"Normie" hält eine einzige globale Währung für absoluten Schwachsinn

Hallo Community,

Womöglich habe ich hier ein top Diskussionsthema, auch für Roman.
Ein Normie, der schon älter ist (40) hält eine einzige Währung für „Bulls**t“ und sieht es als „Todesstoß“…

Was hält ihr davon? Funktioniert eine einzige Währung, oder wäre sie tatsächlich viel zu stark für die meisten Länder und der Supergau wäre da?
Am besten immer mit genauer Erklärung, danke!

Die Erde ist jetzt schon ein Wirtschaftsraum und wir haben keine globale Währung.
Ich denke nicht, dass Bitcoin pur sich als Globale Währung für physische Dinge und Dienstleistungen in unserer Physischen Welt durchsetzt.

Staatliche Währungen sind irgendwann Layer2 Lösungen.

Ich denke eher, dass sich Bitcoin im digitalen Wirtschaftsraum (Internet) als Referenzwährung durchsetzt. Und dann wird es Bitcoingedekte Internetwährungen geben, je nach dem wo, was und mit wem man handelt.

Und vielleicht in 2000 Jahren wird es vielleicht nur noch eine Währung sein.
Aber mit so einem Zeithorizont kann man nicht arbeiten.

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Diese Antwort kam noch dazu: „ selbst 3-4 währungen sind einfach zu wenig, aber immer noch besser als eine einzige globale währung… ja, nach oben hin gedeckelte währungen sind sinnvoll, aber je mehr es davon gibt, desto besser können kleinere ökonomische entwicklungen abgedeckt werden… zum beispiel eignen sich stablecoins oder cbdcs besser, als währungen, die im preis schwanken… man könnte auch die menge der stablecoins oder cbdcs nach oben hin begrenzen und dann zum beispiel drei solcher stablecoins im umlauf bringen… sie sollen in einem wirtschaftsraum dazu dienen, dass damit konsumgüter gehandelt werden usw… jede dieser drei währungen verhält sich relativ zum gebundenen volumen der anderen beiden währungen und gewinnt in relation zu den anderen beiden währungen an stärke oder schwäche, je nach angebot und nachfrage… wenn zum beispiel mehr in währung a als in währung b gehandelt wird, dann verknappt sich a und es benötigt mehr von währung b, um währung a zu kaufen… aber in dem wirtschaftsraum von währung a, kosten lebensmittel usw… immer gleich viel… wenn man da weiterdenkt merkt man gleich, dass drei währungen einfach zu wenig sind, um wirtschaftliche entwicklungen abzubilden, die eben nicht homogen verlaufen… die differenzen sind einfach zu groß, weil unterschiedliche länder nicht die gleichen voraussetzungen haben, auch was die ressourcen anbelangt usw… es benötigt viele währungen, die alle in relation zueinander stehen und einen bestimmten wirtschatsraum abbilden… wenn sich ein wirtschaftsraum entwickelt und an stärke gewinnt, steigt diese währung, die den raum repräsentiert in bezug auf anderen wirtschatrsräumen, wo die wirtschaft weniger stark wächst… menschen können dann in jedem wirtschaftsraum auch währungen anderer wirtschaftsräume halten, das wäre dann spekulation auf die stärke/schwäche von anderen wirtschaftsräumen… jeder mensch soll frei sein, die währung zu halten, die er möchte… wenn in einem wirtschaftsraum etwas konsumiert wird, wird zum marktpreis einfach in die jeweilige währung geswitched, die den wirtschatrsraum repräsentiert… es benötigt aber viele solcher währungen, denn nur so bekommt man auf globaler ebene stabilität… dann können währungen auch nach oben hin gedeckelt sein, aber 1€ muss immer 1€ bleiben und verändert seine stärke/schwäche nur in bezug auf andere währungen… mit kryptiwährungen lässt sich dieser gedanke gut umsetzen und es geht auch in die richtige richtung… mehr währungen sind besser als weniger, da dadurch mehr stabilität in ein system kommt, die preisschwankungen geringer sind, in bezug auf andere währungen, der jeweilige wirtschaftsraum damit besser abgebildet werden kann und wirtschaftswachstum damit auch möglich wird… außerdem verlaufen wirtschaftliche änderungen homogene, es hat nur vorteile… deshalb ja, in einem dynamischen system gibt es eine möglichkeit, dass währungen nach oben hin gedeckelt werden, aber es benötigt dann sehr viele solcher währungen, die sich alle in relation zueinander verhalten und auf die globalen änderungen auch entsprechend reagieren können, indem einige währungen an stärke gewinnen, andere währungen an schwäche, je nach entwicklung und somit eine dynamische änderung des systems auch entsprechend abgepuffert werden… das geht nicht mit einer einzigen globalen währung, auch nicht in einem einzigen homogenen wirtschatrsraum, da es immer referenzwährungen benötigt und die welt dynamisch ist… den winr gibt es auch nur, weil es hoch - und tiefdruckgebiete gibt, geldflüsse funktionieren ähnlich… mit einer einzigen globalen währung bleibt am ende alles stehen…“

Ich denke das ist der zentrale Punkt deines Gesprächspartners: Er glaubt nicht, dass das mit einer Währung möglich ist.

Generell erinnert mich das an die Diskussion zwischen Sozialismus und Kapitalismus. Die Einen glauben der eine Staat wird schon alles richten wenn man ihn groß genug macht und die Anderen glauben dass der Staat zu übermächtig wird. Ihr diskutiert auf der Ebene darüber: Wie sich unterschiedliche individuelle Staaten untereinander verhalten würden. Dabei halte ich die Analogien von den kleineren Strukturen, aus denen die Staaten bestehen sehr hilfreich.

Das Argument deines Gegenübers ist also, dass er sich nicht vorstellen kann, dass ein Geldsystem für alle Staaten funktionieren kann. Für Fiat hat er damit auch recht weil das Geldsystem immer als Machtmittel ausgenutzt werden kann weil ein Fiat-Geld lediglich ein soziales Konstrukt ist, das von der Politik des Landes erstellt wird. Ein Staat, der das Geldsystem anderen Staaten vorgibt erhält somit auch Macht über den anderen Staat, sowohl politisch aber auch eine Art Tribut für den Fall, dass mehr Geld exportiert wird als wieder zurück fließt. Genauso wie eine Inflation die eigenen Bürger trifft bedeutet Inflation auf der Ebene der Länder, dass Staaten beliebige wirtschaftliche Waren oder Dienstleistungen an den Geldherrausgeber (aktuell USA) übergeben haben und die Gegenleistung (Dollar) zwar zum Handelszeitpunkt gerecht war, aber über die Zeit verfällt. Wenn die anderen Staaten sich also nicht sofort von dem Geld wieder eine Ware oder Dienstleistung zurück kaufen, dann verfällt dieser Anspruch mit der Inflation. Und mit den Handelsbilanzen können wir erkennen, wie viel Waren und Dienstleistungen die USA mit diesem Modernem Tributsystem sich aneignet bzw. wie viel Gegenleistung die USA durch Inflation nicht mehr erbringen werden obwohl es allen anderen Ländern eigentlich zustehen würde. Der Tauschhandel ist durch Inflation nicht mehr Fair gestaltet weil die USA an Waren gewinnt aber die Gegenleistung beliebig aus dem Nichts schaffen kann, so viel sie wollen.

In diesem Sinne hat dein Gegenüber augenscheinlich recht. Er erkennt das aktuelle Problem von Fiat und dass nicht jeder auf der Welt davon profitieren kann. Wenn ein Land an Macht gewinnt dann muss ein anderes Land diese Macht abgeben. Der Vorteil von Unterschiedlichen Währungen ist, dass man diesen Machtverlust durch den Wechselkurs einfach sehen kann. Japan z.B. hat ja wieder ein Bitcoin-Handelskurs-Maximalwert erreicht wo andere Währungen dies nicht haben was zeigt, dass deren Währung massiv abwertet. Andere Beispiele wie die Türkei oder Argentinien reihen sich da genauso ein.

Aber nur weil es heutzutage so mehr schlecht als recht mit einem globalem Dollar als Währung funktioniert bedeutet es nicht, dass eine Globale Währung generell nicht funktionieren kann. Das Problem an dem Gedanken einer Globalen Währung aus Fiat-Sicht ist: Wer hat die Hoheit über das Geld? Wer darf die Geldpolitik machen und wer überwacht, dass keiner über das Geldsystem cheatet? Denn Fiat persee kann funktionierenwenn jeder die gegebenen Regeln einhällt. Aber es hapert an der Kontrolle: wer entscheidet was Falschgeld ist und was richtiges Geld ist? Wer überwacht die Kontrolleure und die Geldproduzenten? Dieses Problem wurde in Fiat zu den Zentralbanken geschoben, aber diese „Behörde“ kann gut arbeiten, muss aber nicht. Vorallem wenn sie sich ihre eigene Existenzgrundlage durch selbst erschaffenes Geld stellen ist Korruption oder ideologische Entscheidungen nicht zu verhindern. Ich meine versuch einmal die EZB zu verklagen. Selbst wenn es einen rechtlichen Weg gäbe könnte die EZB sich beliebig viel Geld ercheaten um Anwälte zu bezahlen oder Gegebenenfalls die Strafzahlungen einfach zu begleichen. Sie könnten also beliebig regeln brechen und bräuchten die Strafen nichteinmal fürchten. Welchen Anreitz haben sie die Regeln nicht zu brechen?

In Fiat muss es also eine Zentralbank geben um das Geldsystem zu überwachen aber diese Einrichtung wird früher oder später zwangsweise korrumpieren. Mit diesem Hintergrund ist es verständlich dass so eine Währung global nicht funktionieren kann. Und trotzdem übersieht dein Gegenüber einen wichtigen Punkt dabei.

Wenn wir uns mal verschiedene Länder wie Deutschland, Polen, Italien usw. anschauen, wo ist dann strukturell der Unterschied wenn wir eine Abstraktionsebene herunter gehen und uns stattdessen verschiedene Städte anschauen: Berlin, Hamburg, München, aber auch beliebige kleinere Dörfer dazwischen.

Jeder dieser Akteure hat eine eigene Wirtschaftsleistung und Berlin als Großstadt hat definitiv eine größere Wirtschaftsleistung als ein kleines Dorf in der nähe von Berlin. Berlin wird also politisch immer eine größere Macht darstellen als das kleine Dorf neben Berlin. Aber würdest du sagen, dass diese beiden Dörfer nicht im gleichen Währungsraum sein können? Das Berlin das Dorf über die Währung kaputt macht? In diesem Beispiel wird das Geldsystem ja automatisch als konstant hingenommen weil es ja vom Staat (Deutsche Mark) oder sogar von der EU (Euro) vorgegeben wird. Warum sollte es das kleinere Dorf also schwerer oder leichter haben nur weil wir ein einheitliches Geldsystem haben? Welchen Vorteil hätte das Dorf eine eigene Währung zu erstellen, die das große Berlin sehr schnell manipulieren könnte? Ehr im Gegenteil, das Dorf profitiert doch durch den Handel mit Berlin und da ist eine einheitliche Währung sogar förderlich.

