Übersicht Transaktionsgebühren von verschiedenen Börsen beim Transfer von BTC auf externe Wallets?

Hallo zusammen,

ich habe mich nun endlich durchgerungen mir einen Ledger zu kaufen, um meine Satoshis, die zurzeit auf crypto.com liegen von der Börse abzuziehen.

Als ich gerade meine Satoshis von crypto.com abziehen wollte, traf mich bei den Gebühren fast der Schlag. Ich habe mitbekommen, dass die Bitcoin-Transaktionsgebühren in letzter Zeit gestiegen sind, jedoch sind diese ja auch schon wieder gefallen und nach meiner Recherche sollten diese heute 0,0002 BTC kosten, also knapp 7,50€. Jedoch verlangt Crypto.com 0,0006 BTC Gebühren für eine Transaktion, also mal eben das dreifache(!). Gibt anscheinend auch keine Möglichkeit diese irgendwie zu reduzieren.

Meine Frage wäre nun, wie hoch die Transaktionsgebühren auf anderen Börsen sind? Die Gebühren, welche beim Kauf und Verkauf entstehen, lassen sich ja sehr leicht einsehen. Ich wollte gerade die Transaktionsgebühren von BSDEX überprüfen, konnte diese auf der Homepage jedoch nicht finden. Nehmen andere Börsen auch erhöhte Transaktionsgebühren und gibt es vielleicht irgendwo sogar eine Übersicht? Vielen Dank!

Zumindest bei der BSDEX kannst du dir deine Satoshis kostenlos auf die eigene Wallet auszahlen lassen, die Börse übernimmt die Transaktionsgebühren.

Steht übrigens direkt auf der Homepage unter dem wenig überraschenden Punkt „Gebühren“, also sehr intensiv kannst du ja nicht gesucht haben:

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Danke. Ich hab die von dir aufgeführten Gebühren auf der BSDEX-Homepage vorher selbst gefunden, aber den unterstrichenen Satz anders ausgelegt, weil ich mir nicht vorstellen konnte, dass bei BSDEX tatsächlich die Gebühren vollständig übernommen werden während mir bei crypto.com so hohe Gebühren aufgebürdet werden. Hatte da ein Brett vorm Kopf, sorry!

Okay das stimmt, die meisten berechnen irgendwelche Transaktionsgebühren.
Richie von der Börse Stuttgart hat das mal mit deren Gold Exchange (EUWAX) erklärt: dort kann man sich seit jeher sein gekauftes Gold ab 100g kostenlos innerhalb Deutschlands ausliefern lassen, wenn man es nicht von der Börse verwahren lassen will. Das Konzept wurde dann einfach auf den Kryptohandel übertragen. Anfangs hieß es noch „bis auf Weiteres“ aber sie scheinen dabei bleiben zu wollen.

Macht die Buchhaltung für mich wesentlich einfacher, wenn ich bei Käufen nicht noch Transaktionsgebühren eintragen muss, zumal ich nicht jeden Kauf sofort abziehe.

Und bei vielen Börsen sind die Transaktionsgebühren für den Transfer auf externe Wallets auch sehr gut versteckt und oft erst beim eigentlichen Vorgang ersichtlich.

Auf https://www.cryptofeesaver.com/exchanges/fees/coins/bitcoin gibt es eine Übersicht über die Withdrawal-Gebühren einiger Börsen, jedoch stimmen zumindest einige der Angaben nicht (mehr).

Für folgende Börsen konnte ich die aktuellen Transaktionsgebühren ermitteln:

crypto. com : 0,0006 BTC
Binance : 0,0005 BTC
Coinbase : ca. 0,00012 BTC (Wert wurde in Euro angebenen)
Kraken: 0,0002 BTC
Bitvavo : 0,0002 BTC

Ich werde daher auch nur noch bei BSDEX kaufen. Für mich auch deutlich einfacher und konfortabler so und wahrscheinlich auch günstiger.

Achtung, bei manchen Anbietern zahlst du über schlechte Kurse. Ist dann am Ende doch teurer im Vergleich zu Anbietern mit Gebühren.

Auf der Exchange sind es tatsächlich „nur“ 0,0005.

In der App 0,0006.

Die Bewertung einer Börse sollte sich nicht nur auf die Auszahlungsbühren beziehen. Handelsvolumen und -gebühren, Spread, Ein- und Auszahlungskonditionen…

Nachher zahlst du bei einer Börse, die kostenlose Auszahlungen anbietet, an einer anderen Stelle mehr.

Es gibt im Leben nichts kostenlos. Coinbase hatte sogar die Ausweisdaten von Kunden verkauft. Da fällt bei mir die Auszahlungsgebühr in der Priorität ganz nach hinten im Vergleich.

Absolute Gebühren für die Auszahlung fallen immer weniger ins Gewicht, je größer die auszuzahlende Summe ist. Ich denke, man muss nicht jeden Sat auszahlen.

Hallo zusammen

Ich blicke mit diesen Transaktionsgebühren auch nicht wirklich durch. Eigentlich sollte eine Transaktion momentan etwa 0.00015 btc kosten (usd 5.76).

Nun wollte ich gerade eben meine Sat’s von meiner Relai Wallet auf meine Bitbox verschieben und die Transaktionsgebühr wird bei schnell, mittel oder langsam mit ca. 30-35€ angegeben. Einzig wenn ich „wenn das Netzwerk frei ist“ ist die Gebühr nur etwa 3.5€, was ich auch bereit zu zahlen wäre.

Kann mir jemand erklären woher diese unterschiede kommen?

Oder kann ich das einfach senden als „wenn das Netzwerk frei ist“, oder ist das mit irgendwelchen risiken verbunden? Eilig habe ich es ja eigentlich nicht.

Besten Dank für euere Antwort.
Thomas

Die Kosten steigen, wenn du mehrere Inputs für eine Transaktion hast. Dieses Problem besteht besonders bei Sparplänen.

Dem Netzwerk ist die Anzahl der BTC völlig egal. Entscheidend ist die Speichergröße, die verwendet wird.

0,0001 + 0,0001 + 0,005 ist teurere als 0,9

Daher ist es sinnvoll, in Zeiten niedriger Gebühren UTXO aus Sparplänen zusammenzufassen.

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Besten Dank @GBC für deine Antwort, dass ist mir nun soweit klar.

Jetzt aber doch noch eine andere Frage:
Wenn ich bei der jetzigen hohen Auslastung des Mempools, eine Transaktion „ohne Priorität“ / „Wenn das Netzwerk frei ist“, abschicke. Besteht da eine Chance das die Transaktion irgendwann durchgeht, oder eher nicht?
Könnte dann die Transaktion irgendwann wieder abgebrochen werden, oder würde die nach einer gewissen Zeit fehlschlagen?

Oder anders gefragt: Macht es Sinn eine solche Transaktion zu platzieren, oder gehe ich damit irgendein Risiko ein? Ich würde einfach gerne in den nächsten Wochen / Monaten meinen angesammelten DCA Betrag auf meine Bitbox transferieren, bin jetzt aber auch nicht bereit diese Transaktionsgebühren zu bezahlen… und man weiss ja schliesslich nicht, wie lange es dauert bis die Gebühren wieder sinken. Wenn daher eine Chance besteht das die Transaktion in den nächsten Wochen durchgeht würde ich das gerne machen.

Sorry für die „blöden“ Fragen… :wink:

Gruss

Jede gültige Transaktion kann auch nach Jahren noch im Netzwerk ausgeführt werden.

Daher sende nur Transaktionen ab, die du auch wirklich durchführen willst.

In der Regel fliegt eine Transaktion mit zu niedrigen Gebühren aus dem Mempool. Es gibt aber nicht „den Mempool“. Jede Node hat einen eigenen.

Jetzt könnte es sein, dass jemand einen gigantischen Mempool betreibt und Transaktionen, die eigentlich von den meisten verworfen wurden dich wieder eingespielt werden, nachdem die Gebühren wieder gesunken sind.

