Hab’s mir angehört/angesehen und mMn ist seine Argumentation falsch.
Er bezieht sich auf den Text „…deren Nutzung als Einkunftsquelle zumindest in einem Kalenderjahr Einkünfte erzielt werden, erhöht sich der Zeitraum auf zehn Jahre“
Also man kauft, hält 1 Jahr und wenn man danach durch die Nutzung (Staking, Lending…) der Coins einen Gewinn erwirtschaftet, ist man in der 10-Jahres-Falle.

Dieser Teil findet aber gar keine Anwendung, denn der gesamte Text lautet „Bei Wirtschaftsgütern im Sinne von Satz 1, aus deren Nutzung als Einkunftsquelle zumindest in einem Kalenderjahr Einkünfte erzielt werden, erhöht sich der Zeitraum auf zehn Jahre“
Dieser „Satz 1“ sagt: „Veräußerungsgeschäfte bei anderen Wirtschaftsgütern, bei denen der Zeitraum zwischen Anschaffung und Veräußerung nicht mehr als ein Jahr beträgt.“
Demnach verstehe ich es so: Wenn ich Coins habe und diese nutze (Staking, Lending…), erhöht sich die Haltefrist von 1 Jahr auf 10 Jahre.
=> HODL = 1 Jahr
=> Staking/Lending/… = 10 Jahre
Dass sich die Spekulationsfrist von bereits steuerfreien Coins (1 Jahr Spekulationsfrist erreicht) erhöht, kann ich daraus nicht lesen.
Also…ja…hm…ich bin skeptisch, was seine Aussage betrifft.
Da finde ich die Aussage von WINHELLER logischer und sie passt auch zum Gesetzestext.
Aber: Ich bin kein Experte und wenn selbst diese sich nicht einig sind, was soll man da schon als Laie zu sagen?
EDIT:
Oder sie meinen mit „Satz 1“ wirklich den ersten Satz, aber der bezieht sich auf Grundstücke, Rechte usw., was nun mit Krypto absolut nichts zu tun hat.
Also so oder so…meiner Meinung nach passt seine Aussage nicht.
Jemand noch 'ne Idee?