Und warum können wir sehen, das ein kleines Dorf neben Berlin problemlos bestehen kann? Weil in einem hartem Geld jeder Handel auch gleichwertig ist. In einem hartem Geldstandart steht jedem Verkauf von Waren oder Dienstleistungen auch ein gleichwertiger Austuaschwert gegenüber. Das Dorf verkauft also z.B. Nahrung nach Berlin und bekommt dafür Geld. Dieses Geld kann das Dorf auch in Berlin wieder ausgeben um sich z.B. neue Strassen oder Häuser bauen zu lassen. Ein Problem für das Dorf gibt es erst, wenn sie mehr Nahrung liefern müssen als sie an Wert wieder zurück bekommen und das kann durch ein weiches Geld erfolgen aber auch durch andere Macht z.B. Steuern.

Welche Prinzipien gelten auf größerer Ebene zwischen verschiedenen Ländern, dass es hier auf einmal anders sein sollte?

Ich denke dass der Hauptgrund der Zweifler der ist, dass sich viele Menschen keinen Geldstandart ohne Zentralbank vorstellen können und die Zentralbanken (bzw. deren Politik) dafür verantwortlich sind dass das Geld als Machtmittel auf Staatsebene missbraucht werden kann. Ohne Zentralbank müsste auch jede Regierung wirtschaftlich sein oder pleite gehen. Mit Zentralbank kann man sich beliebig finanzieren und somit auch beliebige Ideologien durchsetzen, die mangels Überlebensfähigkeit eigentlich frühzeitig abgestellt werden müssten. Und das gilt für Kriege gegen andere Länder genauso wie Richtlinien oder Gesetze gegen das eigene Volk.

Außerdem gab es historisch keine Beispiele, wo es globale Geldstandarts gab, aber genug Beispiele, wo der Geldstandart verschiedene wirtschaftlich leistungsstarke Gebiete verarmt haben. Das muss aber nicht der Fall sein nur weil wir es z.B. im Euro aktuell beobachten können. Der Euro hat das Problem, dass sie politisch jedes Land gleichberechtigt halten wollen obwohl deren Wirtschaft das so nicht hergibt. Es ist also eine Art Sozialismus zwischen den Staaten im Eurosystem. In den USA kann jeder Bundesstaat pleite gehen und bekommt seine Kredite zu einem vom Markt festgelegten Preis. Damit bestimmt der Markt, wie viele Schulden ein Bundesland haben kann, denn wenn das Bundesland zu verschuldet ist steigt das Risiko dort sein Geld zu investieren und das Land muss somit höhere Zinsen zahlen um sich die Kredite leisten zu können. Höhere Zinsen bedeutet, das Geld wird teurer. Auf der anderen Seite sind die Kreditgeber, die sich entscheiden können, welchem Bundesland sie ihr Geld geben um die Staatsanleihen zu bekommen. Wenn ein Bundesland also zu schlechte Politik macht, dann bekommt es kein Geld mehr von den Investoren und das zwingt das Bundesland zu einer gewissen ökonomischen Realität.

In der EU ist das aber so nicht der Fall, jedes EU-Land bekommt von der EZB vorgeschrieben die gleichen Zinsen. Das bedeutet einerseits für die Investoren, dass sie weniger Vergleichbarkeit zwischen den Ländern haben, es also eine Art planwirtschaftliche Gleichschaltung gibt wo sie investieren könnten. Auf der anderen Seite bekommen die Länder die Kredite auch gleichmäßiger, egal wie gut ihre Politik ist. Durch diese Sozialpolitik zwischen den Ländern, bzw. auch die Gesamthaftung von allen Ländern falls ein Land in der EU mal wirklich pleite geht führt tendenziell dazu, dass die Länder wenig Anreitz haben sich selber um eine funktionierende sinnvolle Wirtschaft zu bemühen weil es ja viel einfacher ist alles auf Kredit zu erledigen für den die gesamte EU haftet. Der Euro ist also ein Paradebeispiel wie ein Geldsystem nicht gut funktioniert für verschiedene Wirtschaftszonen weil sozialistisch der Wert von den guten Wirtschaftszonen zu den ineffizienten Wirtschaftszonen umverteilt wird.

Das diese Gesamthaftung bei Bitcoin nicht wirklich möglich ist weil keiner so viel Geld drucken könnte wie nötig wäre um ein komplettes überschuldetes Land zu finanzieren oder für dieses Land zu haften, das sehen nur wenig Menschen. Auch eine Zentralbank wird nicht benötigt, sodass ich zu dem Schluss komme, dass ein globales Geldsystem mit Bitcoin durchaus funktionieren könnte, mit Fiat aber definitiv nicht.

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Mein erster Gedanke war auch, dass dein „Normie“ durchaus Recht hat, wenn er sich dabei auf eine frei inflationierbare Fiatwährung stützt.
Dieses ökonomische Wissen kann man aber nicht 1:1 auf Bitcoin als weltweit geltendes Geld übertragen.
Gold war früher schließlich auch ein weitestgehend global gültiges Geld.

Ich glaube auch, dass diese Diskussion einfach an der Wurzel gepackt werden muss und ein Konsens darüber herrschen sollte: Deflation oder Inflation, was ist besser für die Weltwirtschaft. Darauf aufbauend kann man die Debatte erneut über Währungen / Geld führen. Aber so lange über das Fundament keine Einigung gefunden werden kann, werden man auch nachgelagerte Diskussionen nicht zielführend beenden können :wink:

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Als Wertspeicher scheint es doch bereits jetzt weltweit zu funktionieren. Wieso sollte es da beim Übergang zu einer Währung Probleme geben?

Bitcoin wird in El Salvador und in Afrika von Menschen als Geld benutzt und in den USA und Europa als Wertanalage. Also in völlig verschiedenen Wirtschaftsräumen.

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Danke für deine sehr lange und ausführliche Antwort @DasPie :hugs:

Ich habe sie ihm gesendet, er hat Folgendes geantwortet:

Fragen:

  • Wer deckelt den Währungsraum uns bestimmt über die richtige Größe?
    Dazu kommt dass das ein sekündliches Moving Target ist
  • Wer hat Interesse an kleinen Währungen, wenn das Nutzungsgebiet wo sie Akzeptanz findet klein ist
  • Was ist mit den Reibungsverlusten und Aufwand der Währungskonversion
  • Warum sollte eine Drittpartei an Wechselkursrisiken überhaupt besser sein, wenn diese von den Akteuren zusätzlich bezahlt werden muss

Und noch ein Gedankenspiel:
Wir nehmen das Statement der „Ein einziges Geld für die Welt ist schlecht“
(sidenote: kann gar nicht sein, denn das reimt sich und was sich reimt ist gut :smile:)
und verwenden die Hypothese „Je kleiner ein Währungsraum desto besser und flexibler“

Was ist der kleinste Währungsraum:

  • die Welt (fällt raus, weil wir das zu widerlegen versuchen)
  • ein Kontinent
  • ein Land
  • eine Region
  • eine Stadt
  • ein Stadtteil
  • eine Straße
  • eine Straßenseite (du willst mit deinen Nachbarn auf der anderen Straßenseite ein Gemüse gegen Geld handeln, ihr habt verschiedene Währungen, braucht’s nun auf der Mitte der Straße eine Wechselstube?)
  • ein Haus
  • ein Haushalt
  • eine Person (maximal flexibler Wirtschaftsraum, du definierst deine eigene Währung und versucht den Markus0305 Coin deinem Handelspartner als vertrauenswürdig und werthaltig zu verkaufen. Der Coin ist wertlos, weil selbst wenn dein Gegenüber den MakusCoin akzeptiert er im Supermarkt dafür nichts bekommt. Denn die Kassiererin kennt den MakrusCoin nicht und kennt auch niemandem der ihn als werthalitges Wechselgeld akzeptieren würde. Was hingegen wertvoll ist auf dieser kleinen Ebene ist persönliches Vertrauen, das du in der Vergangenheit in einer direkten Beziehung aufgebaut hast.

