ja, ich meine die Warteschlange. Angenommen BTC soll als allg. Zahlungsmittel gelten und jeder nutzt es, dann würde es ja eine riesige Warteschlange. geben. Oder sehe ich das falsch? Lightning ist doch nur für Zahlungen mit kleinen Beträgen.
Falls/wenn Bitcoin als allg. Zahlungsmittel gelten wird, dann wird die Infrastruktur zuvor ausgebaut worden sein. Heute ist es noch nicht massenkompatibel, aber das wäre auch over engineered, da es noch nicht so akzeptiert ist. Es wird organisch wachsen.
Das ist wie mit Straßen. Früher gab es kleine Handelswege für Kutschen oder Pferde. Später wurden diese Wege so oft genutzt, dass man die Straßen asphaltiert hat. Und irgendwann waren die Städte so groß, dass man die Städte mit einer Autobahn verbunden hat.
Sich jetzt über die mangelnde Bitcoin Infrastruktur zu beschweren, ist so, als hätte man im Mittelalter behauptet, dass niemals tausende Menschen täglich von Hamburg nach Berlin fahren würden, weil die Straßen dafür viel zu klein sind. Man würde ja wochenlang im Stau stehen…
Na ja, einerseits hast du Recht, aber wenn es bereits fertige Produkte wie z. B. den XRP-Ledger gibt welcher 1500 Transaktionen/Sekunde verarbeiten kann und bereits seit mehreren Jahren fehlerfrei läuft, warum sollten Finanzinstitute dann BTC wählen, wenn die Entwicklung erst dann anfängt? Ist das nicht das falsche Vorgehen?
Wenn du nur auf die Transaktionen pro Sekunde schaust, dann kannst du auch wieder zum aktuellem Finanzsystem gehen. Die haben augenscheinlich ausreichend Transaktionskapazitäten.
Der Vorteil von Bitcoin ist, dass keine Venture-Kapitalisten dahinter stehen, bei Ripple gibt es diese schon: Die Erfinder verdienen immernoch an ihrem Projekt. Außerdem behaupten sie, dass ihre Firma vom XRP unabhängig ist, aber die Vermutung liegt nahe, dass ein Ripple-Standart lediglich die Zentralbanken durch die Ripple Labs Inc. austauschen würde. Sollte Etherium die Weltwährung werden, dann ist die Etheriumfoundation eben die neue Zentralbank.
Also natürlich kann sich Ripple auch durchsetzen bei den Banken, aber ich denke nicht, dass sie Bitcoin verdrängen werden. Möglich ist aber alles.
Außerdem solltest du vom Schwarz-Weiß denken absehen: Ob eine Entscheidung falsch war kann man erst beurteilen, wenn man sie getroffen hat. Aber zum Zeitpunkt wo man eine Entscheidung trifft ist diese nie falsch weil man mit bestem Wissen und Gewissen diese Entscheidung getroffen hat. Ob die Entscheidung also richtig oder falsch ist verändert sich im laufe der Zeit.
Theoretisch können auch beide Systeme nebeneinander leben, Ripple und Bitcoin und natürlich auch andere Coins. Je nachdem wie die Menschen sich Entscheiden, und das sind viele unterschiedliche Entscheidungen.
Außerdem fängt die Entwicklung von Bitcoin ja nicht jetzt erst an, sie ist schon voll im Gange und passt sich immer wieder dem Bedarf an.
Das kann man so pauschal gar nicht sagen. Theoretisch existiert gar kein Limit, das existierte auch noch nie. Aber wenn in der Praxis eine Zahlung über mehrere Kanäle geroutet werden muss, müssen all diese Kanäle mindestens die erforderliche Kapazität vorhalten, sonst scheitert die Zahlung. Nur deshalb steigt die Zuverlässigkeit von Lightning-Zahlungen bei kleineren Beträgen. Es ist davon auszugehen, dass es mehr Nodes/Kanäle und auch mehr Kapazität in den Kanälen geben wird, je etablierter Lightning als Zahlungsmethode ist. Dadurch steigt dann also auch die Zuverlässigkeit mit höheren Beträgen.
Wenn Bitcoin 10x mehr wert ist, sind die Sats in LN auch 10x weniger „klein“…
Habe gerade einen Bericht gelesen, wo ein Einwohner El Savadors 100 USD verschicken wollte, diese Transaktion kostete 20 USD. Das ist natürlich fatal für einen Einwohner in El Salvador, wo das Einkommen bei ca 300 USD/monatl. liegt. Es soll jetzt eine neue App geben. Spend The Bits, diese basiert auf der XRP-Ledger-Technologie. Damit soll man auch BTC zu sehr geringen Gebühren versenden können. Ich meine, diese Lösung ist schon fertig und es hilft den Leuten in El Salvador.
