Mining 2010

Hallo, ich habe mal eine Frage, auch wenn die hypothetisch zu beantworten ist, und zwar:
Heute ist es ja fast unmöglich einen gültigen Block zu finden, Lotto hat da bestimmt bessere Chancen einen Treffer zu landen.
Aber, wie sah das 2010 aus, als es noch wenige Miner, bzw. kleinere Hashs gab?
Gibt es hierzu einigermaßen logische Berechnungen?
Mich würde interessieren, wie lange ich, wenn ich damals meinen PC Tag und Nacht rechnen ließe, gebraucht hätte, um 50 BTC zu minen.
:slight_smile:

Tatsache die Antwort war quatsch.
Dann lösche ich das mal lieber.

PS : Willkommen im Forum

Heutzutage gibts 6,25 BTC pro 10min… also benötige ich mit meinem PC 10 Minuten um diese zu schürfen? :wink:

Man muss natürlich schauen, wieviel Hashrate am Start ist, also wieviele „PCs“ damals um das Finden der Blöcke konkurriert haben…

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Dankeschön :slight_smile:
Vielleicht habe ich mich falsch ausgedrückt, heute finde ich ja nicht alle 10 Minuten einen gültigen Block wenn ich mining betreibe, die Wahrscheinlichkeit liegt vielleicht bei 1:1.000.000 oder so, also als Solominer müsste ich bestimmt 10.000 Jahre minen bis ich einen gültigen Block finden würde, aber wie lange hätte es 2010 durchschnittlich gedauert?
Ich denke, die Lösung aber schon gefunden zu haben, die damalige Hashrate / durch die Rechenleistung?
Grüße an alle :slight_smile:

Damit du Antworten auf deine Fragen bekommst musst du die richtigen Fragen stellen. :smiley:

Du suchst nach der Formel, mit der man aus einer gegebenen Hashrate (z.B. des eigenen PCs) und der Hashrate des gesamten Netzwerks die Chancen und die durchschnittliche Zeit bis zum finden eines Blocks berechnen kann.

Aussagen oder Annahmen wie:

können richtig und falsch sein, abhängig von der Hashrate deines Miners.

Jetzt solltest du wissen, wonach du suchen und rechnen musst. Warum schreibt es @DeTec nicht einfach? Weil er es vergessen hat und selbst wieder nachschauen muss. :smiley:

Also man teilt die aktuelle Gesamt-Hashrate des Netzwerks mit der eigenen Hashrate. Die Formel lautet:

Erfolgschance = (Netzwerk-Hashrate) / (Meine-Hashrate)

Angenommen mein Miner hat eine Hashrate von 700 Gigahash pro Sekunde. Und das Netzwerk hat aktuell eine Hashrate von rund 400 Exahash pro Sekunde. Dann muss man rechnen:

400000000000000000000 / 700000000000 ≈ 571428571

Die Chancen liegen dann bei 1 zu 571.428.571 pro Block (schlechter als Lotto). Wenn man einen Miner hat, der statt 700 Gigahash 250 Terrahash hat, also ca. 360x so viel wie 700 Gigahash, dann ist die Chance ca. 1 zu 1,6 Millionen (besser als Lotto).

Laut mempool.space lag die Netzwerk-Hashrate von Bitcoin Anfang 2010 bei etwa 20 Megahash (echt so wenig?!) und ende 2010 bei etwa 121 Gigahash. Nehmen wir also ca. die Hälfte von 121 Gigahash. Also rechnen wir mit 60 Gigahash als Netzwerk-Hashrate.

Die nächste Frage wäre was für eine Hashrate hatte ein durchschnittlicher PC 2010? Nehmen wir mal den Pentium Dual-Core E5400, der ist Anfang 2009 erschienen und war dann 2010 noch als neue CPU verbreitet. Siehe hier und hier.

Der Pentium E5400 hat also eine Hashrate von 2.27 Megahash/s.
Rechnen wir also:

60000000000 / 2270000 ≈ 26431

Also betrugen die Chancen mit einem E5400 CPU im Jahr 2010 in der Konstellation 1 zu 26.431 pro Block. Im Durchschnitt jedenfalls. Denn bis etwa Juni lag die Netzwerk-Hashrate unter 100 Megahash. Das würde bedeuten:

100000000 / 2270000 ≈ 44

Also bei 1 zu 44 pro Block! Die ersten Monate von 2010 war die Netzwerk-Hashrate sogar noch viel niedriger und da konnte man mit so einem Heimrechner einige Blöcke erfolgreich finden.

Zusammenfassung:
Nach meinen flüchtigen Recherchen zu urteilen standen die Chancen einen Block zu minen in den ersten Monaten von 2010 extrem gut. Dafür hätte ein damals aktueller PC genügt. Ab Juli 2010 ging die Netzwerk-Hashrate stark nach oben und es wurde schon deutlich schwieriger mit einem einzelnen PC einen Block zu finden. Es wurde gefragt wie lange es gedauert hätte 50 Bitcoin zu minen. Ein einziger Block hätte dafür gereicht, denn die Belohnung für gefundene Blöcke lag damals bei 50 Bitcoin.


Quelle: mempool - Bitcoin Explorer

Siehe auch www.solochance.com und Hashrate Konverter

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Hammer, sehr schön aufgedröselt :+1:.

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Wunderbar, sehr gut recherchiert und verständlich rübergebracht.
Vielen Dank.

Ich habe gerade bemerkt, dass es Anfang 2010 möglich gewesen wäre, mit dem Nerd Miner erfolgreich Blöcke zu minen. Den es damals aber noch nicht gab. Ein Nerd Miner läuft bei mir seit dem letzten Neustart 108 Std. und hat in dieser Zeit 3x 32 Bit Shares gefunden. Ein 32 Bit Share ist ein Hash mit mindestens 8 führenden Nullen. Dies entspricht der Mining-Schwierigkeit in den ersten Monaten des Jahres 2010.

Beispiel:

Block 35000 wurde am 16. Januar mit dem folgenden Hash gefunden:

000000008f0cdb273d95e830c726b253b80be537cd21867b0a03ef0a326df91d

Angenommen, man hätte damals diesen Block mit dem Nerd Miner gefunden, wie wären die Chancen gewesen? Am 16. Januar hatte das Netzwerk eine Hashrate von etwa 9 Megahash/s. Der erwähnte Nerd Miner läuft bei mir meistens mit maximal 22,55 Kilohash/s. Erzeugt durch einen 240 Mhz schnellen Mikrocontroller CPU. Zum Vergleich der Pentium E5400 von 2009 hat 2 Kern mit jeweils 2,70 Ghz.

9000000 / 22550 ≈ 399

Die Chancen wären also 1 zu 399 gewesen. Anscheinend gut genug dass es mit etwas Glück in rund 5 Tagen für 3 Blöcke gereicht hätte. Mit etwas Glück deswegen weil das nicht garantiert ist. Mein zweiter Nerd miner läuft seit 121 Std. und hat noch keinen einzigen 32 Bit Share gefunden.