Vertrauen in eine Währung auf der nationalen Ebene hängt von der Historie der (relativen!) Geldwertstabilität ab, damit auch von der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit des Währungsraums im ganzen und wie durchsetzbar der Erhalt dieses Währungsraums ist (staatliche Macht nach innen wie außen). Und Anwendung von Macht schließt aus, dass alle Akteure allem Handeln freiwillig zustimmen würden. Unfreiwilliges Handeln ist aber nicht nur minder effizient zu freiwilligem Austausch, zudem führt es zu gesellschaftlichen Spannungen. Ein Währungsraum kann also nur auf Kosten anderer versuchen die internen Effizienzverluste überzukompensieren (Kriege, Ausweitung des Währungsraums durch Aufnahme weiterer Staaten). Die Ausweitung kaschiert also den Verlust der Wettbewerbsfähigkeit

Ein Weltgeld hingegen lässt diese Maskerade nicht zu. Es zeigt immer die wahre Wertschöpfung in globalen Vergleich und führt dazu dass Effizienzvorteile weltweit genutzt werden können. Im Falle von Bitcoin kommt hinzu, dass keiner die Regeln zu den eigenen Gunsten verbiegen kann. Es gibt vielmehr neutral durchgesetzte gleiche Bedinungen.

Kurzum das vertrauenswürdigste Geld (im Falle von Staaten Währung) setzt sich durch, genauso wie ein globales Geld das denkbar universellste Tauschgut ist und damit den größten Nutzen im Handel hat (klare Recheneinheit, keine Drittpartei, kein Wechselkursrisiko).

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Hier noch aus einem anderen Thread ein schönes Beispiel als Analogie für den Vorteil homogener Zahlungsmittel:

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Naja, was definiert er als Homogenität der Wirtschaft?

Jeden Gruppe von Akteuren kann man wieder als einzelnen Handelnden Akteur ansehen. Es macht also keinen Unterschiebe ob man davon spricht dass eine Firma irgendetwas tut oder ob die Mitarbeiter dieser Firma das tun weil das Resultat das selbe ist.

So wie ich ihn verstehe ist Homogenität der Wirtschaft also eine politische Gleichschaltung, also dass Gesetzt sowohl in Berlin als auch in dem kleinen Dorf immer gleich sind. Aber spielt das wirklich eine Rolle? In meinem Beispiel hab ich ja explizit geschriebenen, dass diese beiden Entitäten Handel betreiben und somit einen Gleichwertigen Austausch vollziehen. Das bedeutet das beide Dörfer zwar Macht in Form von Gütern, Dienstleistungen und Geld austauschen, aber dieser Handel immer gleichwertig ist. Für jede abgegebene Nahrung kann das Dorf sich andere gleichwertige Güter kaufen wie z.B. einen Fernseher.

Warum sollte das nicht auch zwischen komplett unterschiedlichen Ländern klappen können? Land A verkauft Nahrung zu Land B und erhält damit Geld, also eine Verbindlichkeit selber wieder Waren aus Land A kaufen zu können. Warum ist es sinnvoller, wenn diese Verbindlichkeit zwei verschiedene Gelder sind, die man erst ineinander umrechnen muss? Der Handel ist doch effektiver, wenn man nicht das Geld umrechnen muss oder sogar mit Verlust umtauschen muss. Und das Umtauschen von Geld muss durch eine Autorität passieren die sich auch finanzieren muss was bedeutet dass das Umtauschen immer ein Verlust sein muss. Zwei verschiedene Währungen zu benutzen senkt also die Effektivität des Handels und die Handelspreise sowohl in Land A als auch in Land B werden durch den Umtausch des Geldes definitiv teurer.

