Neues Buch von Prof. Rieck: "Der Bitcoin-Gelduntergang"

Genau mein Gedanke

Mehr zum DigNi-Geld Konzept (Digni abgeleitet von lat. dignitas = die Würde) findet ihr hier verlinkt in dem früheren Thread bzw. auch im dort genannten Interview Marc Friedrich mit Prof. Dr. Christian Rieck.

Vieles von Riecks Konzept und was ihn zu Digni-Geld brachte klingt wie die Beweggründe von und für Bitcoin, ohne das er das so direkt anerkennen will.

Ich meine mich zu erinnern, dass er das Problem der Zentralisierung der Geldpolitik nicht löst, sondern es hatte für mich etwas von BGE und einer muss einen sozial wünschenswerten Konsens vorgeben. Aber schaut und interpretiert selbst:

Ich verfolge die Argumentation von Prof. Rieck bzgl. Bitcoin schon länger, und ich habe immer den Eindruck, er möchte sich unbedingt zu Bitcoin äußern, fürchtet aber etwaige persönliche Konsequenzen, wenn sein Urteil zu positiv ausfällt. Er sucht fast verweifelt nach irgendwelchen Schwächen in der BTC-Technolgie, obwohl sich weltweit längst eine Milliarden-Industrie etabliert hat und die Marktkapitalisierung über einer Billion $ liegt. Das Wachstum des Netzwerks ist nur noch mit massiven länderübergreifenden Beschränkungen der Freiheitsrechte aufzuhalten. Wenn das passieren sollte, müssen die Volkswirte aber wieder Marxismus-Leninismus lehren und dürfen auch nicht mehr über Digni-Geld oder ähnliches in der Öffentlichkeit philosophieren.

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Das Buch ist sehr gut um mal aus der Maxi Blase heraus zu kommen.

Das beste ist auf Seite 11:
„Deshalb erkennt man diejenigen , die den Bitcoin nicht verstehen, genau daran dass sie widersprechen. Bereits präzise oder gar kritische Fragen sind als Widerspruch zu werten und deshalb grundsätzlich inkompetent. Sie müssen folglich auch nicht genau verstanden oder gar fundiert beantwortet werden, …“

:smiley:

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Diese Bewertung fasst ziemlich gut zusammen, warum man nicht immer sofort ein Buch schreiben muss, wenn man eine kleine Erkenntnis hat…

+1

Aber es gibt halt viele die auf pseudointellektuelle Buchbubbles übersteigerten Wert legen.

Stimmt, da schlägt auch „sunken cost fallacy“ zu, die bei Glückspiel so ausgenutzt wird.

Der Effekt, dass wir jemand als besser bewerten, wenn wir etwas gutes für den Menschen tun.
Oder im Original, dass man mehr Geld nachschießt, wenn man sich nicht eingestehen will, dass schon das erste Zocken mit dem Geld ein Fehler war.

Aber da Spendenbasis zwar nicht so gut mit der Gehirnchemie ausbeutbar ist, aber logisch das beste Konstrukt ist, um gute Produkte zu schaffen, find ich das an Kanälen wie Blocktrainer super, hier sind alle Informationen frei verfügbar und keine Paywalls!

Ja, es ist wichtig sich vollumfänglich mit etwas zu beschäftigen bevor man ein Buch schreibt, wie bei Sunny z.B.

Er ist wirklich tief in der Materie und schreibt erst dann ein Buch für Anfänger, welches aber auch wirklich die wichtigen Punkte beinhaltet.

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Hallo. Ja ich war da.
Der Vortrag von Prof. Rieck war sehr gut.
Das Kamingespräch zwischen Rieck und Marc vom Bitcoin Hotel war enttäuschend.
Als Gastgeber sollte man sich auf so einen hohen Gast und dessen Ansichten einlassen und nicht mit seinen 0815 Maxisprüchen argumentieren.
Es war vollkommen am eigentlichen Thema von Prof. Rieck vorbei.

Er insziniert sich gern hoch, aber sehr oft waren seine sehr aufwändig inszenierten Gametheories dann doch für die Katz. Bei Russland und Energie hab ich jetzt nicht die höchsten aller Werke gesehen.

#Slayyourheros!

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Ich hör mir den Rieck ganz gerne an, er ist unterhaltsam und rhetorisch gut - zumindest in seinen Solovideos. In seinen Interviews baut er ziemlich ab… imho.

Und da liegt die Katze im Korn begraben. Seine Spieltheorie ist eben genau das - Theorie. Und dann kommt halt die Praxis dazu. Seine großen Themen der letzten Jahre waren irgendwie alle daneben - ob Krieg, Wahlen oder politische Entscheidungen.

So bleibt es eben Entertainment ohne viel Relevanz.

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In Sachen Rhetorik würde ich ihm seine Fähigkeiten auch wirklich nicht absprechen. :+1:

Ich habe mir den Vortrag von Prof. Rieck jetzt zum zweiten Mal angehört. Und ich finde es wirklich gut, was er sagt, weil er sehr schlüssig argumentiert.

Aber es ändert trotzdem nicht meine Meinung, dass Bitcoin das beste Wertaufbewahrungs-Mittel ist und es wohl noch für eine lange Zeit bleiben wird. Der Bitcoin ist eine Wette auf die Zukunft. Gegen dieses Argument kann nichts eingewendet werden. Bitcoin hat nur dann eine Zukunft, wenn immer mehr Menschen sich freiwillig dafür entscheiden, seine monetären Eigenschaften wertzuschätzen. Doch Bitcoin braucht den Wettbewerb mit anderen Währungen nicht zu fürchten. Da stimme ich voll mit Roman überein: Etwas besseres kann nicht so einfach aus der Taufe gehoben werden. Bitcoin ist deswegen so weit gekommen, weil er lange Zeit unter dem Radar geflogen ist. Wenn heute ein ähnliches Projekt gestartet würde, würde es mit Sicherheit angegriffen werden.

Das ist natürlich keine Garantie dafür, dass es irgendwann nicht doch einmal etwas Besseres geben kann. Niemand kennt die Zukunft mit all ihren technologischen Möglichkeiten. Aber dann habe ich immer noch die Möglichkeit, mich freiwillig für eine andere Währung zu entscheiden. Und nichts anderes will die Österreichische Schule: Einen freien Wettbewerb der Währungen. Und in dem hat nach meiner Meinung in puncto Wertaufbewahrung Bitcoin noch für lange Zeit die Nase vorn.

Interessant fand ich bei Prof. Rieck noch das Modell der Koexistenz von Fiat-Währungen und Bitcoin. Ich persönlich zahle meine Tasse Kaffee nach wie vor lieber mit Euro auch wenn Bitcoin-Zahlung angeboten wird. Ich finde es einfach praktischer. Aber für meine Altersvorsorge spare ich nicht Euros auf dem Tagesgeldkonto.

Ich stimme mit Prof. Rieck voll überein, dass Fiat-Währungen an sich nichts schlechtes sind und sie viele praktische Vorteile mit sich bringen. Man sollte nur die Aufsicht über diese Währungen an ehrenwerte Personen und nicht an Zentral-Banker übertragen :rofl: :rofl: :rofl:

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Naja, bis die € mal leer sind gerade, aber die LN Wallet gut bestückt. Da lass ich mich dann nich lumpen und kaufe aus Prinzip.

Ach, ich bin ja wahrscheinlich einer der Wenigen, die aus Prinzip keine Karte haben. :grin:

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Respekt. Ich Heuchler nutze viel zu oft die EC-Karte.

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Ich bin noch schlimmer, ich habe sogar eine Zeitlang Visa-Karten genutzt um Cashback in Form von Shitcoins zu bekommen :see_no_evil:

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Nico Jilch‘s Reaction auf den Vortrag im Bitcoin Hotel bzw. zu Rieck‘s Bitcoin-Buch.