Ich würde abwarten, bis die Gebühren gesunken sind und dann die Transaktion einspielen.

Alles klar. Besten Dank für deine rasche Antwort.

Gruss

Und für die Zukunft:

Nutzt Du die Relai Non-Custodial Wallet mit einem kleinen Sparplan, so wirst Du immer wieder mit dem „Problem“ konfrontiert werden, dass Du hohe Gebühren bei einer Transaktion auf Dein „Bitbox-Wallet“ haben wirst, da Du viele Inputs für die Transaktion hast.

Insofern bei günstigen Gebühren über Konsolidierungen nachdenken, oder überlegen, ob die Non-Custodial Variante für einen kleinen Sparplan für Dich der richtige Weg ist. :slight_smile:

Es wird mir gerade bewusst, dass ich etwas ändern muss… Die Non-Custodial Variante würde dann aber einen anderen Anbieter als Relai bedeuten, richtig?

Bei der Konsolidierungsgeschichte bin ich mich gerade etwas am einlesen, aber blicke da noch nicht so richtig durch… wäre ja schlussendlich auch eine Transaktion und wäre mit den selben Gebühren verbunden… sprich wenn ich meine kleinen DCA Beträge auf meine HW Wallet übertrage ist das sozusagen auch eine Konsolidierung, oder verstehe ich das komplett falsch?

Eine andere Option wäre auch meinen Sparplanbeträge von Relai direkt an meine Bitbox zu versenden. Wenn ich das richtig verstanden habe, würde das ja auch nicht mehr kosten als wenn die Beträge an meinen Non Custodial Relai Wallet versendet werden, richtig?

Versucht doch mal 21bitcoin! Die verrechnen auch aktuell immer nur 1.000 Sats für eine Auszahlung…

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Ja, denn:
Du kaufst bei Relai entweder direkt auf die integrierte Hot Wallet (non-custodial) oder auf eine benutzerdefinierte externe Adresse (auch non-custodial).

In ersterem Fall entstehen die Kosten, wenn Du den Betrag auf ein Hardwarewallet von Dir verschiebst (denn praktisch führst Du eine Konsolidierung durch).
Im zweiten Fall hast Du viele kleine UTXOs auf Deiner Hardwarewallet und merkst bei Transaktionen ständig, dass die Kosten sehr hoch sind (da mehrere Inputs benötigt werden).

Du kannst natürlich bei Relai bleiben, aber solltest im Hinterkopf haben, dass Konsolidierungen wichtig sind, um in Zukunft tragbare Transaktionskosten zu haben. Konsolidierungen gehen allerdings mit einem kleinen Verlust an Privatsphäre einher. (Dazu aber in anderen Threads mehr.)

Genau. Du hast viele kleine UTXOs, die Du Dir gesammelt an eine Adresse Deiner Hardware-Wallet auszahlen lassen willst. Viele Inputs, ein Output. In Summe nimmt das mehr Blockspace ein und ist entsprechend teuer.

Ja, aber Du hättest dann nach wie vor viele kleine UTXOs. Siehe oben.


Du hast mehrere Möglichkeiten:
A) Alles weiter wie gehabt. Dafür viele kleine UTXOs. Deshalb Gedanken über Konsolidierungen machen. Vorteil ist die Sicherheit. Die Coins gehören direkt nach dem Kauf Dir. Du hast keine „Ansparphase“. Läufst aber ggfs. in die Falle von vielen kleinen Mini-UTXOs.
B) Einen anderen Broker suchen. Bison ist custodial (und hat kostenlose Auszahlungen) oder 21Bitcoin, dort kannst Du ebenfalls custodial sparen und ab einem Grenzwert einen Auto-Transfer zur Wallet veranlassen und hast somit größere UTXOs.
C) Eine Börse nutzen. Hier lässt sich in der Regel kein Sparplan einrichten, aber Du hast die günstigsten Gebühren. Eine Überweisung an Dein Wallet nimmst Du immer dann vor, wenn der Betrag ausreichend groß geworden ist.

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Vielen Dank @HODLer… ich merke gerade die eierlegende Wollmilchsau gibt es (noch) nicht :wink:

Ich habe eigentlich gedacht, dass der Kauf mit Relai an meine HW Wallet die Lösung ist, ist es aber wegen der kleinen UTXOs eben doch nicht :frowning:. Aber mein Bestand wäre wenigstens sicher, bis die Gebühren tief genug sind, um eine Konsolidierung durchzuführen…

Anyway… ich verstehe langsam und hoffe nun einfach, dass die Gebühren irgendwann wieder sinken… ansonsten werde ich wohl in den saueren Apfel beissen und bezahlen.

Aber für einen Anbieter wie Relai, könnte dass dann ja auch irgendwann Problematisch werden, wenn die Transaktionensgebühren noch viel mehr steigen? Weil irgendwann sind dann diese Art von Sparpläne für die Kunden auch nicht mehr so attraktiv, oder?

Könnte die Lightning Intergration von Relai daran, in irgendeiner Art, etwas ändern?

Das ist aus meiner (fast) Sicht richtig.

Blockspace ist knapp. Bei steigender Adaption werden die Transaktionskosten ganz sicher steigen. Insofern wird es für den User unattraktiver On-Chain Transaktionen für kleine Beträge durchzuführen.

Aber: Relai batched Transaktionen. Insofern merkt der User unter Umständen relativ lange gar nichts davon. Er hat das Gefühl, dass die On-Chain Gebühren gar nicht so schlimm sind.

Die böse Überraschung kommt dann, wenn er mit 20 Mini-UTXOs mal eine etwas größere Zahlung veranlassen will.

Jein.

Klar, aber dann spare ich eben „Lightning-BTC“. Möchte ich aber in den Luxus kommen BTC auf dem Main Layer zu besitzen, dann werde ich an einer Transaktion auf dem Main Layer nicht vorbeikommen. Manch ein Anbieter wird dafür sicher eine günstige Lösung bauen. Also mir Lightning bzw. BTC übertragen, ohne dass eine Transaktion zwischen den Layern stattfindet. Aber wenn ich BTC auf dem Main Layer will, dann werde ich die Kosten tragen müssen.

Non-custodial Lösungen sind im Prinzip super, aber es bedarf einer Abwägung.

Will ich wirklich immer 50-100€ monatlich ausbezahlt bekommen, weil ich meinem Broker oder meiner Börse so wenig vertraue? Oder gehe ich das Risiko ein und nehme alle X Monate oder bei angespartem Betrag Y eine Überweisung vor und habe dafür größere UTXOs?

Bei Lightning habe ich diese Gebühren nicht (in dem Maßstab zumindest), aber ich habe eben auch keine BTC im Main Layer.


Ein Kompromiss wäre beispielsweise das Ansparen im Lightning-Netzwerk. Und letztlich ein Übertrag an die Börse XY im Gegenzug für On-Chain BTC.

Nun habe ich etwas mehr Sicherheit beim Sparen und muss nicht mehr vertrauen. Habe aber deutlich weniger Kosten (nämlich nur die eine Transaktion, wenn ich BTC auf dem Main Layer empfangen will).

Ich kann mir gut vorstellen, dass sich solche Lösungen zunehmend etablieren.

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Genau sowas, habe ich mir auch gerade gedacht das es eine Lösung für mich sein könnte… mal schauen was da kommt. :wink:

Dann vielleicht interessant für Dich:

Ist zwar eine Börse und kein Broker → entsprechend meines Wissens kein DCA möglich, Käufe müsstest Du monatlich selbst durchführen. Aber hier könntest Du Lightning durch P2P Käufe ansparen. Du brauchst lediglich eine Lightning Wallet und den TOR Browser.

Du könntest also Beträge auf der Lightning Wallet ansparen und müsstest Dir nur noch einen Anbieter heraussuchen, der Dir Lightning BTC gegen On-Chain BTC tauscht.