Außerdem sollte er sich mal überlegen, was passieren würde, wenn das Land A und Land B wirklich mit hartem Geld den fairen Handel treiben. Wenn Land A mehr kauft als es verkauft, dann bedeutet es, dass seine Goldreserven bzw. seine Bitcoin-Bestände im Land sinken werden während diese in Land B steigen werden. In Land A wird das Gold also knapp was bedeutet dass es in Land A wertvoller wird während in Land B das Gold sich lagert und somit abwertet. Damit bildet sich automatisch ein Preisgefälle zwischen den Ländern aus was ihre Wirtschaftsleistung widerspiegelt.

In Land a wird ein Brötchen dann z.B. 5 Satoshis kosten während in Land B das gleiche Brötchen vielleicht 5000 Satoshis kosten wird weil in Land B vielleicht jeder auch ungefähr tausend mal so viele Bitcoins hat wie jemand in Land A.

Aber das bedeutet auch, dass Investitionen in Land A auch deutlich billiger sind sodass es einen Anreitz gibt dort wieder zu investieren. Es gibt also zusätzliche Geldströme zu Land A als nur der Handel, z.B. durch Einwanderung von B nach A. Das ist attraktiv, weil jemand mit relativ wenig Geld in Land B relativ reich in Land A ist.

Wo sieht er hier die Probleme? Warum sollte so ein hartes Geldsystem nicht funktionieren, sowohl auf Ebene der Städte als auch auf der Ebene von Ländern?`Solange die Länder fair miteinander Handeln, solange gibt es keine Probleme. Die Probleme tauchen erst auf, wenn irgend ein Land anfängt in so einem System zu betrügen, z.B. indem es eine eigene Währung heraus gibt und diese dann dem anderem Land als Bezahlung anbietet ohne es im gleichem Maße wieder zurück zu nehmen. Aber auch andere politische Entscheidungen wie z.B. ein Tribut zwischen den Städten können dieses Machtgleichgewicht stören. Ich weiß nicht, ob er solche Störungen als die Homogenität der Wirtschaft bezeichnet.

Sein Beispiel in Italien ist ja genau so eine sozialistische Machtstörung: Der Norden muss den Süden erhalten. Es fließt also permanent Macht oder Geld aus dem Norden Italiens in den Süden. Aber warum muss das so sein? Warum kann der Süden sich nicht selbst um sich kümmern? Warum muss man den Menschen aus dem Norden zwangsweise etwas weg nehmen um es im Süden zu verteilen? Der Süden hat doch so weniger Anreitz selber produktiv zu sein wenn sie sowiso Geld aus dem Norden bekommen. Hier liegt also definitiv eine Verletzung des gleichwertigen Handels vor, aber das kann in jedem Geldsystem passieren weil es politisch motiviert ist.

Aber in einem hartem Geld würde die Umverteilung der Bevölkerung mehr auffallen als in einem weichem Geld. Weil das weiche Geld kann beliebig ersetzt werden, aber das Fehlen von hartem Geld fällt irgendwann auf.

Ich sehe in seinen Begründungen leider kein Argument, dass gegen die Hypothese eines harten globalem Geldes spricht. Aber da es aktuell nur globale Weichwährungen gibt ist diese Vorstellung auch relativ schwer. Trotzdem denke ich, dass das härteste Geld sich durchsetzen wird weil immer mehr Leute den Vorteil von hartem Geld erkennen, sowohl auf der Ebene der Bürger als auch auf der Ebene der Städte oder der Länder. Hartes Geld zwingt die Firmen/Städte/Länder zu einer ökonomischen Realität wobei weiches Geld Ideologien fördert und finanziert.

Klar auch im harten Geld kann es Ideologien geben, auf jeder der Ebenen, aber solange diese Ideologien sich nicht finanzieren lassen außer durch das Drucken von Geld sind diese Ideologien nicht lebensfähig. Und alles was langfristig lebensfähig ist, das ist keine Ideologie sondern harte Realität, ob man das gut oder schlecht findet.

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