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Danke für dein Feedback.
Das Kamingespräch ist bislang nicht erschienen, soweit ich weiß - daher kann ich dazu keine Aussage treffen.

Zum Vortrag und dem Q&A möchte ich dennoch einige Anmerkungen geben, da ich dein „Sehr gut“ nach dem schauen nicht so ganz nachvollziehen kann (PS: der Rest des Posts bezieht sich nicht als Antwort auf dich, sondern ist allgemein meine Einschätzung des Vortrags):

Zum Ansatz:

  • er hat Pro-Bitcoin Argumente auf Twitter gesammelt (mit welchen er angegriffen wurde), welche er kritisch begutachtet und darauf basierend ein Buch geschrieben hat
    → aus meiner Sicht eine fragwürdige Quelle, denn auf Twitter wird auch viel Unsinn rausgehauen
    → er sagt auch, dass es ihm nicht um die Bitcoin Technik geht, da hier das Publikum ihm deutlich voraus sein dürfte

Positiv:

  • Prof. Rieck stellt Gemeinsamkeiten mit den Ansichten der Bitcoiner vorne an:

  • freiheitliches Geld ist gut

  • objektive Wertlehre ist falsch (Arbeitswertlehre)

  • auch MMT kritisiert er deutlich
    → das zeigt Respekt und versucht erst einmal eine gemeinsame Basis zu schaffen.

  • er geht darauf ein wie aus vielen subjektiven Bewertungen ein „objektiver“ Marktpreis zustande kommt und stellt die Sicht der klassischen Finanzbewertung dar

Fragwürdig:

  • Definition von „Investitionen“ als Aufsparen und später mehr haben, da dies eigentlich die Definition von kontinuierlichem Sparen ist. Aus meiner Sicht sind Investitionen die Bereitstellung von Geld/Ressourcen für die Erstellung von Gütern und Dienstleistungen, welche später mehr Ertrag bringen sollen. Damit stehen sie im Augenblick der Ausgabe nicht dem „Konsum“ zur Verfügung. Sie beinhalten aber auch das Risiko eines Verlusts, was beim Sparen nicht passieren kann/sollte.

  • die Slides mit „Handarbeit“ bieten keinen Mehrwert, da sie quasi nicht lesbar sind. Wenn er sowas live erstellt, wäre das noch nachvollziehbar aber auf einem vorbereiteten Slide hat so ein Krickelkrakel nichts zu suchen - die 10 Min. Aufwand wären wohl drin gewesen, um hier verständliche Grafiken zu liefern

  • Differenzcashflow definiert als die Differenz zwischen 2 Zuständen (als Bsp. Briefkommunikation auf E-Mailkommunikation umgestellt), welche final eine Kostenersparnis bringt.
    Mir persönlich ist dieser Begriff noch nicht über den Weg gelaufen. Es scheint mir eher eine Umformulierung von Opportunitätskosten zu sein, welche in sein Gedankengebäude des „Cashflow“ eingearbeitet wird. Ich lasse mich aber gern korrigieren, sollte ich hier falsch liegen.

    Wette auf die Zukunft:
    Bitcoin ist eine Wette auf die Zukunft, weil bisher nicht wirklich jemand auf die Bitcoin-Infrastruktur setzt. Ein Beispiel wäre, dass sonst nicht 100 Leute sondern tausende zu seinem Vortrag gekommen wären…
    → Da niemand die Zukunft kennt, ist alles eine Wette. Allerdings würde ich mir hier von einem Spieltheoretiker eine Analyse wünschen, die Wahrscheinlichkeiten herausgearbeitet hat.
    → Erfolgreichster ETF-Start aller Zeiten an der Wall Street (was auch dafür spricht, dass es ein Asset sein kann)
    → Wertsteigerung von sechs Zehnerpotenzen über weniger als 15 Jahre
    → in 2024 hat Bitcoin vom täglichen Transaktionsvolumen Visa und Mastercard bereits überholt (on-chain!)
    → in Bezug auf Events (aus meiner Sicht wenig relevant): diverse BTC Events haben bereits tausende bis zehntausende von Besuchern

