Nach dem Hören der Podcast-Folge bzw. dem Lesen des Artikels sollte der Titel dieses Threads geklärt und mit dem angeblichen „Wertversprechen“ von NFTs ein für allemal aufgeräumt sein.
Bei NFTs besteht weniger ein Oracle Problem als ihr vielleicht denkt. Es geht um Emotionen, da ist das Oracle Problem egal. Einige NFTs werden weiterhin Millionen kosten, aber fast alle werden auf 0 gehen.
Wenn du dieses Zertifikat besitzt kannst du nicht die Echtheit und Herkunft nachweisen, wenn du die Datenbank des Zertifikats selber oder ein zentralizistischer Dienstleister betreibt und/oder wenn die Datenbank auf der die Signatur des Verkäufers gespeichert ist nicht mehr vorhanden ist. Es geht bei Dlt auch um die Vermeidung von solchen Single point of failures durch das Schaffen einer dezentral und datenerhaltenden Datenbank von Signaturen. Ob sich am Ende die Kosten für die Nutzung der Blockchain und deren Vorteile lohnen, hängt mit Sicherheit von der weiteren Protokollentwicklung, als auch stark von dem Anwendungsbereich ab.
Am Ende ist es alles eine Frage der Wirtschaftlichkeit. Vertrauen kostet Geld und schafft in manchen Bereichen sogar Unüberwindbarkeiten (z. B. geopolitische). Baut man die Abhängigkeit des Vertrauens ab, wenn auch nur zum teil, und kann dadurch Prozesse automatisierten, optimieren oder sogar in ganz neue Anwendungsbereiche eindringen, ist man gegebenenfalls profitabler.
Dass in einer Phase, in der die Protokollinfrakstruktur noch nicht skalierbar geschäftsreif ist und die Anwendungsentwickler und Firmen eigentlich einen Schritt voraus eilen, viel ausprobiert und erprobt werden muss, ist doch klar. Dazu gehört auch dass viele Ideen scheitern. Nur so kann heraus gefunden werden was funktioniert, sich rentiert und was ‚nicht Vertrauen zu müssen‘ überhaupt jemandem wert ist.
Jetzt mal angenommen das ich ein Grundstück erwerbe und somit auch ein Zertifikat in Form eines NFTs/hash von der „Verwaltungseinheit“ erhalte, auf einer „dezentralen“ Blockchain. Dieser NFT müsste absolut sein und könnte nicht geändert werden, auch nicht von der „Verwaltungseinheit“, sonst hätte die Blockchain keinen Sinn und man könnte Zertifikat gleich zentral speichern. So und jetzt verliere ich den Zugang zu dieser Wallet und somit auch zu dem NFT/Zertifikat, also dürfte ich das Grundstück jetzt nicht mehr verkaufen oder gar besitzen?
Hmm da wären vermutlich Konstruktionen denkbar, wenn man trotzdem einen Emittenten wie das Grundbuchamt voraussetzt. Dieses gibt zunächst einmal entsprechende NFTs heraus, damit diese frei gehandelt werden können. Im Gegensatz zu bisher werden nicht die Besitzverhältnisse durch das Grundbuchamt bestätigt, sondern nur die Gültigkeit des jeweiligen Zertifikates selbst. Die Effizienzsteigerung bestünde also im Wegfall der Grundbucheintragung bei Änderung durch Eigentumsübergang etc. Gegebenenfalls könnte auch die notarielle Beglaubigung in der bisherigen Form wegfallen, bzw in einem smart contract inkludiert werden.
Geht jetzt das Zertifikat verloren, müsste hierzu gegenüber der herausgebenden Stelle der Nachweis darüber geführt werden, damit ein neues Zertifikat herausgegeben und das bisherige anulliert werden könnte. Das wäre dann wie bei jeder verlorenen Urkunde an entsprechende Bedingungen geknüpft, um Missbrauch auszuschließen.
Natürlich ist das nur im Hinblick auf den Handel dezentral, wobei eine solche Blockchain vermutlich sowieso national wäre, aber ich glaube nicht, dass sich das sonst sinnvoll umsetzen ließe. Zumal das Grundstück selbst ja auch untergehen könnte.
Das beschreibt doch aber schon, dass man bei rechtlichen Konflikten, wie das genannte Beispiel eines Grundstücks, auf NFT‘s verzichten kann aber eben nicht auf zentrale Entitäten.
Der nachhaltigere Ansatz wäre die Frage wie man diese veralteten Strukturen modernisieren und in die digitale Welt besser integrieren kann. Dafür benötigt man ganz sicher keine NFT‘s.
Du kannst halt ein physisches Objekt nicht ins Digitale auflösen sondern nur das eine Verknüpfung miteinander herstellen. Ein NFT ist in diesem Sinne eine digitale Urkunde und die Modernisierung besteht darin, dass die Beurkundung selbst keineswegs an eine physische Form gebunden ist, so wie eine nur mündliche Abrede, wenn die Schriftform nicht verlangt ist.
Andere garantiert fälschungssichere digitale Formen der Urkunde müssen halt den Ansprüchen des Beurkundungsgesetzes genügen, genauer:
§ 39a Einfache elektronische Zeugnisse
(1) Beglaubigungen und sonstige Zeugnisse im Sinne des § 39 können elektronisch errichtet werden. Das hierzu erstellte Dokument muss mit einer qualifizierten elektronischen Signatur versehen werden. Diese soll auf einem Zertifikat beruhen, das auf Dauer prüfbar ist. Der Notar muss die qualifizierte elektronische Signatur selbst erzeugen. § 33 Absatz 3 der Bundesnotarordnung gilt entsprechend.
(2) Mit dem Zeugnis muss eine Bestätigung der Notareigenschaft durch die zuständige Stelle verbunden werden. Das Zeugnis soll Ort und Tag der Ausstellung angeben.
(3) Bei der Beglaubigung eines elektronischen Dokuments, das mit einer qualifizierten elektronischen Signatur versehen ist, soll das Ergebnis der Signaturprüfung dokumentiert werden.
Dass das mit NFT’s umsetzbar wäre, bezweifel ich ja gar nicht. Aber weiche Vorteile hätten in diesem Fall NFT‘s gegenüber einer zentralen Datenbank, wenn bei Problemen am Ende doch wieder eine zentrale Stelle das letzte Wort hat? Die Nachteile wurden ja bereits oben von Anderen genannt.
Es gibt z.B. ein startup, welches sogenanntes co-owning über nfts realisieren will. Die Idee ist ähnlich wie beim time-sharing von Ferienhäusern, nur dass man hier auch einen Anteil an der Immobilie besitzt.
Sie gründen für jede Ferienvilla in Spanien ein Unternehmen das im Grundbuch diese Immobilie besitzt. Dann gründen Sie für jede Immobilie bzw. Das Spanische Unternehmen ein Unternehmen in Estland, welchem das spanische Unternehmen gehört. In Estland ist bereits die Tokenisierung von Unternehmen rechtlich geregelt.
Die Interessenten/Kunden kaufen einen Anteil des estländischen Unternehmens und besitzen damit einen Anteil an dem spanischen Unternehmen und damit auch an der Immobilie und zugleich das Anrecht auf die Nutzung der Ferienvilla gemäß ihres Anteils,wie beim timesharing.
Auf einem dezentralen Marktplatz kann man seine Anteile verkaufen oder gegen andere Anteile einer anderen Immobilie tauschen und da dass spanische Unternehmen die Immobilie behält und nicht seinen Besitzer wechselt, weil es ja immernoch dem gleichen estländischen Unternehmen gehört, spart man sich die hohe Grunderwerbssteuer.
Es werden nicht alle zentralen Parteien beseitigt, aber man kann den Immobilien Handel deutlich günstiger gestalten.
Ha! Wenn du @renna lieb genug bittest, kann er hier auch etwas unter deinem Namen posten. Und du hast als Deutscher doch die einmalige Gelegenheit, dir einen IT-Job bei 1&1 zu besorgen und deinen Zugang dafür zu nutzen, Nakamotos GMX-Account zu vereinnahmen. Du wärst nicht der Erste, aber es wär vielleicht eine ganz lustige Übung. Oder du machst Ernst und lässt deine Zukunftscomputer los auf einen Account aus der Internet-Antike, als die Antwort auf „2FA“ noch „2fach was?“ war.
… oder natürlich Nakamoto ist grad aus dem Koma aufgewacht, hat mit Erschrecken festgestellt, dass er seine keys vergessen hat, und hat dann aber als göttliche Belohnung für seine Verdienste an der Menschheit die spontane Eingebung bekommen, dass die Buchstabenkombination N F T etwas wert sein könnte. Alles möglich.
Hallo zusammen , ich habe mich auch damit beschäftigt, da mich mein Sohn auf diese überteuerten Affen nfts aufmerksam gemacht hat .
Nach langen Recherchen , sind es allerdings nicht nur Affenbilder oder nette 3d Kunstwerke , sondern in einigen Fällen (der Trend steigt ) wird passives Einkommen durch das halten dieser nfts generiert . Man beteiligt sich damit zum Teil an Start ups für zukünftige Spiele und Land im metaverse ! Spontan habe ich dazu zum Beispiel The Cyberlegends collection gefunden :
Es gibt aber auch Affen nfts die Bananen produzieren , die dann verkauft werden … also alles ganz wild aber es ist viel Potential dahinter …
Ich bin gespannt wie es damit weiter geht , bin aber überzeugt davon , dass gerade ein riesiger Markt im Bezug auf NFTs und deren Nutzen im Metaverse entsteht . Die NFTS sind dann , dort Spielbar und haben spezielle Fähigkeiten . Durch ingame Käufe wird dann ua. passives Einkommen generiert …
Der Steam Marketplace kommt beispielsweise ehrlich gesagt auch ganz gut ohne Blockchain aus.
Wieso möchten alle alles auf der Blockchain?
Bei zentralen Anbietern ist Dezentralität doch überhaupt nicht von Nöten.
Ich verstehe ja den Anfangshype und die Neugierde, die mit Neuem einhergeht… Aber auch immer weiter hinterfragen bitte.
Ja, aber die Bananen haben nur Wert, wenn sie gekauft werden. Wenn ich ein Projekt initiiere, kann ich meine Währung auch beliebig vervielfältigen. Hier entsteht noch kein Wert.
Ich habe die Dot com Bubble nicht aktiv miterlebt. Aber wenn ich höre, dass damals das Telefonbuch online gegangen ist und dadurch höher bewertet war als Deutsche Autohersteller, dann frage ich mich heute immer, wie dumm die Leute gewesen sind und was in deren Köpfen falsch verdrahtet wurde
Das ist doch das selbe wie heute der NFT Hype. „Dann gehören dir die Ingame Gegenstände “ Super, das bringt einem auch nichts, wenn das Spiel schlecht ist und von niemandem weiterentwickelt oder gespielt wird.
„Dann ist man nicht vom Hersteller abhängig, der jederzeit die Server abstellen kann und man seine Gegenstände verliert “ Super, dafür kostet mich das Schwert dann mehr als das Spiel ansonsten komplett gekostet hätte…