Ich spüre hier eine art „vorauseilenenden Gehorsam“ bei Nuri. Das ist nicht hinnehmbar weil, genau: Anonymität ist nicht illegal. Der Nachweis über den Kauf wurde erbracht, das sollte auch für einen Verkauf gelten.
Bitcoin ist fungibel, das heißt: Ein Bitcoin ist genauso viel wert wie ein anderer und beliebig austauschbar – So wie eine 1oz Maple Leaf Gold eben auch genauso ist, wie eine andere.
Hier müssen wir Kunden energisch einschreiten, notfalls mit einer Feststellungsklage. Aber vielleicht hilft erstmal negative Presse und der Verzicht auf eine Partnerschaft mit Blocktrainer - wieder einmal.
Es ist wohl weniger ein Problem bei Nuri… wohl eher der KYC / AMLD5/D6 und Travelroule-Geschichte geschuldet.
Das wird uns bei allen Dienstleistern früher oder später passieren… und daran tragen sie nichtmal eine Schuld. Es ist unsere Regierung, die dafür die Verantwortung trägt.
Falls die Coins direkt von der Nuri Wallet in einen Coin Join transferiert wurden, ist das schon etwas dämlich und provokant.
Man weiß doch, dass viele Exchanges/Broker auf Coin Joins reagieren, weil sie meinen durch die regulatorischen Pflichten dazu gezwungen zu sein. Also würde ich die Coins wenigstens vorher auf eine andere private Wallet transferieren.
Den Vorwurf müsste man leider dem Gesetzgeber machen. Auch wenn einem hier der Krypto-Anbieter gegenüber steht und das nervt.
Viele Anbieter verifizieren, dass eine Wallet dir gehört, bevor sie dir erlauben Auszahlungen auf diese Wallet zu tätigen. So wissen sie, dass du auf eigene Rechnung handelst und nicht für jemand anderen.
Wenn du Coins an einen Coin Join transferierst, kann man eben nicht mehr verifizieren, dass die letztendliche Output Wallet dir gehört. So ein Vorgehen wäre bei vielen anderen Anbietern also gar nicht erst möglich.
Besser wäre es natürlich, wenn man das von Anfang an transparent in die Geschäfts-Bedingungen schreibt.
Dagegen ist ja auch nichts einzuwenden und wegen der Geldwäscheregularien auch erforderlich. Wenn ich das aber richtig verstehe, sorgt ein Coinjoin nur dafür, dass die Herkunft eines Coins verschleiert wird, indem man ihn nicht mehr direkt zuweisen kann.
Den Nachweis, dass die Wallet Dir gehört, kann doch ungeachtet dessen trotzdem nach wie vor erfolgen?
Die Outputs eines Coin Joins gehen an zig unterschiedliche Adressen.
Wenn du jetzt z.B. ggü. Nuri nachweisen würdest, dass eine davon dir gehört, wäre rechtlich alles wieder ok. Aber der Sinn des Coin Joins wäre komplett dahin.
Du möchtest ja gerade dafür sorgen, dass niemand weiß auf welcher der Coin Join Output Adressen deine Coins liegen. Damit sind deine Coins nämlich auf einer Adresse, von der sie nicht mehr auf eine Wallet zurückverfolgt werden können, die mit deiner Person in Verbindung gebracht werden kann.
ja, ich weiß, worauf Du hinaus willst. Allerdings hast Du die Verfügung über die Coins über deine Wallet. Das muss(!) der Bank als Nachweis ausreichen, dass Du der wirtschaftlich Berechtigte aus der Transaktion bist - und nur darum geht es in den AMLD Bestimmungen.
Das was Nuri macht ist, die Fungibilität von Bitcoin zu zerstören und eine lückenlose Nachverfolgbarkeit einzufordern, die wir niemals nicht garantieren dürfen. Niemals.
Das machen aber doch leider schon viele Anbieter. Wenn du z.B. Coins auf eine Exchange einzahlst, die in ihrer Historie schon einen Coin Join durchlaufen haben, kannst du auch Probleme bekommen. Stichwort „Tainted Coins“.
Sobald sie mal auf deiner Nicht-Nuri-Wallet sind schon. Aber direkt von Nuri zum Coin Join ist etwas anderes.
Von welcher Nuri Wallet wurden die Coins denn überhaupt transferiert? Falls es die Custodial Wallet war, gehört die Wallet ja sogar Nuri.
Falls es die Non-custodial-Wallet war, ist der Fall grenzwertig. Aber selbst dann steht es Nuri wahrscheinlich frei, keine Geschäftsbeziehung zu Kunden haben zu wollen, die sich in irgendeiner Weise verdächtig machen.
Natürlich verstehe ich was du meinst und ich denke wir alle, oder die meisten, sind auf deiner Seite. Aber es gibt nunmal die ganze Regulierung, also sollte man sich wie schon geschrieben nicht so dämlich anstellen.
Mich würde mal interessieren was die machen wenn der Betroffene jetzt einfach sagt, dass er für sich selbst den Coinjoin durchgeführt hat und er die BTC jetzt auf der neuen Adresse hält.
Das würde ja eigentlich deren Fragen beantworten.
Dann müssten sie ja entsperren?
Btw, auch krass, dass da eine Transaktion aus Februar dabei ist. Prüfen die das manuell?
Edit: Finde es ehrlich gesagt auch sehr schwach, dass es kein Statement von Nuri gibt. Der Tweet ist ja auch ziemlich viral gegangen und sie könnten sich ja wenigstens herausreden, dass sie das müssen.
Es ist nahezu unmöglich zum Thema „Nuri“ die hier gewünschte Etikette einzuhalten, deshalb kommentiere ich hier lieber nicht in der Art und Weise wie es für „Nuri“ angemessen wäre.
Es ist vorauseilender Gehorsam. Es steht in keinem Gesetz so geschrieben, dass Accounts bei solchen Sachverhalten gesperrt werden müssen. Die Bitwala GmbH geht ja klar über die gesetzlichen nötigen Regeln hinaus, und das ist für mich inakzeptabel.
Ich habe meinen Account soeben geschlossen.
Ich bin jetzt glücklicher Kunde bei der Konkurrenz. Selbst die Konkurrenz aus Stuttgart (BSDEX, auch Solaris) hat hier noch keine Probleme gemacht, das kann allerdings noch kommen, da fehlt mir die Langzeit-Erfahrung.
Bei Kraken gibt es jedenfalls auch über lange Sicht hier nie Probleme.