Man kann nach dem BIP32 Standard eine beliebige Zeichenkette, genannt Seed, als Basis für eine Wallet verwenden.
→ bips/bip-0032.mediawiki at master · bitcoin/bips · GitHub
Der BIP32 Seed für die Wallet wird dann eben nur nicht nach dem BIP39 Standard mit Wörtern aus einer Wortliste erzeugt.
Das ganze läuft unter dem Stichwort Brainwallet und ist aus mehreren Gründen keine gute Idee. Einen davon kann man hier gerade live miterleben.
Im Endeffekt basiert jede übliche Wallet auf einem BIP32 Seed. Diesen Seed kann man sich wie ein ganz normales Passwort vorstellen, bei dem die Sicherheit von der Länge abhängt und bei dem man sich nicht verschreiben darf. Aus diesem Passwort, also dem „Seed“, wird die ganze Wallet mit ihren Accounts, Private Keys und Adressen abgeleitet.
Das BIP39 macht im Endeffekt nichts anderes, als dieses Passwort aus einer Aneinanderreihung von Wörtern aus einer Liste, genannt Seedphrase, zu berechnen.
Durch diese Standardisierung sind Schreibfehler kein Problem mehr, die Länge ist sicher vorgegeben, und es gibt durch das Key Stretching einen zusätzlichen Schutz gegenüber Brute Force Angriffen.
Es gibt aber auch einige Wallets, die bewusst vom BIP39 Standard abweichen, weil sie es „besser“ machen möchten (z.B. Electrum oder Trezor).
Noch kurz zur Brainwallet:
Man kann ein beliebiges Passwort bzw. freie Wörter als Basis für eine ganze Wallet mit vielen Accounts und Adressen verwenden, wie von mir oben erklärt (BIP32).
Man kann aber auch direkt mit SHA-256 hashen und es als Private Key für eine einzelne Adresse verwenden. Das wäre dann komplett unabhängig von BIP32 und BIP39.
Was in deinem Fall hier zutrifft @Stamser, weiß ich natürlich nicht.