Kürzlich gab es doch eine Mail-Aktion bzgl. der Haltefrist. Mir liegt nun eine Antwort vor. Von den Grünen. SPD und CDU haben bisher nicht geantwortet.
Habt ihr auch Reaktionen erhalten? Schreibt sie doch auch hier rein. Ich teile hier von einer Grünen-Abgeordneten:
"> Sehr geehrter ###,
vielen Dank für Ihre Anfrage zur steuerlichen Behandlung von Kryptowährungen.
Sie sprechen die sogenannte Ein-Jahres-Frist bei privaten Veräußerungsgeschäften an, nach der Gewinne aus dem Handel mit Kryptowährungen nach Ablauf eines Jahres steuerfrei bleiben. Diese Regelung stammt ursprünglich aus einer Zeit, in der Kryptowährungen vor allem als alternatives Zahlungsmittel oder privates Tauschmittel betrachtet wurden - nicht jedoch als hochspekulative Anlageform mit erheblichen Wertsteigerungen.
Inzwischen hat sich der Charakter vieler Kryptowerte deutlich verändert: Sie werden heute verstärkt als Kapitalanlage genutzt, oft mit kurzen Haltezeiten und in beträchtlichem Umfang. Zudem eröffnen sie steuerliche Gestaltungsmöglichkeiten, die gegenüber klassischen Kapitalanlagen wie Aktien im Vorteil sind.
Unser Ziel in der Steuerpolitik ist es nicht, Innovation zu verhindern oder Kleinanleger*innen zu benachteiligen. Uns geht es vielmehr um faire Rahmenbedingungen und Steuergerechtigkeit. Im Zentrum steht die Frage: Weshalb sollten Gewinne aus Bitcoin und anderen Kryptowährungen steuerfrei bleiben, während vergleichbare Erträge aus Aktien oder Fonds besteuert werden? Ebenso wenig ist nachvollziehbar, warum Einkommen aus Erwerbsarbeit besteuert wird, während Gewinne aus dem Handel mit Kryptowerten steuerfrei sind.
Grundsätzlich gilt für uns: Wer Gewinne erzielt, sollte entsprechend seiner finanziellen Leistungsfähigkeit zur Finanzierung des Gemeinwesens beitragen. Gerade im Bereich der Kapitalerträge ist das Steuerrecht aktuell wenig progressiv, sodass hohe Vermögen und deren Erträge relativ geringer besteuert werden als Arbeitseinkommen. Unsere Bundestagsfraktion hat dazu einen aktuellen Beschluss gefasst, in dem unsystematische Steuerprivilegien benannt und Lösungsansätze aufgezeigt werden. Den Beschluss finden Sie hier: https://www.gruene-bundestag.de/fileadmin/dateien/downloads/autor_innenpapiere/beschlüsse/Fraktionsbeschluss_Steuergerechtigkeit.pdf.
Um Vermögensaufbau insbesondere für Kleinanlegerinnen zu unterstützen, setzen wir uns zum Beispiel für höhere Freibeträge, eine verbesserte Arbeitnehmer-Sparzulage und einen Bürgerinnenfonds ein. Auch die Förderung der privaten Altersvorsorge wollen wir stärker auf kleine und mittlere Einkommen ausrichten.
Vielen Dank nochmals für Ihre Nachricht.
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