobald das politische System kippt und sich die Gelegenheit für Veränderungen ergeben, setzen sich die Leute vielleicht stärker dafür ein die Fehler von früher zu beseitigen. Vielleicht lernen also viele im stillen und hoffen auf eine möglichst friedliche Veränderung. Kann ich nur hoffen.

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Kann gut sein. Revolutionen, insbesondere gewaltsame Revolutionen führen so gut wie nie zu stabilen, friedlichen und demokratischen Verhältnissen. Spontan fällt mir kein einziges Beispiel aus der Geschichte ein. Darum ist es im Zweifel immer besser, den demokratischen Weg der graduellen Reform zu gehen, auch wenn es mühsam und langsam vonstatten geht.

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Der Tag, an dem die Chatkontrolle beschlossen wird, ist der Tag, an dem ich mein Smartphone gänzlich abschaffen werde (…hab mir extra schon das neue Nokia 3210 gekauft ;-)).

Ich lege ja schon seit Jahren wert darauf, nicht zu große Abhängigkeiten vom Smartphone zu schaffen, lehne deshalb digitalen Impfpass, Kartenzahlung via NFC, Banking am Phone usw. rigoros ab. Aber unter den Bedingungen einer Totalkontrolle bin ich raus. Die können mich mal…

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Finde ich großartig, nur wirst du eben mit zunehmender sozialer Isolation bestraft, je mehr du dich der digitalen Totalüberwachung zu entziehen versuchst. Das ist schon ein echtes Problem.

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Ich betreibe seit 10 Jahren einen eigenen XMPP Server für Freunde, Familie und Bekannte. Das schöne an XMPP ist, daß Du keine zentrale Instanz benötigst. Du kannst Dir ein Konto auf irgendeinem kostenlosen Server erstellen und kannst mit allen anderen Teilnehmern (auch denen auf einem anderen Server) kommunizieren. Du benötigst auch keine Telefonnummer, oder irgendein anderes persönliches Datum, um Dich zu registrieren.

Ich habe noch nie Whatsapp gehabt, noch nie ein Konto in irgendeinem sozialen Netzwerk benutzt. Man muss es einfach nur durchziehen und seinen eigenen Prinzipien treu bleiben. Eigentlich keine große Sache. Sozialer Druck war mir schon immer vollkommen egal.

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Gut für dich, wenn du dir das in deiner persönlichen Situation erlauben kannst. Aber stell dir z.B. vor, du bist gerade Anfang 20, beginnst vielleicht gerade dein Studium oder deine Berufsausbildung, ziehst ersmals in eine andere Stadt, musst neue Freunde finden und dich in das soziale Leben dort einfinden. Nicht unmöglich, aber schon verdammt schwierig, du bist von vielem ausgeschlossen. Selbst wenn sich die Kollegen nur zum Essen verabreden, sowas läuft ja auch in der Regel über Whatsapp.

Mir auch. Das Problem dürfte nur sein, dass die geplante Chatkontrolle das komplette Open-Source-Prinzip gefährdet (mehr dazu hier)! Das betrifft alle Linux-Distributionen, freie Stores wie F-Droid und auch dein XMPP-Server könnte dich in den Knast bringen, wenn du keinen Zugang zu den Inhalten gewährst.

Es wird noch kaum diskutiert, aber das Prinzip freier Software wird hier von unseren Regierungen (im Konzert mit Unterstützern wie Microsoft & Co, die neue Umsatzfelder wittern!) bedroht. Das betrifft auch und besonders den Bitcoin an sich!

Auch wenn das Modell der EU sicher weltweit so nicht durchgehen wird - es könnte XMPP, LineageOS und Abkömmlinge, Bitcoin und Open Source insgesamt strafbar machen. Viele Entwickler würden sicher aufgeben, als Millionenstrafen zu riskieren!

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Daß soetwas kommt, halte ich eher für unwahrscheinlich. Wenn es doch passiert, wird es immer Möglichkeiten geben, diese Dinge zu umgehen, da mache ich mir wenig Sorgen. Aber es ist gut, daß darüber aufgeklärt und berichtet wird, um den Diskurs in die Öffentlichkeit zu bringen.

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Dann gilt es, wie immer im Leben, eine Abwägung zu treffen. Die Entscheidung kann Dir niemand abnehmen. Du bist ganz alleine für Dich selber verantwortlich. Bist Du ein Mitläufer oder Pionier in Deinem Umfeld.

Mit 20 haben die wenigsten überhaupt eine eigene gefestigte Meinung. Von daher gibt es da eine Menge Potenzial für Pionierarbeit.

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Ich habe diese Abwägung für mich ja auch getroffen und bin ebenfalls in keinen „sozialen“ Netzwerken. Spüre aber schon deutlich, dass ich dadurch von einem erheblichen Teil des sozialen Lebens meines Umfeldes ausgeschlossen bin und kann mir gut vorstellen, dass das für viele andere Menschen ein Preis ist, den sie nicht zu zahlen bereit sind.

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Mich würde nach wie vor interessieren, wie dieser Überwachungswahnsinn technisch umgesetzt werden soll, wenn die neuen EU-Regeln nicht auch in den USA oder sogar weltweit gelten.

Sein Android Smartphone kann man mit Graphene OS versehen, gegen Geolocating gibt es VPN.
Helft mir auf die Sprünge!