Gute Sache das mit den Karteikarten. Das hilft bestimmt weiter. Gerade am Anfang kann ich das mit der fehlenden Argumentationskraft nur bestätigen. Das ist ähnlich wie mit dem Englisch sprechen finde ich. Es braucht einfach ein bisschen, bis man sich eingegrooved hat.
Ich versuche mich mal kurz zu fassen, weil ich voraussetze, dass du das wissen schon hast und dir nur die Gedankenstütze zur Einleitung fehlt. Wenn nicht, gerne nachhaken.
keinen intrinsischen Wert:
Gibt es nicht… Jeder Wert ist an menschlichen Glauben gebunden… ob nun individuell oder marktbezogen… Die Leute, die mit intrinsischem Wert argumentieren sind meist nur die typischen Ökonomen oder andere Wichtigtuer, deren Doktorentitel nach deren Ansicht dann eigentlich auch intrinsisch wertlos sein müssten.
Stromfresser:
Der hohe Stromverbrauch ist nötig, um durch Bitcoins PoW Konsensmechanismus absolute Fälschungssicherheit zu gewährleisten. Wäre Bitcoin nicht durch die Thermodynamik abgesichert, welche die Grundlage für jegliche Prozesse im Universum darstellt, könnte keine echte Dezentralität entstehen. Nur Energie und Zeit liegt allem zu Grunde.
Zudem sei gesagt, dass Bitcoin nur gemined wird, wenn sich das Mining auch lohnt für die Miner. Demnach verlagert sich das Mining immer genau dahin, wo es am günstigsten ist. Der absolut günstigste Strom entsteht nicht aus fossilen Brennstoffen, sondern aus erneuerbaren Quellen und vor allem Überschussenergie, welche sich auch sehr positiv auf die CO2 Bilanz / Klimawandel auswirken kann. Das Bitcoin Mining ist auch heute schon eines der grünsten, wenn nicht sogar die grünste, größere Industrie der Welt. …Bisschen lang für ne Karteikarte… man könnte den zweiten Teil streichen.
Netzwerk zu langsam:
Das Bitcoin Netzwerk ist skalierbar genug. Um die Dezentralität zu gewährleisten, ist es zwingend notwendig, dass es theoretisch jedem Menschen möglich sein sollte, eine Stimme im Netzwerk abzubilden in Form einer Bitcoin FullNode. Momentan und auch noch für lange Zeit reicht eine 1TB Festplatte immer noch aus um Bitcoins komplette Historie von 2009 bis heute herunter zu laden. Wenn wir mehr Transaktionen zulassen würden, wären wir sehr schnell bei Petabytes und noch größeren Größen, was sich irgendwann nur noch riesige Datenzentren leisten könnten, was widerrum eine Zentralisierung zur Folge hätte.
Alternativ gibt es das Lightning Netzwerk, welches dir im Bruchteil einer Sekunde über einen zweiten, auf Bitcoin aufgebauten Layer ermöglicht, deine BTC um die ganze Welt zu schicken.
hauptsächlich Kriminelle nutzen es:
Das ist eine Lüge, weil Bitcoin nicht anonym, sondern pseudoym ist und demnach die Adressdaten, welche meistens durch öffentlich gekaufte Coins von Börsen, zurückverfolgt werden können. Bitcoin wird demnach entweder nur von sehr, sehr dummen Menschen für illegale Zwecke benutzt oder eben gar nicht. Der absolute Mammutanteil an Drogengelder usw. wird auch weiterhin durch Fiat bedient.
kein Nutzen im realen Leben:
Wer bist du, dass du Dingen im Leben einen Nutzen absprechen willst? Vielleicht siehst du heute noch den Nutzen von Bitcoin nicht, weil es dir vielleicht zu gut geht, aber für z.B. Frauen in Afghanistan, welche selbst kein Bankkonto besitzen dürfen, aber durch Bitcoin die Möglichkeit haben bezahlt zu werden, ist Bitcoin schon eine tolle Sache. Und das ist nur ein Beispiel von vielen. Knapp 1/4 der Menschen auf dieser Erde besitzen kein Bankkonto oder besitzen Bankkonten, in denen ihnen absurd hohe Summen, teilweise im größeren zweistelligen Bereich, auferlegt werden, um ihren Familien beispielsweise aus der USA nach Lateinamerika Geld zu schicken.
Schneeballsystem:
Ein echter Klassiker… Hinter Bitcoin stehen weder Initiatoren, welche neue Leute anwerben müssen, noch ist Bitcoins funktionsweise von stetigem Wachstum beeinflusst. Ein Renditeversprechen gibt es auch nicht. Selbst wenn der Bitcoinpreis um 99% einbrechen sollte, läuft die Blockchain dennoch weiter, solange es mindestens einen Miner gibt und einen Markt den man bedienen kann.
Der Euro ist viel eher ein Schneeballsystem, da er von Anfang an zum Scheitern verurteilt ist und von der Zentralbank und politischen Entscheidungsträgern abhängig ist. Wie schnell sowas gehen kann, hat man zB 1923 gesehen.
Bitcoin = Blase
Tulpenblase oder .com-Bubble oder was meinste?
Mal abgesehen davon, dass die Tulpenmanie massiv überspritzt geschichtlich aufgebauscht ist, spricht allein schon der Grund für einen Vergleich dagegen, weil Bitcoin, anders wie Blumen, ein hartes Cap von maximal knapp unter 21 Millionen Einheiten besitzt. Ich belasse es damit auch mal dabei.
Bei der .com-Bubble gab es zu recht viel Hype um das Internet. Dementsprechend gingen die Kurse durch die Decke und nachfolgend kam dann die Korrektur. Anschließend ging es dann in die Rezession. Das kann durchaus bei Bitcoin auch geschehen, da dann besonders viel FOMO im Markt vorherscht. Ein Problem von Bitcoin ist dies allerdings nicht. Vielmehr würde solch ein Szenario doch aufzeigen, wie bitter nötig wir ein gesundes Geld in der Zukunft hätten, welches nicht beliebig in der Geldmenge ausgeweitet werden kann und welches dementsprechend keiner Zinspolitik folgt und dadurch vermutlich auch in Zukunft solche Szenarien, wie die .com Bubble von sich aus nicht mehr zulassen oder zumindest die Kurve massiv abschwächen würde.
Deflation ist schlecht
Ja ich versuch das mal ganz, ganz kurz zu machen… Ein stetiger Preisrückgang müsste eigentlich das natürlichste der Welt sein, da wir stetig am Optimieren von Prozessen sind. Beispielsweise braucht es heutzutage lediglich nur noch eine einzige Person zur Überwachung des Herstellungsprozesses von Fertigküchen, da den Rest der Arbeit (die Wartungsarbeiten mal ausgeschlossen) Maschinen erledigen. Trotzdem werden Küchen von Jahr zu Jahr teurer. Wo ist denn da bitte genau der Sinn? …Historisch gesehen lässt sich sogar belegen, dass das Wirtschaftswachstum in deflationären Zyklen sogar um einiges höher war, als es bei Inflation der Fall ist.
Wenn der Strom ausfällt ist Bitcoin wertlos
Wenn der Strom dauerhaft ausfallen würde, dann hätten wir ganz andere Probleme, wie das Einbrechen von Lieferketten. In solch einer Zeit wird dir vermutlich auch der Euro ab einem gewissen Punkt nichts mehr bringen, weil wahrscheinlich jedes Reiskorn mehr Wert hätte, als ein Stück Papier. Sollte sich aber alles wieder normalisiert haben, dann läuft Bitcoin für dich aber natürlich einfach weiter. Beim Euro wäre ich mir da nicht so sicher.
PS: Wenn mal alle Stricke reißen und du dich nicht zu wehren weißt, dann gib deinem Gegenüber einfach mit einer solchen ausgedruckten Karte eine Auszeit und lach ihn dabei beherzt aus. Das klappt bei Bitcoin Maxis immer und dann bist du auch im Recht. 