Ich hatte die letzten Tage eine häftige Diskussion mit einem Bitcoin Cash Altcoiner (nett ausgedrückt).
Er kam mit folgeder Grafik um die Ecke und meint, dass die Mehrheit der Nodes mit BitcoinCore laufen und dass diese Software zentralisiert von core developer modifiezierz wird; bzw. dass neue nodes mit einer manipulierten BitcoinCore Software verteilt werden können und so Änderungen im BTC netzwerk gemacht werden können.
In diesem Gebiet habe ich praltisch gar keine Erfahrung und kann daher nicht argumentieren.
Es wäre super, wenn ihr mir Erklärungen oder Argumente gegen diese Theorie geben könntet.
Bitcoin Core beschreibt was benötigt wird damit eine Software Bitcoin „ist“.
Also ein Sammlung von Regelwerken und Beispielen.
Die eigentlichen Softwareumsetzung kann dann von jedem selber vorgenommen werden.
So gibt es zum Beispiel mehrere verschiedene Anbieter die unterschiedliche Umsetzungen von Bitcoin Core entwickelt haben.
Nur weil sich also etwas in Bitcoin Core ändert, bedeutet dies nicht das sich alle Implementierungen ändern. So lange es keinen Hard-Fork gibt, kannst du weiterhin deine jetzige Implementierung verwenden.
Entscheidend ist, nicht nur ein Kabel in die Node zu stecken und unkritisch alle Updates einzuspielen, sondern die Node aktiv zu betreiben. Wenn man das dagegen so macht wie bei seienem Smartphone von der Stange – dort hat man ja nicht wirklich eine Wahl – dann ist tatsächlich nicht viel gewonnen. Nur ein verschwindend kleiner Anteil an Smartphones wird aktiv betrieben. Bei Nodes ist der Anteil sicherlich höher, aber auch dort suchen viele Nutzer nach Convenience.
Insofern ist die Kritik je nach Annahme über das Nutzerverhalten bedingt berechtigt. Es gibt schon ein paar Zentralisierungspunkte, wie z.B. Umbrel. Umbrel informiert dich nicht aktiv über die Inhalte der Updates, und ich schätze, dass über 80% der Nutzer einfach auf OK klicken und die Updates ungeprüft übernehmen.
Der mündige Nodebetreiber sollte seine Updates verstehen und bewusst einspielen. Das ist sicher nicht immer gegeben. Sowas kann durchaus zum Problem werden, falls z.B. in Zukunft auf jedem Smartphone eine Node läuft. Dann hätte, wer die Software auf einem Smartphone kontrolliert einen sehr großen Hebel, nämlich die unkritischen Anwender, um eine Mehrheit für etwaige Forks zu suggerieren. Davon sind wir aber noch weit entfernt.
Das bitcoin-core repository steht unter aufmerksamer Beobachtung und Änderungen an den Konsensus Regeln kommen nur alle paar Jahre mal vor. Und dann unterliegen sie dem o.g. Prozess.
Der Altcoiner könnte ja mal darlegen, wie dezentral der Bitcoin Cash Node Client entwickelt wird. (Mir geht’s hier nicht um irgendeine Form von Bashing!)
Node Clients sind komplexe Software-Produkte, die die Sicherheit des Coin-Netzwerkes gewährleisten und (hoffentlich) korrekt funktionieren müssen. Davon hängen je nach Marktkapitalisierung eine Menge Werte ab.
Du brauchst ausreichend Manpower an möglichst unabhängigen und kompetenten Entwicklern, um einen Node Client zu pflegen und weiter zu entwickeln oder gar eine Alternative zu entwickeln. Wobei man sich immer fragen sollte, welche Vorteile man durch alternative Node Clients wirklich erzielen möchte.
Wenn ich das richtig verstanden habe, dann haben Nodehersteller, App-Nodes, etc die Möglichkeit schadhafte Forks zu verbreiten.
Das selbe gilt dann aber auch bei jedem BTC Benutzer, der keine eigene Node hat und seine Transaktionen über die Nodes von Dienstleistern, wie zB Shiftcrypro oder Ledger macht.
Nun bin ich um eine Erkenntnis reicher.
Dennoch bin ich entspannt, da zum Einen ein schadhafter Hardfork sofort auffallen würde und ein einigermassen seriöser Dienstleister (Bank, usw.) einen anstehenden HF ausführlich prüfen würde, bzw. es sofort auffallen würde, wenn ein schadhafter HF im Umlauf ist.
Zum Anderen ist das Node-Netzwerk passiv. Wenn man die Nodes im Zweifel nicht updatet, bleibt alles beim Alten. Bzw. wird es mit zunehmender Node-Zahl schwieriger sein, einen HF durchzukriegen.
Denkbeispiel:
Man lässt seine SATS auf der aktuellen Chain zB 20 Jahre liegen.
Zwischenzeitig sind 5 SF und 1 HF passiert, Bitcoin existiert jedoch noch und wurde nicht abgelöst.
Nach 20 Jahren möchte man seine SATS mit einem realen Gut tauschen (Auto, Haus, usw.).
Durch den HF sind logischerweise 2 Chains entstanden.
Die ursprüngliche Chain hat nahezu keine Nodes, Miner und Transaktionsvolumen / Vermögen nachzuweisen.
Die neue Chain ist die dominante Chain.
Habe ich nun auf beiden Chains meine ursprünglich gesparten Coins?
Kann ich auf beiden Chains jeweils meine Coins transferieren?
Sofern Bitcoin nach 20 Jahren noch existiert, habe ich nichts zu befürchten?
Wenn man berücksichtigt, dass BTC das einzig wahre Geld ist, verstehe ich nun, warum BTC eine selbst erfüllende Prophezeiung hat und nicht mehr Tot zu kriegen ist.
(gerade Mindblow…)
Warum sollten sie das tun wollen?
Ich meine mit „Bitcoin Node Client“ hauptsächlich die Software „Bitcoin Core“. Ich weiß nicht, ob du mit „Nodehersteller“ etwas anderes meinst.
Auch hier die Frage, warum sollte ein Dienstleister, der Transaktionen weiterleitet, dies fehlerhaft oder konsenswidrig machen wollen? Wo ist der Nutzen?
Deinem Denkbeispiel möchte ich nicht folgen, da ich es für töricht halte, mehrere Soft- oder Hardforks zu verschlafen.
Nein, du liegst nur auf einer Chain, bis du dich entscheidest, auf die Coins des HF zu switchen. So als wenn du heute Bitcoin hast und dich für Bitcoin Cash entscheidest.
Damit sie die Transaktion auf die eigene Adresse weiterleiten können (?).
Also meine Schwester und sicherlich zig andere Normalos kümmert es nicht was da für Forks laufen.
Die breite Masse wird sich nie mit so Dingen ausseinander setzen.
Das sieht man ja jetzt bei den Themen FIAT Geld, Inflation, usw.
Also wenn ich meine Coins auf der BTC Chain 20 Jahre liegen habe, habe ich mich ja nicht für einen HF entschieden. Wenn nun der HF dominanter wird, haben meine Coins keinen Wert mehr, bzw. den Wert den sie auf der weiniger dominanten Chain haben.
Sehe ich das richtig?
Ja, deshalb schrieb ja schon Cricktor, dass das Verschlafen ziemlich töricht wäre. Und glaub mir, jeder Normalo schaut auch so öfter nach Kursen, liest irgendwelche gewinnversprechenden Zeitschriften wie Finanz-Tip, Handelsblatt oder BILD oder guckt sich Auszüge an, man macht ja vielleicht auch eine Steuererklärung oder will sehen, wie das Geld arbeitet. Also bekommt auch Otto Normal von einer Hard Fork was mit, wenn er davon etwas im Speicher hat, auch wenn ansonsten die wallet nur liegt. Das Verschlafen wäre somit meiner Meinung nach schon Vorsatz.
Ein Beispiel: Meine Oma hatte ihr Geld auf einem Sparbuch von vor 40 Jahren. Sie hat mitbekommen, wie die Währungsunion den Bestand verändert hat. Sie hat mitbekommen, dass die Bank sich geändert hat. Sie hat mitbekommen, dass sie da nichts mehr kriegt. Das war ihr aber egal, denn da lag es ja schön sicher.
Wo ist das Problem daran? Solange du die Coins nicht bewegst, ist das vollkommen egal. Deine Coins bleiben sicher. Du kannst dann einfach in 20 Jahren auf der dominanten Chain weitermachen. Analogie: BCH. Was wäre, wenn du deine Coins 2014 gekauft hättest, und jetzt aus dem Koma aufwachst? Du hast relativ wertlose BCH und relativ wertvolle BTC. Alles dandy.
Töricht wäre im Gegenteil, auf der falschen Chain zu verkaufen.
Alles eine Frage der Zeit. Ist BCH schon obsolet, oder dauert das noch ein paar Jahre? Ansichtssache, würde ich sagen.
Die Updates fließen ja auch nicht alle auf einmal durch. Die ersten Nodes, die die manipulierte Software Variante nutzen, dürfen ziemlich schnell merken dass sie in einem kleineren hardfork Netzwerk gelandet sind.
Denk’ bitte nochmal nach oder mache dich mit der Funktion von Bitcoin vertrauter. Man kann eine bereits signierte Transaktion nicht auf andere Adressen umleiten. Jede nachträgliche Veränderung einer signierten Transaktion würde deren kryptografische Signatur ungültig machen. Sonst wäre Bitcoin kaputt.
Ich stelle hier meine Fragen, um Antworten zu erhalten. Kann man sich so nicht mit Bitcoin vertraut machen?
Ich dachte, wenn ggf. eine schadhafte Software auf der Node läuft, könnte man Transaktionen umleiten. Nun habe ich gelernt, dass das nicht geht; bzw. vertraue ich dir hier.
Außer auf allen neuen, geforkten Chains wird man durch die Regeln automatisch enteignet (z.B. wenn man seine Coins 20 Jahre nicht bewegt), und der ursprüngliche Bitcoin wäre inzwischen wertlos, da nicht mehr in Gebrauch.