Naja die „Sorgen“ von ZPE sind schon nicht ganz unbegründet. Habe zu dem Thema letztens auch iwo einen Artikel gelesen wo es auch darum ging, dass die Boomer Generation die ist, die am stärksten vom Aktienmarkt profitiert hat und noch immer am stärksten investiert ist, und dass es interessant wird zu sehen was mit den Märkten passiert, wenn die nach und nach verkaufen.
Das Problem der Demographie sehe ich dabei in der gesamten westlichen Welt, egal ob Europa, Japan, Kanada… die USA haben aktuell noch minimal bessere Voraussetzungen, aber auch da sieht es nicht so wirklich rosig aus in der Alterstruktur. Dazu kommt dass mit China der Wirtschaftsmotor genau das gleiche Problem hat, bzw es dort besonders schlimm werden könnte. Demographisch sieht es also bei so gut wie allen Ländern, die „finanzstarke“ Bevölkerungen haben, ziemlich kritisch aus, nur Frankreich ist da durch die stetige Zuwanderung relativ stabil soweit ich mich erinnere.
In diesen Ländern wird im Laufe der nächsten 10-20 Jahre interessant wie das Rentensystem funktioniert, wenn mehr Leute Rente bekommen wollen, als es Leute gibt die einzahlen. Wahrscheinlich wird es Kürzungen geben (oder es muss Geld gedruckt werden…), heißt dass viele Rentner evtl nicht mehr allein von den Sozualgeldern über die Runden kommen und im besten Fall halt eben von ihren Portfolios leben können. Der Verkaufsdruck wird mMn iwann also sicher kommen, über dir Folgen daraus, kann man nur spekulieren.
Gleichzeitig gibt es natürlich ein paar aufstrebende Regionen, die einem Hoffnung machen. Allen voran würde ich Indien aufzählen, aber auch die Stadtstaaten Singapur, Hongkong und dann Länder wie Südkorea, Insonesien, Vietnam, Mexiko, Emirate und Saudis. Guckt man sich diese Länder jedoch an, sind die Vermögen da nochmal deutlich ungleicher verteilt als in vielen westlichen Ländern. Meist hat die breite Bevölkerung dort nicht wirklich die finanziellen Möglichkeiten an den Märkten teilzunehmen (hier spreche ich natürlich eher die bevölkerungsreicheren Länder an wie Indien, Insonesien, Vietnam und Mexiko).
Es wird spannend sein zu beobachten ob diese aufstrebenden Länder wirklich den Verkaufsdruck der westlichen Welt absorbieren kann. Zumal die Währungen in diesen Ländern deutlich schwächer sind als die westlichen Währungen, was die Kaufkraft dieser Menschen sinken und damit die potenzielle Nachfrage an den Märkten nicht größer werden lässt.
Ich habe auch einen Teil meines bescheidenen Vermögens in ETFs (immerhin besser als Tagesgeld oder es auf dem Konto liegen zu lassen). Aber wirklich „sicher“ fühle ich mich dabei tatsächlich überhaupt nicht. Da habe ich persönlich in naher und mittelfristiger Zukunft wirklich weniger Bedenken bei Bitcoin…
Als einzige Lösung für das obrige Problem sehe ich neben möglichen Wirtschaftswundern in den genannten aufstrebenden Ländern, nur dass nominal soviel Geld gedruckt wird, dass die Märkte auch mit dem Verkaufsdruck weiter steigen können. Heißt im Prinzip steigen die Märkte nicht, sondern die Währungen verlieren massivst an Wert. Die Rentner wären wahrscheinlich trotzdem glücklich, weil sie erstmal weiter ausgezahlt werden. Die Konsequenzen (Inflation) werden über Jahre auf die breite Bevölkerung verteilt und trifft dabei durch den Cantillon Effekt diejenigen die nicht die Möglichkeit haben sich überhaupt zu schützen, also die Ärmsten. Sollte es so kommen mag es sein, dass die Aktienmärkte weiter steigen. Aber in so einem Szenario wird Bitcoin ungleich wichtiger für alle Menschen auf der Welt und dementsprechend würde ich schätzen, dass Bitcoin auch deutlich besser „performen“ wird, als alles andere. Just my 2 Sats