Negativ:

  • da er in der Bitcoin-Technik nicht so sattelfest ist, ist es aus meiner Sicht schon gewagt ein Bitcoin-Buch zu schreiben, welches die Behauptungen von Auswirkungen dieser Technik be- oder widerlegt.

  • reine Betrachtungsweise von Bitcoin als „Asset“
    → Ist aus meiner Sicht einfach zu einseitig und führt zu falschen Schlussfolgerungen, zumal es nicht einmal dem Ursprungsgedanken von Bitcoin entspricht, ein Asset zu sein
    → hier liegt sein Fokus wieder auf Cashflow generieren, was erst durch auf Bitcoin aufbauende Finanzprodukte ermöglicht wird, aber nicht bei Bitcoin selbst passiert

  • Bewertung von Investitionen als rein rationale Entscheidungen - dies widerspricht dem realen Leben genauso und ist in der Form argumentativ nicht haltbar (entspricht eher einer Idealvorstellung)

  • seine Metaphern finde ich größtenteils eher weniger geeignet, was vor allem daran liegen könnte, dass sie Bitcoin eine bestimmte Bewertung geben sollen, die eigentlich nicht wirklich passt:

    1. Investieren → Marshmallow-Test: Hier geht es überhaupt nicht ums Investieren, sondern um Belohnungsaufschub und die Fähigkeit von Menschen eine niedrige Zeitpräferenz zu wählen = Sparen
      Das Ergebnis ist dabei total klar, da jeder Teilnehmer, der (in diesem Test 15 Min.) warten kann, auch sicher doppelt so viele Marshmallows erhält. Beim Investieren ist weder nominal noch real ein zukünftiger Zustand garantiert, beim Sparen ist zumindest nominal (und bei hartem Geld auch real) der zukünftige Zustand größergleich dem Startwert.

    2. Solaranlage Hütte:
      Dies ist eine Investition, da man sich durch den unmittelbaren Einsatz des Korn statt Konsum eine Solaranlage kauft, die über die Zeit die Energiekosten senkt.
      Allerdings ist das Beispiel zum einen nicht sehr greifbar, zum anderen zieht er die Solaranlage später noch einmal in sehr fragwürdigem Kontext heran:

  • Fokus auf den Cashflow und dem fehlenden inneren Wert des Bitcoin aus Finanzbewertungsperspektive mit folgendem Beispiel:

  • die Solarzellen sind nur Attrappen und produzieren keinen Strom (Cargo-Kult, Investitionswert = 0)

  • daher kann man sie nur gewinnbringend weiterverkaufen (greater fools theory)
    => Das ist total unschlüssig, da hier zum einen „nur“ der Bitcoin als Einheit und nicht als Zahlungsnetzwerk bewertet wird. Außerdem ist beides nicht nur „Attrappe“ sondern die zugrundeliegenden Eigenschaften (dezentral, zensurresistent, feste Anzahl, teilbar, überprüfbar etc.) funktionieren.

Vergleich zum Dollar:
Kritik: „Der Dollar zahlt auch keine Dividende“ → Argument schlecht, weil der Dollar ja auch von den Bitcoinern als schlecht erachtet wird
→ Hier werden die wesentlichsten Punkte außer acht gelassen:

  1. Der Dollar ist keine Investition (weil es eben Geld ist), wobei es Finanzprodukte gibt, die natürlich Zinsen zahlen (z.B. Staatsanleihen)
  2. Der Dollar wird von Bitcoinern kritisiert, weil er eine wesentliche Eigenschaft von gutem Geld nicht erfüllt → Wertspeicherung. Genau darum geht es aber bei Bitcoin, dass er die Eigenschaftem von gutem Geld innehat und gegen zentralisierten, menschlichen Einfluss absichert.
    Das bestätigt Herr Rieck sogar, ohne aber aus seiner „Assetbewertung“ für Bitcoin herauszukommen.

Verschwendung von Arbeit:

  • hier geht es darum, dass pro Bitcoin Argument der Aufwand ist (ich nehme an er bezieht sich auf PoW), welcher sich im Preis/Wert abbildet und dies auf der objektiven Wertlehre basiert.
    → eines der Resultate, wenn man X als Grundlage für seine Thesen nimmt ;)
    → Das ist natürlich Quatsch (wie auch Rieck sagt) und ich behaupte dass das auch allen, die sich mit Bitcoin ernsthaft beschäftigt haben klar ist. Natürlich ist die aufgewendete Energie (Strom, Geräte) nicht in Bitcoin gespeichert.
    PoW sichert Bitcoin gegen bestimmte Angriffe ab und schützt damit natürlich auch die Eigenschaften und das Netzwerk, welche wiederum Nutzen/Mehrwert bringen. Es wäre also einer der kaskadierenden Effekte.

    Ziel des Vortrags:

  • dieses ist mir nach 2-maligem schauen nicht klar geworden. Bitcoin ist ein Asset das man aus Finanzsicht schwierig bewerten kann? Bitcoins Zukunft ist unklar und eine Wette mit Chancen aber auch vielen Risiken? Die Argumente von einigen Trollen auf X sind fragwürdig? Fiat-Geld ist eigentlich besser, wenn die Zentralbanken sich nicht von der Politik vereinnahmen lassen und den Geldwert stabil halten? Oder vielleicht doch einfach nur Werbung für sein Buch?

Meine Hauptkritik an seinem Vortrag:
Prof. Rieck ist Spieltheoretiker und hat den mit Abstand größten Youtube-Kanal zu diesem Thema und lehrt auch an der Uni. Sinnvoll wäre also eine spieltheoretische Bewertung, welche Chancen Bitcoin hat, sich als Geld (und meinetwegen auch als Asset) durchzusetzen. Immerhin ist die Anreizstruktur äußerst interessant.
Dafür müssten aber erstmal die Grundeigenschaften von Geld herausgearbeitet werden und mit anderen Geldformen verglichen werden. Darauf geht Prof. Rieck aber gar nicht ein.

Stattdessen wird eine finanzwirtschaftliche Betrachtung als Asset geliefert, welche nicht konsequent schlüssig ist und als Grundlage ein paar selbst ausgewählte Twitterkritiken sind.
Weiterhin schreibt Prof. Rieck nicht ein Buch, sondern 3!, welche sich im Kern mit Bitcoin beschäftigen - und fängt mit dem zweiten an. Warum macht man sowas?
Dabei noch mit scheinbar ausbaufähigem Wissen zur Technik, welche nun einmal die Grundlage für das Ganze bildet.
Er wirft den anonymen Kommentatoren auf X vor, ihre Argumente sind nicht schlüssig, begeht aber aus meiner Sicht den gleichen Fehler.

Sicher sind viele Punkte in seiner Präsentation korrekt, einige fragwürdig und einige gehen klar vorbei, da der Blickwinkel nicht passt.

Gerade eine wesentliche Grundproblematik scheint allerdings bei ihm gar nicht wirklich als Problem anerkannt zu werden. Er verteidigt Fiat-Geld, weil es viele Vorzüge bietet (soweit gehe ich sogar mit) - und auch eine Inflation, egal ob 1, 2 oder auch 5% ok wäre, da man so weiterhin auch Gehälter erhöhen könnte und das bestehende Rechtssystem dies unterstützt. Das Fiat-Geld kein Wertspeicher mehr ist, sagt er zwar implizit, erkennt es aber nicht als Problem an.
Faktisch zieht man mit Fiat-Geld der Bevölkerung zusätzlich zu Steuern das Geld aus der Tasche und verteilt Vermögen um - doch das sieht er überhaupt nicht als Problem an. Auch der politische Einfluss, der unübersehbar und historisch immer wieder belegbar ist, nimmt er wahr - verweist aber einfach auf das Konzept der Trennung von Zentralbank und Politik. In der Realität lässt sich die Korrumpierbarkeit durch zentralisierte Machtstrukturen historisch weltweit nachweisen.

Ich denke dennoch das Prof. Rieck guten Input und wertvolle Sichten liefern kann. Ich bleibe bislang aber bei dem Gefühl, dass sein Urteil schon ein Stück weit gefallen ist und er vor allem über seine Bücher am Thema selbst mitverdienen will, als kritischer Gegenpol.

Ich würde mir hier übrigens kein Gespräch zwischen Roman und Prof. Rieck wünschen - da ist aktuell zu viel verbrannte Erde (wer X verfolgt hat, weiß was ich meine). Dafür wäre ein Gespräch von Florian Bruce Boye mit Prof. Rieck höchst interessant.

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Ein bißchen schade ist das der Prof auf seinem Kanal Kommentare löscht.
Er sagt ja das Btc keinen Cashflow produziert. Gleiches gilt für Gold. Als ich meinte das es reicht wenn sich der Kurs verdoppelt oder verdreifacht und man das Geld mitnimmt ist das trotzdem Gewinn. Als ich dann noch schrieb das Gold in den letzten 5 Jahren immerhin 66 Prozent im Plus ist und Bitcoin im gleichen Zeitraum 458 Prozent gemacht hat und es schlechtere Anlagen gibt war mein Kommentar schnell verschwunden.
Hätte ich nicht von ihm erwartet.

Denke nicht das er sowas löscht! Kann durchaus andere Gründe haben warum dein Kommentar verschwunden ist.

Was ich mit "„Der Vortrag von Prof. Rieck war sehr gut.“ meine ist, dass er gut vortragen kann. Der Inhalt war natürlich auch gut.

Auszug aus Kapitel 1 vom Buch:
„Darum geht es in diesem Buch. Es sollen hier ganz einfach und nüchtern die Argumente Beider Seiten beleuchtet werden. Es ist zu klären, woher denn die Wertzuweisung zum Bitcoin kommt, […]“

Prof. Rieck gibt mit seinem Buch eine Grundlage zur Diskussion. Mehr nicht.
Er hat was handfestes gebracht auf das man sich beziehen kann, damit kann er gut glänzen. Die Bitcoiner, mit denen er dann auf Twitter diskutiert, dümpeln im Vergleich dazu dann immer nur herum und reden das nach, was Roman von sich gibt.
Und Roman und Rieck ist irgendwie durchgekaut, da am ende nicht mehr über die Sache diskutiert wird, sondern über die Argumentationsart von Roman. :D
Prof. Rieck sollte sich bessere Gegner suchen.

Aber Prof. Rieck bringt schönen neuen Wind, und er ist das was alle Bitcoiner brauchen. Jemand, der Bitcoin verstanden hat, breiten Akzeptanz des Netzwerks sieht, aber trotzdem kritisch ist und auch Gegenargumente bringt.

@rl2664

Youtube löscht Kommentare auch von selber, wahrscheinlich vollautomatisiert. Das geht mir auch oft so wenn ich zu oft Schlüsselwörter wie Bitoin, Wirtschaftskrise oder sowas „negatives“ schreibe.

Bezüglich deines Argumentes: Ihr habt beide recht in euren jeweiligen Gedanken. Natürlich bekommst du mehr Geld, wenn du ein Gut kaufst und es in einigen Jahren für mehr verkaufen kannst. Dabei musst du aber beachten, dass der Chashflow nicht aus Bitcoin selber kommt sondern von jemand anderes, der bereit ist mehr Geld für dein Gut auszugeben als du es gemacht hast. Und das sagt Prof. Riek ja ganz klar mit seinen Holz-Solarzellenbeispiel: Du kaufst dir Solarzellen (Bitcoin), die keinen anderen Sinn haben als sie später für mehr Geld an andere Menschen zu verkaufen.

Du kannst jetzt also in deinem Modell bleiben und behaupten, es gäbe einen Chashflow oder du kannst versuchen Prof. Rieks Gedanken nachzuvollziehen dass es keinen Cashflow gibt weil er den Gewinn nach einigen Jahren eben anders nennt, Abitrage oder sowas, als den Nutzen, den Bitcoin hat. Ihr redet also schon irgendwie von dem gleichen, aber benutzt andere Wärter und Prof. Rieks Modelle behandelt die verschiedenen Aspekte als unabhängige Einzelaktion. Du kannst also z.B. hingehen und sagen: Es ist mir doch egal woher der Wert kommt, hauptsache in 5 Jahren ist es mehr wert (ein Modell) oder du kannst versuchen zu analysieren, welche Effekte alles zu dieser Wertsteigerung geführt haben (ein anderes Modell). Prof. Riek versucht die Einzeleffektbetrachtung und muss deswegen aufpassen am ende beim zusammensummieren nicht Effekte doppelt zu bewerten. Deswegen trennt er die Effekte logisch in Blackboxen. Gerade für viele Bitcoiner ist das aber unintuitiv, weil sie bei ihrer Argumentation die anderen Effekte mit berücksichtigen.

Konkret: Prof. Riek trennt zwischen dem Handelsgewinn nach einigen Jahren und da stimmt er den Bitcoinern zu: Ja die kann es geben, muss es aber natürlich nicht weil keiner weiß wie die Nachfrage und das Angebot in 5 Jahren sein wird. Andere übliche gewinne wie einen Zins oder Dividenden gibt es in Bitoinnicht und ja, für Bitcoiner ist das uninteressant weil es diese Profite ja wirklich nicht gibt, für nicht bitcoiner sind diese Größen aber relevant und Prof. riek betrachtet sie eben als Effekt. Und erst wenn er weiter denkt und die Backboxüberlegungen zusammenführt kommt er ja wie wir zu dem Schluss: Bitcoin wird nicht einfach wieder verschwinden. Ihr redet also über die gleiche Sache, nur von einem Anderem Denkmuster bzw. einem anderen Blickwinkel. Eben andere Modelle der Wirklichkeit.

Die Frage ist: Welche Schlussfolgerungen zieht man aus den jeweiligen Modellen: Im endeffekt sollen sie die gleiche Realität beschreiben und wenn sie zum gleichen Ergebniss kommen ist ja alles wunderbar. Die herkömmlichen Ökonomen haben aber das Gegenteil gezeigt: nach ihren Modellen ist der Wert von Bitcoin 0 und damit uninteressant. Aber genau das versucht Prof. Riek aufzuzeigen weil er eingesehen hat, dass an Bitcoin mehr dran sein muss als nur ein klassischer Kettenbrief.

Ich glaube, woran sich viele stören ist die Grundanname, dass Bitcoin keinen Nutzen hat. Diese Annahme kommt aus den vielen kleinen Blackboxen, die er betrachtet und dort eben nur die relevanten Punkte benutzt und alles Andere ausblendet. Dabei geht meier Meinung nach zu viel Information verloren aber ich kann den Ansatz durchaus nachvollziehen für ein Thema, das von sich aus zu komplex ist um es auf anhieb verstehen zu können.

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Danke für deinen ausführlichen Text.
Ich verstehe die Unterschiede natürlich, aber mir ist es tatsächlich egal woher am Ende das Geld kommt.
Letztendlich ist ja alles eine Wette, ab eine Aktie gut performt weiß man ja auch vorher nicht.