Wie soll das funktionieren? Ich muss eine BTC-Transaktion zu dem XRP-Dings schicken, dann schicken die XRP zum Empfänger und dann muss es nochmal eine BTC-Transaktion vom XRP-Dings zum Empfänger geben, damit der am Ende wieder BTC hat? Da kann ich doch gleich onchain zum Empfänger schicken. So ein Hopskäse.
Die Lösung ist BTC, gesetzliches Zahlungsmittel in El Salvador, und über Lightning billig und superschnell. Ist auch fertig, wird staatlich gefördert und von den Leuten so lala angenommen. Die Skepsis scheint eh schon recht groß, da werden sie bestimmt froh über noch so ein extra Vehikel sein…
Dem kann ich nur zustimmen, die Lösung „Lightning“ ist wenigstens genauso fertig wie irgendein Ripple oder Etherium und speziell in El-Salvador sogar schon staatlich ausgerollt. Die staatliche Chivo-App ist den Reviews nach vielleicht nicht die beste App, aber es kann ja auch jede andere lightning Wallet verwendet werden. Dazu ist Bitcoin aber eben offizielles Zahlungsmittel dort und eben nicht Ripple oder Etherium.
Genau für den Fall dass die Bitcointransaktionen im Hauptlayer zu teuer werden und die Bitcoiner das schon vor Jahren vorausgesehen haben wurde Lightning entwickelt und auch schon vor Jahren ausgerollt. Jetzt sieht man eben erst, dass es auch wirklich notwendig war, was vor Jahren eben nur die Visionäre erkannt haben.
Natürlich können die Leute dort Ripple verwenden wenn sie wollen, aber diese Nachricht unterschlägt komplett, dass es Lightning in Bitcoin gibt und genauso funktionsbereit ist und somit Bitcoins immernoch hyperbillig verschickt werden können, gerade in El Salvador wo jeder die Lightningwallets benutzen kann und sich auch schon ein Jahr lang damit vertraut machen konnte. Deswegen unterstelle ich hier gezieltes Coinmarketing oder dass die Reporter keine Ahnung haben.
Die Gebühren sind inzwischen auch wieder deutlich zurück gekommen. Man kommt für unter 2,50 in den nächsten Block. Ging der BSV Army wohl ziemlich schnell die Puste aus - falls dem wirklich so ist, kann man sich da schön zurücklehnen und schmunzeln.
Eben - und trotzdem propagieren einige noch irgendwelche komplizieten Vehikel und Bitcoin-Derivate auf anderen Chains, weil sie behaupten, Lightning würde auch durch die hohen Transaktionskosten bei Bitcoin in Sicherheit und Zuverlässigkeit beeinträchtigt. Wobei ich jetzt nicht pauschalisieren will, dass alle Aussagen auf dieser Seite schlecht sind.
Als „alter Hase“ kann ich über die ganze Hysterie hier nur (mal wieder) schmunzeln…
Einige sehen nun Bitcoin als gescheitert an, weil ein paar Leute einige Tage lang die Gebühren mit ihren BRC-20 Token in „die Höhe“ treiben.
Sorry dann geht!
(Und kommt später wieder)
Über die Gebühren mache ich mir auch keine Sorgen. Die sind für größere Summen immer noch ziemlich niedrig und für tägliche Bezahlungen ist die Blockchain sowieso nicht gedacht. Bleibt nur der Datenmüll durch Ordinals, welches aber nicht wirklich ins Gewicht fällt. Und die Speicherung davon wird mit sinkenden Speicherpreisen immer günstiger.
Was letztendlich passiert ist dass Bitcoin schön ausgelastet und den Minern etwas mehr unter die Arme gegriffen wird. Und es heizt wieder einmal notwendige Diskussionen über Second Layer (Lightning) und Blocksize Überlegungen an.
Meine Sorgen gehen immer in Richtung „Habe ich genug Sats?“
Anita Posch von Bitcoin for Fairness hatte wohl auch das Problem in Afrika mit den hohen Gebühren. Sie ist ausgewichen auf die Phoenix-Wallet. Das soll wohl gut und günstig funktionieren.
Falls es jemanden interessiert:
https://twitter.com/AnitaPosch/status/1655964395913064449
Trotzdem gibt es noch leere Blöcke, siehe 789213
Die wird es auch immer geben: