OP_RETURN Daten löschen

Das Problem ist graduell: Ist ein Schraubenzieher ein Werkzeug oder eine Mordwaffe? → Es hängt davon ab, wie er eingesetzt wird. Ähnlich im Digitalen: Je offener illegale Daten gespeichert, verbreitet oder zugänglich gemacht werden, desto eher können und werden sie strafrechtlich geahndet.

Hochproblematisch finde ich, dass Bitcoin Core 30 neu Speicherplatz in einem Umfang bereitstellen soll, der gross genug ist, um auch hochaufgelöstes Bildmaterial beliebiger Art, einschliesslich von absolut unzulässigem Pädo-Müll (CSAM), zu speichern. Damit nimmt jeder Betreiber einer Core-30-Node zumindest in Kauf, solche Daten weiterzugeben. Spätestens wenn allgemein bekannt ist, dass entsprechender Müll offen in der Chain liegt, wird es schwer, das abzustreiten.

Die Absicht von Core ist klar: So offen wie technisch mit einer Bitcoin-Transaktion nur möglich, soll das dauerhafte Abspeichern und Verbreiten beliebiger Dateien am Stück erlaubt werden. Das schafft eine bezahlbare, realistische Angriffsfläche, um Bitcoiner juristisch und reputationsmässig massiv unter Druck zu setzen. Denn was einmal im Block ist, bleibt im Block. Darum müssten so viele Nodes wie möglich, so viel Widerstand wie möglich bieten und das Limit tief halten. Bei der Block-Propagierung scheint dies je nach Quelle eine Rolle zu spielen (das verstehe ich zu wenig).

Laut Bitcoin-Twitter sind „Projekte“ wie BSV (und glaube auch Namecoin) sind mit Müll zugespamt worden, nach dem das OP_Return Limit aufgehoben wurde.

Die entscheidende Frage ist: Will man dieses Risiko bewusst erhöhen, oder will man es bei der derzeitigen Lage belassen, wo es bislang kein relevantes Problem darstellt?

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