Na ja, auch mit „Börse und Handel“ kann man im Bullenmarkt sehr schnell, sehr viel Geld machen. Hab’s ja 2017 selbst erlebt.
Da musste man auch kein Trader sein oder besondere Skills haben. Fällt der Preis von Coin 1, verschiebt man sein Geld in Coin 2 und wenn dieser fällt, geht man wieder in Coin 1 oder in Coin 3.
Im Bullenmarkt pumpt ein Coin immer.
Je nachdem, wie hoch Dein Anfangsbudget ist, kann daraus schnell eine 5-, 6- oder sogar 7-stellige Summe werden und demzufolge (mit ~ 35-40% solltest Du rechnen) auch ein 5- oder 6-stelliger Steuerbetrag.
Guck’ Dir DOGE an, was mit dem in 24h passiert ist. Bis zu 800% und das war nur Pump&Dump. Der „richtige“ Markt ist noch gar nicht gestartet.
Richtig. §22/§23 gilt nur, wenn Du Kryptowährungen (BTC, ETH, LTC, ADA,…) tradest, also keine Optionsscheine oder sowas.
WENN Bitcoin-Optionsscheine wie Aktien versteuert werden (Stb. fragen!), greift die Abgeltungssteuer (früher Kapitalertragssteuer)
Dazu kommen Soli und ggf. auch Kirchensteuer.
Hier gibt’s mehr und qualitativ bessere Infos
ARGH!? Ja, was denn nun?
Du schreibst doch selber noch einmal „…für den Fall ja nicht anwendbar…“, also meinst Du nicht das Trading mit Kryptowährungen, sondern etwas anders…Optionsscheine oder so.
Wenn Du „normales“ Trading mit Kryptowährungen meinst, ist es ein privates Veräußerungsgeschäft und das wird mit Deinem individualen, progressiven Steuersatz von 30-42% versteuert.
Klar bietet sich das an. Allerdings unterbrichst Du bei jedem Trade die Haltefrist und musst für den Verkauf (bzw. Tausch) Steuern zahlen.
Das ist es, was ich Dir in meinem vorherigen Beitrag versucht habe zu erklären.
Dabei besteht die Gefahr, dass Du durch Trading einen hohen Gewinn erwirtschaftest, aber ganz überraschend der Bärenmarkt einsetzt und Du Coins hast, die „nichts“ wert sind.
- Sagen wir, Du fängst mit 1 BTC an.
- Du tauschst den gegen Coin X, Coin X verdoppelt sich, Du tauschst zurück und hast 2 BTC.
- Bei diesem Trade hast Du ~30.000 Euro Gewinn erwirtschaftet (weil Du ja aus 1 BTC 2 BTC gemacht hast) und diese 30.000 Euro sind zu versteuern.
- Weil die Preise im Bullenmarkt ständig nach oben und nach unten gehen, kannst Du diesen Vorgang 5x mit Coin X, Coin Y und Coin Z machen.
Ich versuch’s mal mit einem Zahlenbeispiel:
- Trade = 30.000 Gewinn (BTC-Preis: 30.000 => 1 BTC → 2 BTC)
- Trade = 100.000 Gewinn (BTC-Preis: 50.000 => 2 BTC → 4 BTC)
- Trade = 280.000 Gewinn (BTC-Preis: 70.000 => 4 BTC → 8 BTC)
- Trade = 720.000 Gewinn (BTC-Preis: 90.000 => 8 BTC → 16 BTC)
- Trade = 1.920.000 Gewinn (BTC-Preis: 120.000 => 16 BTC → 32 BTC)
Insgesamt hast Du einen Gewinn von ~ 3 Mio. erwirtschaftet. 45% davon sind rund 1,4 Mio
Beim Peak hat BTC einen Preis von 120.000 Euro
Du hast 32 BTC, also 3.840.000 Euro
„Kein Problem“, denkst Du Dir, „1,4 Mio zahlen, wenn ich 3,8 Mio habe?! Läuft.“
Doch dann knallt’s und der Markt geht nach unten.
Der BTC-Preis fällt in 2 Tagen auf 100.000
Noch glauben alle an eine Korrektur und der Kurs wird sicher wieder nach oben geht.
Geht er aber nicht. Er fällt. 80.000, 70.000…innerhalb weniger Tage. Alle warten auf den „Bounce“, aber er kommt nicht.
Irgendwo muss doch der Boden sein…60.000, 50.000…
Warum fällt der Preis? Wieso kauft niemand?
Das Jahr ist rum. Die Steuern sind fällig.
In Deiner Steuererklärung steht ein Gewinn von 3,8 Mio, also will das FA 1,4 Mio von Dir haben.
Bist Du realisierst, was überhaupt passiert ist, steht der BTC-Preis schon bei 40.000
Du verkaufst und hast 1.28 Mio (32 * 40.000)
Es fehlen Dir aber ~200.000 Euro, um Deine Steuerschuld zu zahlen und ganz plötzlich hast Du ein f*cking Problem!
Nicht nur, dass Du von Deinen schönen Gewinnen nichts hast, Du hast jetzt auch schon Schulden.
Ich gebe zu:
Die Zahlen mögen erschreckend hoch erscheinen, aber ich habe nur die Daten von 2017 (BTC war unter $1000!) auf den heutigen Markt projiziert, in dem man durch diese Methode durchaus solche Gewinne erzielen könnte.
Einige Coins werden das 10-, 20- oder 30-fache ihres jetzigen Preises erreichen und wenn man zur richtigen Zeit rein- und rausgeht…